Mein Feld die Welt. Diese stolze Buchhändlerdevise sollte auch die Devise unserer sowie aller Vereinigungen von Bücherfreunden sein. Denn wenn das schöne Wort, auf einen Einzelnen bezogen, von einem Einzelnen kommend, mehr einer Forderung als einem in jedem Sinne als solcher zu bezeichnenden Wirklichkeitsgehalt entspricht, wir Bibliophilen können es, wir dürfen es aussprechen, ohne daß uns ein Tadel der Überheblichkeit träfe. Denn unser Feld ist ja das Buch in allen seinen Formen, das Buch mit der unendlichen Fülle seiner Gehalte und seiner Zwecke, unser Feld ist in diesem Sinne in der Tat die Welt, soweit sie eine geistige, d. h. also eine im höheren Sinne wesentliche Welt ist. So sollte denn eigentlich dies Wort als ein „ceterum censeo“, als der Wahl spruch der Wahlsprüche zu Beginn jeder bibliophilen Zusammenkunft mit einer gewissen Feierlichkeit ausgesprochen werden und mit ihm zugleich der Hinweis auf die unvergleichliche Höhe und Weite der Aufgaben und Verpflichtungen, die wir in unsern Vereinigungen zu erfüllen oder doch wenigstens als ein höchstes Gefordertes uns vor Augen zu stellen haben. Ein allgemein interessierendes Spezialthema aus solcher Fülle der Einzel zwecke und Einzelbeziehungen für jede Tagung herauszuheben, sollte ein Leichtes sein. — Ich hatte mir denn auch im Geist schon mein Spezialthema gewählt, als mich aus Eisenach der Befehl erreichte, ich habe heut und hier über das auch Ihnen inzwischen bekanntgegebene Thema zu reden. So werde ich denn heute anstatt über mein Spezialthema über den „Dichter und das Buch“ reden. Aber man wird es mir doch vielleicht nicht allzusehr verübeln, wenn ich vor her noch mit einem Wort auf jenes voreiligvon mir ins Auge gefaßte Thema zurückkomme. Ich hatte mir nämlich schon in Mainz vorgenommen, unserm