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Dresdner Nachrichten : 16.03.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186303166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630316
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630316
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-03
- Tag1863-03-16
- Monat1863-03
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.03.1863
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Gegners hinaus und imponirte auch mehr durch eine schöne l v. Kuhlmey in Berlin ist der „deutsche Michel" eine historische Haltung; Herr Napoli machte dagegen mit seinem gedrungenen, I Person, und zwar ein Pfälzer gewesen. Michel Oberntraut, untersetzten Körperbau den Eindruck größerer Stärke. Das In- der Sohn eines Amtmannes zu Stromberg in der Pfalz (jetzt teresse an dem Schauspiel wuchs während des Kampfes von I rheinpreußisch) wurde einer der kühnsten Reiterführer des drei- Minute zu Minute, und da beide Herren nicht etwa scherzten, ßigjährigen Krieges, rettete oft die Ehre der pfälzischen Waffen wie aus der Anspannung ihrer Muskeln zu ersehen war, so! und stritt zuletzt unter dänischer Fahne. Ihm legte das Voll nahm das Publicum bald für Diesen, bald für Jenm Partei,Iden Ehrennamen „der deutsche Michel" bei, welcher sich merk- je nach welcher Seite sich der augenblickliche Vortheil neigte würdiger Weise später in einen Spottnamen verwandelte, tväh- So schien Herr Lüttgens überwiegend im Vortheil durch größere rend bei andern Völkern nicht selten politische Schimpfnamen Ruhe und Geschicklichkeit: während Herrn Napoli der Kampf zu Ehrentiteln wurden. anzugreifen schien. Da nur 10 Minuten für das Ringen aus- * Berufen. In Kremsmünster ereignete sich bei einer gesetzt waren und diese Zeit ihrem Ablauf nahe war, so I Aufführung der ^Grille' der tragische Fall, daß ein mitspielen, machte Herr Napoli noch eine gewaltige Anstrengung, umlief des Mädchen auf der Bühne leblos zusammensank. Kurz vor- seinen Gegner, ergriff ihn bei den Schultern und schleuderte her hatte sie im Gespräch mit Dilettanten ihre Verwunderung ihn über seinen Kopf hinweg zu Boden. Blitzschnell wendete geäußert, daß sie, obwohl sie schon in so vielen Theaterstücken sich jedoch Herr Lüttgens noch in der Lust, so daß er nur auf aufgetreten, doch nie auf der Bühne gestorben sei. Wenige die Knie zu Falle kam und der Kampf demnach unentschieden Minuten hierauf traf sie diese Rolle, leider aber im vollen blieb. Ernste. * Ueber Geschenke für Alexandra, die Gattin des Prin- * Glückliche Bauern. Stolze Millionäre Englands zen von Wales, schreibt man: Der Trauring ist, alter Sitte ungeheure Summen ausgegeben, um der Trauung des prinz gemäß, ein einfacher Goldring, aber ein zweiter, der ihn hält lichen PaareS in der St. Georgs - Capelle beiwohnen zu (kseper), besteht aus sechs verschiedenen Edelsteinen, deren eng- können. Diese Ehre ward umsonst auch den niedrigsten Bauern lische Namen (der)'!, omsralä, d h. Smaragd, rub^, turguoi««, der königl. Domaine in BaLmoral zu Theil, denn sie wurden jscinlti, und nochmals emeralä) den Namen Bertie bilden, was Alle von der Königin ungeladen, welche sie unentgeldlich eine liebkosende Umbildung von Albert ist Die acht Braut- nach Windsor hin und zurück beförderte. Die biederen Schotten jungfern (nicht zehn) verehren der Prinzessin ein Armband, find natürlich sehr von der Liebenswürdigkeit ihrer Königin dessen acht Glieder aus Miniaturbildern dieser Fräulein be- entzückt. stehen. Ihrerseits werden sie mit reichen Geschenken von der * Kalen der-Ges etzgebung. Unter diesem Titel schreibt Königin bedacht DaS Brautkleid ist aus Silber-Moiree, mit ein Hamburger Blatt: Auf Steinwärder, bei der Grell'schen einem Spitzenüberwurf. 17 Metres Volants, von je 70 Centi- Fähre, befindet sich ein obrigkeitliches Placat, von der Landes- metres Höhe; eine drei Metres lange Schärpe; sechs Metres Herrschaft der Marschlande unterzeichnet und vom December Garnitur für Kragen und Aermel, und schließlich ein Taschen- 1860 datirend, m welchem es heißt: „Da vom 1. Jan. 1861 tuch und Schleier Die Zeichnungen zu diesen prachtvoll ge. die Baumsperre aufgehoben ist, so wird hiermit die Dunkelheit stickten Spitzen, sogenannter „Brüsseler Application", sind von wie folgt festgestellt." Sollte ein derartiger Eingriff in die Na- Hrn. de Ligne im Rotailla-Styl angefertigt und durch das turgesetze wirklich zur Competenz der Landesherrschaft gehören? Strehler'sche Haus ausgeführt worden. Die englischen Em- * Königlich preußisches Resolutum. Der preu- bleme, Rose, Distel und Klee, sind meisterhaft darin verwoben, ßische Leutnant v. Beust lebt seit 1849 als politischer Flücht- — Für ein gut gelegenes Zimmer, von dem aus man den ling in der Schweiz; er wünschte seine hochbetagte Mutter, die Hochzeitszug bequem sehen konnte, sind nach unserem Gelbe bis todtkrank in Wesel darniederliegt, noch einmal zu sehen. Er zu 12,000 Thalern gezahlt worden. bat wiederholt bei den preußischen Behörden um Erlaubniß und * Während der Carnevalszeit erschien in Köln eine „durch wurde immer wieder abschläglich beschieden. In seinem höchsten den närrischen Landtag" herausgegebene Zeitung. In demselben Kummer telegraphirte er an den König in Berlin und erhielt waren alle Zweige eines Journals vom Leitartikel und dem umgehend die Antwort: Reisen Sie, aber politisiren Sie nicht! ten. Den „LocalMachrichten" entnehmen wir folgende „Neuig- „Lasset die Kleinen zu mir kommen!" — So spracht der keiten": „Gestern packte ein Gendarm in einem bekannten Heiland und dies Wort zu befolgen, ist jetzt edlen Menschen- Wirthshause einen Nordhäuser, dem er vom frühen Morgen Herzen segensreiche Gelegenheit geboten. Zwei allerliebste, tu- an nachgegangen war " — „Vor einigen Tagen gelang es den gendhafte, wohlgebildete Kinder, ein Mädq-en von 10 Jahren, Bemühungen der Polizei, auf einem Dache in der Löhrgafse ein Knabe von 13 Jahren — stehen trotz ihres zarten Alters eines Vatermörders habhaft zu werden, der dort schon mehrere hilflos da, einer trostlosen Zukunft schlägt ihr Kinderherz ent- Stunden gehangen hatte. Der Verbrecher wurde erst gestärkt, gegen. Der Vater rin Preuße, früher hier in Dresden Oeco- dann durchgebläut und unter Eisen gebracht Der Eigentümer nom des Bildungsvereins für Gewerbtreibende (Palmstraße 20), hegt noch immer die Ueberzeugung, daß er um seinen Hals ist flüchtig — er verließ in Noth und Angst Werb und Kind! kommen wird." — „Heute Morgen gegen 8 Uhr verbrannte Die Mutter, an einer unheilbaren Krankheit im hiesigen Kran in der Kettengaffe ein armer Schneider, Vater von 9 Kindern, kenhause seit dem October 1863 leidend und für immer un- in Folge unvorsichtiger Handhabung seines Bügeleisens einen I fähig zu jedem Erwerb, muß in nächster Zeit Sachsen verlassen Rockkragen." (und in die Heimath ihres Mannes gebracht werden. Was soll *Theuerung auf dem amerikanischen Kriegs- aus den unschuldigen Kindern werden? „Lastet die Kleinen zu schauplatz. In einem aus Baton Rouge (Louisiana) an seine mir kommen", sprach der Heiland. Möge dies Wort aus des Angehörigen gerichteten Briefe vom 27 December schreibt rin Erlösers heiligem Munde dem kleinen Geschwisterpaar ein se- als Capitän im Unionsheere dienender Kölner: „Die hier Herr- gensreiches sein und ihnen vielleicht ein edles, neues Vater- schende Theuerung ist unerhört. Ich will Euch einige Bei- oder Mutterherz zuführen, damit sie die Sonnenbahn der Tu- spiele anführen, wonach ihr Euch ungefähr einen Begriff ma- gend, die sich im Leben vor ihnen ausbreitet, als würdige chen könnt. Ein Pfund schlechten Rauchtabaks kostet 3 preu- Mitglieder der menschlichen Gesellschaft nicht verlassen, sondern ßische Thaler, ein Döschen Schwefelhölzer (100 Stück) H Tha- zur Ehre Gottes weiter wandeln. Möchte daher bald ein edler ler, ein Bogen Schreibpapier 10 Sgr, eine Cigarre 5—10 Kinderfreund den heiligen Wunsch aussprechen: „Lastet die Klei- Sgr , ein Beefsteak mit zwei Kartoffeln 1Z Thaler, ein Glas nen zu mir kommen!" Jnteressirenden diene zur Nachricht, Syrupwaffer 6—7 Sgr., ein Glas Branntwein 14 Thaler, daß das Mädchen in der Pflegeanstalt (Louisenstraße 30), der ein Paar Schuhe ganz gewöhnlicher Art 40 Thaler (sage vier- Knabe im Waisenhaus« vorläufig untergebracht ist, bi- Beide zig Thaler), und dann muß man noch froh sein, wenn man ihre traurige Wanderfahrt mit der kranken Mutter in- ferne selbige überhaupt bekommt." Land antreten sollen. — * Der deutsche Michel, Nach Mer Abhandlung des! . ^
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