Dresdner Nachrichten : 21.03.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186303212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630321
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630321
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-03
- Tag1863-03-21
- Monat1863-03
- Jahr1863
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- Dresdner Nachrichten : 21.03.1863
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L*!!Ndl!kWm»W fttzrli» ,r Si,r. «n,L»" «er« 1 N-r. W«. 80 Hagevkalt für Unterhawm.q und Geschäftsverkehr. Mitredacteur Theodor Drobisch. Sonnabend, den 21. März 1863. Dresden, dm 21. März. — Ihre k. Hoh. die Prinzessin Marie Anna, Gemahlin Sr. k. Hoh. des Prinzen Georg, ist vorgestern Abend s nach 9 Uhr von einer Prinzessin glücklich entbunden worden. Die Taufe hat gestern Mittag 1 Uhr in Anwesenheit Ihrer königl. Majestäten und der gesammten königl. Familie in der Privat kapelle Sr. k. Hoh. des Prinzen Georg stattgefundm und hat die neugeborne Prinzessin die Namen Mathilde, Marie, Auguste, Victoria, Leopoldine, Karoline, Louise, Franziska, Joseph« er halten. Taufpathen waren: Ihre Majestäten die Königin Victoria von Großbrittanien, der König der Belgier und die Königin Marie von Sachsen, sowie Ihre kgl. Hoheiten Prinz Karl von Bayern, der Herzog von Nemours, die Prinzessin von Joinville und der Prinz von Joinville. — Ueber das Be finden der hohm Frau Wöchnerin und des durchlauchtigsten Kindes wurde in den Nachmittagsstunden von 1-3 Uhr in dm Bilderzimmern der 1. Etage des k. Schlosses in üblicher Weise ein Bülletin ausgelegt. Das Bülletin vom gestrigen Tag« lautet: „Ihre königl Hoh. Frau Prinzessin Georg haben mehrere Stunden geschlafen. Das Befinden der neugebornen Prinzessin ist ein erwünschtes, vr. A G CaruS. ?r Grenser. — -f Oeffentliche Gerichtsverhandlung vom 19 März. (Zweite Sitzung um 11 Uhr.) Der Angeklagte ist ein junger, gebildeter Mann. Er ist elegant gekleidet, trägt eine Brille, spricht sehr gut und vertheidigt sich vortrefflich. Vor ihm siüt als Defensor Herr Adv. Hünich. Der Angeklagte, Ernst Julius Semmig, ist zu Plauen bei Dresden geboren, der Sohn eines Gutsbesitzers, 33 Jahr alt und seit 1856 Provi sionsreisender. Seine Bildung ist keine gewöhnliche — er be suchte bis zu Seeundä das Gymnasium, erlernte in Berlin die Handlung und reiste viel und lange in Hannover, Preußen, Böhmen, Frankreich und der Schweiz. Seit 1854 verheirathet, hat er gestern außer ftitten schon vorhandenen 4 Kindern von 8, 6, 4 und 14 Jahren noch ein fünftes hinzubekommen. Er sagt, seine Frau sei in Folge der Aufregung zu zeitig nieder, gekommen. Bestraft ist er noch nicht Semmig hat mit dem Schicksal viel zu kämpfen gehabt. Viel Schulden führten zu vielen Prozessen, zu Wechselhaft, zu Auspfändungen, die natür lich in der letzten Zeit ohne allen Erfolg waren, da der Ange klagte vollständig mittellos ist. Er giebt zu, Nichts zu besitzen, obgleich er früh« einmal Geld zu erwarten hatte. Er stand mit vielen Handlungshäüsern in Geschäftsverbindung, besucht« die Messen und machte in allen möglichen Artikeln. Er muß leider viel Maaren entnommen und wenig bezahlt haben, denn der Herr Präsident verliest bedeutende Beträge, wegen dentn et verklagt und verurtheilt wurde. So hat er für 87 Thlr. Hemdeknöpf«, für 45 Thlr. Gesichtsmasken, für ebensoviel Pho- tographierahmen entnommen und die Beträge nicht abgeliefert. Und so finden wir noch Sunnnen von 118, 22, 5«, 86 Thlr. in Wechsel- und einfachen Schaldforderungen. Die heutige Anzeige« t. dt«s Blatt», da« zur S«»t i« 73üt) Lknupt. «scheint, finde» »in» erfolgreich« Verbreitung, fümeriefabrik zu Köln an ihn seit dem April 1862 hat. Er forderte von ihr auf Rechnung — ich glaube 3 Monat war Ziel — für die besagten 52 Thlr. mehrere Dutzend ganze und halbe Flaschen ksu <ie Ooloxoo. Er erhielt sie am 30. April. Schon am 27. Mai machte er eine neue Bestellung ohne daß die erste Lieferung bezahlt und ohne daß auch das festgesetzte Ziel der Zahlung herangekommen war. Auch diese Lieferung kam richtig an Semmig meint, daß die Vogelwiese ihm viel Absatz Härte verschaffen können. Die Absicht, zu bezahlen, habe er ge habt. Allerdings sei er durch die immensen Advoeatenkosten und die ewigen Auspfändungen kraftlos geworden. Einmal sei er im Besitz von 30 Thalern und Sinnes gewesen, nach Köln Abschlagszahlungen zu schicken, einerseits aber habe ihn zu jener Zeit eine Wechselhaft ereilt, da habe er an sich und seine Fa milie denken müssen, andererseits sei die Farina'sche Firma am Rhein mit Abschlagszahlungen nicht zufrieden gewesen. Ein Brief vom Adv. Eisoldt in Pirna bekunde Letzteres. Herr Staatsanwalt Heinze bekennt, daß er unbedingt annehmen müsse, die Handlung Farina in Cöln sei vom Angeklagten absichtlich und wissentlich getäuscht worden. Die Absicht, zu bezahlen, sei keineswegs vorhanden gewesen, da erinnere man sich blos der Art und Weise, mit der Semmig seine Briefe verfaßt rc. Nach einer kurzen Bemerkung über die Strafzumessung beantragte Herr Heinze die Bestrafung des Angeklagten Herr Adv. Hü nich gab selbst zu, unter den obwaltenden Verhältnissen dem traurigen Geschick verfallen zu sein, nichts für seinen Hinter mann thun zu können; er stelle daher Alles dem Ermessen der Richter anheim. Das Urtel lautete in diesem zweiten Prozesse auf 8 Monate Arbeitshaus. — Angekündigte Gerichtsverhandlungen: Heute Vormittag 9 Uhr Hauptverhandlung wider Franz Carl Woldemar und Emil Carl Camillo Gebrüder Kurze und sechs Genoffen wegen Diebstahl, brziehendlich Partiererei. Vorsitzender Gerichts rath Ebert. — Die hiesige Handels- und Gewerbekammer war am Donnerstag wieder zu einer öffentlichen Sitzung in dem Saale des Jnmmgshauses versammelt. Auf der Registrande befanden sich unter Andern» eine Verordnung des Ministeriums des Innern über die gegenseitige Vertretung der deutschen Staaten durch Consuln im Aüslande, ein Schreiben der Redaction der Indu strie-Zeitung zu Chemnitz, daß sie im Falle der Wahl zum Organ der Handelskammer nach Kräften die Interessen des sächsischen Handels und der Industrie nach den an sie gestellten Anforderungen erfüllen würde, ein Schreiben des Stadtrathes, womit 250 Thlr. nicht «IS Berechnungsgrld, sondern ein- für allemal der Kammer überwiesen werden, ein von der Admini stration der hiesigen Handelsinnung, welche die Handelskammer r kompetenter gehalten hat, überreichter Antrag de-Ausschusses es deutschen Handelslager auf Aeußerung der HandelsstSnde der Anknüpfung von Verhandlungen mit Rußland wegen eines klage lautet auf Betrug und hat ihren Grund in einer Fchcksi- Handelsvertrags (dazu scheint die Jetztzeit besonders geeignet!), rung von VA Thlr., welch« die Jean Maria Farina'sche Pak« endlich ein vom Bicepräfidentm Jordan überreichter Antrag aus ' n ) !.' t'M " u„k'!. 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