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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.12.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186612062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18661206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18661206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1866
- Monat1866-12
- Tag1866-12-06
- Monat1866-12
- Jahr1866
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.12.1866
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und Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. 340» Donnerstag den 6. December. 1806« Bekanntmachung, Miethveränderungen betreffend. Um daS Verzeichnis der GinquartiernngSpflichtiae« und der zur Ginquartierung geeigneten Räume in Ordnung zu erhalten, geben wir den Hausbesitzern und Administratoren hiermit auf, jede in ihren Hausgrundstücken eingetretene Mieth- resp. Zinsveränderung längstens acht Tage nach deren Eintritt bei unserem Quartier-Amt (RathhauS erste Etage) schriftlich anzumelden. Jede Unterlassung oder Versäumniß dieser Vorschrift wird mit einer Geld strafe von fünf Thalern geahndet werden. Der Rath der Stadt Leipzig. Leipzig, den 5. December 1866. vr. E. Stephani. vamprecht. Bekanntmachung. In der vor dem Hotel de Prüfst stehenden Wollbude sollen Sonnabend den 8. December d. I. von früh S Uhr an nachbenannte Gegenstände, alS: eine Anzahl Spündebreter, eine Anzahl Rundhölzer und Stangen, - - Schaalbreter, - - Thüren u. s. w. in kleineren Partien und unter den au Ort und Stelle bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden verkauft werden. Leipzig, den 5. December 1866. DeS Raths Deputation. Rede des Lürgermeifters vr. Koch über den Friedensvertrag, gehalten in der 1. Kammer am 3. December dS. Is. (Nach der stenographischen Niederschrift.) Meine hochgeehrten Herren! Besorgen Sie nicht, daß ich eine umfassende oder tiefeinschneidende Kritik der letzten Vergangenheit unseres engeren Vaterlandes unternehmen werde. Ich nehme die Thatsachen an, wie sie eben sind, wie dies auch der Bericht gethan hat. Indessen werden Sie mir zugebev, daß gerade für mich Ver anlassung zu einer solchen Kritik Vorgelegen hätte. Und wenn ich bedenke, daß alle Diejenigen, die vor Beginn der blutigen Kata strophe von dem ein geschlagenen Wege abmahnten, gleich Staats verbrechern behandelt, ja, daß Die, welche sich gestatteten, die Frage auch von der Kehrseite anzusehen, und zu erörtern, waS denn au- unserem armen Sachsen werden solle, wenn sich daS Glück der Waffen gegen uns wenden würde, mit leichtem Muthe deS LandeS- verratheS geziehen wurden und daß dasselbe Spiel von vielen Seiten noch heute fortgesetzt wird, nachdem die Erfolge doch wenig sten- soviel dargethan haben, daß der betretene Weg nicht der richtige gewesen, so werden Sie eS begreiflich finden, daß ich um die Erlcmbniß zum Worte gebeten habe, zumal, wie sich mir bei einer heutigen wiederhollen Lectüre der Verhandlungen deS letzte» außerordentlichen Landtags aufgedrängt hat, mir damals nicht un deutlich zu verstehen gegeben worden ist, daß ich in dieser Frage den Kampf mit meinen politischen Gegnern scheue. Nun wohlan, meine Herren, zum ehrlichen Kampfe stelle ich mich hiermit Ihnen zur Verfügung! Ich habe gelegentlich deS uns vorliegenden Frieden-Werke- nur wenige kurze Bemerkungen zu machen. Zunächst kann ich einer Ansicht nicht beitreteu, die mehrfach gehört worden ist, der Ansicht «Lmlich, daß die StaatSregierung den Frieden nicht hätte ab schließen solle», ohne vorher die Stände darüber gehört zu haben. Meine hochgeehrten Herren! TS giebt Fälle, in dmen die hohe StaatSregierung auf ihre Verantwortung hm handeln muß, wenn da- Staatswohl nicht empfindlich geschädigt werden soll, und ein solcher Fall lag hier vor. Der Abschluß de- Frieden- durfte rm Interesse de- Lande- nicht verzögert werden durch eine Ein- berufnng der Kammern. Hätte die Regierung ander- gehandelt, so würde sie sich, meiner Ansicht nach, eine schwere Verantwortung aufgeladen Hecke». Sie hat sich aber durch ihr Borgehe» viel mehr dm Dank, att dm Vorwurf de- Landes verdient. Trete ich dem Inhalte- de- Frieden-Verträge- näher, so bin ich bemüht gewesen, nicht nach rückwärts, sondern nach vorwärts blickend, mir die darin enthaltenen guten Setten zurecht zu legen und, meine hochgeehrten Herren! hier bekenne ich zunächst, daß ich schwärzer in die Zukunft gesehen habe, als sich in der Folge be stätigt hat. Mit bangster Besorgniß im Herze» ging ich am 15. Juni diese- Jahre- von Dre-dm hinweg »ach der Heimath, weil in mir die Ueberzeugung feststaud, daß die Abstimmung in Frankfurt am 14. desselben Monat- der Anfang vom Ende sei, nämlich der Anfang vom Ende Sachsen-. Diese Befürchtung Hai sich nicht bewahrheitet: unser Sachsen besteht Gott sei Dank noch, wenn auch unter schweren u«d harren Bedingungen. Aber es be steht und zwar von jetzt ab als ein Glied eine- größeren Ganzen, welches in sich straffer zusammengefaßt werden soll, als der begra bene Bundestag. Und, meine Herren, wenn ich von jeher, so lange ich überhaupt über die deutsche Frage politisch gedacht habe, im Interesse de- gesammten Vaterlandes sowohl, als im In teresse de- Bestehens der einzelnen deutschen Staaten, mich rück haltlos und offen zum deutschen Bundesstaate mit einheitlicher Leitung seiner nationalen Angelegenheiten, niemals aber zum Ein heitsstaate, bekannt habe, so wird eS nicht Wunder nehmen, wenn ich in diesem Theile de- Vertrage- eine gute Seite erkenne. Da gegen hatte ich auch mit einer anderen Bemerkung nicht zurück. Gewiß erfüllt der norddeutsche Bund, wie er unS jetzt darge boten wird, nicht das Ideal, da- wir uns von einem geeinigten Deutschland gebildet haben. Aber, mnne hochgeehrten Herren! er ist ein fester Kern, der mindestens geeignet ist, den deutschen Namen auch in der Macht sphäre nach außen geachtet zu machen, wie er eS bisher nicht war; nn fester Kern, an den die noch fehlenden Theile wie Krhstalle anschießen werden, aber freilich nur unter der einen Voraus setzung, daß diesem Bunde nicht der leitende und befruchtende na tionale Gedanke fehle. Und daß dieser ihm nicht fehle, meine Herren! dafür zu sorgen und darüber zu wachen, sind wir nunmehr mir berufen. Lassen Sie unS dieses Berufes jederzeit eingedenk sein! Eine andere gute Seite finde ich darin, daß wir hoffentlich von der Politik de- engsten Anschlusses an Oesterreich, welcher für un ser Vaterland so unheilvoll geworden ist. nunmehr endlich gründ lich curirt sind. Ich weiß, daß man diese Polttck als eine Politik der Bundestreue bezeichnet hat. Ich habe jederzeit diese Treue geehrt und geachtet, aber ich habe eS eben so tief beklagt, daß man dieselbe an Etwa- hingegeben hat, was nach meiner Ueberzeugung nicht mehr existirte; denn für mich war von den beiden deutschen Großmächten gemeinsam unS die BundeSacte zerrissen vor die Füße geworfen worden in dem Momente, als von denselben unsere Truppen, die noch auf den Schlachtfeldern de- letzten Krieges be wiesen haben, daß sie den Bravsten der Braven sich ebenbürtig zur Sette stellen dürfen, au- Schleswig-Holstein hinau-gewiesen wurden. Von dem Augenblicke an hat für mich der Bund nicht mehr existirt. Und wenn nun eine dieser beiden Großmächte will- kührlich, well eS ihr eigene- Interesse gebot, wieder zu diesem Bunde zurückzukehren schien, so lag darin nach meiner Auffassung keineswegs für unS die NothwendiAeit vor, daß wir ihr auf diesem Wege folgten. Hier hatten nur die realen Interessen unsere- LandeS zu entscheiden. Ich weiß, die Anfichten über da-, waS unsere realen Interessen erforderten, standen sich schroff gegenüber. Ich habe die Gegner, ohne ihnen eine unehrenhafte Absicht beizu messen, nach Kräften zu bekämpfe» gesucht, aber leider vergebens! Schon früher (dessen werden Sie Sich erinnern, meine hochgeehrten Herren) habe ich an dieser Stelle anzudeuten versucht, daß »nd
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