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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.09.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186609100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18660910
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18660910
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1866
- Monat1866-09
- Tag1866-09-10
- Monat1866-09
- Jahr1866
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.09.1866
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LMM Anzeiger AmMatt ki 8iM. BkjlrkkgeiW und diS RiiB kr SM LrWg. W rsr. Montag dm 10. September. 1866. Bekanntmachung. Das entsetzliche Unglück, welches die Stadt EhrenfriederSdorf am 3V. vorigen Monats be troffen, isi noch frisch in Aller Gedächtnis. Nach einer vom dasigen HilfS-Comitä unS zuaegangenen Mittheilnna betragt die Zahl der dadurch obdachlos gewordenen, beinahe inSgesammt nur der ärmste« Claffe der Einwohnerschaft arrgehürenden Calamitosen 238 Familien mit 1223 Köpfen. Schnelle Hilfe thut noth! An den WohlthätigkeitSstnn unsrer Stadt, welcher stch schon so oft und im reichsten Maste bewährt hat, wenden wir unS mit der dringenden Bitte: Helfe ei« Jeder «ach feinem Vermöge«! Gaben aller Art werden in unserer Stiftungsbuchhalteret angenommen. Leipzig am 6. September 1866. Der NatH^er^Stadt Leip^ig.^ »>>. E. Stephani. tttscher, Act. Bekanntmachung. Bei der jetzt herrschenden Choleraepidemie erscheint der Genuß frischen TrinkwasserS in vielen Fällen bedenklich, ja gefährlich wegen etwaiger Beimischung von organischen Substanzen. Die letzteren werden aber erfahrungsmäßig durch Kochen deS Wassers bis zur Siedehitze unschädlich gemacht und der Genuß solchen abgekochten Wassers ist für die Gesundheit am Zuträglichsten. Wir empfehlen daher dem Publicum angelegentlich, den Genuß frischen Brunnenwassers gänzlich zu vermeiden und daS Wasser nur nach vor- gäugiger Abkochung zu trinken. Die Medietnalpolizeibehörde. Leipzig, 4. September 1866. Der Rath der Stadt Leipzig. Der Stadtbezirksarzt. vr. E. Stephani. vr. H. Sonnenkalb. Bekanntmachung. Der Unfug, wie er seit Jahren bet Gelegenheit der Abhaltung deS Taucha er Jahrmarkts statt- zuffndeu pflegt, hat fich im vorigen Jahre bis zu einer nicht ferner zu duldenden Gefährdung der öffent lichen Ruhe und Ordnung aesteigert. Wir bringen daher hierdurch zur öffentliche« Kenntnist, dast die Polizeiorgane mit der gemessensten Weisung versehen worden find, diese« Uufuge künftig mit aller Strenge entgegenzutreteu, und werden Gxeedenten nicht nur mit Geld- oder Gesängniststrafe belegt werden, sondern haben sie sich nach Be finde« auch sofortiger Arretur zu gewärtigen. Leipzig, den 3. September 1866. DaS Polizei-Amt der Stadt Leipzig. Metzler. Verbot und Warnung. In Bezug auf den bevorstehenden Tauchaer Jahrmarkt wird vor allem unbefugten Feilhallen und Haustren, sowie vor ungebühr» lichem Lärmen und Schreien in den an der Leipzig-Tauchaer Chaussee gelegenen Ortschaften deS Unterzeichneten GerichtSamtS gewarnt mit dem Bedeuten, daß Zuwiderhandelnde stch strenger Civschreitung und Bestrafung zu gewärtigen haben. Leipzig, den 8. September 1866. Königliches Gerichtsamt I. In Stellvertretung Schilling, Assessor. Atadttheater. Zu ihrem zweiten Auftreten — am 6. September — hatte stch Ncau von Plittersdorf die Gräfin d'Lutreval in ScribeS „Damenkampf" erwählt, also eine Rolle durchaus dem Fache zuaehörend, für welches besonder- die Künstlerin hier engagirt sein soll. Wir dürfen behaupten, daß sie stch darin wohlbewandert und heimisch gezeigt hat. Die äußere Repräsentation zuvörderst ließ nicht- zu wünschen übrig, an keiner Stelle blieb Tact und Tour» nure der vornehmen Frau zu vermissen, und vollständig erfüllte für ihren Theil die Darstellerin, wa- ein Heine'scheS Lied graziös scherzend sagt: „Ein schöne- Weib ist noch die Mutter, die Tochter ist em schöne- Kind". So und nicht ander- soll eS fern zwischen Tante d'Lutreval und Nichte Leonie. Wa- die geistige Seite de- Dpiel- der Frau von Plitter-dorf betrifft, so erfreute wiederum klare- und scharfe- Berständniß der Partie, sie behemdette dieselbe mit einer gewissen Ueberlegenheit, die bei der selbst einem Polizei genie, wie Montrichard, arg zu schaffen Machenden gerade recht am Platz war. Nur vereinzelt erschien eine Nuance etwa- ver wischt und matt, und zuletzt hätte oer Kampf der Gutsagung mit noch wärmerem Colorit auSgemalt werden können. CS muß der so liebenswürdigen Frau nicht gar zu leicht werden, auf diese Liebe zu verzichten. Die übrigen in ScribeS Stück Beschäftigten haben wir schon früher besprochen und e- ist kein Anlaß vorhanden, die- hier noch mal- zu thun, außer daß wir nicht umhin können,' wiederholt den Mi-gnff zu beklagen, den ein sonst so intelligenter und in feinen Formen sich bewegender Darsteller, wie Herr Claar, dadurch stch zu Schulden kommen läßt, daß er die köstliche, wahrhaft rührend- humoristische Gestalt GrignonS völlig inS Possenhafte, ins Gebiet de- Hanswurst hinunterzieht. Den Schluß des Abend- bildete dann „DaS Versprechen hinter'« Heerd", ein Scherz, dem wir freilich in den letzten Jahren so oft auf unsrer Bühne begegnet sind, daß man wünschen muß, ihn nun für längere Zeit verschwinden zu sehen. Fräul. Brauny und Herr Herrmann spielten die beiden Hauptrollen frisch und resolut mit mancher wirksamen Pointe, wogegen aber auch mancher „Kalauer" oder »Meidinger" von genanntem Dar steller de- Stritzow hätte unterdrückt werden können. Herrn Gitt (für Herrn Hock, der leider fortdauernd krank), als Mich'l Quantuer erscheinend, machte der Dialect Schwierigkeiten und Herr Enaelbardt (Loi-l) hatte wohl keine Lust. Zwischen beiden Stücken war ein Tanzdivertissement einge schoben, welche-zum ersten Debüt der neuen Kräfte unsere- Ballei diente. CS siel dies Debüt im Ganzen sehr glücklich auS. Wa- seit Jahren hier fehlte, neben der weiblichen auch männliche Ver tretung der edlen „Kunst der Beine", ist uns nun auch gegeben; wir haben einen Balletmeister, einen Solotänzer und zw« Balle rinen — ein Personalbestand, der für unsere bescheidenen Verhält nisse wohl hinreicht. Selbstverständlich können wir im Ballet am
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