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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.12.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186612048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18661204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18661204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1866
- Monat1866-12
- Tag1866-12-04
- Monat1866-12
- Jahr1866
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.12.1866
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>ei der nlung »riebeu «. !. «bhol. tä all- Anzeiger. UMMM dlS Nmzl. Kqirksjmchis und dkd RW drr SM SchM M 338. Dienstag dm 4. December. 1866. Srue- s viel« ien. ß uv- Sohn, tarke Herrn henden schöne» Leitern nd da- zeigten, nd br- iückten. n. sch. ct. Pruffe. urq. deBov. tel zum int. Pulmb l. l garm jington, rlerHef- f. und lephant. mbaum. e. 'f- Hahn. mdan» I- Sch»»" mbau» n. H. S- a lburg. »chwan von I. », Lin geöffnetes Grab. Mitgetheilt von Otto Moser. I diese, und ein- ähnelt sogar in seiner Form dem etrurifchen Kruge, I welcher Umstand auf den genauen Verkehr der Hermunduren mit ... . I den Römern hinzuweisen scheint. Ganz genau wird derselbe jedoch Zu Anfang der christlichen Zeitrechnung hauste zwischen der! durch eine prächtige große Urne von Siegelerde bezeugt, deren Werra und Elbe, dem Thüringer Walde urtt) dem Harzgebirge I Form und angemessene Verzierungen entschieden römische Arbeit daS durch besondere Sitten und Gebräuche, kühne Streitbarkeit ! verrathen. Die merkwürdigsten und werthvollsten aufgefundenen und hohen Kriegsruhm hervorragende Volk der Hermunduren, Gefäße sind aber zwei Schaalen, scheinbar auS starkem GlaS, von welches alten Nachrichten zu Folge bereit- auf der Stelle, wo! welchen eine 5*/, Zoll oberen Durchmesser und 3*/, Zoll Höhe später die Slaven daS Fischerdorf Lipzk gründeten, eine Ansiedelung ! und die andere 9 Zoll Durchmesser und 4 Zoll Höhe hat. Diese gehabt haben soll. Vielleicht dürfte für diese Behauptung der! beiden Schaalen sind griechischen Ursprungs, aber aus der Fund der beiden Bronce-Aexte sprechen, welche neulich unfern de- »Zeit, wo griechische Kunst und Wissenschaft mit Gewalt nach Rom Plagwitzer WegeS bei Ausgrabung des Flußbettes, drei Ellen tief, I verpflanzt und dort gänzlich entartet, alle höhere Bedeutung und unter den Wurzeln einer mächtigen Eiche entdeckt wurden, denn I freiere Entwickelung verloren hatte. Im Innern sind beide Gefäße bei der Einwanderung der Slaven in unsere Gegend, welche um ! glatt gehalten, auf der äußeren Seite dagegen verziert. Die das achte Jahrhundert erfolgte, war diese Stelle de- Elsterufer-! größere Schaale zeigt eine Menge roseltenartige Erhöhungen, wie mit dichtem Walde bedeckt und blieb eS bi- zur neuesten Zeit.! man sie bisweilen an unseren Bierseideln findet, auf der kleineren Etwa hundert Jahre nach Christi Geburt finden wir die Hermun-! aber ist mit ziemlich unvollkommenem Geschick die Scene ein- duren im Kampfe mit den Kalten um Salzquellen bei dem jetzigen geschnitten, wie Aktäon die Göttin Arthemis im Bade überrascht Flecken Salzungen und zuletzt wird ihr Name unter den Völkern! und deshalb durch sie in einen Hirsch verwandelt von seinen -mannt, welche in dem großen markomannischen Kriege gegen I eigenen Hunden zerrissen wird. In die Masse einpunctirt liest Marc Aurel fochten. Bis zu diesem nationalen Bündnisse waren man mit griechischen Buchstaben und — Ob da- sie stets die treuesten Anhänger der Römer gewesen, die ihnen! Material, auS welchem beide Schaalen bestehen, GlaS oder viel- denn auch als Belohnung ihrer Freundschaft vor den übrigen leicht ein Fossil sei, ist bis jetzt noch nicht ermittelt worden. Für deutschen Nationen manchen Vorzug und Vortheil einräumten und ! GlaS spricht die Durchsichtigkeit, der glockenartige Ton beim Anschlägen mit ihnen eine lebhafte Handel-Verbindung unterhielten. ! und die opalisirende Oberfläche, welche man immer bei sehr altem Seit anderthalb Jahrtausenden ist da- Volk der Hermunduren! Glase, namentlich auch mittelalterlichen Kirchenfenstern, findet, und von der Erde verschwunden. Auf dem Boden wo sie geweilt! die, wie durch neuere Prüfung erwiesen ist, von einem Zusatze hausten später Thüringer, Sachsen und Slaven. Auch sie ver-! herrührt, welchen man bei der jetzigen GlaSfabrikation nicht mehr sanken im Strome der Zeit, um dem Mischvolke Platz zu machen, l in Anwendung bringt. Der Zweifel, daß die Schaalen aus GlaS in welchem daS germanische Element mit dem slavischeu zusammen-! bestehen, läßt sich aber ebenfalls rechtfertigen, wenn man die kleinen floß. Jede sichtbare Spur der Urvölker ging verloren. Nur die! Risse im Boden de- größeren und an der Seite de- kleineren Ge- Erde birgt in ihrem Schvoße noch manche- Erinnern« g-zeichen I.fLßeS betrachtet, die entschieden nicht beim Gebrauche, sondern bei au sie , daS der Zufall auS tausendjähriger Vergessenheit wieder I Herstellung derselben entstanden sind. Ferner hat sich an der auS Licht der Sonne bringt. So fand man vor vierzig Jahren I kleineren Schaale die Masse in der Dicke gespalten und in ziemlichem beim Grundgraben eine- Hintergebäude- im Grundstück de-I Umfang« auf der inneren Seite abgesondert, wie die-wohl kaum Kunze'schkn Hause- „zum blaue» Lamm" auf dem Ranstädter!beim Glase Vorkommen kann. ES muß also einer weiteren Unter- Steinwege die Trümmer deS einstigen SlavengotteS Flyntz, dessen! suchung von kundiger Hand überlassen bleiben, auS welchem Ma- wohserhalteneu Kopf die Sammlung der alterthumforschenden I terial die beiden Schaalen eigentlich bestehen. Gesellschaft verwahrt, und neuerdings ist unfern Leipzig ein noch! ES ist nicht unmöglich, daß sämmtlche aufgefundene Gegen- weit älterer Fund gethan worden, welcher in künstlerischer wie I stände durch Eroberung, Kauf oder Tausch in ihre- ursprüng- antiquarischer und ethnographischer Hinsicht die höchste Beden- lüchen Besitzer- Hand gelangten, aber immer bezeugt der Ort, wo lung hat. l man sie fand, den hohen Grad von Cultur und Fortschritt in Bei Markranstädt, nahe der Wahlstatt wo Kaiser Heinrich in l der Bildung eine- Volkes, da- solche Bedürfnisse hatte. Der hier blusiger Feldschlacht da- Heer der Hunnen vernichtete, zieht sich! begrabene Hermundure — für einen solchen halten wir ihn ent- eiue lange, steile, au- Sand und leichtem KieS bestehende Höhe I-schieden — war ein vornehmer Mann, dies beweist die kostbare hi». Dort wurde Boden awögegraben und bei dieser Gelegenheit Ausstattung seine- Grabes, und so hatte er auch die Mittel, sich stießen die Arbeiter in einer Defe von etwa drei Ellen plötzlich I feinere- Geräth von der geschickteren Hand de- Römer- anfertigen auf ein ziemlich wohlerhaltenes menschliche- Skelett. Leider war!zu lassen, oder er brachte solches alS Beute von einem KrwgSzuge Niemand zugegen, der dasselbe vor Zerstörung schützte, uud so! mit. Daß der anderthalbtausevdjährige Schläfer ein Krieger war, konnte davon nur ein noch vorhandene- Stück Kinnlade mit fünf I dafür spricht zunächst ei» neben ihm aufgefundenes kupferne- Feld- schönen Zähnen besetzt erlangt werden, welche-nach der Begutachtung ! geschirr. Dasselbe besteht aus einem trefflich gearbeiteten Siebe eines ArzteS einer etwa dreißigjährigen Person angehört hat. l und einem gleich großen Kessel. Eine Einfassung von Cedern- Ueber die Lage des Skelett- wußten die Arbeiter später keine ge- I hvlz, mit Meiaüreifen beschlagen, und einige einzelne Reifenstücken, uaueren Angaben zu machen. ! worin sich ein Einschnitt besiudet, der in den obern Rand de- In geringer Entfernuug von dem Skelett und ring- um! Siebe- und de- Kessel- einpaßt, mag da- dritte Stück diese-Koch- dafselbe standen sechs unbedeckte mit KieS angefüllte Gefäße, beilapparat- gebildet haben und war vielleicht ein Teller. Auffallend deren Ausräumung eine Anzahl Gegenstände zum Vorschein kamen,! äst e-, daß der Rest de- hölzernen Gefäße- sich so lange in der welche ohne Zweifel dem hier Begrabenen im Lebe« zum Gebrauche lErde erhalten konnte, doch muß dabei in Betracht gezogen werden, gedient hatten. Es ist alS em ganz besonderer Glücks fall zu be-! daß der Bodeu de- Fundorte- auS KieS besteht und durch den trachte«, daß sowohl die Gefäße wre auch die Gerätschaften bi- l dabei erleichterten Abstuß de- Wasser- trocken erhalle« wird, weS- auf Geringfügigkeiten völlig unbeschädigt geblieben find, umsomehr,! halb auch da- Skelett unzerstört blieb. Nicht minder bezeugen die da Ersten die damalige gennanifche, römische und griechisch« Kunst-! einstig« Ritterlichkeit de- aufgefundenen Schläfers zwei prächtige fersiqkeit repräsentiren. Drei der Gefäße stammen sicher von dem! silbern« Sporen von ganz ungewöhnlicher und zierlicher Form. Volke her, welches hier feinen Wohnsitz hatte. Dieselben bestehen »Der Hals läuft in eine pfeilartlge Spitze ohne Rad auS und an au- gebrannter Thonerde, gleich den Urnen oder Ascheukrügen,! den Armen. so wie an einem nach dem Absätze niedergehenden welche man häusig auf germanischen oder slavischen Begräbniß-! Bügel sind noch die Knöpfe zur Befestigung vorhanden. Ein« hätte« findet, sind jedoch wett zierlicher uud solid« gearbeitet al-! klein« silberne Zange und eine Art Ohrlöffel von gleichem Metall
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