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Dresdner Nachrichten : 07.05.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186105070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18610507
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18610507
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1861
- Monat1861-05
- Tag1861-05-07
- Monat1861-05
- Jahr1861
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.05.1861
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- Bericht der Produktenhandel«.Börse zu Drei- d .tn, den 6 Mai 1861 Mittag« 2 Uhr. Witterung: freundlich. Geschäftsverkehr: belebt. Weizen unverändert, weiß 77—82 nach Qualität, gelb 70—74 nach Qualität, böhmisch 72*/» Brf. 71*/» Geld. — Roggen viel Geschäft für nabe TeWine 48—SI, loco SO*/» Brf., Mai 49'/« bez. 49 Geld. 49*/» Brf., Mai-Juni 49*/« ä 49*« bez, 49*/» Brf., 49 Geld, Juni-Juli 49*/- Brf., 49 Geld. Juli-August 49*/» «rf., 49 bez. u. Geld, Septbr.-Octbr. 49*/« Brf., 49 Geld. — Gerste 38 — 42*/» nach Qualität. — Ha. fer, spätere Termine lebhafter. 24-27 nach Qualität, loco 23".« Geld, 24*/» Brf.. Mai 24*/« Brf., 23"/. Geld. Mai-Juni 24*/« Bis.. 24 Geld. Juni-Juli 24*/« Geld. 24"/« bez u. Brf., Juli- August 24*/» Geld. 24"/« Brf , August 24"/»—25 bez. u. Geld, 25*/« Brf. — Erbsen 45— 55 nach Qualität. — Wicken 39-42 nach Qualität. — Kukurutz 40-45*/,. — Spiritus ohne Angebot l9 Geld Tagesgeschichte Dresden, am 7. Mai. Wohin wir blicken, überall gährt'S und treibt'«, zischt'« und braust es In der europäischen Völker- küchr wird fleißig gekocht: der Kessel hängt überm Revolution«, seuer, dir Diplomaten murmeln ihre Beschwörungsformeln, wäh- rend di« .Nationalitäten" lodernden Auges und mit angehaltenem Athem dem wirren Gebrodel zuschauen und die unheimlich drohen, den Klänge ihrer ungarischen, polnischen, italienischen und sonsti» gen Marseillaisen durch die Lüfte schwirren lassen. Und dabei soll man sämmtlichen allerhöchsten Versickerungen nack getrost in di« Zukunft blickenI Run ja, .der Friede ist gesichert" — und da- rum richtet man sich kriegerisch ein .In Bereitschaft sein, ist Alles", meinte schon Prinz Hamlet, der große Zweifler und Zau derer. Die wir seine geistige Erbschaft germanisch gewissenhaft verwalten, wir meinen dasselbe Sind wir aber deswegen be reit. wenn der Bölkertanz losgeht? Tacitu« sagt, in der Zeit blühe die Bürgertugend am meisten, wenn man am wenigsten da von rede, - wenn man dies auch auf den Frieden paraphrafiren darf, so blüht dessen Weizen im Augenblick sehr schlecht. Zünd stoff liegt in der That überall aufgehäuft, denn unsere Zeit ist ja bekanntlich aus „brennenden Fragen" zusammengesetzt. Wenn so- gar die Thronreden .große Wendepunkte in der Geschichte" und „schwierige Uebergangopeuoden" zugestehen, muß es doch wahr sein. Welche Gegensätze! Während ein durch Theilungev klein und elend gewordenes Reich in den letzten Zügen noch einmal mit seinem verzweifelten SckmerzenSschrei „Noch ist Polen nicht ver loren" auf di» Schaubühne der Gegenwart tritt, um rasch wieder hinter di« Louliffrn geschafft zu werden, sehen wir, wie ein ande re- durch Theilungen groß und mächtig gewordenes Reich die zer streuten Glieder seiner Gtaatenhcerde zusammenbläst, um den histo rischen Beweis zu liefern, daß viele Völker unter Eine Krone gehen. Kurz, wohin man blickt ist «in gehöriger Wirrwarr vorhanden und es geht bunt genug zu in der Welt. — ES kann nicht ewig beim Alten bleiben Auch der ruhigste Geist muß dem Fortschritt Concesfionen machen. Unserem Gewerbewesen stehen große Refor men bevor. Wie bei jeder Neuirung, die in- Leben «»geführt werden soll und persönliche Privilegien berührt, haben sich eine Anzahl leidenschaftlicher Bertheidiger de- alten System- gefunden, welche für dasselbe Lanze auf Lanze «inlegen. Sie malen in den düstersten Farben die Zukunft nach Einführung der Gewerbefrei heit, sie schildern dir schrecklichen Folgen der Aufhebung de- Zunft zwange« für den ganzen Handwerkerstand, wie der Handwerks meister al-dann keinen feinen Rock mehr tragen, keinen guten Tisch mehr führen, kein Glas Bier mehr trinken könne oder dergl. Die Sache mag ihr« zwei Seiten haben, so schlimm, wie sie von die. sen vielen Schwarzsehern gemacht wird, ist sie aber keineUsall«. — Die eigentlichen Wintervergnügungen find zu End«, ohne daß die Sommersaison angefangen hätte ES herrscht «in Interregnum die voreiligen Frühling-träume find zerstört, dem Blüthenweiß if noch einmak Schneeweiß gefolgt und der April scheint den Mona .Mai angesteckt zu haben. Ein paar schöne Tag« hatten sangui ntsch« Hoffnungen in un- erregt und wir hatten vergessen, dass «im-Schwalbe noch keinen Sommer macht. Der Wonnemonat trat sein Regiment rauh, trocken und staubig an, aber haben fich die Schleusten de- Himmel« geöffnet und Feuchtig keit in verschiedenster Form erquickte hie dürstend« Erde. München, 2 Mai. Im Bockkeller animirt« gestern ein Gast di« anwesenden Ruß- und Rettigweiher zum Wettlauf, so dann zum Tanz«, wobei die Musik Francaise und Polka» spielte. Diese komischen Intermezzo'«, wobei fich dir bockbegeiperten Actricen auf die drolligste Weis« gebehrdeten, vrranlaßtr die größte Erhei terung der zahlreichen Gäste. Wien, 1. Mai In demselben Augenblicke fast, in wel chem der Kaiser in seiner Thronrede der Lag« der National bank erwähnte und diese der ernstesten Aufmerksamkeit der Ver tretung anempsahl, veröffentlicht di« Direction ihren gewöhnli chen Monats-Ausweis über den Stand der Bank. Wenn man die einzelnen Posten diese« Ausweise- durchfliegt, so drängt fich oie alte Ueberzeugung wieder auf, daß bei dem Fortbestand« der gegenwärtigen Verhältnisse an «in« Regelung unstt« Geld wesen- nicht gedacht werden kann. Die Thronrede hat übri gen- die von jeher ausgestellte Forderung der vollständige« Trennung der Bank vom Staate im Prinzip« auf dir unzwei deutigste Weise ausgesprochen Pari«, 4. Mai. In dem Prozeß wegen der Broschüre de- Prinzen von Aumal« ist heute der Verleger zu «iüelll Jahr Gefängniß und 6000 Franken Geldstrafe, der Drucker zu fünf Monaten Gefängniß verurtheilt worden. Italien. Der König Victor Emanuel wird nach de« .PayS" vom 3. d am 1. Juni von Turin nach Neapel ab- reisen. Er wird, wie die .Pairie" in Erfahrung gehracht hat, mit seinem ganzen Hofe den Sommer daselbst zubringrn, .um dem gegenwärtigen Stande der Dinge in dem Königreiche der beiden Sicilien, der sich täglich verschlimmere, äbzühelfen". In Neapel würden bedeutende Arbeiten unternommen werden, um den Arbeitern, welchen «- jetzt an Existenzmitteln fehle, Be schäftigung zu geben. Man versichert, daß nach' der Ankunft de« König- Victor Emanuel der Prinz von Savoyen-Carjg- nan Neapel verlassen wird, um seine Residenz nach Florenz zu verlegen. Mailand, I. Mai. Da- Journal .Regno d'Ztalia" ent hält folgende- Paternoster der Ulira-Eavouristen: „Vater unser der du in Turin bist, gelobt sei dein Name, dein Reich währ« ewig, dein Wille geschehe in der hohen Kammer wie in der ni<- dern. Gib un- heute deine tägliche Parole, vergib uns unser« unfreiwilligen Jrrthümer, wie wir die vorsätzliche Hal<starrigk«tt der Linken vergeben; führe uns nicht in Versuchung dich zu inter- pellirm, sondern erlöse un- von Mazzin! und Compagnie." Dir „Unita Jialiana'* ihrerse.t- sagt: „Vater unser der du in Laprera bist, dein Name sei gepriesen, dein Glaube und dein Prästigiu« dauern ewia, dein Wille geschehe in Italien und im Ausland. Gib un- offen deine Parole Verzeihe die Jrrthümer deiner Feinde, wie wir die hartnäckig« Verblendung der Rechten und de« Crn- trum- vergeben, laß un- nicht in die uns von den Gemäßigten/ gelegten Schlingen fallen, sondern erlöse un« von Cavour und Compagnie." Königliche- Hoftheater. Di« vorgestrige (5. Mai) Vorstellung de« Wagmr'schen „Tannhäuser" mit Frau Zachmann-Wagner, kölligl. preuß. Kammersängerin, als Gast, gehört unstreitig zu den in teressanteren der Saison, und zwar wegen der ungewöhnlich animirten Stimmung, di« fich sowohl bei den Darstellern, als auch bei dem zuhörenden Publikum kundgab. Hieran hat je denfalls di« Darstellung-kunst einer so anerkannten und geftier. ten Künstlerin, wie Krall Jachmann. Wagner, ihren Haupt antheil. Di« Virtuosität von Talenten ersten Hange« k»«m nicht blo« dem Publikum zu Gute, sondern äußert auch sei nen begeisternden Einfluß auf da« Ensemble der Darsteller gleist einer elektrischen Kraft. Ob fich, dem öfteren drei- und soga vierfachen Hervorrufen nach zu schließen, auch ein wenig Han, zur Demonstration Seiten VeaPübllkum« Luit machen mochte? - Run, da« möge dahingestellt bleiben. — Ist da« Werk gut bewährt e« fich, so «erden fich di« Pariser bessern und bekth ren und alle sein« jetzigen Gegner mit. Iß da« Werk ab, am Sonntag schlecht, so wird.«« über lang oder kurz doch ausgesptell h,
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