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Dresdner Nachrichten : 20.02.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186202201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18620220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18620220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1862
- Monat1862-02
- Tag1862-02-20
- Monat1862-02
- Jahr1862
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.02.1862
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MWil'LAN Mittag» 1L u» angenommen i« »er Expedition: JohanneSall«»«. Waisenhau<straßt k. Hageölatt für UnterhMmg und Geschäftsverkehr. Mitredaeteur: Theodor Drobisch. ^o. S1 Donnerstag, den 20. Februar 1862. Anzeigen i. dies. Blatte, da« zur Zeit in SLÜoH erscheint, finden eine erfolgreich« Verbreitung. Dresden, dm 20. Februar. — Se. Maj. der König hat dem Registrator bei der Po- lizeidirection zu Dresden Johann Christian Böhme in Anerken nung seiner langjährigen pflichttreuen Dienstleistung die zum Verdienstorden gehörige goldene Medaille verliehen. — Se. Durchlaucht der Erbprinz Heinrich Reuß XIV. ist vorgestern Abends 6 Uhr von Gera hier angekommen und im Hotel Bellevue abgestiegen. — * Oeffentliche Gerichtsverhandlung am 19. Februar. — Carl Gottlieb Eduard May aus Döhlen, 35 Jahre alt, zuerst Kohlenfuhrmann, dann Bergarbeiter im Kohlcnschacht, zuletzt Dienstknecht, wegen Diebstahls schon dreimal mit Gefäng- niß und einmal mit Arbeitshaus bestraft, auch polizeilich wegen Umhertreibens oftmals zur Rechenschaft gezogen, ausgewiesen und bestraft, ist gegenwärtig zweier Diebstähle geständig, wäh rend er den dritten läugnet. Am 21. Januar hat May im Locale der Frau Johanne Christiane Gretschel auf der Wall straße oder Palmstraße ein Glas Bier getrunken, alsdann un ter dem Vorwände, ein zweites trinken zu wollen, die genannte Frau Gretschel aus dem Zimmer entfernt, unterdeß eine auf 4 Thlr. legal taxirte Uhr nebst Kette aus dem Schranke gestoh len und dieselbe dann für 1 Thlr. 12 Ngr. verkauft. Ferner am 23. Januar hat er sich als Gast in der „goldenen Wein traube" befunden, hat da sein Bier getrunken und beim Fort gehen an der Thüre einen Rock (taxirt auf 15 Ahlr.) mitge nommen, um ihn ebenfalls zu verkaufen, ist jedoch bei frischer That erwischt.worden und hat den Rock müssen dalassen. Am 20. Januar ist auch in der May'schen Gastwirthschaft (im „blauen Adler") auf der großen Kirchgasse ein ganz neues Paar juchtene Halbstiefeln zum Schnüren und ein einzelner neu vorgeschuhter kalblederner Stiefel, ersteres 3 Thlr., letzterer 1 Thlr. Werth, abhanden gekommen. Obschon der Gastwirth May, sowie dessen Frau und Stieftochter den Angeschuldigten May, welcher zum Behufs genauerer Personalrecognition an Gerichtsstelle den Mantel anziehen und die Pudelmütze aufsetzen mußte, welche er im May'schen Locale an- und aufgehabt, nun mehr ganz bestimmt als den Mann recognoscirten, der an dem nämlichen Nachmittage, wo die Stiefeln verschwunden, sich im Locale befunden, einen Schnaps getrunken, seinen Platz in der Stube geändert und die letztere endlich verlassen habe, als es gerade Niemand bemerkt, — so verblieb der Angeschuldigte den noch hinsichtlich dieses letzten Diebstahls hartnäckig bei seinem einmal angenommenen Läugnen, was ihm jedoch voraussichtli cher Maßen nichts half. Demgemäß erhielt der Angeschuldigte 1 Jahr Zuchthaus wegen einfachen, im wiederholten Rückfalle begangenen Diebstahls auferlegt. — Von Herrn Staatsanwalt Heinze geht uns Folgen des zu: „Zur Vervollständigung des Referates in Nummer 50 dieses Blattes über die Hauptverhandlung gegen Herrn H. L. Vogel und dessen Ehefrau ist nachzutragen, daß Vogel außer seinen sämmtlichen Meubles auch seine gesammten Klei dungs- und Wäschstücke seiner Ehefrau hatte „zuschreibenj lassen". Die Angeklagten sind nicht völlig, sondern „in Man gel vollständigen Beweises der Schuld" klagfrei gesprochen worden." — Das Realinstitut am Schießhause Nr. 14, eröffnet zu Ostern l. I. seinen nächsten -Cursus. Es bezweckt die Fortbil dung consirmirter Jünglinge, Vorbereitung für die polytechnische Schule, für Baugewerken, Handelsschulen re, eine zweckmäßige Vorbildung für Landwirthschaft, mechanische und chemische Ge schäftszweige, den Expeditionsdienst, insbesondere im Post-, Steuer- und Zollfache re. — Die Pianistin Fräul. Marie Wieck von hier, hat in Berlin mit großem Beifall gespielt, und zwar Chopin's ll-moll- Concert und Beethoven's Phantasie mit Chor. — Herr Emil Devrient hat Dresden verlassen und ist nach Würzburg auf Gastspiel gegangen, von da wird er sich nach. Amsterdam verfügen, wo er sich im dortigen deutschen Theater zum ersten Male dem Publikum zeigt. Musik. Das von den Schülern des Pudor'schen Con- servatoriums gegebene Concert bot einen recht genußreichen Abend. Im Wesentlichen müssen wir uns auf eine frühere Besprechung beziehen, doch wollen wir einiger Vorträge beson ders anerkennend gedenken. Vor Allem sei der sehr gelungene Vortrag des Pianoforte-Concerts (von Moscheles) durch Herrn Schmole erwähnt, da derselbe wirklich bereits einen bedeuten den Grad künstlerischer Ausbildung bekundete. Eben so blies Herr Ni ehr das Oboe-Solo recht brav; nur schien uns die Ausführung etwas durch Aengstlichkeit beeinträchtigt. Die Lie de« vpn Mendelssohn kamen durch Fräulein Huhn sehr ange- nehm zu Gehör und wurden auch von Herrn Dittrich recht gut begleitet, wie ebenfalls Herr Stägemann die Arie von Kreutzer recht befriedigend sang. Schließlich müssen wir aber ganz besonders des Zusammenwirkens aller Kräfte gedenken, da die Orchesterbegleitung präcis ausgeführt wurde und auch das Violin-Solo in der Kreutzer'schen Arie sauber und ge schmackvoll zu Gehör kam. Sämmtliche Vorträge wurden bei fällig ausgenommen, doch hätte der Saal des guten Zweckes wegen wohl gefüllter sein können. VV. — Die k. sächs. Staats- und die in Staatsverwaltung befindlichen Privat-Eisenbahnen haben im Monat December 1861 eine Gesammteinnahme von 425,988 Thlr. 17,9 Ngr. ergeben (98,196 Thlr. 20,6 Ngr. für Beförderung von 271,194 Per sonen und 324,873 Thlr. 10,8 Ngr. für den Transport von 7,712,279 Ctr. Güter). Davon kommen auf die Staatsbah nen 407,485 Thlr. 2,3 Ngr., auf die Privatbahnen 18,503 Thlr. 15,6 Ngr. — Eine sonderbare Equipage sah man am Montag in der Nacht vom „grünen Jäger" hereinkutschiren. Es hatten daselbst drei Herren wahrscheinlich dem vom Erd- und Feuergeist zu gleich erzeugten Getränk etwas mehr als gewöhnlich zugespro chen und das Pedal versagte den Dienst. Wie der Hirsch schreit nach Wasser, riefen sie nach einer Droschke, aber um sonst. Da erscheint ein Bräzelmann und dieser wird beauftragt, 'W - §
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