14 v. Hilko Wiardo Schomerus: Die die Beobachtung machen, daß der Anteil der von Spaniern stammenden Schriften verhältnismäßig sehr groß ist und, was wichtiger ist, daß sie sich durch eine viel stärkere missionarische Tendenz auszeichnen. Bon den apologetischen Schriften, die auf spanischem Boden entstanden sind, seien zunächst einige gegen die Juden gerichtete genannt. In die noch vorislamische Zeit Spaniens fällt die Schrift des Metropoliten Jsidorus von Sevilla ff 636): „Vom katholischen Glauben wider die Juden" — „De licke cLtlloIicL ackverxux ^uckaeox" oder „Lonrra ^uckaeox Ubri ckno", wie auch die des Erzbischofs Julianus von Toledo (f 690), eines zum Christentum bekehrten Juden, „Oe ckemonxrrLrione xexrae rerrrix rckversux ^uckaeox lürri rrex" — „Die drei Bücher gegen die Juden über die anschauliche Schilderung des sechsten Weltalters". Vom Judentum bekehrte Apologeten sind weiter Samuel Marochianus und Petrus Alfonsus, welch ersterer der Verfasser der Schrift „Oe ackvenrn ^lexxize praereriro über" — „Das Buch über die geschehene Ankunft des Messias" und der andere der des „O!Hc>Aux ?erri cognomenro ^Ipllonx! ex fuckaeo LllrixriLni er tcko^xi fullaei" — „Ge spräch zwischen dem Alfonsus genannten, vom Judentum bekehrten Christen Petrus und dem Juden Moses" ist, ferner der Erzbischof Paulus von Bur- gos ('s 1435), der Verfasser des „8crnrinium 8cripcurLrum" — „Durch suchung der Heiligen Schrift", in dem den Juden die Messianität und Gött lichkeit Jesu mit Hilfe von Bibelstellen bewiesen wird. Mehr allgemein apologetischen Charakter tragen die Werke des Petrus de Cavalleria zu Saragossa (ca. 1450), „Telux Lllrixri conrra ^uckaeox, ^Lracenox er Inkickelex" und des Arztes Raymundus Sabieude (ca. 1436), „Tbeologia nLrurLlix". Besonders interessieren uns hier natürlich die apologetischen Werke gegen den Islam. Sie verfolgen vor allem missionarische Zwecke. Im Jahre 1240 war Raymundus Nonnatus gestorben, einer der erfolgreichsten Mohammedanermissionare, die die beiden Orden der Franziskaner und Dominikaner nach Nordafrika gesandt haben. Zur Förderung dieser Mission stiftete der Dominikanergeneral Raymundus von Pennaforte mehrere In stitute zur Erlernung der orientalischen Sprachen, z. B. eins in Murcia und eins in Tunis. Zu den Schülern dieser Institute gehört Raymundus Martini, der sich schriftstellerisch sehr betätigt hat. Seine zur Widerlegung des Korans geschriebene Schrift ist leider verlorengegangen. Der frucht barste antiislamische Schriftsteller ist zweifellos Raymundus Lullus, der im Jahre 1315 den Märtyrertod erlitt, ein Mann mit einem glühenden Be kehrungseifer. Die Zahl seiner in arabischer und lateinischer Sprache ge schriebenen Schriften gegen den Islam ist sehr groß, zu groß, um sie hier aufzuzählen. Berühmt geworden ist er u. a. durch seine ^rx magna, d. h. durch seinen Versuch, durch Vernunftgründe die Mohammedaner zur An-