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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.09.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186609112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18660911
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18660911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1866
- Monat1866-09
- Tag1866-09-11
- Monat1866-09
- Jahr1866
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.09.1866
- Autor
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rlMger Anzeiger. «MM k» Kimgl. BqWgmchlS Md de« MD irr Stadt Schjig. W 254. Dienstag dm 11. September. Bekanntmachung. 1868. Bezugnehmend auf unsere Bekanntmachung vom 27. vor. Monat- (Nr. 241 und 242 des Tageblattes) bringen wir zur öffent lichen Kenntniß, daß am heutigen Tage von uns eine vierte ärztliche Cbolera - HilfSstattorr, und zwar Larlftraste -kr. 8, 1 Treppe, errichtet worden ist. ES befinden sich also zur Zeit derartige Stationen TternwarterrskraHe Nr. IS, 1 Treppe, an der Pleite Skr. 7, I Treppe (BordergebLude von Reichels Garten), im großen Blumenberg 1 Treppe und Carlsiraße Nr. 8, L Treppe. Sie sind kenutlich durch die Aufschrift: Aerztliche Hilfsstation Nr. 1, 2, 3, 4. Leipzig, den 10. September 1866. ' Der Rath der Ttadt Leipzig. vr. E. Stephani. H. Wilhelm Pöguer -j- So ist denn auch der wackere, den älteren Theaterbesuchern unserer Stadt zum mindesten noch unvergeßliche Wilhelm Christian Pögner aus den Reihen der Lebenden geschieden: er starb am Morgen deS 9. September nach einwöchentlichem Krankenlager. Schon durch seine Herkunft stand der Verblichene unS Leipzigern nahe: wurde er doch im benachbarten Allschönefeld — im Jahre 1808 — geboren. BiS 1828 Student der Theologie, betrat er während deS der Küstnerschen Direction folgenden Aufent halts der Bethmannschen Gesellschaft zum ersten Male die hiesige Bühne und ließ sich dann bei Errichtung des „Hoftheater-" fest engagireu. Nach einjähriger Abwesenheit kehrte er später zu Ringelhardt zurück und blieb nun während dessen ganzer Leitung so wie auch noch ein Jahr unter vr. Schmidt thätig, bi- er den Brettern entsagte und als Pensionär unsere- Theater- so wie al- gesuchter Musik- und Gesanglehrer in Leipzig wohnen blieb. Mit seinen ausnehmend schönen, vorzüglich durch seltenen Umfang nach der Tiefe hin brillirenden Stimmmitteln, seinem höchst gediegenen musitallschen Wissen und seiner ihn nie und nirgends im Stich lastenden universellen Bildung war er eine langjährige hervor ragende Zierde des hiesigen Opernpersonals und seine künstlerische Wirksamkeit ist auch außerhalb der Bühne — z. B. in den Ge wandhaus- und Kirchenconcerten während der MendelSsohnschen Glanzperiode — eine erhebliche gewesen. Von bedeutenden Baß- partieen, deren erster Vertreter Pögner in Leipzig war, nennen wir u. A. den Marcel in den „Hugenotten", den Beaumanoir in „Templer und Jüdin" und den Cardinal in der „Jüdin". Daß er auch nach seinem Zurücktritt ins Privatleben sortfuhr, den CultuS der Kunst in unserer Stadt, wo immer eS noch in seinen Kräften stand, zu fördern, zeigt noch im letzten Jahre seine werk- thätrge Beihülfe zur Gründung de- unseren Lesern wohlbekannten „Klapperkasten-". Der Verstorbene hinterläßt eine Witwe, die als Constanze Hhbl ebenfalls der Leipziger Bühne (im Fache der Alisängerin) zugehört hat, sowie zwn Töchter, deren eine, seine Adoptiv- und Pflegetochter, den Namen Pöguer an unserem Thea ter lebendig erhielt und ihm hoffentlich »och recht viel Ehre machen wird. vr. Emil Kueschke. - ^Ilexro. Der, gewöhnlich al- jüngere Linie der hier unter dem Namen „Klapperkasten" noch bestehenden Gesellschaft betrachtete Verein für musikalische und declamatorische Unterhaltung veran staltete am 9. September im Locale de- Hotel de Pologne aber mals einen seiner üblichen größeren GefellschaftSabende. LuS der außerordentlichen Anzahl der veide Säle füllenden Gäste (unter welchen namentlich die schönere Hälfte die überwiegende Majorität bildete) dürfen wir dm wohl ganz richtigen Schluß ziehen, daß di« „UnterhaltungSabende" de- Andante-Allegro immer mehr und mehr bei dem hiesigen Publicum au Interesse gewinnen. Und da-, mit Recht: denn, obwohl der ursprüngliche Zweck Ve ld dem Hrum Verein-, gesellig-heitere, der Kunst und >umor sich gleich zuneigende Unterhaltung", auch jetzt festgehalten wird, so geht doch auS allen bisher stattgefundenen Abenden deutlich hervor, daß e- dem Andante-Allegro um die Kunst wirklich Ernst ist, so wie, daß der Humor geistreich und nicht unkünstlerisch zur Anwendung ge bracht wird. Zudem wird eS Niemand wagen zu leugnen, daß — natürlich abgesehen von den (übrigens nichts weniger als zahl reichen) hier ansässigen musikalischen Celebritäten — die vorzüglich sten und dabei von jugendlichem, wirklichem KunstenthusiaSmuS beseelten Kräfte Leipzigs sich gegenwärtig im Bereiche des Andante- Allegro vorfinden: namentlich aber sind der Sologesang, die Vio line und da- Pianosorte hier unstreitig nach jeder Seite hm bester als in irgend einem der andern Vereine vertreten. Auch der zu hörende Theil deS Verein- zeichnet sich durch würdige Kunst liebe auS: als bester Beleg dafür dürfte wohl der in der Regel ein tretende Umstand gelten, daß noch nie über ein „Zuviel", wohl aber eher über ein „Zuwenig" der Kunstgaben Aeußerungen gehört worden sind. Und so ist es denn nicht zu verwundern, daß auch am in Rede stehenden Abende die trefflich ausgeführten Vorträge trotz ihrer nicht geringen Zahl inSaesammt mit rauschendem Verfalle ausgenommen wurden und selbst nach dem Schluffe der eigentlichen Abendunterhaltung ein ziemlich großer Kreis noch länger gesellig beisammen blieb und sich an einigen (extemporirten) Pianoforte- und humoristisch-declamatorischen Vorträgen ergötzte. Da- officielle Programm de- Abends enthielt im ersten Theile: 1) Clavier-Quartett in ES-dur von R. Schumann; 2) Lieder: „der Doppelgänger" von Fr. Schubert, und „die Nachtigall" von O. Paul (da- letztere, eine frische, geschmackvolle Novität, mußte auf allgemeines Verlangen wiederholt werden); 3) Phan tasie und Capriccio für die Violine von VieuxtempS; 4) Lreder- cyclus „Dichterliebe" von R. Schumann; 5) „Der Spruch des Dichters", ein innige- und sinnige- Gedickt von C. Immer mann; 6) Solo für da- Horn von Reissrger; 7) Duett für Tenor und Baß auS der Oper „Der Waffenschmidt" von C. Lortzing: 8) Duo für zwei Hoboen vom pensionirten hiesigen Orchestermltgliede Diethe. Im zweiten Theile hörten wir 9) Cra- covieune von Chopin; 10) Humoristisches Lied „Einen Kuß in Ehren kann Niemand wehren" (eigentlich „die Entstehung de- Kusse-"); 11) „Sommago ü Süväel," Duo für zwei Pianvforte von I. MoscheleS; 12) ,,Wie sich ein Hornist Land und Leute erblieS", ein fein-humoristtscheS Gedicht voll großer malerischer Schönheiten; 13) Duo sür zwei Pianoforle über Themen auS Schumann'- „Manfred" von C. Reinecke und 14)Lied von Mendelssohn, auSgeführt auf dem Horn. — Beiläufig glauben wir hier »och eine kleine Erklärung über den Eingang- von un gebrauchten Au-druck „jüngere Lime" beifügen zu wüsten. Allge mein glaubt man, als wenn die Gesellschaft Andante-Allegro in der That ein auS dem „Klapperkasten" entstandener „jüngerer" Verein sei. Auch wir hegten diese Meinung, find aber darüber belehrt worden. Die Mehrheu der eigentlichen Begründer deS ursprünglichen „Klapperkasten-" befindet sich im Andante-Allegro, und wenn die zumeist an Iahrenjüngeren und lebensfroheren, aber daher auch lebenskräftigeren MttgUeder zur Zeit de- entstandenen SchiSma'S der andern an Alter reiferen Section die frühere Benennung ohne
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