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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.10.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186610154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18661015
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18661015
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1866
- Monat1866-10
- Tag1866-10-15
- Monat1866-10
- Jahr1866
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.10.1866
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und Anzeiger. AmMM dl« König!. Bqirk»,nicht« nnd d« R«W dkl Stadt Lchjig. M 288. Montag dm 15. Oktober. 186«. Bekanntmachung. Nachträglich zu der Bekavntmachuna der Königlichen Lande»»Commission vom 5. d. M. wegen der Anmeldung der Offiziere und andern Militairperfonen der Königlich Sächsischen Armee, welche aus Gesundheitsrücksichten oder andern Gründen nach Sachsen beurlaubt rc. sind, wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß Seiten deS Königlich Preußischen General gouvernements der sächsischen Lande die Einsendung der Legitimationen, UrlaubSpässe rc. verlangt worden ist. Alle Beur laubten oder von der actwen Armee seit Ausbruch des Krieg- Entlassenen, einschließlich Derjenigen, welche sich bereits bei der König lichen Lande--Commission angemeldet haben, werden daher aufgefordert, ihre Legitimationen, Urlaubspässe rc. unverweilt an die Königliche Lande-- Commission einzusenden, damit solche dem Kömglich Preußischen General-Gouvernement der sächsischen Laude vor gelegt werden können. An die Herausgeber von Zeitschriften der in § 2l de- PreßgesetzeS vom 14. März 1851 gedachten Art ergeht hierdurch Ver ordnung, die vorstehende Bekanntmachung unverweilt in ihren Blättern zum Abdruck zu bringen. Dresden, den 12. October 1866. Königliche LandeS-Commissioir. , v. Falkenstein. vr. Schneider. v. Engel. Bekanntmachung, die Bezahlung der Jmmobiliar - Brandcaffen - Beiträge betr. Den 1. October ds. Jahres sind die für den II. halbjährigen Termin laufenden IahreS fälligen BrandversicherungS- bettrage nach § 49 des Gesetzes vom 23. August 1862 mit 1 Pfennig von der Beitragseinheit zu entrichten und weiden die hiesigen Hausbesitzer und deren Stellvertreter hierdurch aufaefordert. ihre Beitrage von diesem Tage ab spätestens binnen 14 Tagen bei der Brandcaffengeldn-Einnahme aühier (Rathhaus II. Etage) zu bezahlen, da nach Ablauf dieser Frist die gesetzlichen Maßregeln gegen die Restanten eintreten müssen. Leipzig, den 29. September 1866. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Rothe. Bekanntmachung. Am IS. October e. sind 9 Cholera-TodeSfälle in der Stadt angemeldet worden und zwar 2 aus dem ersten Cholera-Lazareth im IacobShoSpitale, 1 auS dem zweiten Cholera - Lazareth an der Turverstraße und 6 aus Privathäusern. Die Zahl der in beiden Cholera-Lazarethen noch in ärztlicher Behandlung verbliebenen Cholerakranken belief sich am heutigen Morgen auf 110, die Zahl der gestern als genesen Entlassenen auf 12. Der Rath der Stadt Leipzig. Leipzig, am 14. October 1866. vr. Koch. Ritscher, Act. Ltadtlheater. Am 12. October neu einstudirt: „Emilia Galotti". Ge wiß kann der ernste Kunstgeschmack sich nur darüber freuen, ei» solche» Meisterwerk classischer Poesie, welche- mehrere Jahre lang den hiesigen Brettern fern blieb, unserem Repertoire nun wieder gewonnen zu sehen, mag auch die jetzige Darstellung nicht der Art sein, daß sie alle Anforderungen zu befriedigen im Stande ist. Um zunächst von dem Gaste, der als präsumtive Nachfolgerin deS Frl. Huber sich bei un» einführenden Frau GierS zu spre chen, so haben wir dieselbe, soweit es die eine Rolle der Claudia gestattet, al- gut bemittelte, verständige und nicht ohne Feinheit schaffende Vertreterin de- älteren Fache- schätzen gelernt. Wir wollen für jetzt noch nicht die Gewißheit, doch zum wenigsten die nach der gegebenen Probe nicht unbegründet scheinende Hoffnung aussprechen, Frau GierS werde ein den Besten ebenbürtige- Mit glied unsere- Personals werden. Orsina war durch Frau Plittersdorf in überraschend ge- zugetraut. Hiernach zu schließen, darf man e- allerdings wagen, ihr auch die eine der beiden weiblichen Hauptrollen in Hebbel- „Nibelungen " zu überlassen. Herrn Stürmer- Odoardo kannten wir schon al- treffliche, bi- zu den Momenten äußerster Erregung sich echt künstlerisch steigernde Leistung, und ebenso wußten wir bereit-, daß Herrn Hanisch' Apprani mindesten- in den allgemeinen Umrissen ein wohlgetroffeneS Bild diese- liebens würdigen und edlen Melancholiker- entwirft, wenn auch im Detail noch subtilere Zeichnung angewandt sein müßte. Herr Deut- schinger als Marinelli verleugnet, wie nicht ander- zu erwarten, zwar in keinem Moment den geistvollen, scharf calculirenden Charakteristik«, indessen LesfingS aalglatter, behend sich drehender und windender Höfling erschien un- in Auftreten und Haltung etwa- zu gemessen, zu langsam und ruhig. Tieck spricht sehr richtig von dem „Empressement, womit Jener zum Dienst eckt" und von der ganzen „verzweifelt leichten Art sich zu geben". Will Herr Deutschinger nach dieser Richtung hin noch mehr thun, so wird er ein vorzüglicher Repräsentant der betreffenden Rolle werden. Die schwersten Parken des Stücks sind ohne Zweifel der Prinz und Emilia Galotti selber. Erster« muß im Besitz der bestechend sten äußeren Mittel sein, um eS glauben zu lassen, wie sehr ge- Ehrlich « den Frauen werden kann. Er ist kein Charakter, kein Mann; diesen schafft die Natur auS anderem Stoff. Wohl ab« hat « sich unS als einer der artigsten und zierlichsten Cavaliere zu zeigen, die glänzenden Eigenschaften feiner Persönlichkeit bilden allein seine Bedeutung. Herr Herz seid macht auS der Rolle, was ehrliche- Streben und eine gewiß recht angenehme Indivi dualität nur immer machen kann. Wirklich und ganz unseren Vorstellungen zu entsprechen vnmag er indessen nicht. Dasselbe gilt auch von Fräulein Link, die als Titelheldin gewandt und verständig spielte, ohne jedoch den Reichlhum dn Partie zu «schöpfen. Die in Gedanken zwar sündigende, dafür ab« sich selbst allzu hart strafende Empfiudlerin, die in auf wallend« SinneSgluth, wie in Reue und Zerknirschung gleich reizende Schwärmerin kommt zu wenig zum Vorschein. Emckia Galotti ist ein poetische- Mysterium, wie Recha, wie Beatrice, wie Ophelia u. s. w. — Räthfel lösen ist ab« nicht die Sache de- Fräulein Link, die gern geradezu geht und, waS so ohne Wettere mil Händen zu grerfen, allerdings stet- «- und begreift. Alle Achtung vor ihr, wo sie an ihrem Platze. — Die kleineren Rollen fanden genügende Vertretung und nennen wir namentlich nur noch Herrn Claar al- Angelo. In den ersten Act d« „Loreley" (am 13. Octob«) führte unS Rücksicht auf da- Debüt dn jugendlichen Sängerin Fräulein EverS. Dieselve trug da- Lied de- Winzermädchens so sich« und gewandt, al- eS dre Befangenheit de- ersten Auftreten- zuließ, mit wohlklingend«, weich« und rund« Stimme vor; außerordent lich einnehmend ist ihre Persönlichkett. Wir müssen nun abwarten. ob und wie sich die- hübsche Gesangstalent weit« entwickeln wird? vr. Emil Kneschkr,
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