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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.08.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186608212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18660821
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18660821
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1866
- Monat1866-08
- Tag1866-08-21
- Monat1866-08
- Jahr1866
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.08.1866
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MWM dck KM. «Ä t«s R»IHS dir SIM 8nM m 2ZZ. Dienstag dm 21. August. 1866. Obst-Verpachtung. Die diesjährigen Obstnutzungen der städtischen Chausseen und der Anpflanzungen auf den Wiesen vor dem Floßthore sollen an den Meistbietenden gegen baare Zahlung, mit Vorbehalt der Auswahl unter den Licitanten so wie jeder andern Verfügung, verpachtet werden. Es haben darauf Reflectnende Donnerstag den 2Ä. August früh 9 Uhr in der Marstall-Expedition sich einzufinden, ihre Gebote zu thun und sodann weiterer Nachricht sich zu gewärtigen. Leipzig, den 19. August 1866. DeS Raths Deputation zu den Chausseen. HludllKeuler I Beispiel dafür, daß Marie Seebach oft in einem einzigen kleinen «ViuvtLrirntkl. I Wachen den ganzen Charakter, die ganze Sinnesart Clärchens Goethe'S „Egmont" wird jetzt ziemlich allgemein halb melo-1 auf- Schönste wiederzuspiegeln weiß, ist m derselben Scene ihr dramatisch aufgeführt, mit Beethovens Musik, und zwar so, daß I schlichtes: „Wie?", als Egmont sagt, er sei nicht der „große Eg- daS ganze Kunstwerk als eine Continuität erscheint, die Zwischenacte! mont". Sie spricht dies Wörtchen noch gerade so, wie sie vorher werden völlig durch die Musik auSgefüllt und die meisten der lyri-l fragte, im Tone der vollsten Liebe, des seligsten Stolzes, dem es scheu Stimmungen, welche daS Stück Hervorrufen soll, durch die gleich ist, waS der Mann ihrer Wahl sei. Jedoch, genug der Musik vermittelt. Obgleich man nicht leugnen kann, daß eine I Einzelnheiten! Nur noch hinsichtlich ihres letzten Auftritts eine olche Aufführung wirklich in der Intention deS Dichters gelegen Bemerkung: Clärchen soll da nicht zu sehr „sterben" und Marie )at, da das ganze Drama, wie fast alle anderen von Goethe gleich-1 Seebach, feinfühlend wie stets, thut das auch keineswegs; ihr Ent- all-, in nichts weiter besteht, als in einer Reihe von Stimmungen,! schluß ist ein ernster, sie darf die Energie, mit der sie ihn gefaßt o muß man doch die Zweckmäßigkeit dieser Methode bestreiten.I hat, nicht durch weiches, geisterhaftes Wesen abschwächen. Und so Zunächst ein rein äußerlicher Grund. Die Zwischenacte sind für möchten wir auch die sanfte Musik, die ihren Tod bezeichnen soll, gern daS Publicum ein Bedürfmß; nicht allein, daß eS einige Momente! entbehren. An der Art, wie die Lampe erlischt, ist Nichts gelegen; der Sammlung braucht, um den eben empfangenen Eindruck kurz! wir wissen, daß sie erlischt und erlöschen muß. Egmont hat freilich zu recapitulireu und dadurch auf daS Folgende vorbereitet zu sein, I einen schwachen Augenblick, wo er das nicht weiß, wo er mit einer es will auch einen Augenblick auS der Passivität deS bloßen An- ! gewissen Gutmüthigkeit seine Maitresse dem neu gewonnenen schauen- heraustreten und einmal positivthätig sein, eS will einmal Freunde vermacht. Dieser abscheuliche Einfall sollte billig weg seinen ofsiciellen Beifall oder sein Mißfallen äußern oder auch nur! gelaffen werden. mit dem Nachbar über das Gesehene und Gehörte sich besprechen. I Der übrigen Darsteller de- Goetheschen Dramas haben wir Drei Stunden lang in ununterbrochener passiver Aufmerksamkeit I erst vor Kurzem in Ehren gedacht, mit Ausnahme des in unserem zu verharren, kann man keinem Menschen zumuthen, wobei wir damaligen Bericht vergessenen Herrn Stürmer. Wir holen das noch gar nicht in Betracht ziehen, daß doch auch die Darsteller, I Versäumte nunmehr nach, indem wir seinem Oranien das ihm wenn sie sich ehrlich Mühe geben, gleichsam em Recht auf laut sich I gebührende Lob spenden: er ist eine seiner kräftigsten und ausge- äußernde Anerkennung ihres Streben- haben. Um so uuange-l prägtesteu Gestattungen. Herr Hanisch, dessen Repräsentation meffener aber wird die erwähnte Zumuthung, soll man die Auf-1 der Titelrolle bekanntlich Angriffe erfuhr, mag sich das zum Tröste merksamkeil auf zwei wesentlich von einander verschiedene Gebiete! sagen: Wer die verschiedenen Egmonts der heutigen Bühne kennt, richten. Wir wissen zwar, daß e- heutzutage Modesache geworden I auch die der gegenwärtig ersten Notabilitäten des betreffenden ist, wenigsten- in bestimmten Kreisen, die Vermischung der ver-! Faches, wird dem seinigen die Gerechttgkeit widerfahren lassen müffen, schiedenen Künste als daS höchste Kunstwerk anzusehen, aber wie! daß er eine jenen sich ebenbürtig anschließende Leistung ist. Davon falsch diese Voraussetzung ist, zeigt die erste beste Beobachtung. ! kann man nun einmal nichts wegkritteln. Auch bei der Aufführung dÄ Goethe'schen „Egmont" am! Noch immer hat die hiesige Aufführung der Räderschen Posse: 18. August gab eS wieder Besucher unseres Theaters, die eS al-I„Ella" ihre Anziehungskraft nicht verloren. Nachdem sie im eine Versündigung gegen Beethoven zu betrachten schienen, wenn! vorigen Jahre mehrere zwanzig Wiederholungen erlebt, brachte sie man sich im Zwischeuact einmal von seinem Sitz entfernte oder Ies auch in diesem — natürlich mit längeren Zwischenpausen — gar Miene machte, die Darsteller durch Beifall und Hervorruf I bereits zur fünften Reprise und fand die letzte derselben, unter auszuzeichnen. — Und doch — wie werth dieser Auszeichnung! wirksamer Beihülfe neuer lebender Bilder und neuer Couplets, war vor Allen daS Clärchen der Frau Marie Seebach--Nie-! am verflossenen Sonntag (den 19. August) statt. Das HauS war, mann! WaS vom Gretchen der großen Künstlerin gilt, kann I namentlich wenn man das endlich an dem Tage zur Herrschaft man auch von ihrem Clärchen sagen: eS ist eine typische Gestatt, I gelangte warme und schöne Wetter berücksichtigte, außerordentlich ein Idealbild, und zugleich noch ganz in dasselbe reichgetränkte,! gut besetzt und zahlreich vertreten besonders daS militairische tiefgesättigte und glänzende Colortt getaucht, wie einst in der ersten! Publicum, die Aufnahme aber eine solche, daß sie gewiß jeden der Blüthezeit der Darstellerin. Etwa- Raffinement läuft freilich uv» ! Darsteller befriedigt hat. Im Mittelpunkt stand selbstverständlich auch hier mit unter, wie z. B. daß sie die Wiederholung der letzten! Herr Engelhardt als Diener Jonathan, der zu der Rolle wie Zeilen deS überaus keck und couragöS vorgetrageuen Soldaten-! geschaffene Repräsentant der „lustigen Person" des Stücks, UedchenS: „O selig, o selig, ein Mannsbild zu sein", alS Bracken-1 excellirend vor Allem in einigen Extempore- und Bonmots, die bürg daS Garn fallen gelassen und weinend von ihr gegangen ist,! in Ver That eine- „Gelehrten deS Kladderadatsch" nicht unwerth in einem von dem früheren Mal ganz verschiedener; Tone singt, ! schienen. Als Nymphe Hulda führte sich zum ersten Mal Fräulein wie als wollte sie sagen: Auf den paßt daS freilich nicht, der straft! Brauny vor, indem genannte Partie ihr zugleich dazu diente, mich gleich Lügen. Desto richtiger gefühlt, desto schöner und über- I al- nunmehr fest engagrrteS Mitglied zu debuttren. In all den raschender ist der Schluß des „Freudvoll und leidvoll", da- sie I mannichfachen Verkleidungen und Verwandelungen jener kleinen zu Füßen der Mittler, auf einem Schemel fitzend, verträgt. Sie I Hexenmeisterin bewahrte Fräulein Brauny stets die ihr eigene wiederholt auch hier die letzten Worte: „Glücklich allein ist die I Routine, Heiterkeit und Anmuth, und heißen wir sie als gewiß , die liebt" mehrere Male, umarmt dabei die Mutter und l erfreulichen Zuwachs unseres Personal- nochmal- willkommen. Seele. schaut fie mit freudig glänzenden Augen au, al- sagte sie: ja,! Biel Aufmerksamkeit erregten am betreffenden A glücklich, ich weiß eS, ich bin eS mir voll Jubel bewußt!" I eingelegten Tänze. ES ist aber auch wahr, daß die der Abend noch _ ^ . _ . . ^ ^ ^ ^ „ gerade in Au- den folgenden Sceneu beben wir dann besonder-noch die! „Leossmse" Fräulein Melzer, in der „Oseovienvo" Fräulein hervor, wo Egmont seinem Versprechen gemäß „spanisch kommt". Richter, sowie im „kas Syrien" die Damen Oehlker und Die mädchenhaft naive Ueberraschung über paS reiche Costüm ge-! Blondig Erhebliche- leisten. langt in bezaubernd liebenswürdiger Weise zum Au-druck. Em j Die neue Besetzung der Hulda und da- Engagement deS Fräu-
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