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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.12.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186612017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18661201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18661201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1866
- Monat1866-12
- Tag1866-12-01
- Monat1866-12
- Jahr1866
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.12.1866
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Da- Collegium ertheike in gleichet Anerkennung der Verdienste der Genannten nicht nur seine Zustimmung mit allen gegen eine Stimme, sondern erklärte sich auch dem Rathe bereit mit einer Erhöhung der den RathSdienern bestimmten Summe von 400 Thlr. auf 600 Thlr., so wie mit der Zubilligung einer Gratification von je 1V Thlr. an Wärter und Wärterinnen, welche sich die ganze oder längere Dienstzeit hindurch treu und fleißig im Dienste erwiesen, zuzustimmen, wenn der Rath diese Aenderungen be schließen sollte. In der Sitzung vom 28. November gelangte die Anzeige, daß der Rath auf die Erhöhung der den RathSdienern bestimmten Summe auf 600 Thlr. eingegangen, an das Collegium, welche- sofort und einhellig Zustimmung dazu aussprach und durch die weitere Mittheilung des RathS, daß an Wärterinnen Graüfica- tionen ä. Conto der laufenden Ausgaben theils bereits erfolgt, theils noch der Berathung unterworfen seien, sich befriedigt erklärte. Stadttheater. Unserem Versprechen gemäß kommen wir nochmals mit kurzen Worten auf die jüngste, so erfolgreiche Novität unserer Bühne, „die Amnestie" von A. May zurück. Wir sagen offen, daß wir unS für diese- Stück in besonderem Maße interessiren, und glauben, daran nur recht zu thun. Niemandem zwar kann eS beifallen, eS als hochpoetisches Werk, als idcalkünstlerische Schöpfung bezeichnen zu wollen — solche Ansprüche erhebt der Autor wohl selber nicht. Jedenfalls aber ist es daS Erzeugniß eine- mit dem Theater, wie mit dem Leben unserer Zeit vertrauten, sich in ge bildeten Formen bewegenden und einem gesunden, schönen Realis mus huldigenden Talentes, welche- im Stande war, dem Publi cum eine angenehme Unterhaltung zu bieten, bei der — wa- wir vornehmlich betonen — auch Geist und Herz nicht leer ausgehen. Die Wiederholung der „ Amnestie" — am 29. November — fand dieselbe dankbare und warm angeregte Zuhörerschaft, wie eine solche schon beim ersten Mal da- günstige Schicksal des Stücke- entschieden hatte. ES steht zu hoffen, daß seine Anziehungskraft noch nicht gleich schwinden werde, um so mehr, als die Darsteller, wie schon neulich gesagt, fast unbedingte- Lob verdienen. Auch für sie hielt das Publicum dieses zweiten Abends fast pietätvoll zu nennende Hingebung bereit und bekamen den Löwenantheil des Beifalls wieder die Vertreter der beiden Hauptrollen, Herr Hock und Fräul. Götz. Letzterer ward von Seiten ihrer speciellen Gönner und Freunde sogar die Ehre eine- solennen Empfanges zu Theil, was wir als getreue Chronisten der heimischen Bühne zu erwähnen nicht Unterlasten dürfen. Er erschien zwar etwas auf fallend und gegenüber der gleichzeitig mit auf die Bretter tretenden Collegin nicht besonders zart, wir halten ihn in seiner Weise aber doch für verdient, denn Fräul. Götz giebt als Eugenie in der That Vorzügliches. „Die Amnestie" könnte dem Publicum einmal erwünschte Ge legenheit bieten, der Direction durch zahlreichen Besuch Lust zu machen, dem Repertoire mehr Neuigkeiten, als verflossene Monate brachten, zuzuführen. So warten verschiedene Lustspiele jüngsten Datums von Bcnedix, Julius Rosen, Otto Girndt, Tragödien von Paul Heyse, Gotlschall, Albert Lindner ihrer Leipziger Auf führung. WaS letzteren Dichter betrifft, so gewann er mit seinem Drama: „BrutuS und CollatinuS", soeben den vom König von Preußen gestifteten „Schillerpreis" rm Betrag von lausend Thalern. Nun liebt zwar daS große Publicum „Römerflücke" nicht besonders, in diesem Falle aber tritt doch ein sonst fehlende- Moment deS Interesse- hinzu und wäre deshalb die Einstudirung am Ende zu empfehlen. vr. Emil Kneschke. Verschiedenes. * Leipzig, 30. November. Die Zweite Kammer hat gestern den (auszugsweise mitgetheilten) Deputationsbericht über da- kgl. Decret, den Entwurf eine- Wahlgesetze- für den Reichstag deS Norddeutschen Bundes betreffend, berathen. Veranlassung zur Debatte gaben zuvörderst die im DeputationSbericht verlautbarte Verwahrung („daß mit Annahme dieses Wahlgesetze- für eine ein malige constituirende Versammlung die Principren eine- dauernden Wahlrechts nicht zur Erledigung gebracht sein sollen"); ferner § 1 deS Gesetzes („daß die Beschlüsse, die der zu berufende Reichstag faste, nicht endgiltig seien, sondern auch nach erfolgter Zustimmung der Regierung noch der Genehmigung der Landesvertretung — der preußischen — unterbreitet werden müßten"), und endlich die Frage über Gewährung von Diäten und Reisekosten. — Nach einer längeren Debatte wurden die Anträge der Deputatton (die Regierungsvorlage anzunehmen und die Frage über Gewährung von Reisekosten und Diäten für die ReichStagSabgeordneten nach dem Vorgänge de- diesjährigen weimarschen außerordentlichen Landtag- in der für dieses Gesetz an und für sich unerläßlichen Ausführungsverordnung zu erledigen) einstimmig angenommen, während die Kammer ihr Einverständuiß mit der oben mitge- jheilten Verwahrung gegen 13 Stimmen erklärte. * Leipzig, 30. November. Im Anschlüsse an unsere gelinge Mittheilung, daß die Staatsregierung den Ständen ein Gchtz vorzulegen beabsichtige, welche- die Verpflegung und Unterbringung der preußischen Truppen ganz auf Grund der für sächsische Truppen bestehenden gesetzlichen Einrichtungen regeln solle, können wir heute nachtragen, daß die Regierung noch überdies gesonnen ist, solchen einzelnen Orten, deren Bedürfnisse schon demnächst und vor gesetzlicher Regelung ein Eingreifen und eine Unterstützung der Regierung nöthig machen, auf Vorttaa der zuständigen KreiS- direction dergleichen Erleichterungen zu Theil werden zu lasten. * Leipzig, 30. November. Da- neue sächsische Militär- pflicktgesetz enthält folgende Grundsätze: allgemeine Wehrpflicht, keine Stellvertretung, bei Ueberschuß deS Bedarf- AuSloosung; bei der Infanterie dreijähriger Activdienst, vier Jahre Reserve, fünf Jahre Landwehr, bei der Reiterei und der Artillerie vierjähriger Activdienst, drei Jahre Reserve, vier Jahre Landwehr. Einjährige Freiwillige sind zulässig; die jetzt Dienenden vollenden ihre sechs jährige Dienstzeit, haben dafür aber eine Verkürzung der Reserve. * Leipzig, 30. November. Die K. Zig. schreibt: In Sachen de- norddeutschen Verfassungs-Entwurf- befestigt sich die Aussicht, daß das künftige definitive Parlament als Reichstag nur Eine Kammer enthalten werde. Man glaubt allerdings, daß ein StaatenhauS neben der Bundes-Commission, welche die Ver schiedenheit der Interessen genugsam vertreten dürfte, überflüssig erscheinen werde. Die dringendste Forderung bleiot da- einheit liche Heer. ES sollte nicht Wunder nehmen, daß sich, ähnlich wie am Vorabende der Februar-Bedingungen, an diesen Punct eine Polemik knüpfte, die indessen für den Augenblick unfruchtbar sein würde. Unbestritten ist, daß gleiche Bewaffnung und Munition, so wie ein gleiches Exercitium verlangt werden müssen. Daß die Officiere durch die ganze Armee avanciren werden, scheint zweifel los. Endlich steht der Anschluß der verschiedenen Contingente an die preußische Armee um so weniger in Frage, al- die preußische Reform ja dieses Resultat schon vor dem Kriege im Auge hatte. Wie daneben die Divisionen, wo sie bestehen, heißen mögen, wird nicht sehr wesentlich erscheinen, zumal ja auch preußische Armee- corps provincielle Benennungen unbeschadet der großen Einheit tragen. Ob die Ernennung der Officiere und bi- zu welcher Charge den verschiedenen Fürsten verbleiben soll, bedarf wohl näherer Prüfung, Der Fahneneid wird wie gewöhnlich der der Controverse am meisten ausgesetzte Punct sein. Aengstliche Ge- müther werden besorgt darüber sein, daß der Ausdruck „einheit liches Heer" nach außen hin zu sehr an einen schon jetzt sich vor bereitenden Einheitsstaat glauben lassen könnte. Wer die allge meine Lage unbefangen ansieht, wird nicht in Abrede stellen, daß ein im Wesen einheitliches Heer zu den obersten Nothwendigkerten und Forderungen Norddeutschlands gehören muß. * Leipzig, 30. November. Der Einquartierungsausschuß hat gestern wieder eine Sitzung gehalten, worin von den aufs Rach- Haus Deputaten Bericht über die daselbst stattgefundenen Bespre chungen erstattet wurde. Die Frage, was nun weiter zu geschehen habe, wurde nach allen Seiten diScutirt und namentlich die beiden Fragen, ob man sich wegen der besseren Benutzung der Pleißen- burg an das hiesige Militärcommando, ferner ob man sich beyufS Abminderung der Garnison an die StaatSregierung wenden solle, dahin entschieden, daß man die erstere verneinte und die zweite bejahte. ES wird daher nächsten Dienstag abermals eine Ver sammlung der quartierpflichtigen Einwohner Leipzigs im Odeon veranstaltet und derselben eine Eingabe an die sächsische Staats- regierung unterbreitet werden. * Leipzig, 30. November. Im Ausschuß des Leipziger Vor schußvereins ist der Antrag gestellt worden, die Expeditionszeit derart abzuändern, daß künftig von früh 8 Uhr bi- Nachmittag- 4 Uhr, ohne Schließung während der Mittagsstunden, daS Ge- schäft-local geöffnet sein soll. Man hofft damit den Wünschen vieler Mitglieder deS Vereins, welche bei der jetzigen Einrichtung häufig r/4 Tag Arbeitszeit verlieren, entgegen zu kommen. Leipzig, 30. November. (Feldgeistlichkeit und Feldpost der k. fächs. Armee.) Nachdem die Feldgeistlichen und u. A. auch das Armeepostamt mit dem Hauptquartier der Armee nach Dresden zurückgekehrt waren, blieben nur die Beamten deS letzteren behufS der Abrechnung rc. zu Dresden in Function. Diese Abwickelung ist nun auch beendigt und werden die Beamten unter Ertheiluna eine- Urlaub- ihren civilen Beschäftigungen zurückgegeben. Der Armeepoflmeister Lenk erhielt für seine aus gezeichneten Dienstleistungen das Ritterkreuz des Albrecht-ordenS und Herr Feldpostfecretär Ziegler da- zu demselben Orden ge hörende Ehrenkreuz. Die Feldgeistlichen wurden folgendermaßen decorirt: der katholische Feldkaplan?. Herrmann und dieevan- gelischen Feldgeistlichen k. Kornmann und vr. Hering wur den Ritter deS Albrecht-ordenS, der Feldprobst vr. tdeol. Fricke Comthur II. Classe de- Albrecht-ordenS. Das betreffende Patent datirt vom 5. v. M. Z Leipzig, 30. November. In der Nähe von Pegau wurde vorgestern der Leichnam eine- Erhängten aufgefunden, in dem man nachmals den seit mehreren Wochen verschwundenen Kutscher eine hiesigen Arzte- erkannte. Lar Ar> brfi rest tw fini biü wol de- vat zvt 86 ein, Cö leb jah vor Bei Bei ein Sv 33, uni Vo 44t mel uni riet 19. am ein ein' gen ma Ja reä I-it Sr Po die wir Th zu kr Loi un! Eis vn the led' Lu Fr. Io Ol Fr Au Io 3o Ca Ol Cr Ca Fr Er F« Fr C< s,
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