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Dresdner Nachrichten : 27.12.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-12-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186312275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18631227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18631227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-12
- Tag1863-12-27
- Monat1863-12
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.12.1863
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LL- sa» für NMihMmg Mitredacteurr Meodor Drobtsch. Sonntag, den 27. Decevibft MS. Lur M»vI»rLvLt. Beim nahen Ablauf des Quartals laden wir die geehrten Abonnenten und Freunde un seres Blattes höfliHst »IN, ihre Bestellungen auf dasselbe zu erneuern. Der Preis bleibt unver ändert der bisherige Dresden, Deeember I86S. Die Expedition der Dresdner Nachrichten. ANze1»e» t. dies, «litt», »a« plrgrtt t« 8sÜV < Dresden, dm 27. Deeember. — Das „Dresdn. Journ." meldet, daß die sächsischen Exe- eutionstruppen in Holstein vorgestern bis in die Gegend von Oldesloe vorgerückt sind, gestern daselbst Rasttag gehabt haben und heute den Marsch nach Seegeburg fortsetzch. — Weiter berichtet das officielle Blatt, daß in Kopenhagen am ersten Weihnachtsfeiertage das Ministerium Hall seine Entlassung ein gereicht hat und der dänische Reichsrath zu nächstem Montag wiedereinberufen ist. — Der österreichische General in Hamburg, welcher in die Turnhalle schießen lassen zu wollen drohte, soll vom sächsischen Bundescommissar in der schärfsten Weise recti- ficirt, nach Anderem auch von Wien aus desavouirt und be reits abberufen worden sein. —-f Unsere sächsischen Truppen sind nun fern vom Va terlande. Manche Mutterthräne wurde ihnen nachgeweint, tau- senfaches Lebewohl ihnen nachgerufen. Das eiserne Dampf- roß führte sie, die Söhne des Vaterlandes, die opferfreudigen hinaus in die Fern« — ob zu Kampf und Sieg? Wir wissen es nicht, der Gott der Kriege und des Friedens wird darüber entscheiden! Aber so oft eines unsrer Lieben sich von unseren Herzen reißt ünd eine lange Trennung die Kluft zwischen UnS bildet, ja vielleicht ein trübes Nimmerwiedersehen ahnungsvoll unsere Brust beengt, so oft frage« wir uns im Stille«, in tief- geheimer Brust: „Wie geht eS Denen, die von uns geschieden?" So auch hier. So drängt sich auch in uns zur Jetztzeit die bange Frage aus: „Wie geht es unfern Soldaten? ^ Bereits find vielfache Schreiben aus dem meerümMungenm Lande ans heimathliche Ellbufer gelangt, freilich verschiedenen Inhalts. Abgesehen von d« Sehnsucht, die Lieben in der Heimath glück lich wiederzusehen, die sich Wohl im Briefe des Soldaten, wie des Wanderers ausspricht, erzählen diese flüchtigen Zeilen theilS von den Erlebnissen auf der Reise, theils von der AnkÜNft am Ziel, theils von dem Empfang, theilS von dem Einquartieren. Wir haben sie abreisen sehen,' gesund, munter, kampfeslustig, opferfreudig dem Rufe des geliebten Königs folgend — treue Fvrsotge war für jeden einzelnen Mann getroffen. Die Nocke läutete, der Pfiff gellte aus dem Ventil — und der Hürräh- ruf tvar dar letzte Lebewohl im Vaterlaqde. Fort gingS Auf manchem Bahnhofe wurden die wackeren Krieger mit Hochs und mnfiMchen'Ovationen empfangen, sie crwidberttn ven Muß - LVer attch M 'M schnell fatistkn dte ZÄgt Äst Mnchdch Perron vorüber durch die ^mckt« Mcht, nur da- dumpfe Don nerrollen der Räder brach sein Echo am Saume des Waldes. Wenn z B. von einem glänzenden Empfange in Magdeburg die Rede ist, so gehen doch andere Gerüchte um — eS soll nur ein einzige» preußisches Unterleutnantchen auf dem Perron Ab ständen und seinen rechten weißen Glaceehandschuh militärisch an den rothen Rand der Dienstmütze gehalten haben. Privat briefe aus den Standquartieren sind theils erfreulich, theilß nicht. Die Quartiere sollen überfüllt, selbst drei dis vier Offi ziere in einem einzigen Zimmer untergebracht sein. Die neue» Uniformen hätten stark gelitten, das Weiß auf Kragen und ap den Aermeln wären nicht mehr zu erkennen. Ein Bauer hatte 17 Mann erwartet, plötzlich kamen einige Dreißig. Man kann sich denken, daß da die Bequemlichkeit gerade nicht sehr zu Hause ist Einige wollten nach Hause schreiben — Äbep M fand sich im ganzen Ort keine Feder, keine Dinte, kein nach langem Suchen fand sich endlich beim Schulmeister Blättchen und auf dieses wurde mit Bleistift der Brief ang«. ftrtigt und abgeschickt. Jndeß, das stört die Wackeren nicht, der Soldat weiß, daß er's im Felde nicht so comfortable haben kann, wie in der Heimath und unsre Sachsen sind feste, stramme Soldaten, sie haben sich als solche schon bewährt. DaS Ziel der Soldaten ist Kampf und Sieg oder Kampf und Tod mit welchen Gefahren oder Strapazen dieses Ziel erreicht wird, das liegt wieder in der Hand des Kriegsgottes. — Außerdem hat sich aber noch ein Uebelstand kundgegebcn und zwar in Be zug auf die großen Mühen und Unbequemlichkeiten bei de» Ueberlieferungen und Aushändigungen von Paqueten, die all dem Lande nachgeschickt werden. Diese Mühen werden den Truppen selbst bereitet. Der Transport von hier bis in da- Stabsquartier ist das wenigste, wohl aber hat eS schon sein« großen Schwierigkeiten bei der Versendung an die Schwadronen und Compagnien. Nimmt man nur an, daß in einer Com pagnie dem 10. Mann ein Paquet von 4 Pfund geschickt wird- so beträgt dies an Gewicht schon wenigstens 16 Pfund, d« Raum aber, den es einnimmt, ist nur nach Kubikellen zu be rechnen. Die täglich kommandirte Briefordonnanz würde also, wenn sie auch den guten Willen hätte, außer der Feldausrüstung,- die 16 Pfund zu tragen haben. Das wäre aber nicht möglich. Wollte man aber, da meistens mehr als 16 Pfund an die ein zelnen Compagnien kommen, für jede einen Wagen reauiriren, so verursachte dies nur für die 6000 Sachsen einen Mehrauf wand von täglich 34 bis 36 Trar.sportwagen. Erhielt aber jeder Mann von nur einer Compagnie eines Tages ein Pa aret von 10 Pfund, so betrüge die Gesammtlast 16 Centner. betragen die Paquete, die an eine Compagnie ankommen, 16, 20 und mehr Pfund, würde gewiß Niemand einen Wagen msür beanspruchen, es müssen also Mannschaften commandirt verden, die das beim Bataillonsstabe befindliche Oepäck eine salbe oder dreiviertel Stunden weit und im schlechtester Weg« holest haben. Und Vas enthalten diese Paquete? Butter, ' » alten Käse, Bretzel» und anderes mehr. Stehen.-dick die der emeKamerad dem andern bringt, lm VerMtzA
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