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Dresdner Nachrichten : 28.12.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186112282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18611228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18611228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1861
- Monat1861-12
- Tag1861-12-28
- Monat1861-12
- Jahr1861
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.12.1861
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mittags 9 Uhr Wider den Handarbeiter Joh. Friede. Julius Hallbauer wegen Diebstahl. Halb 10 Uhr Wider Carl Bern hard Rödig in Stolpen wegen Unterschlagung, 10 Uhr: Ge richtsamt Wilsdruff wider Carl Aug. Leber. Jährig wegen Diebstahl. Halb I > Uhr: Gerichtsamt Wilsdruff, Privatklag sache der verehel. Christ. Dorothee Limbach zu Dittmannsdorf wider die verehel. Rosine Sattler u. Gen. zu jAlttanneberg. Halb Uhr: Privatklagsachc des Zimmermeisters Friedr. Ghelf. Partzsch in Hintergersdorf wider Adv. v. Schaffrath hier. Vor sitzender Gerichtsrath Glöckner. Tagesgefchichte. Wien, 21. Dec. Bei dem Erdbeben, welches am 18. d. Mts. um !> Uhr 10 Minuten Vormittags sich in Agram bcmerklich machte, und nach der türkisch-kroatischen Gränze zu in verstärktem Maßstabe auftrat, haben dem „P. Ll." zufolge in der Landeshauptstadt die Kirchen, sowie das Magistrats-, Zollamts-, Contumaz- und sonstige öffentliche Gebäude starke Sprünge erlitten, auch sind viele Rauchfänge eingestürzt. Wien, 22. Dec, Baron v. Sina, dessen Tochter im Januar k. I mit dem Fürsten Apsilanti sich verehelicht, hat angeordnet, daß die Ausstattung der Braut durchaus im In lands angefertigt und angekauft werde. Um sich einen Begriff von der Großartigkeit des Bedarfs zu machen, dürfte die Mit theilung genügen, daß seit drei Monaten 105 Näherinnen durch eine Leinwäschhandlung beschäftigt werden, um die Weißwäsche für die Braut anzufertigen. Die ganze Ausstattung wird zur Besichtigung ausgestellt werden und wird einen gewiß interessan ten Beitrag zur Industrie-Ausstellung liefern. Antwerpen, 22. Dec. Beim Wegräumen der Trüm mer des abgebrannten Lagerhauses hat sich gestern ein neues schreckliches Unglück ereignet. Ein Mauerstück, welches zusam menbrach erschlug zehn Arbeiter mit deren Aufseher Herrn Stoops. Acht Leichen und zwei schwer Verwundete wurden heut unter dem Schutt hervorzogen. (K. Z.) Neapel, 21. Dec. Torre del Greco ist nun vollständig eine Ruine. Die wenigen noch stehenden Häuser sind unbe wohnbar und stürzen allmählich ganz ein. Die 26,000 Be wohner s'nd in Castell amare, Nocera, Gragna-nore, Anunciata, Portiei NN!> Neapel untergebracht. — Unsere ofsicielle Zeitung meldet unterm 21.: daß den 17. bei Ascoli 60 Briganti von den 2anciers angegriffen wurden und sich nach Verlust von 7 Todten und 4 Gefangenen gegen die Basilicata zurückgezogen. In dein Walde Dragonara hat gleichfalls ein Gefecht stattgc- funden, wie Tags vorher im Gargano. — Bei Lagopesole und Carbonara wurden mehrere Briganti getödtct. Turin, 21. Dec. Herr Minister Ricasoli geht wie Dio genes umher in der Kammer einen Mann zu suchen, findet aber keinen. Hier und da erhebt sich ein Neapolitaner oder Sicilianer in der Kammer die Sache der Klöster zu vertei digen. Mit welchem Erfolge wird folgendes darthun. Am 16. d, wurde ein Bittgesuch mehrerer Einwohner und Magi strate Calabriens um die Beibehaltung der Franciscaner an ihren bezüglichen Orten abschlägig beschieden. Denselben Tag wurde die Bitte des Syndikus und mehrerer Bürger von Sa lerno um den Fortbestand der Benedictinerinnen gleichfalls ab gelehnt. London; 25. Dec. Die „Times" schreiben über den Prinzen von Wales folgende Charakteristik: „Obgleich in rechtlicher Beziehung noch bis zum November 1862 ein Min derjähriger, ist Se. k. Hoheit doch beinahe so alt, wie sein Va ter zur Zeit seiner Verheirathung war, und über zwei Jahre älter, als seine Mutter zur Zeit ihrer Thronbesteigung. Wenn wir nun noch hinzufügen, daß seine Erziehung besonders auf ihn als den zukünftigen Träger der britischen Krone berechnet war, auf die er von seiner Geburt an die Anwartschaft hatte, und daß ihm Gelegenheiten geboten wurden, die Welt zu sehen, so läßt sich erwarten, daß der Prinz die Fähigkeiten zeigen wird, welche einen guten König machen. Seine Stellung hat sich ohne Zweifel gewaltig verändert. Noch vor ein paar Ta gen lebte er als junger Mensch auf der Universität ohne einen Gedanken an das öffentliche Leben und jetzt steht er mit einem Aale auf den Stufen des Throne» als dessen erster Freund und Rathgeber. Durch die Fürsorge eines verständigen VaterS bisher selbst in noch engeren Schranken gehalten, als sonst in seinem Alter der Fall zu sein pflegt, ist er jetzt gewissermaßen das Haupt seiner Familie, oder doch wenigstens deren ältester männlicher Vertreter und in gewissems Sinne der Führer seiner jüngeren Geschwister geworden. Es ist das allerdings für einen jungen Mann eine hohe Bestimmung; allein sie ist zu gleicher Zeit mit den schwersten Sorgen verbunden. Der Prinz muß sich jetzt dazu entschließen, diese Sorgen zu tragen, wenn es ihm darum zu thun ist, sich die Liebe und Achtung des Landes zu erwerben. Das Wohlwollen der Nation ist nicht ohne Opfer zu erlangen und der Prinz hat, wie in der bekannten Sage, zwei Pfade vor sich, den der Pflicht und den des Ver gnügens. Die nächsten paar Monate werden entscheiden, ob er in der Achtung des Volkes da stehen wird, wo sein verstorbener Vater stand, ob wir in dem Könige, welcher über uns herrschen soll, einen Mann zu erwarten haben, der gleich seinen Eltern ein Interesse an Allem nimmt, was zur Wohlfahrt seines Vol kes dient, und der im Studium dieser Angelegenheiten Geschick lichkeit und Energie an den Tag legt, oder einen Mann, dem blos die seinem Range und Amte gebührende Achtung zu Theil wird. Manchen Versuchungen ausgesetzt, muß Se. k. Hoheit sich entschließen, den Beifall des Volkes dadurch zu ernten, daß er allem Dem Widerstand entgegensetzt, was ihn von der Seite einer Mutter und Königin, die seines Beistandes bedarf und von dem Dienste einer Nation, die jeden Rathgeber, welchen sie zu finden vermag, braucht, hinwegziehen könnte." Heirathsgeschichterr. (VcirachNingen eines Geistlichen in einem Schreiben an den DorfzeitungS- Schrciber.) Es ist beklagenswerth, wie wenig junge Männer, zumal aus der Classe der Staatsdiener, sich verheirathen und nicht selten dadurch aus Abwege gerathen. Töchter aus ange sehenen Familien bleiben unverehelicht, wenn sie keine ansehn liche Mitgift bekommen und verfehlen somit die Bestimmung des Weibes. Einsender ist ein Geistlicher. Er hat die Klagen aus dem Munde junger heirathsfähiger Männer mehrfach gehört, die ihm erklärten: „Wir verehelichten uns recht gern; gar sehr entbehren wir die gemüthliche Häuslichkeit und ein glückliches Familienleben. Wir können aber die Ansprüche einer Frau, eines Mädchens unserer Tage nicht befriedigen. Wie viel ver braucht eine solche an Putz und was verlangt sie für ihre Be quemlichkeit! Wir haben eine Besoldung von 250, 300, 400 Thalern, aber — wie sollen wir damit durchkommen, wenn wir verheirathet sind?" — Einsender verheirathete sich vor vierzig Jahren. Er hatte ein Einkommen von 213 Thalern. Zuge geben, daß das Leben in unfern Tagen kostspieliger ist, so hat er doch auch damals mit seiner fleißigen und genügsamen Frau anständig gelebt. Nach der Einnahme richtete sich die Aus gabe. Ein junges Frauenzimmer unserer Tage (ich rede nicht von Allen!) will die neuesten Moden mitmachen. Sie will eine Crinoline tragen, eine goldene Uhr haben, Geschmeide am Halse und Ringe an den Fingern. Sie will sich in Seide und an dere theuere Stoffe kleiden. Um die Küche, die Speise- und Rauchkammer, um den Gemüsegarten rc. mag sie sich meist nicht bekümmern; von dem Nähen, Stricken und namentlich vom Flicken mag sie nichts wissen. Kurz! sie will die vornehme Dame spielen. Wohnt sie mit ihrem Manne in einer größeren Stadt, dann möchte sie das Theater, die Concerte, die Bälle und wo möglich auch im Sommer ein Bad besuchen. — Blei ben aber nicht in großen Städten die Mädchen allermeist unverheirathet?? Mütter! Mütter! erziehet Eure Töchter möglichst einfach! Gewöhnt sie an Arbeit! Laßt sie ihre An sprüche bei der Verheirathung mäßig stellen! Es ist auch nicht zur häuslichen Glückseligkeit nothwendig, daß sie die allerneuesten Novellen gelesen und die neuesten Opern gehört und gesehen haben und Modejournale halten. Nöthig aber ist es, daß sie den Haushalt verstehen und sich einzuschränken wissen und recht bescheiden und anspruchslos sind. Dann glaubt sicher, daß ver ständige und redliche junge Männer um sie werben werden und
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