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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.06.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186606110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18660611
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18660611
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1866
- Monat1866-06
- Tag1866-06-11
- Monat1866-06
- Jahr1866
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.06.1866
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Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. W 1tz2. Montag dm 1l. Juni. 1866. Politik. * Leipzig, 10. Juni. Die Lage ist unverändert und neue wichtige Ereignisse sind nicht zu melden. ' Bon zahlreichen preußischen Städten und Corporationen waren bekanntlich Adressen an den König um Erhaltung des Friedens abgegangen. Der Staatsanzeiger macht nun nachstehende Antwort darauf bekannt: Se. Maj. der König haben mir eine Anzahl Adressen von Städten und Corporationen übergeben, welche dre Erhaltung deS Friedens erbitten, indem sie theils die Wohlchaten deS Frieden- ausschließlich hervorheben, theilS die Erhaltung deS Friedens nur unter Voraussetzung erbitten, daß der Friede mit der Ehre und dem Wohle des Vaterlandes vereinbar sei, aber ausdrücklich andeuten, daß zur Zeit beide ungefährdet erscheinen. Se. Majestät haben mir befohlen, sämmtliche Adressen gemeinsam wie folgt zu beantworten: Allerhöchstdieselben haben in den Vorstel lungen ungern die Hingebung und Opferwilllgkeit vermißt, welche anoere Kundgebungen letzter Zeit, namentlich die Adresse von BreSlau, enthalten. Der König habe in dem bekannten Er lasse auf letztere klar und eindringlich ausgesprochen, daß Nie mand schmerzlicher als Allerhöchstdieselben die schweren Opfer, welche der Knea dem Vaterlande auferlegen würde, empfinden, Niemand daS Bedürfniß lebhafter fühlen könnte, daß dieselben von Herrscher und Volk in ungetrübter Eintracht getragen wer den. Seme Majestät haben feierlich erklärt, das Volk nur zu den Waffen gerufen zu haben, um Preußens bedrohte heiligste Güter zu vertheidlgen. Bezugnehmend auf den Wunsch aber, daß die Wiederherstellung deS vollen Einklanges zwischen Regierung und Volk der nationalen Begeisterung die rechte Grundlage und Weihe gebe, verkündet Se. Majestät der König von Neuem, daß die Verständigung mit dem Landtage das Ziel seiner Wünsche und eifrigen StrebenS sei. In diesen Allerhöchsten Versicherungen haben die Urheber und Unterzeichner jener Adressen die der Würde der Krone, wie den Interessen des Vaterlandes einzig angemessene Erwiederung und Bescheidung zu finden. Angesichts der drohen den täglich wachsenden Gefahren erwarten Se. Majestät der König, daß daS gesammte preußische Volk eingedenk der Traditionen einer großen Vergangenheit eme einmüthige patriotische Hingebung für die höchsten unv heiligsten Interessen deS Vaterlandes von Neuem rückhaltlos bewähren werde. Der Minister deS Innern Graf zu Eulenburg." Oesterreich sieht daS Einrücken der Preußen in Holstein nicht für einen Kriegsfall an. Die bayerische zweite Kammer nahm den Adreßentwurf mit SK gegen 45 Stimmen an. In dieser Adresse heißt eS u. A.: „Daß die Regierungen der beiden mächtigsten Bundesstaaten ent zweit sind, ist die letzte Folge in der Entwickelung-reihe jener un heilvollen Thalsachen, welche die erste Abweichung von dem Rechts boden in der Sache Schleswig-Holstein- erzeugt hat. Noch ist nicht alle Hoffnung geschwunden, daß die Stimme de» Rechtes und der Mäßigung, unterstützt durch' die Mitwirkung gleichge sinnter Regierungen, wie durch die Willensäußerung und Lhat- kraft d«S veutschen Volke- in letzter Stunde vernommen werde. Mtt dem gesammten deutschen Volke will da- bayerische den Frieden; es verabscheut und verdammt als den schwersten Frevel den Bürgerkrieg unter jeder Voraussetzung, zumal wenn er durch verbrecherische- Complott mtt dem AuSlande heraufbeschworen wird. In dieser Gesinnung und in der Gewißheit, daß dem Urheber de- FriedenSbrucheS der Widerstand einer entschlossenen und wohl gerüsteten Nothwehr von allen Seiten entgegentreten werde, liegt die wirksamste Beihilfe zu den Friedensbestrebungen Ew. königl. Maj. — DeimchlandS Zukunft kann nur durch aufrichtige Verständigung der BundeSglieder und durch eine Bundesverfassung gesichert werden, welche der Nation die volle Luthellnahme an der Rege lung ihre- Geschicke- und ihrer gemeinsamen Angelegenheiten in einem Parlament einräumt oder der Bundesgewalt dre Macht verleiht, widerstrebende Elemente niederzuhalteu, ohne berechtigte Interessen der einzelnen Stämme zu vernichten. Die möglichst beschleunigte Einberufung einer auS freier Volk-Wahl bervor- gegangenen Versammlung von Vertretern de- deutschen Volke-, mtt der Aufgabe, bei der Neugestattung der BundeSarundgesetze mitzuwirken und die allseitige Verständigung zu erleichtern, ver dient der förderlichsten Unterstützung Sr. rönrgl. Majestät empfohlen zu werden rc. WaS Italien betrifft, so will man wissen, daß Napoleon III. in einem eigenhändigen Schreiben an Victor Emanuel Italien inS Gedächtniß gerufen habe, wie es auf eigne Gefahr handle, wenn es die Lösung deS schwebenden ConflictS durch die Waffen suche. Diese Erklärung blnbt auch jetzt, nachdem die Conareß-AuSsichten verschwunden, m voller Kraft. Die Italiener haben aber nicht auf französische Hülfe gerechnet. Die Armee ist jetzt vollständig marsch- und kampfbereit; die Lücken im Material, der Ausrüstung u. s. w. sind in überraschend kurzer Zeit auSgefüllt worden. — Der italienische General Petruccelli de la Galina stellt einen Ver gleich an zwischen dem österreichischen und dem italienischen Sol daten. „Der italienische Soldat", sagt er, „ist robust, wohlgebaut, gelenkig und schlank daoei. Sein Blut kocht, seine Nerven sind sehr reizbar. Er ist überdies mäßig, anspruch-loS, leicht zu befriedigen, da er lenkbar rst. Man gebe ihm ein Stück Brod und einige Schluck Wein und Wasser, und er wird, wenn sein Führer es fordert, 50 Kilometer täglich marschiren. Die italienischen Regimenter sind organisirt. An der Sette des arabischen Gesichts de- SicilianerS ge wahrt man die nördlichen Formen deS Lombarden; daS ehrliche, aber ausdruckslose Gesicht deS Piemontesen wird gehoben durch die un gestümen Züge des Neapolitaners und die entschlossene und heraus fordernde Miene des Romagnolen; der langsame und yossenreißende ToScaner unterscheidet sich vom Soldaten Central-JtattenS durchwei nen heiteren, überlegten Anblick. Die österreichischen Regimenter sind auch organisirt, aber auS Menschen verschiedener Racen. Der Slawe an der Seite deS Italiener-, der Czeche an der Seite des Deutschen, der Pole an der Sette deS Slovaren, der Ungar an der Seite des Croaten, alle- Racen, die sich gegenseitig hassen, wo der Nachbar nicht die Sprache deS Nachbars versteht, nicht dieselben Leidenschaf ten, dieselben Neigungen, denselben Zweck, denselben Cultus deS Menschen, GotteS, des Vaterlandes hat. Die italienische Armee, ob eS ihr schlecht oder gut geht, bewegt sich durch die Seele, die österreichische durch die Regel und das Commando. Da-BewegungS- Princip der ersteren ist der vom Befehle geleitete Jnstinct. Die österreichische Armee taugt mithin mehr als die italienische in der methodischen Schlacht, dre ihre vorschreitenden Evolutionen macht; die italienische Armee aber taugt mehr als die österreichische beim Sturme, wo der Ungestüm Alles bricht, Alles dahinreißt. Der italienische Soldat weiß, für was er sich schlägt; der österreichische Soldat nur für wen. Der italienische Soldat ist Bürger, mischt sich unter- Voll, theilt seine Leidenschaften, der österreichische ist Soldat und nicht- als Soldat, lebt isolirt, hört kaum andere Stimme» als die seine- CorvoralS. Der österreichische Soldat ist ausdauernder als der italienische, dieser dagegen heftiger, energischer in seinen Bestrebungen." Verha»-t««ze» -er Stadtverordnete« am 30. Mai d. 2. INnf Grund de- Protokoll- bearbeitet und veröffentlicht.) Der Vorsteher trug folgende RathSzuschrift vor: „Den Herren Stadtverordneten theilen wir hierdurch mtt, daß da- Königliche Ministerium de- Innern im Einverstanduiß mtt dem Königlichen Ministerium der Finanzen und den übrigen ZollvereinSregrerungen die Verlegung der Neujahr-meffe dergestalt genehmigt hat, daß dieselbe ohne Vorwoche am 2. Januar beginnt und eivgelautet wird, am 13. ihren Zahltag hat und mit dem 15. Januar schließt. Die neue Einrichtung wird bki nächster Neujahrmeffe rn- Leben treten." Em Antrag Herrn Bassenge'-, «
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