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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.06.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-06-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186606177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18660617
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18660617
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1866
- Monat1866-06
- Tag1866-06-17
- Monat1866-06
- Jahr1866
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.06.1866
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Anzeiger. Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 188. Sonntag dm 17. Juni. 1868. Bekanntmachung. lur Dammschüttung an der Petersbrücke wird Schutt angenommen und daS mindestens 8 Cubikellen haltende Fuder mit cgr. vergütet. — Leipzig, den 13. Juni 186b. DeS RathS Baudeputation. Bekanntmachung. Diejenigen Garteninhaber im großen IohanniSgarten und im IohanniSthale, welche der ihnen obliegenden Verpflichtung, das Einbinden und Verschneiden der Hecken und Zäune alljährlich vor Johannis zu bewirken, noch nicht nachgekommen sind, werden unter Verweisung auf §. 4 und 6 der Miethcontracte hierdurch wiederholt aufgefordert, ihrer Obliegenheit in den nächsten Tagen vachzukommen. — Leipzig, den 15. Juni 1866. Die Deputation des Raths zum JohanniShoSpital. politische tleberstcht. * Leipzig, 16. Juni. Die allgemeine Spannung, mit welcher die weitere Entwickelung des ernsten Drama verfolgt wird, hat gestern wie heute reichliche Nahrung durch eine Maste von Gerüchten erhallen, deren Werth freilich zum allergrößten Theile nicht be deutend ist. Wie stets in so kritischen Zeitläuften, ist auch jetzt immer und immer wieder zu rathen, das Publicum möge den unaufhörlich einander ablösenden Neuigkeiten, selbst wenn sie noch so zuversichtlich auftreten, nur mit großer Vorsicht Beachtung und Glauben schenken, denn von der Gesammtsumme der verbreiteten Gerüchte pflegt stets nur ein verschwindend kleiner Theil als thal- sächlich begründet sich zu erweisen. Daß diese Auftastung nicht unrichtig sei, dafür sprechen bereits die Erfahrungen, welche wir seit den letzten 24 Stunden zu machen Gelegenheit hatten. Die Nachricht, daß preußische Truppen gestern über Löbau und Zittau nach Sachsen eingedrungen und daß vor ihnen Brücken übergänge bei Löbau rc. gesprengt worden seien, hat sich bis jetzt alS eben so unbegründet herausgestellt wie daS anderweite Gerücht, daß 30—40,000 Mann österreichischer Truppen die Elbe abwärts nach Dresden vorgerückt seien. Es stehen überhaupt, soweit zu verlässige Nachrichten bis jetzt reichen, in diesem Augenblicke (Nachmittags Uhr) nur drei Abtheilungen preußischer Truppen auf sächsischem Boden: die eine hält den Bahnhof in Wurzen besetzt, die andere ist von Strehla her nach Riesa vorgerückt, die größte hat Dahlen besetzt. Bon der über die Elbe führen den Eisenbahn brücke bei Riesa find zwei Joche (der Oberbau derselben ist bekannt lich von Holz) auf Anordnung deS sächsischen KrieaSmrnisteriumS abgebrannt worden, doch so, vaß die dadurch verursachte Störung verhältnißmäßig nicht bedeutend zu nennen ist. Auf dem Bahn hofsgebäude m Riesa forderte der Commandant der Preußen von dem diesseitigen Beamten die Ueberaabe der Caffe; auf die Be merkung hin, daß dieselbe nicht Staatsgelder enthalte, sondern Privatngenthum (der Leipzig-Dresdner Eisenbahnaesellschaft) sei, stand der Officier von seinem Verlangen ab. Die über die Mulde führende Eiseubahnbrücke bei Wurzen sollte ursprünglich auch beun Anrücken de- Feindes in unbrauchbaren Stand versetzt werden; doch hat die königl. StaatSregierung später von dieser Maßregel bereitwillig Abstand genommen und vie Brücke steht deshalb noch unverletzt da. Bon heute Morgen an jagte in unserer Stadt ein Gerücht daS andere, und alle kamen darin überein, daß binnen wenigen Stunden der Einmarsch preußischer Truppen in Leipzig zu erwar ten stehe. Auch diese Ansicht hat sich als unbegründet erwiesen, ia, eS steht sogar zu vermuthen, daß jene Eventualität weder, so bald noch m irgend bedeutendem Umfange eintreten werde, — eine Ansicht, welche in der Lage Leipzigs allein schon eine hinrei chende Erklärung finden dürste. Trotzdem ist unser Postverkehr bereit- in unangenehmster Weise gestört. Zeitungen und Briefe kommen nicht mehr mit der früheren Regelmäßigkeit an, und Geld briefe befördert die Post nur noch auf eigene Gefahr de- Absen der- ohne Bürgschaft für richtige Aushändigung an dev Empfänger. Durch eine auf telegraphischem Wege an die Redactrov der „Leipziger Zeitung" gekommene Mitteilung de- „Dresdener Äourn«-" ist diesen Mittag eine Reihe wichtiger Nachrichten hier bekannt geworden. Zuvörderst erführt man daraus den Inhalt de- preußischen Ultimatum, welches in der (bekannten) Abstimmung Sachsens am Bundestage nicht nur eine Verletzung deS BundeS- verhältnifseS, sondern auch einen directen Act der Feindseligkeit gegen Preußen erkennt und schon aus der geographischen Lage Sachsen- die Unmöglichkeit herleitet, über die feindselige Stellung desselben hinwegzusehen. Die preußische Regierung forderte deshalb gestern eine bestimmte Erklärung darüber, ob Se. Maj. der König von Sachsen ein Bündniß mit Preußen schließen wolle unter der Be dingung, daß 1) die königlich sächsischen Truppen sofort auf den FriedenS- stand vom 1. März d. I. zurückaeführt werden, 2) Sachsen der Berufung des deutschen Parlaments zustimmt und die Wahlen dazu ausschreibt, sobald Dies von Preußen geschieht, 3) Preußen dem Könige von Sachsen sein Gebiet und seine SouverainetätS - Rechte nach Maßgabe der Reformvorschläge vom 14. d. M. gewährleistet. Sollte die königlich sächsische Regierung sich nicht entschließen können, ein solches Bündniß zu schließen, so würde der König von Preußen „zu seinem lebhaften Bedauern sich in die Noth- wendigkeit versetzt finden, das Königreich Sachsen als im Kriegs zustand gegen Preußen befindlich zu betrachten und diesem Ver- hältniß entsprechend zu handeln." Der k. preuß. Gesandte be merkte zugleich, daß er angewiesen sei, noch im Laufe des gestrigen ^aaeS eine Antwort darauf zu erbitten, und daß eine später ab gegebene oder ausweichend lautende Antwort als Ablehnung an- fehen werden müsse. Die königl. sächs. StaatSregierung gab darauf zur Antwort, sie könne die preußische Auffassung deS BundeSbeschlufseS vom 14. Juni nicht theilen; sie bettachte denselben nach den BundeS- ruvdgesetzen alS einen vollkommen verfaffungSmäßig gültigen. Vetter heißt eS dann: Die königlich sächsische Regierung würde demnach dem unter 1. an dieselbe gestellten Anträge nicht Folge geben können, ohne ihrer Bundespflicht vollkommen untreu zu werden. WaS den Antrag unter 2. betrifft, so sei die sächsische Regierung gemeint, auf die baldige Einberufung deS oeut chen Parlaments mit allem Nachdruck hinzuwirken, sie werde aber solches, den Anträgen ihrer Kammern gemäß, in der Weise thun, daß ein Parlament für ganz Deutschland gewählt werde, und sie gehe davon auS, daß die Ausschreibung der Wahlen nicht von einer einzelnen Regierung zu erfolgen habe. Schließlich wurde bemerkt: wenn Preußen hiernach wirklich Sachsen als im Kriegs zustände gegen Preußen befindlich bettachte und behandle, so müsse Sachse» gegen solche- Vorgehen mit Bezugnahme auf die BundeS- gruvdgesetze entschieden protestiren und vie Abwehr de- BundeS anrufen. ^ Diese Antwort hatte zur Folge, daß der preußische Gesandte noch afttern Abend eine förmliche Kriegserklärung an Sachsen folgen ließ, und dättarf hin haben sich heute früh Se. Majestät der König Johann und die Staat-minister v. Brust und v. Rabevhorst zur Armee begeben (wahrscheinlich in die Gegend von Meißen). Gleichzeitig veröffentlicht da- „Dre-dner Journal" eine Proklamation de» König- „Bk Meine treuen Sachsen", deren Jntzckt i« Wesentlichen Folgende- besagt: Weil Sachsen treu zur Sacke de- Recht- eines BWckerstammeS gestanden, weil e- festgehalten am deutsche» Bunde, weil e- bundeswidrige» For-
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