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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.11.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186611180
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18661118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18661118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler: S. 7003/7004 statt S. 7004/7005
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1866
- Monat1866-11
- Tag1866-11-18
- Monat1866-11
- Jahr1866
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.11.1866
- Autor
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6996 Bekanntmachung. Herr Theodor Adolph Fischer hat die ihm am 12. April 1860 erlheilte Concession jur Vermittelung vön Käufen, Ver käufen und Localvermiethungen wieder zurückgegebev, waS wir hiermit zur öffentlichen Kenntniß dringen. Leipzig, den 15. November 1866. Der Aath der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani, vr. Günther. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch den 21. November 1866 Abends r/,7 Uhr im großen Saale der I. Bürgerschule. Tagesordnung: 1) Reklamation de- unberufenen Stellvertreter- Herrn Kaufmann Grüner. 2) RathSvorlage, Gleichzeitigkeit der Kirchenheizung und Beleuchtung. 3) Gutachten de- VerfaffungSauSschuffeS über die ArchivariatSstelle. Bekanntmachung. Die für da- neue Theater hier zu fertigenden Gasbeleuchtungseinrichtungen sollen auf dem Wege der Concurrenz vergeben werden. Diejenigen hiesigen GaStechniker, welche sich hierbei vetheiligen wollen, werden hierdurch aufgefordert, Anschläge und Bedingungen in der Expeditton der Gasanstalt hier einzusehen, ihre Preisforderungen in die Anschlagsformulare einzusetzen und dieselben mit der NamenSunterschrift versehen und versiegelt bis Sonnabend den 24. November Abends 6 Uhr im RathSbauamte abzugeben. — Leipzig, den 13. November 1866. Des RathS Vaudeputation. Bekanntmachung. Mittwoch den 21. d. M. Vormittag- 9 Uhr sollen die fernerweit im oberen Park geschlagenen Hölzer, darunter Erlen- und Eschen - Nutzstücke, meistbietend gegen sofortige Zahlung und Abfuhre öffentlich versteigert werden. Leipzig, den 17. November 1866. Die Deputation des NathS zu den Anlage». vom Landtage. Dresden, 16. Novbr. Beide Kammern hielten heute ihre ersten öffentlichen Sitzungen. Die Sitzung der Ersten Kam mer, welche um 12 Uhr unter Theilnahme Ihrer k. Hoheiten de- Kronprinzen und de- Prinzen Georg, wie in Anwesenheit deS Hrn. Staat-minister- Frhrn. v. Friesen stattfand, wurde mit fol gender Ansprache de- Präsidenten Frhrn. v. Friesen (nach dem Dr. I.) eröffnet. „Durchlauchtigste königliche Prinzen, hochzuverehrende Herren und theure Kammergenoffen! Nach der feierlichen Eröffnung des 12. ordentlichen Landtags sind wir heute versammelt, um unsre ständische Thätigkeit aufs Neue zu beginnen. Aber wie ganz an der- hat sich seit unsrer letzten Versammlung die Lage der Dinge gestaltet. Ehedem standen wir bei unsrer 1. öffentlichen Sitzung am Anfänge der uns seit vielen Jahren bekannten, gewohnten und liebgewordenen Thätigkeit; heute sehen wir die Pforten einer ganz neuen Zeit vor unS geöffnet, wir blicken in eine Zukunft, deren Gestaltung und AuSgang in Dunkel gehüllt ist; auch für diese Zukunft sollen wir Mitarbeiten; Niewanv aber kann uns sa gen, ob sie Segen oder Gefahren, ob sie uns Heil oder Verderben bringen wird. Fast könnte uns da Furcht und Bangigkeit an wandeln, wenn wrr nicht auS der Vergangenheit Trost für die Zukunft schöpfen könnten. Wenn wir die Gefahren betrachten, welche wir durch Gotte- Hülfe bereit- überstanden haben, auf die Noth zurückblicken, auS welcher Er unser Land schon errettet hat, sollten wir da kleinmüthig zweifeln, daß er uns auch weiter helfen und erretten werde. Ein zerstörender Krieg ist über unser Land, ja fast über ganz Deutschland hingegangen, und siehe, eS ist wie der Friede geworden. Unser gesegnete- Land wurde von schweren Opfern getroffen, aber glücklicherweise sind ja noch Mittel da, um mit vereinten Kräften lue Wunden zu heilen, welche der Krieg ge schlagen ; die Arbeit stockte, aber sie ist wieder in Gang gekommen. Unser tapfre- Heer ist in blutigen Kämpfen unterlegen und hat schwer zu leiden gehabt. Ach! es sind ja viele brave Männer auf dem Felde der Ehre geblieben. Aber die brave Armee hat ihre Pflicht treulich erfüllt und sich und dem Vaterlande neuen Ruhm und neue Ehre erworben. Während dem zog auch der Engel de- Tode- mit einer bösen Seuche über unsre Städte und Dörfer dahin; aber der Tod ist gewichen, Gesundheit und Leben kehren zurück. Und soll ich noch erwähnen, waS unS da- Schmerz lichste war. Unser König war von unS getrennt, entfernt von uns im Auslande, lange, lange abwesend; aber er ist unS wieder gegeben worden, er ist in unsere Mitte zurückgekehrt und mit wel chem Jubel ist er von seinem dankbaren Volke empfangen worden! Sollte da, wenn wir die- Alle- betrachten, noch ein anderes Ge fühl in unS auskommen können, als Dank, Freude und Hoffnung; sollen wir da nicht Vertrauen haben, wenn wir zurückdlicken auf DaS, was hinter uns liegt. Müssen wir nicht sagen: unS war bange, aber wir verzagen nicht! Wir standen vor einem Abgrunde und waren nahe dem Untergange, und siehe, wir leben! Und wie hat e- sich in dieser bösen Zeit bewährt, was eS heißt, eine gute väterliche Regierung, gute Ordnung und guter Hau-Halt, gut Re giment und gute Obrigkeit. Der König fern vom Lande, und dennoch ging in seinem Sinne, nach seinen weisen Anordnungen Alle- fort im gewohnten, fast ungestörten Gange. Nicht umsonst ist es gesagt: Ein Regent, den der Herr lieb hat, dem giebt er emen weifen Kanzler und läßt ihm wohlgerathen. Ja, die Män ner seine- Vertrauen-Haben treulich au-gehalten in einer schweren Zeit, um König und Vaterland haben sie sich hohe- Verdienst er worben, in der sächsischen Geschichte werden ihre Namen nicht ver gessen werden. Ihnen sind wir unsere höchste Anerkennung und unfern Dank schuldig. Und so wollen wir denn mit festem Schritte fortschreiten auf der Bahn, auf welcher unser König uns vorangeht. WaS er gelobt und versprochen hat, da- wird er hal ten. In Sachsen heißt eS: Ein ehrlicher Mann hält sein Wort, ein deutscher Fürst bricht seine Verträge nicht. Und darin wollen wir ihm treu zur Seite stehen, hat Er Opfer zu bringen, so wollen wir sie mit ihm tragen, fühlt er die Last der Regierung, so soll unser Bestreben sein, sie ihm zur Freude zu machen. Ja, eS ist ein theure-, wertheS Wort, welches er zu unS gesprochen, daß die unerschütterliche Treue, welche unser Volk gegen sein an gestammte- Fürstenhaus bewiesen, kein leerer Schall ist. Die Welt mag eS sehen, daß eS noch Länder giebt, in welchen die deutsche Treue noch etwas werth ist. Und so lassen Sie unS denn getrost an unser Tagewerk gehen und mit Muth und Zuversicht den Din gen ins Auge schauen, die da kommen werden. Soll daS neue Werk gelingen, so ist dabei Vieles in unsere eigene Hand gelegt. Gott aber der Allmächtige gebe Segen und Gedeihen, Er verleihe unserm König noch eine lange glückliche Regierung, Er nehme da- ganze königl. Haus in seinen gnädigen Schutz, uns Allen aber schenke Er Kraft und redlichen Willen zur Erfüllung unserer Pflicht!" Nach Vortrag der Registrande wendete sich die Kammer der Tagesordnung, der Wahl der vier ordentlichen Deputattonen wie der Wahl eine- Mitgliedes für die RedactionSdeputation zu. (Der Bürgermeister von Leipzig wurde in keine gewählt.) Die Sitzung der zweiten Kammer begann Vormittags 10 Uhr in Gegenwart der Herren StaatSministcr Frhr. v. Friesen und von Noftitz-Wallwitz (Staatsminister von Falkenstein erschien während der Sitzung) und wurde vom Präsidenten Haberkorn mit folgender Ansprache eröffnet: „Meine Herren! Zwischen dem Schluffe deS letzten außer ordentlichen und dem Beginn diese- ordentlichen Landtag- liegt eine für Sachsen äußerst verhängnißvolle Periode von 5 Monaten inne. — Als wir damals der StaatSregierung die zur Durchfüh rung ihrer Politik erforderlichen Mittel und zwar einstimmig bewilligten, glaubten auch wir da- Rechte zu vertreten und unS in Uebereinstimmung mit der überwiegend größten Anzahl de- sächsischen Volkes zu befinden. — WaS Vielen unmöglich schien, erfolgte jedoch wenige Tage darauf, der Krieg wurde erklärt, unser König und unser Heer verließen da- Land, und über dasselbe brachen die Drangsale de- Kriege- in gewaltigster Maße auS. In blutigen Kämpfen entschied da- Glück der Waffen gegen unS, und ein FriedenSabjchluß, zuletzt mit Sachsen, machte der kurzen aber blutigen Arbeit ein Ende. — Unser allverehrter König kehrte zu feinem Neuen Volke in sein Land zurück, ebenso unsere Armee, diese zwar nicht siegesgekrönt, allein ungeschmälert an ihrer militärischen Ehre, denn Freund und Feind geben ihr daS Zeugniß, daß sie sich durch altbewährte sächsische Treue, Tapferkett und TodeSmuthigkert ausge zeichnet und infolge dessen manchen Braven auf dem Felde der Ehre verloren und manchen Invaliden zurückgebracht hat, für welche zu sorgen unsere heiligste Pflicht ist. — Doch rechten wir nicht mtt der Vergangenheit, fassen wir vielmehr die Gegenwart und Zukunft scharf in- Auge. „Wir gehören von jetzt an dem Norddeutschen Bunde an", die- fei der leitende Gedanke bei allen unfern künftigen Beschlüssen und Handlungen. — Wird auch für diesen Bund eine besondere Vertretung geschaffen, so lassen Sie doch auch u»S mit allen Kräften dahin wirken, daß dieser Bund ehrlich, offen und ohne Hintergedanken realifirt, auf dessen Er-
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