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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.12.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-12-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186612308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18661230
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18661230
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler nach S. 8082 bis S. 8087
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1866
- Monat1866-12
- Tag1866-12-30
- Monat1866-12
- Jahr1866
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.12.1866
- Autor
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und Anzeiger. Amtsblatt des Königs. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. W 364. Sonntag dm 30. December 1866. Bekanntmachung. Di« bei dem Unterzeichneten Gerichtsamte in Pflicht gehenden Herren Vormünder werden hierdurch veranlaßt, die rückfichtlich ihrer Pflegebefohlenen zu erstattenden Erziehungsberichte, insoweit solche- nicht bereit- geschehen, bis Ende nächsten MonatS anher einzureichen. Leipzig, am 28. December 1866. König!. BerichtSamt im Bezirksgericht Leipzig, Abth. für Vormundschaft- - und Nachlaßfache». vr. Jerusalem. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch den 2. Januar 1867 Abend- S Uhr im Saale der I. Bürgerschule. Tagesordnung: 1) Einführung der neugewählten Mitglieder de- Collegium- durch den Stadtrath. 2) Neuwahl de- Vorsteher- und VicevorsteherS. 3) Neuwahl der Wahldeputation. Quittung. Für da- Unterlassen der Ausendung von Neujahrskarten zahlten seit der 3. Veröffentlichung feruerweit zur Armen caffe: ,.die Insulanerriege" 2 iss Herr Polneiaffeffor Drescher 2 - - Kaufmann Franz Schlick 2 - - Zahnarzt A. Herrmaunj 2 - „die Feuerrüpelbrigave" S - Summa: 21 Thaler. Weitere Gaben auS gleichem Anlaß werden zu Verwendung für würdiae Arme auch ferner mit Dank angenommen ans «u« ferm Bureau, UniversstatSssraße Nr. Ü (BewandhanS), 1 Treppe hoch. Leipzig, den 29. December 1866. DaS Armendireetorin«. Herr G. H. Halberstadt 2 «ss Wilhelm Kleinschmidt 2 - Covsul Kistner 2 - Generalconful Göhring 2 - Theaterdirector von Wüte 2 - Lin Zeitbild. Von August Schräder, lftorlsrtzun,.) De- Soldaten bemächtigte sich ein innige- Müleid; er bat sie, mit ihm zu gehen. Wohin führen Sie mich denn? fragte sie besorgt. Sie werden Ihren Mann bald sehen. Folgen Sie mir getrost, liebe Frau! Beide gingen. Nach zehn Minuten hatten sie die Polize wache erreicht. Der Soldat berichtete dem Commiffar vnd dieser fragte im müden Tone die Reisende au-, die nun ihre» Paß vorlegte. In der Nacht, sagte der Commiffar, können Sie da- Lazareth nicht betreten; bleiben Sie bei uns und ruhen Sie auS. Sobald der Morgen graut, lasse ich Sie au da- Ziel Ihrer Sehnsucht führen. Beruhigt nahm die Arme den ihr angew'eseneu Platz ein. Die Zeit verfloß der Harrenden langsam, ihr war, als ob e- heute gar nicht Tag werden wollte Endlich dämmerte der erste Morgen schein durch die Fenster der Wachtstube. Der Himmel war trübe, e- schickte sich zum Regen an. Patrouillen kamen und gingen. In der Straße begann nach und nach der geschäftliche Verkehr. Man reichte der Soldatenfrau, die blnch und abgehärmt au-sah. eme Taffe Kaffee. O, wie e^qu'ckte der heiße Trank die bi- zum Tode Erschöpfte! Der Schlaf streckte mehr al- einmal seinen Arm nach ihr auS; Marie widerstand dem sanften Andringev, sie wollte keine Minute versäumen, wollte gleich bereit sein, wenn die Zeit zum Geben gekommen war. Und endlich kam sie. Ein Soldat erhielt Befehl die Fremde zu führen. Sie dankte dem Commiffar, der ihr wohlwollend die Hand drückte und ein glückliche- Wieder sehen wünschte. Müde und matt, voll der schmerzlichsten Besorg Niste, schleppte sie sich durch die Straßen. Mau erreichte eine Ca ferne, die zum Lazarech eingerichtet war. Der Potizeisoldat that seine Schuldigkeit, er brachte die ihm »"vertraute Frau zu dem Inspektor, der sofort den Station-arzt rvftn ließ; Marie legte ihren Paß vor und nannte den Namen Dessen, den sie so sehn- lichst suchte. Der Arzt, ein noch junger Mann, betrachtete traurig die junge Frau, die zitternd auf emem Stuhle saß. — Ist denn mein Mann nicht hrer? fragte sie kaum hörbar. — Der Sigualist Wilhelm F. ist hier, war die Antwort. — Führen Sie mich sogleich zu ihm, lüber Herr. — Ich halte eS nicht für räthlich. — Warum nicht? Ich bin ja seine Frau, nach der er sich sehnen wird. — Die Aufregung könnte ihm schaden. Marie blickte ttaurig auf ihr Reisebündel. — Nach einem so weiten Wege, nach so viel Pein, die ich er- duldet, soll ich dennoch da- Ziel nicht erreichen. Lieder Herr, haben Die Erbarmen mit mir . . . — ES ist unmöglich! — Führen Sie wich zu dem Berwnvdeten! bat sie unter Thränen. — Warten Sie, warten Sie! — Ich will ihn nur sehen, will gar nicht mit ihm sprechen, wenn die- ihm schaden könnte. Glauben Sie mir, ich kan« stark sein, ich kann mich ruhig verhalten; aber da- Glück, meinen kranken Manu zu sehen, vergönnen Sie mir! Der Arzt hatte Mühe, ruhig zu erscheinen. Er winkte dem Inspector und dieser folgte ihm in ein Nebenzimmer. Mane befand sich allein. — Wenn der schreckliche Traum mir di« Wahih'it gezeigt hätte! flüsterte sie. Die Stimme, die ich körte, war so naarig sie klang wie die eine- Sterbenden! Mem Gott, vernichte mich nicht ganz! Nein, noch WÜ ich hoffen ... der A zt ist besorgt um seinen Patienten ... er w'rd nachs.hen, ob Wilhelm mich empfangen kann. Da- ist der Grund, der ihn so trief ... So ist e- und nicht ander-. Wilhelm ,st jedenfalls schwer verwundet. . . Aber er lebt, er muß noch leben! Ich bin ja schon elend genug, mehr de- Jammer- kann doch nicht auf mich einstürmen! Heiße Thränen rannen auf da- weiße Bündel, da- sie in den zitternden Händen hielt. Leise betete sie um Abwendung de- Schrecklichsten, da- ihr begegnen konnte Da trat der Inspektor ein, ein greiser Herr mit wilden Ge- sichiSzügev. Man erriech eS wohl, doß er sich einer schweren Mission unterzogen hatte. Gerührt reichte er der bleichen Fcaa die Hand. — Kann ich zu ihm g hen? fuhr sie auf. — Warten Sie noch. eS ist bester. — Der Arzt soll mir den Kranken nur zeigen ... ich will ihn au- der Ferne sehen GO»
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