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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.11.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-11-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186611126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18661112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18661112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1866
- Monat1866-11
- Tag1866-11-12
- Monat1866-11
- Jahr1866
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.11.1866
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und Anzeiger. Amtsblatt -es K-nigl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 316. Montag den 12. November. 1866. Bekanntmachung. Zur Abgabe der Stimmzettel Behufs der Wahl von 293 WahlmLnnern für die Ergänzung des Stadtverordneten - Collegiums sind die Tage des 12., 13. und 14. November d. I. festgesetzt worden. Die Stimmberechtigten haben sich bei Verlust des Stimmrechts für diese Wahl an einem der benannten Tage Vormittags von 9—12 Uhr oder Nachmittags von 3—6 Uhr vor der Wahldeputation in der zweiten Etage der alten Waage in Person einzufinden und ihre Stimmzettel vorschriftmäßig abzugeben. — Leipzig, den 7. November 1866. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Schleißner. verschiedene«. * Leipzig, 1t. Novbr. Unter den in nächster Zeit bevor stehenden Krrchencoücerten dürste die Aufführung von Beetho ven'- Llissa SvWmnLs, welche der künstlerisch regsame Rie- del'scke.Verein auf nächsten Bußtag, Freitag den 23. Novem ber, projectirt hat, von hervorragendstem Interesse sein. Wie be kannt, gelangte dieses Werk bereits in diesem Frühjahr durch denselben Verein zur Aufführung, doch möchten wir gerade eine rasche unmittelbar folgende Wiederholung einer solchen im In teresse deS WerkcS a!S durchaus nur zweckmäßig bezeichnen. Denn in längeren Zwischenräumen vorgeführt, muß das auf solche Weise gewonnene Verständnis; dieser tiefsinnigen Tonschöpfung nur > unvollständig bleiben oder vermag gewifiermaßen wol nie festen j Fuß zu fassen. Wir können daher dem genannten Verein für sein Unternehmen nur Dank wissen. Die ungeheuren Schwierig keiten, welche dasselbe für den Chor und für die Solobesetzung bietet, rechtfertigen es, wen« daS Werk nur an sehr wenigen Or ten überhaupt eine Aufführung erlebt; regelmäßig geschieht Letz tere- nur in Berlin, Cöln, Frankfurt a/M. und in der letzten Zeit auch in Wan. In dem verflossenen Iahrzehent hat der Riedel'sche Verein daS Verdienst, daS Werk hier in Leipzig auf daS Repertoir der Kirchenconcerte gesetzt zu haben. Die letzte Auf führung der Ms8L 8ol6mnL8 dürfte noch zu frisch in Aller Ge- dächtniß sein, alS daß eS nöthig wäre darauf aufmerksam zu ma chen, welch eine vollendete Leistung daS musikalische Publicum zu erwarten hat. — Bei dieser Gelegenheit wollen wir nicht unter lassen, auf die demnächst seitens deS Riedel'schen Vereins dem Ver nehmen nach in Aussicht stehenden musikalischen Genüsse aufmerk sam zu machen. Wie wir hören, ist nämlich für diesen Winter noch daS würdige Seitenstück zur Beethoven'scheu Messe, Seba stian Bach's Hohe (S moll) Messe projectirt!, ein Werk, ebenso in technischer Hinsicht, wie für daS Verständnis schwierig; ferner die „Historia des Leidens und Sterbens unseres Herrn Jesu Christi" von Heinrich Schütz mit dessen Originalrecitativen. Außerdem soll noch eine ausnahmsweise Aufführung bevorsteben, welche im ersten Theile altweltliche Gesangsmusik, im 2. Theile Schumann'- „spanische- Liederspiel" bringen und den Anfang von regelmäßigen Vorführungen auch dieses Zweiges der alten Musik bilden und somit den Verdiensten deS Vereines um die er weiterte Kenntniß der musikalischen Vergangenheit ein neue- nicht minder bedeutendes hinzufügen wird. * Leipzig, 11. November. Nach einer königlichen Verord nung sind die durch die Resignation deS Rittergutsbesitzer v. Römer, durch Ableben deS Freiherrn v. Welck und durch die in der Per son deS Bürgermeisters zu Plauen vorgekommene Veränderung drei erledigten Stellen in der ersten Kammer durch den wirklichen geh. Rath Grafen von Hohenthal auf Knauthain, durch den Rittergutsbesitzer Mein hold auf SchweinSburg und endlich durch die Stadt Meißen wieder besetzt worden. * Leipzig, 11. November. Das Dr. Journal enthält fol gende Berichtigung: Die in Leipzig erscheinende „Reform. Mittel deutsche BolkSzeitung" bringt in rhren Nummern 206 und 207 Correspondenzen auS Leivzig, wonach fetten de- CultuSminifteriumS die „Octroyirung" eine- Professor- der neuern Sprachen in der Person eine- wissenschaftlich aller Bedeutung entbehrenden und übrigen- sehr getiuge- Ansehen genießenden Manne- beabsichtigt sei» und man, um nicht neben dem wissenschaftlichen auch noch einen finanziellen Anstoß zu geben, gewillt sein soll, die Besoldung deS zu Octroyirendeu bei dessen Ernennung auf eine äußerst geringe Summe festzusetzen, nach erfolgter Ernennung aber eine Gehaltserhöhung eintreten zu lassen. — Auf Grund einer an competenter Stelle eingezogenen Erkundigung können wir versichern, daß diese ganze Mittheilung nicht ein wahres Wort enthält. Die Anstellung eine- Professors der neuern Sprachen an unsrer LandeSuuiversität ist überhaupt noch gar nicht iu Frage gekommen und daher die Hindeutung auf die für eine solche Pro fessur bereits ins Auge gefaßte Persönlichkeit eine blose Mystification. Wenn übrigens der leichtgläubige Verfasser jener Correspondenz vom „Octroviren" spricht, so scheint er von den verfassungsmäßigen Befugnissen der Oberaufsichtsbehörde keine rechte Vorstellung zu haben, eine Vermuthung/ iu welcher man noch mehr durch die geradezu lächerliche Bemerkung bestärkt wird, daß, um keinen finanziellen Anstoß zu geben, in Bezug auf die Besoldung des Anzustellenden ein Schleichweg ein geschlagen werden solle. WaS sonst noch in den erwähnten Artikeln v0n Mißgriffen gesagt wird, die daS CultuSministerium bei der Besetzung von Pro fessuren begangen haben soll, können wir füglich bei Seite lasten. Jeder hat in diesem Puncte sein Uriheil frei; doch verlautet in wissenschaftlichen Kreisen, daß man mit den Leistungen der an unsrer Universität angestellten Gelehrten recht zufrieden sein könne. *Leipzig, 11. Novbr. (Wie die Natur im thierischen Körper sich selbst hilft) Vor etwa vier Wochen verschluckte ein in meiner Wohnung frei herumfliegendes Rothkehlchen einen an einer Stecknadel angesteckten Schmetterling mit der Stecknadel. Mein Sohn und ein junge- Mädchen haben es beobachtet. Das Thierchen war darauf mehre Tage stiller, flog weniger umher, saß lange still mit aufgeplusterten Federn und befand sich offenbar unwohl. Dieses Befinden ging vorüber, es ward wieder mun terer und Niemand, der eS nicht gesehen hatte, wollte an das Verschlucken der Stecknadel recht glauben. Vor vielleicht zehn Tagen sah man am Halse rechts die Federn in die Höhe stehen; es entstand eine förmliche Erhöhung und nach und nach bemerkte man einen glänzenden Punct, der später als eine Nadel, die zwischen den aufgerichteten Federn auS dem Halse hervorragte, erkannt wurde. Das Rothkehlchen kratzte oft heftig an der Stelle und be mühte sich mit dem Schnabel die Nadel herauszubringen. ES war aber dabei ganz munter. iHeute Morgen endlich fand ich die Nadel auf dem Fußboden und die rechte Seite des Halse- deS Roth- kehlchenS war wieder ganz glatt. Ich habe die Nadel, an welcher sich Spuren von Eiter und Federn finden, mir aufgehoben. H Leipzig, 11. November. Auf der Station Wurzen stieß heut Morgen gegen 6 Uhr ein von Riesa anfahrender Güterzug auf einen kurz zuvor dort angelangten und halten gebliebenen Militairwagenzug, der glücklicherweise leer und auch von dem Beamtenpersonal eben verlassen worden war. ES wurden sechs Wagen total zertrümmert und mehrere andere stark beschädigt, Menschen aber nicht verletzt. In Folge dieses Unfall- fand eine Verzögerung der übrigen Züge statt, und eS langte der Dresdner Frühschnellzug erst 1/410 Uhr hier an, da derselbe vor Wurzen hatte umgeladen werden müssen. -s Leipzig, 11. Novbr. Am 10. November 1866 ist weder ein Cholera-Todesfall noch eine Erkrankung angemeldet worden. ** Leipzig, 11. Novbr. lieber die Einzelheiten deS an den Arndt'schen Eheleuten in Lindenthal in der gestrigen Nacht ver übten scheußlichen Verbrechens erzählt man sich noch folgendes:
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