Dresdner Nachrichten : 19.05.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186205195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18620519
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18620519
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1862
- Monat1862-05
- Tag1862-05-19
- Monat1862-05
- Jahr1862
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- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.05.1862
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Anzeigen i. dies. Blallt, das zur Zeit in 58ü6^Ek«mpl7 ola Dresden, den 19. Mai. — Am Freitag hielt Herr vr. Keferstein in der geselligen Zusammenkunft des Turnvereins einen geschichtlichen Vortrag, und zwar vorzugsweise über Frankreich. Er beleuchtete in ver ständlicher Weise die Gesinnungen der Machthaber des genannten Landes, wie diese seit frühester Zeit bedacht waren, ihr Land auf Kosten anderer Staatm zu vergrößern. Vorzüglich war es Deutschland, das ihnen durch innere Uneinigkeit und dadurch hervorgerufene Machtlosigkeit nach Außen Gelegenheit gab ihre Eroberungsgelüste zu befriedigen. Alle, so verschieden sie in ihrem Charakter waren, beseelte ein Drang, eine Universal monarchie, ein großes Reich unter ihrem Seepter zu gründen. Zwei Herrschern Frankreich's nur ist das gelungen, Ludwig XIV. und Napoleon I. Deutschland war es, welches herhalten mußte, und wie heute noch, so stand schon vor Jahrhunderten die Eifer sucht Englands den Franzosen hindernd im Wege, wie heute, so war damals schon die Uneinigkeit der Deutschen den Feinden willkommen. Gebe Gott, daß uns ein früher oder späterer Ein fall gerüstet finde. — Aus dem Protokoll der Turnrathssitzungen wurde bekannt, daß auch der Turnverein seine Fichtefeier haben werde, und zwar nächsten Freitag im Saale des Odeum, Den Vortrag haben zwei, als tüchtige Redner bekannte Herren, Herr Perthen und Herr Kretzschmar übernommen, Erstgenannter Herr wird über das Leben und Wirken Fichte's sprechen, während Letzterer des großm Philosophen Reden an das deutsche Volk vorlesen wird. — Nächste Mittwoch beabsichtigt der Dresdner Liederkreis in Verbindung mit der Kapelle des Herrn Musikdirektor Laade in der Wirthschast des K. großm Garten- ein Concert zu geben, bei welchem mehrere neue Compofitionen für Männerchor und Orchester zur Aufführung kommm werden. — Der Sommerfahrplan der sächsischen Dampfschifffahrt, welcher Mittwoch, den LI Mai, in Kraft tritt, verändert sich auf der unteren Tour zwischen Dresden-Meißen-Riesa nur inso weit, als die Abfahrtszeit des bisher Vormittags 9^ Uhr von Dresden nach Meißen und Riesa abgehmdm Dampfbootes auf 9j festgesetzt worden ist, während die übrigen Fahrten in der bisherigm Weise verbleiben. Auf der oberen Tour dagegen tretm mehrfache Vermehrungen und Veränderungen der Fahrt ein. Vom obigen Tage an wird außer dm bisherigen Fahrtm täglich ein Dampfschiff von Dresdm Nachm. 1 Uhr nach Pillnitz uud Lj Uhr zurück, sowie Nachm. 4 Uhr nach Pirna und 64 Uhr zurück expedirt. Ferner geht von Tetschm Nachm. 5 Uhr ein Dampfboot nach Dresden ab, welches in Laubegast, Poyritz, Wachwitz und Blasewitz nicht hält, dagegen das von Pima Nachm. Uhr abfahrende Dampfboot an allen Stationen Paffagiere aufnimmt und absrtzt. Nicht wie bisher Abmds 6 Uhr, sondern erst Abmds ki Uhr geht das Dampfboot vom obigen Tage an von Dresden nach allen Stationen bis Pima ab. — Im Laufe dieses Sommers werden wir auf unser« Elbstroyre eine »sicht uninteressante Novität zu sehen bekommen. Zivei vrrtnögende Techniker haben nämlich den Bau eiste» Schraubendampfers unternommen, der eine Dampfmaschine von drei Pferdekraft erhalten wird, und auf dem ungefähr 60 Personen Platz haben. Vorläufig ist er nur zum Vergnügen oder vielmehr Privatgebrauch der Erbauer bestimmt und in 8 bis 10 Wochen wird er vollendet sein. — Gar oft sieht man kleine Kinder mit kleinen Gegen ständen spielen, die gut zum Verschlucken geeignet sind, und auch oft verschluckt werden. Eltern und Wärter sehen dies wohl mit,§n, da es aber bisher nichts geschadet hat, wird nicht weiter darauf geachtet. Und doch ist es so gefährlich, denn nur vorige Woche ist in Meißen das vierjährige Kind eines dortigen Bürgers unter heftigen Schmerzen gestorben, weil es eine Bohne, und zwar keine allzugroße verschluckt hatte. Der schnell herbei gerufene Arzt vermochte es nicht zu rettm. — Ein hitziger Droschkenkutscher schlug vor einigen Tagm einm Mann deshalb mit der Peitsche um dm Kopf, weil dieser aus Versehen an sein Pferd anrannte, ohne sonst einm Schaden anzurichten. Eine derartige Grobheit verdient unbestritten eine determinirte Rüge seiten des Droschkenvorstandes. — Das hiesige (rothe) Dienstmann-Jnstitut hat seine Mannschaft, infolge des vermehrten Verkehrs durch den Einzug von Fremden, durch lebhafte Benutzung der Sommerstationen u. s. w. bis jetzt auf 220 Mann gebracht, ein Contingmt, wie es unser- Wissens kein andere- Institut selbst in dm größten deutschen Städten aufzuweisen hat Die Direktion hat, der Arbeitsvermehrung angemessen den Dienstmännern höhere Löhne ausgesetzt, so daß sie jetzt nach Verhältniß 2 Thlr. 20 Ngr. 2 Thlr. 25 Ngr., zum Theil auch 3 Thlr. Wochenlohn erhalten. Im Monat April ist an Löhnen da- hübsche Sümmchen von 2387 Thlr. ausgezahlt worden. In nächster Zeit wird auf einem noch näher zu bestimmendm Platze eine große Revue so wohl über sämmtliche Mannschaften, als auch Geräthschaften des Instituts abgehalt-n werden. Die Sommerstationm, welche einm regelmäßigen Verkehr der bedeutendsten Dörfer der Um gegend mit der Stadt unterhalten, erfreuen sich eines täglich steigenden Zuspruches, obgleich von dm Städtern verhältniß- mäßig erst Wmige sich auf das Land zurückgezogen haben. — In der Natur Trockenheit, fast Dürre, im Geschäft« Flauheit, in der Politik Stille. So stand es bisher. Auf Regen, hinlänglichen Regen warten wir noch heute (15 ), auf Besserung des Geschäftsganges werden wir wahrscheinlich noch lange, wenigstens so lange warten müssen, bis der wahnwitzige Bruderkampf zwischen dem Norden und Südm Nordamerika's in einem Vergleiche mdigt, wozu gegmwärtig noch keine Aus sicht ist. WaS hilft es uns, das Neuorleans vom Norden er obert ist, wmn die Südländer, wie bisher, ihre Baumwolle lieber selber verbrmnen, als den Nordländern in die Hände fallen lassen? WaS hilft uns die verheißene Milderung der Blokade, wenn der Südm Baumwolle nicht herausläßt und nicht mehr bäum , will? Was helfm uns Siege und Niederlagen da drü- dw Heide Theile, Sieger und Besiegte- schwächen, -ahlungs- den, dre beide T unfähig machen, da» rmmren, so der Krieg
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