12 (Die Tochter bringt Löffel, Messer, Teller usw. Der Vater holt vom Schrank einen Zinnleuchter, steckt das bunte Heilig abendlicht daraus und stellt ihn vor seinen Platz.) Mutter: Js NU alls do? Marien!, 's Salz! Tochter: (bei der Rückkehr) 's Heiligohmdlicht is aa noch net agezunden. Vater: Wart när, bis 's schlügt! 6 Glockenschlage. Der Vater zündet das Licht an. Alle stellen sich hinter ihre Stühle, fassen sich bei den Händen und Heien: Komm, Herr Jesu, sei unser Gast und segne, was du bescheret hast! Amen. Ein Weilchen verharren sie still, dann setzen sie sich und beginnen zu essen: Bratwurst mit Linsen und Sauerkraut. Großer: Heit gibts emo! vrndtlich ze assen. Kleiner: Obr küne Supp. Worum dä net? Tochter: Nu du Schaf!! Do troppt än doch 's ganze Göhr de Nos, wenn mr an Heiling Ohmd Supp ißt. Kleiner: Js dos wörtlich wahr. Mutter? Mutter: Nu freilich. Kleiner: Do Hot gewiss; 's alte Mästerle drübn über dr Stroß emol an Heiling Ohmd Supp gasseu. Dan troppt aa eitel de Nos. (Sie lachen.) Mutter: Marien!, leg's Brot noch dr Schüssel rüm, daß dr Segn in Haus blebt! Vater: Mutter, vergaß fei dei Red net! Tu erscht emol 's Licht wetterrücken, daß ä jeds kriegt! Großer: (der das Licht gerade bekommt) Saht dos Heiligohmdlicht ah! 's sei fei rute Blümle drah un ä kläs Gesprüchl. Hob zwä Grosch drfir bezohlt, salberscht su schü agemolt wie ä Taffettüchl. Tochter: (spottend) Du willsts bezohlt hobn? Un agemolt aa noch? Du kahst doch net emol ä Mannl moln. Großer: Nu, ich män nör esu. (Schiebt das Licht weiter.) Vater: Aßt när! Kleiner: Jtze kah ich obr weißdrhole nimmehr. (Schiebt den Teller zurück.) Großer: Ich aa net.