Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.12.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186612310
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18661231
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18661231
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1866
- Monat1866-12
- Tag1866-12-31
- Monat1866-12
- Jahr1866
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.12.1866
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
und Anzeiger. Amtsblatt dts Köaiql. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 365. Montag den 31. December. 1866. Bekanntmachung. Die Polizeidiener und die Nachtwächter find von uns angewiesen worden, gegen Ruhestörungen auf den Straften in der Sylvefiernacht in derselben Weise einzuschreit-n, wie zu andern Zetten. Leipzig, den 30. December 1806. DaS Polizei-Amt der Stadt Leipzig. »r Rüder. Bekanntmachung. Den hiesigen Nachtwächtern ist vom Stadtrathe gestattet worden, in ihren Districten in der üblichen Weise zum Neujahr zu gratuliren. Alle übrigen Personen aber, welche Gratulationen in der Absicht anbringen, eine Gabe zu erlangen, werden verhaftet und als Bettler bestraft werden. DaS Polizei» Amt der Stadt Leipzig. Leipzig, den 30. December 1866. Vr. Rüder. Bekanntmachung. Im Einverständnisse mit der Königlichen Salzverwalterei hier ist von unS die Errichtung einer Salzschankstätte in der äußeren Frankfurter Vorstadt beschlossen worden. Zu diesem Behufe haben wir dem Kaufmann Herrn Julius Otto Daumich hier, Frankfurter Strafte Nr. 32, die Concession zum Salzschanke ertheilt, denselben am heutigen Tage den betr. gesetzlichen Bestimmungen gemäß verpflichtet und vom 1. k. M. au in seine Function eingewiesen. Leipzig, am 28. December 1866. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Ritscher, Act. Bekanntmachung. In oc. i an der Lindenauer Chaussee gelegenen Grundstücke der vormalige« städtischen Ziegelei sollen Sonnabend den S Januar k. I. von Nachmittags 3 Uhr an 1 Uhu, 1 Steinadler, 1 weißschwänziger Seeadler, 1 Bussard, 2 Milanen gegen sofortige baare Zahlung an die Meistbietenden versteigert werden. Leipzig, den 29. December 1866. DeS Raths der Stadt Leipzig Oekonomie»Deputation. Quittung. Für das Unterlasten der Zusendung von Neujahrskarten zahlten seit der 4. Veröffentlichung fernerweit zur Armen cafse: Herr Geheimer Rath rc. Prof. vr. von Wächter 2 «st > Herr Gustav Duncker 2 «st - Roßbach-Teubner . . .' 2 - I - vr. meä. Ernst Kormann 2 - - Ackermann-Teubner 2 - > Summa: 10 Thaler. Mit Dank werden fernere Gaben angenommen auf unserem Bureau, Univerfitä'tSstrafte Nr. 0 (Gewandhaus), 1 Treppe hoch. Leipzig, den 30. December 1866. DaS Armeudireetoriu«. Li« Jeitbild. Von August Schräder. (Schluß.) Der Greis zog eine Glocke. Er nannte dem eintrelenden Diener den Namen de- Stations arztes, der kommen sollte. Fünf Minuten später trat der Arzt ein. Auf die fragenden Blicke desselben antwortete der GreiS: — Die Witwe ist vorbereitet; wenn Sie Ihre Anordnungen getroffen haben, steht dem Besuche deS KrankensaaleS nichts entgegen. — Ich bitte, liebe Frau, folgen Sie mir! Der Inspector begleitete die Witwe. Man stieg die Treppe hinan zu dem Corridor des ersten Stocks. Hier öffnete der Arzt eine Thür. Der GreiS hatte den Arm der Zungen Frau ergriffen, er geleitete sie wie der Vater die Tochter. Der Krankensaal war ein großer, Heller Raum. Einzelne Fenster waren verhangen. Nonnen, die den Dienst der Wärterinnen ver- ahen, und Aerzte bewegten sich zwischen den Betten, die in zwei äugen Reihen aufgestellt waren. Der Staat hatte Nicht- ver säumt zur Pflege der verwundeten Krieger, die, ohne Ansehen der Nationalität, hier Aufnahme gefunden. Freunde und Feinde lagen nebeneinander auf ihren Schmerzen-bette». Der Arzt führte seine Begleiter in den der Thür entgegen gesetzten Winkel de- SaalS. Marie hatte keine Aufmerksamkeit für die bleichen Gesichter, die neugierig au- den Betten herau-schauteu; sie folgte gesenkten Blicks dem Arzte, der neben einem Schirm stehen blieb. Mit Hülfe eine- der Wärter schob er den Schirm zusammen. Marie stieß einen leisen Schrei auS... sie sah da- Leichenantlitz deS geliebten Galten. Seinen verstümmelten Körper hüllte eine weiße Decke ein. Schluchzend sank sie nieder und streckte beide Hände empor, die sich dann auf da- weiße Betttuch senkten. „Wilhelm, stammelte sie, ich habe vergeben- auf Deine Rückkehr gehofft, du solltest Deine Familie nicht Wiedersehen!" Sie benetzte da- Leinentuch mit ihren Thräneu. So verblieb sie lange, betend und mit sich selbst sprechend. Langsam erhob sie sich Im Uedermaße de- Schmerze- orückte sie einen Kuß auf die bleichen, kalten Lippen de- Gatten, den letzten ... Der Inspector zog sie saust zurück. Folgsam wie ein Kind duldete sie eS. — Wenn ist er denn gestorben? fragte sie leise. — Diese Nacht mit dem Scklage eia Uhr. — Gott im Himmel, mein Traum! — Sein letztes Wort war der Name Marie. Die junge Frau brach zusammen. Man mußte sie au- dem Saale tragen AlS ihr unter dem Beistände de- Arzte- da- Be wußtsein zurückkehrte, befand sie sich in dem Zimmer de- JnspectorS. Eine der Nonnen erschien, um die junge W'twe zu trösten und zu pflegen. Später wie- man ihr ein eigene- Zimmer an, in dem sie zu Bett gebracht wurde. Am folgenden Morgen stand sie zeitig auf und kleidete sich an. Die Ruhe hatte dem Geiste und dem Körper wohlgethau. Auf den freundlichen Gruß der eintretenden Nonne dankte sie mild' und ergeben; sie weigerte sich auch nicht
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite