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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.10.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186610254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18661025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18661025
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1866
- Monat1866-10
- Tag1866-10-25
- Monat1866-10
- Jahr1866
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.10.1866
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6452 Verschiede«». * Leipzig, 24. October. Auch heute weiß man noch so gut wie nicht- über deu Inhalt der FriedenSbedmgungen. Zunächf lesen wir nur in Berliner Blättern: Der Frieden mit Sachsen ist abgeschlossen worden. SächfischerseitS waren dabei thätig der bis herige sächsische Gesandte Graf Hohenthal und ver Minister v. Friesen, preußischerseitS der wirkliche Geh. Rath und Unter» staatssecretär v. Thile und der wirkliche Geh. Rath v. Savigny. Heute (22. Octbr) wurden die sächsischen Frieden-bevollmächtigten Minister v. Friesen und Graf Hohenthal von Sr. Majestät em pfangen. Der Geh. Rath v. Savigny gab am Sonntag im „Hotel Royal" den sächsischen Frieden-bevollmächtigten ein Diner. — Der Nordd. Allgem. Zeitung wird au- Dresden vom 23. October telegraphirt: „ Der preußisch-sächsische Friedensvertrag enthält eine Clausel, durch welche alle politisch Compromittirten vor jeder Behelligung sichergestellt werden. — Die Kölnische Ztg. aber schreibt: „Somit sind denn die Beziehungen de- wich tigsten unter den deutschen Staaten, welche dem norddeutschen Bunde anzugehören bestimmt sind, zu Preußen geregelt und die Stellung, welche Sachsen im Bunde einzunehmen bereit ist, dürfte auch für die anderen nichtpreußischen Glieder zur Richtschnur für die Bildung eine- Bundesstaate- unter der Oberleitung Preußens dienen." — Ein Leipziger Correspondent der A. Mg. Ztg., der erst seit Kurzem schreibt, erklärt, daß in Sachsen mit Bestimmtheit die Wahl des Herrn von Brust zum ParlamentSmitgliede zu er warten fei. — Dem Dr. Iourn. wird auS Wien vom 23. Oct. telegraphirt: „Heute früh sind 4 Extrazüge mit Spannfuhrwerken der k. sächs. Armee von Hetzendorf abgegangen. Dieselben werden morgen Abend in Bodenbach eintreffen und nach Pirna fahren." Dresden, 24. October Nachm. Das „DreSd. I." meldet: Infolge de- Friedensvertrages wurde heute die Commandantur auf der Festung Königstein an den königl. preuß. General von Briefen übergeben, der bisherige königl. sächsische Untercommandant Oberst Andrich und sämmtliche sächsische FestungMamte verbleiben in Function. Die sächsische Artilleriebesatzung bleibt, die Infanterie wurde durch preußische Truppen abgelöst und rückte zur Bewachung der königl. Schlösser nach Pillnitz und Hosterwitz. — Die Be hauptung der „Berliner Börfenzettung", die oberste Leitung aller Verkehrsanstalten sei an Preußen zugestanden, bezeichnet das „DreSd. I." al- unrichtig. ** Leipzig, 24. October. Die dermalen an mehreren bereits näher bekannt gemachten Stellen in unsrer Stadt zur Unterzeich nung ausliegende Gegen-Adresse an Se. Majestät den König hat, wie wir vernehmen, schon zahlreiche Unterschriften erhalten, und dürfte, da die Zeit des Abgangs nicht lange mehr auf sich warten lassen wird, jeder echte Patriot sich zu beeilen nöthig haben. H Leipzig, 24. October. Während der hier herrschenden Cholera-Epidemie sind in den hiesigen Lazarethen in ganz auf fälliger Wnse Veruntreuungen an Lazarethgegenständen, nament lich Krankenwäsche u. dergl. vorgekommeu, und eS sind deshalb eine ziemliche Anzahl dort zeitweise dienstleistender Wärterinnen und Wäscherinnen nach und nach zur Verantwortung gezogen worden. Erst gestern und vorgestern hat man wieder zwei solche Personen auS dem Waisenhause und dem zweiten Lazareth polizei lich abholen müssen, weil sie sich der erwähnten Vergehen schuldig gemacht hatten. Hierbei liegt ein wahrhaft eclatanter Fall vor. Eine der verhafteten Wäscherinnen war geradezu rabenartig mit dem ihr anvertrauten Gute umgegangen, denn sie hatte, wie die im Lazarethe selbst angestellten Erörterungen ergaben, nicht weniger denn 5 wollene Decken, 13 Hemden, 22 Tücher und Sttviettttr, 1 paar Beinkleider, 3 paar Schuhe, 17 Betttücher, 18 Handtücher und 8 Bettüberzüge sich nach und nach widerrechtlich angeeignet. — Eine große Anhänglichkeit an die preußischen Soldaten zeigt unsere kleinere Schuljugend, denn Mancher derselben kehrt der Schule den Rücken und laßt den väterlichen Heerd im Stiche, um nur auf dem Schloßhofe sich herumtummeln und die Treppen und CorridorS der Caserne möglichst lange durchstreifen zu können. Wiederholt hat man auch nächtlicher Weile einzelne der kleinen Kerlchen, die nicht dahin gehörten, in den Caftrnenräumen ange- troffen, und erst heute Morgen wieder zwei Armenschüler von S und 10 Jahren dort aufaegriffen, die die Nacht hinter einem Gewehrschranke zugebracht hatten. — Jener Handarbeiter au- Ltndenau, welcher am letzten Meßsonntage den 13. ds. Mvn., wie wir damals mittheilten, als Taschendieb am KöniaSvlatze arretirt, bei seiner Einführung in- PotizeihauS den Berstrch machte, durch einen Messerstich in den HalS sich zu entleiben, ist von seiner Verwundung wieder her gestellt «nd zur weiteren Untersuchung heute in Polizeihast ge nommen worden. ** Leipzig, 24. October. Gestern Abertd traf der zur Ab holung eine- Inculpaten nach Güstrow abgesandte GerichtSdieuer mit dem Tran-portalen wieder hier ein und wurde Letzterer in die hiesige Bezirk-grricht-ftohnveste abaeliefert. , * Leipzig, 24. October. Gestern Abend würde von der Polizei ein Mann nach dem GerichtSgebäude auf der Zeitzer Straße abgeführt, welcher, wie unS untgetheilt wird, eine- bedeutenderen CigarrendiebpahlS, der in letzterer Zeit hier vorgekommeu, ver dächtig sein soll. * VolkmarSdorf, 24. October. Auch bei «nS hat sich ein Local-Verein zur Besprechung und Berathung von Gememde- Angelegenheiten gebildet. Die Constituirung erfolgte in einer am vorigen Sonntage abgehaltenen Gemeinde-Versammlung; zu welcher durch ein provisorisches Comite eingeladen wurde. Bei der Vor standswahl wurden mit Stimmenmehrheit die Herren Gruhle zum Vorsitzenden, Werner zum Schriftführer, Reiß zum Cassirer, Kramer, Wüstefeld, Berger und Schwarze zu Beisitzern gewählt. Die erste ordentliche öffentliche Sitzung wird zum Refor- mationSfeste abgehalten werden. Der ausführliche Bericht über die Gemeindeversammlung befindet sich im letzten Mittwochsblatt. — LandeSim Mobiliar-Brandversicherungsanstalt de- Königreichs Sachsen. Nach der veröffentlichten Ueber- sicht der Einnahmen und Ausgaben hatte dieselbe Jahre 1865 (einschließlich eines CaffenbestandeS am Schluffe de- Jahres 1864 in der Höhe von 646,745 Thaler) eine Einnahme von 1,990,696 Thalern, darunter 1,172,941 Thaler Solleinnahme an Bravdver- stcherungSbeiträgen; dagegen aber eine Ausgabe von 1,149,280 Thalern, so daß ein Caffenbestand von 841,416 Thlrn. verblieb. Unter den Ausgaben befinden sich 857,828 Thaler Immobiliar brandschädenvergütungen, während die übrige Summe durch ältere Passiven (in Rückstand gebliebene Entschädigungen auS früheren Jahren), durch Beihilfen zum Massivbau, zum Zwecke der Ver minderung der Feuersgefahren, für Belohnungen, Entschädigungen, die Verwaltung rc. verausgabt wurde. Von den 723 nachgewie senen Bränden im Königreich Sachsen im Laufe des IahreS 1865 kommen 108 auf den Budissiner, 215 auf den Dresdner, 135 auf den Leipziger und 265 auf den Zwickauer Kreis. Von den Bränden entstanden 72 durch zündende Blitzschläge, 204 durch vorsätzliche Brandstiftung (darunter 7 durch Kinder). Bon der GefammtversicherungS- und ZeitwerlHSsumme am Jahresschlüsse 1865 an 505,503,840 Thaler kamen 219,268,900 Thaler auf die Städte und 286,234,940 Thaler auf die Dörfer; von den dafür aufgelegten 115,669,095 Beitragseinheiten 40,621,401*/, Einheiten auf die Städte und 75,047,693*/, Einheiten auf die Dörfer. (Sächs. Wochenbl.) — Die Frequenz der heurigen, vor Kurzem erst geschloffenen Badesaison in Bad Elster war infolge der Kriegswirren eine ungleich geringere als die der Saison im vorigen Jahre. Sie belief sich im Ganzen auf 755 Parteien mit 657 Curgasten und 1127 Personen und war daher um 705 Parteien mit 836 Cur- gästen und 1166 Personen schwächer als die Saison 1865. Nur die Zahl der wegen Armuth mit Freibädern Bonificirten kam der vorjährigen gleich. Sie betrug 100 Köpfe. An Bädern wurden im Ganzen 16,290 — inä. 3798 Freibäder — gegen 36,729 — incl. 3995 Freibäder — im Jahre 1865 verabreicht. Während bisher immer die stärkste Frequenz in der Zeit von Mitte Juni bis Ende Juli stattfand, war Heuer die Anstatt am stärksten in der zweiten Hälfte de- Monat- August frequentirt. Der Nationalität nach waren von den Gästen 827 Sachsen (gegen 1226 im Jahre 1865), 156 Preußen (gegen 720), 22 Norddeutsche (gegen 132), 51 Thüringer und Anhaltiner (gegen 97), 16 Süd deutsche (gegen 30), 35 nichtdeutsche Europäer (gegen 81), 20 Nicht europäer (gegen 7 im Jahre 1865). — Mit großer Freude ver nehmen wir übrigens, daß das königliche Ministerium de- Innern mit Rücksicht aas die gegen früher sehr beträchtlich gesteigerte Wafferergiebigkeit der Quellen, die durch die -m heurigen Früh jahre vorgenommenen FaffungScorrectionen erzielt wurde, ernstlich bereit- unt dem Plane beschäftigt ist, die Räume der 1. Etage des BadehauseS. die bis zum Schluffe deS IahreS 1867 noch vermiethet sind, in Badezelleu und zwar mit sogenannten Schwarze'schen Wannen umgestatten zu lassen. Diese Einrichtung und oie von Jahr zu Jahr wachsende Vermehrung gut eingerichteter LoaiSHLuser werden Elster in den Stand setzen, eine noch weit stärkere Frequenz als die der verflossenen Badesarsons vollauf zu befriedigen. Paris, 20. October. Der Schneider Napoleons I., Leger, der ein sehr reicher Mann gewotdbk war, ist vor zwei Tagen auf seinem Landhause in Ville d'Avray (bei Paris) gestorben. Derselbe war fast hundert Jahre alt geworden. Er galt für einen guten Bonapartisten, waS ihn aber doch nicht verhinderte, nach dem Einzuge der Verbündeten in Pari- auch für die fremden Monarchen tüchtig zu arbeiten. — In Manchester wurde kürzlich ein Zahnheilkünstler, welcher seinem PaÜenten statt deS kranken einen gesunden Zahn auSgezogen hatte, „wegen Fahrlässigkeit" zu einer Geldbuße von 2 Pfd. St. 2 Sh. verurtheilt. Jur Reinigung de- Lrinkwaffel- Ist ein praktischer, zweckentsprechender Filter unbedingt nöthig und da Je dermann auch nach Erlöschen der Cholera-Epidemie diese Vorsichtsmaß regel unbedingt anzurathen ist, so glauben wir im Sinne Vieler zu, handeln, wen« wir wiederholt auf die patentirten englischen Wafferfilter tk Stück 10 Ngr., 1b Ngr, 20 Ngr bis zu den gr-ßten Hausstand filtern von 4 bi« 10 Thlr) aufmerksam machen, wovon sich da- alleinige Lager im Magazin von Theodor Pfitzmann, Renmarkt und Schillerstraße befindet.
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