Dresdner Nachrichten : 03.02.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186302031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-02
- Tag1863-02-03
- Monat1863-02
- Jahr1863
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- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.02.1863
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Paul Durch dir K. vlnm« MrUch»»«^ LtnM« M»- ««m 1 Ngr« l« Mittag» 1L Vßr angeno»« «m in der Lxp«dttion: «arienstra-e 1>. Hagevkatt für UnlerhalMU und Geschäftsverkehr. Mitredaeteur Theodor Lrobisch. M o AL. Dienstaq, den 3. Februar 1863. e« t dies Blntt«. «int, finde« »in« da« zur gett tn 7000 itzNAM" ttsolqreickt Verbreitung. Dresden, den 3. Februar. — Oeffentliche Gerichtsverhandlung vom 3. Fe bruar. Der zweite Tag des zweiten Monats bringt sechs ver schiedene Einspruchsverhandlungen. Den ersten Einspruch erhob Henriette Auguste Klemm von hier gegen ein Erkenntniß, nach welchem sie wegen Unterschlagung zu 3 Tage Gefängniß und in die Kosten verurtheilt, im Uebrigen wegen Mangel an voll ständigem Beweise aber freigesprochen war. Es handelt sich um Unterschlagung eines einfachen Strohhutes im Werthe von etwa 12 Groschen, den sie für eine gewisse Haase sollte in eine Strohhutfabrik auf der Zahnsgasse getragen haben, wahrschein lich zur Reparatur. Der Hut verschwand. Außerdem war sie beschuldigt, derselben Haase ein Hemd und ein Paar Strümpfe entwendet zu haben — von dieser Beschuldigung jedoch wurde sie sreigesprochen. Was den ersteren Fall mit dem Strohhut anlangt, so haben sich die Umstände dieser Unterschlagung in der letzten Zeit so z« Gunsten der Angeklagten geändert, daß selbst Herr Staatsanwalt Held heut auch in Bezug darauf ihre Freisprechung gern beantragt. Sie erfolgt. — Dir nächste Sache spielt in einer Mühle zu Kunersdorf. Diese Mühle ge- hört dem heute Angeklagten Carl Friedrich Gotthelf Wirth, der vom Gerichtsamt Radeberg wegen Nöthigung zu 15 Thalern Geldbuße verurtheilt worden ist, wogegen er Einspruch erhob. Die Sache ist einfach so: Der Gutsbesitzer Teege hat mit Wirth den Contract geschloffen, daß Letzterer dem Wasser freien Lauf lassen und keine Manipulationen mit den Wasserschützen vornehmen soll. Es existirt in Bezug darauf eine Conventio- nalstrafe von 10 Thalern. Als der Gutsbesitzer dem Wirth sagen ließ, er möchte die Schützen in Ruhe lassen, soll nun Letzterer in Kraftausdrücken ihm haben antworten lassen: „Er solle nur selber kommen, da würde er ihm mit dem Knüppel so das Kreuz zeichnen, daß er nicht nach Hause gehen könne; er würde ihn durch die Schützen ziehen, wo er Wasser schlucken könne, bis er genug habe, man möge nur aufpaffen, bis er an geschwommen käme." — Dies soll der Mühlknappe Gottweiß in dem Wirthshause zu Klotsche im Aufträge Wirths erzählt haben. Gottweiß ist im Dienst in der dem Angeklagten gehö rigen Mühle. Wirth, schon 63 Jahre alt, Vater von 8 le bendigen Kindern, schon wegen Widersetzung gegen die öffent liche Autorität bestraft, bringt heut noch einen Zeugen Namens Körner mit, der aber unverrichteter Sache wieder abgehen muß, denn er weiß gar nichts. Er erzählt heut, daß sein Gegner viel Streitigkeiten schon mit ihm gehabt und er müsse als In haber einer so zahlreichen Familie auf das Seinige halten. Sie stehen übrigens im Prozeß mit einander wegen Abände rung des MühlwehreS. Herr Staatsanwalt Held glaubt auch hier in Bezug auf die constatirte gegenseitige Gereiztheit der beiden Parteien die Verfolgung des Wirth nicht weiter auf nehmen zu können und die Schuldfrage rein in das Ermessen des hohen Gerichtshofes zu stellen. Wirth wird heut wegen Mangel an vollständigem Beweise freigesprochen. — Die nächste Sache führt uns wiederum einen Malergesellen vor, Namen- Carl August Schramm aus Kleinschönberg — des Diebstahl beschuldigt. Es handelt sich um ein Bret, das 8 Ellen lang und nur 12 Groschen Werth war. Schramm leugnet nicht weg, der Entwender de- Brettes zu sein, er meint aber, er sei von seinem Dienstherrn Ritter, bei dem er damals arbeitete, dazu aufgefordert worden, was Letzterer nicht zugeben will. Sie sollen Beide auf Ritters Grundstück eines Abends gestan den und in das Gehöfte des Verletzten gesehen haben. Da meinte Ritter: „Da drüben liegen Bretter, da möchte ich Wohl eins haben!" — „Nu," sagte Schramm, „da kann ich ja een» holen." — „Na, warte nur, bis es finster wird!" — war die Antwort So erzählte Schramm — Ritter indeß giebt das nicht zu. Wegen dieses Diebstahls hat nun der Angeklagte vom Gerichtsamt Wilsdruff 4 Tage Gefängniß zudictirt er halten, wogegen er Einspruch erhebt. Herr Advocat Schanz hält die Strafe von 4 Tagen zu hoch, da der Gegenstand ein zu geringfügiger und auch auf die Vergangenheit des Ange schuldigten zurückzugehen sei, die eine gute ist. Das erste Er kenntniß wird im Wesentlichen bestätigt. (Schluß morgen.) — Angekündigte Gerichtsverhandlung: Heute Vormittags 9 Uhr Hauptverhandlung wider Johqnne Rosine Vetter, geb. Richter auS Lotzdorf, wegen Meineid. Vorsitzender Gerichtsrath Ebert. — Morgen, den 4-, Vormittags 9 Uhr, Hauptverhandlung Wider den Metalldreher Franz Ernst Bern hardt HilariuS Hegner aus Penig wegen Diebstahl. Vorsitzen der GerichtSrath Glöckner. Um 11 Uhr Wider den Stein metzgesellen Carl Ernst Michael aus Blasewitz wegen Dieb stahl. Vorsitzender Gerichtsrath Hensel. — s — CircuS ttinns. Der erste Vorstellungsabend im neuen Circus war ein Triumph für die Gesellschaft; denn nicht blos alle Räume waren bis auf das letzte Stehplätzchen dicht gefüllt, sondern auch die Anerkennung der Leistungen war eine unaufhörliche, aber auch eine gerechte. Auf Tausende von Neugierigen, vom Sperrsitz bis zu lichten Höhen der Galerie hinauf fielen die Strahlen der hundertfachen Gassonne, die dann aber auch die prachtvolle Garderobe der Künstler brillant beleuchtete. Schon als der Director mit seinen reich gallonirten männlichen Mitgliedern die Manegen betrat, um die beidm Hengste Renz und Ranch vorzuführen, empfing ihn ein rauschen der Beifallssturm, der sich von Minute zu Minute steigerte, jemehr die beiden herrlichen Rosse ihre Dressur producirten, eine Dressur, die wir hier Wohl nie gesehen. Mit demselben Beifall führte Madame Hinnv, die Referent schon als Fräulein Nolte in andern Hauptstädten floriren sah, ihrm arabischen Vollbluthengst Sherasmin in der hohen Schule vor. Von den Herren sind als ausgezeichnet zu erwähnen Louis DubSzky mit seinen kunstreichen Saltomortalen zu Pferde, Herr Slezak in seinen Kraftproduetionen mit Madame LomanS und Herr Toodore in seinen wirklich unübertrefflichen Parforeetouren auf dem statt lichen Rosse. Namentlich waren die Leistungen des Herrn Slezeck als englischer Jockey auf seinem theils gesattelten, theilS nicht gesattelten Schimmel staunenerregrnh und der Beifall nahm letz
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