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Dresdner Nachrichten : 25.12.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-12-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186412252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18641225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18641225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1864
- Monat1864-12
- Tag1864-12-25
- Monat1864-12
- Jahr1864
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.12.1864
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er am 1. Deccmber früh bei Zeiten vor dem Finanzzahlamt Vosto faßte, um schleunigst seinen fälligen Monatsgehalt ab- , zuholm, ehe ihn die Preuße» mitnähmen. Der Mann hatte jedenfalls die Geschichte vom siebenjährigen Kriege inne. 'Aller dings wurde die Kasse aus dem Finanzzahlamte fortgeschafft, aber nicht nach „Berlin, der großen Residenze, Wo es so viel schlechte Menschen giebt", Wie es in einem alten Volkslied? heißt, sondern dem Ver nehmen nach auf den Kvnigslei» und in die jetzt freiwerd »den Räume der Porzellan-Niederlage, und in die Räume des Fi nanzzahlamtes kommt dann das Telegraphenbureau., das mit seinen beschränkien Localitäten jetzt noch kaum dem so sehr gestiegenen Depeschcn-Verkehr zu genügen vermag. Am besten wäre es freilich, wenn das alte winkelige, zum Theil unge sunde Räume enthaltende Finanzministerium niedergerissen und der Brückenplatz mit einem Gebäude geziert würde, welches in Verbindung mit der katholischen Kirche, der statuengeschmückten Terrassentreppe, dem erneuerten loggienartig aufgebauten Hcl- big'schen Etablissement, geeignet wäre, den Brückenplatz zu einem der schönsten Plätze Deutschlands zu machen. Ueberhaupt fehlt es offenbar an schönen, würdigen öffentlichen Gebäuden in Dresden Jetzt ist mit der Kreuzschule ein Anfang zum Bessern gemacht und es wird — nach den Andeutungen, oie der Herr Finanzminister in den letzten Kammeksitzungen machte — Wohl kein Deeennium vergehen, daß sich nicht eine Anzahl öffent licher Bauten erheben, die unserer Vaterstadt auch in monu mentaler Hinsicht das Gepräge einer Großstadt, einer Residenz aufdrücken. Nachdem die Entbindungsanstalt nach Friedrich stadt verlegt und der botanische Garten rasirt sein wird, soll sich dort das neue Polvtechnicum erheben, in das alte das Mi nisterium des Innern kommen; auch werden wohl für landstän dische und Justizzwecke andere Räumlichkeiten hergestellt werden müssen. Jndcß bis dahin — und wenn's lOmal so schnell ginge, wie bei den Vorbereitungen zur Brückenreparatur — wird Wohl noch manches Fläschchen Alizarintinte verschrieben werden, wird sich wohl noch einige Winter der große Garten teich mit Schliitichubläusern bevölkern. Unter ihnen zeichnen sich jetzt — nicht immer durch Gewandtheit im Fahren, aber doch durch Raschheit der Bewegungen, eine Schaar von Söhnen und Töchtern Albions aus, die in grellfarbigem Kostüm, mit wehenden Bändern, in geschlossener Reihe über die glatte Fläche stürmen. Sie scheinen mit Göthe zu denken, wenn sie ihn vielleicht auch nicht gelesen haben: Stille, Liebchen, mein Herz' Kracht's gleich, bricht's doch nicht! Bricht's gleich, bricht's nicht mit Dir! Doch genießen auch wir die Freuden des Winters mit ihnen und freuen wir uns, unsere braven Soldaten, die unter so schwierigen Verhältnissen treu aushielten, wieder unter uns zu haben. Ein fröhliches Weihnachten ist ihnen von Herzen zu gönnen. Eine Gerichtsverhandlung. Wer den Dialog zwischen einem Aufseher der Straßen kehrer in Paris und einer seiner weiblichen Untergebenen mit anhörte, würde schwerlich mehr an der Ausbreitung der Cultur und Eivilisation zweifeln. Erstens betitelt sich der Aufseher als Unterdircctor der Präfectur, und zweitens versetzt die Be senschwingerin auf Befragen über ihre »Dualitäten: sie sei bei der Gesundhcitspolizci angestellt. , Der Aufseher: Also wir, das heißt Madame Mahnard und ich, begannen eines Morgens unsere Geschäfte für Rech nung der Stadt Paris auf dem Boulevard Mazas . . . Präsident: Das heißt, Sie singen an, die Straßen von Paris zu reinigen Aufseher: Sie entschuldigen, ich hielt die Schaufel der Administration in der Hand und Madame Mahnard schüttelt mir die kleinen Unsaubcrkeiten der Allee Nr. 4 darauf; wie ich aber eine Schaufel voll in den Karren der Administration abladen will, bemerkte Madame Mahnard etwas in dem Keh richt, schießt darauf los wie ein Taubenstößer und zieht ein Portemonnaie heraus, welches sie zwar meinen im Dienst der Administration geschärften Blicken verbergen will; allein ich, als ihr Vorgesetzter, verlange, sie solle mir den Gegen« stand zeigen, um meine Anzeige machen zu können. Gewisser maßen that sie dieß nicht nach Schuldigkeit, und so mußte ich am Abend meinen Rapport bei der Administration machen, worauf Madame entlassen wurde Die Dame: Sie irren sich, lieber Herr Martin, ich war es, die , den Besen freiwillig an den Nagel hing, nachdem man mich als Diebin erklärt hatte. Außerdem wäre ich Ihnen verbunden, mein Herr, wenn Sie berichten wollten, ob ich meine Schuldigkeit im Sanitätsdienst vollständig gethan habe. . Herr Martin: Ueber den Desenstrich dieser Dame läßt sich nur Gutes sagen, obgleich sie keine Elsässerin ist. Präsident: Haben Sie ihr nicht gesagt, sie müsse das Portemonnaie an den Commissär abgeben'? Martin: Das lag in meinen Pflichten gegen die Admi nistration. Die Mahnard: Und Hab' ich's etwa nicht zum Commis sär getragen'? Martin: Bitte um Vergebung. Madame, nach der mo ralischen Ueberzeugung des Eigenthümers enthielt das Porte monnaie Francs und Sie haben nur 27 an den Com- mifsär abgegeben, den fliest aber behalten. Die Mahnard: Wenn meine Tasche sprechen könnte, würde sie Ihnen sagen, daß das Portemonnaie in ihr aufge gangen ist und ich später in der Tiefe zufällig noch die acht Franken fand. Ein wohlgeklcideter Herr nähert sich schüchtern der Barre und sagt mit halber Stimme: Ich hätte zwei Worte zu sagen, wenn cs Ihnen gefällig wäre. Madame hier ist meine Frau, Madame Mahnard. Nur um die Ehre zu haben, Ihnen zu sagen, daß sie weder lesen noch schreiben kann. Präsident: Um eine gefundene Sache zurückzugeben, braucht man weder lesen noch schreiben zu können. - Der Mann: Bitte tausendmal um Verzeihung mein Herr; aber wenn Sie gestatten, mein«* * Gattin ist auf dem Lande er» zogen und kennt die Gewohnheiten der Hauptstadt nicht. Präsident: Sie aber scheinen dieselben zu kennen, hätten sie also darin unterrichten sollen. Der Mann: Sie ist auch noch so jüng . . . Präsident: Nach den Acten zwciundvierzig Jahre. Der Mann: Wirklich? Das dachte ich kaum, mein Herr; übrigens wissen Sie ja, die Damen haben immer ihre kleinen Heimlichkeiten. Wenn sie auch die acht Fränkin be halten hat. so hat sie doch keinen schlimmen Gebrauch davon machen wollen. Meine Frau ist weder eine Kokette, noch eine Faulenzcrin, noch eine Trinkerin. In ihrer Heimath gilt als Grundsatz, daß man Alles, was man findet, behalten darf, und wenn Madame Mahnard von fünfunddreißig Franken deren nur acht behalten hat, so ist dieß ein Beweis von großer Mäßigung für eine Person vom Lande, die, wohlgemerkt, weder lesen noch schreiben kann. Außerdem geschah cs im Gesund heitsdienst, bedenken Sie wohl . . . Das Gericht unterbricht das Plaidoher des wohlmeinen den Ehemanns durch eine Verurtheilung zu einem Monat Gesängniß zDarmst. Ztg.) * V on den Entschädigungsklagen, welche die große Ueberschwemmung von Sheffield und dem anliegenden Flußthale im Gefolge gehabt hat, etwa 7000 an der Zahl, ist von der zur Untersuchung derselben eingesetzten Special- Commission erst die Hälfte abgeurtheilt worden; doch sollen vor Schluß dieses Monats die definitiven Entscheidungen aller jener Ansprüche publicirt werden Welch sonderbare Vor stellungen von dem Begriffe des Eigenthums sich in manchen dieser Ersatzklagen geltend machen, geht unter Anderem aus den Ansprüchen eines Rattenfängers der Stadt Sheffield her vor. Dieses nützliche Glied der menschlichen Gesellschaft klagte gegen die Compagnie, deren Wasser-Reservoirs die Ueberschwemmung verursacht hatten, daß sie ihm seinen Lebens unterhalt geraubt habe, indem alle Ratten Sheffields in der allgemeinen Sündsluth ersoffen seien, und die Dienste des Rattenfängers folglich von Niemanden mehr beansprucht wür den. Sein Anwalt führte den Beweis des Weiteren auS, indem er darauf hinwies, daß Ratten zu den Thieren lerss nslursn gehörten, deren Jagdrecht keinem englischen Unter - than benommen sei; dieses Rechtes sei alsp sein Client durch Verschuldung der Compagnie beraubt worden, wofür ihm Er satz geleistet werden müsse. Der Gegenanwalt zog aber mit großer Geistesgegenwart der Klägerschaft den Boden unter den Füßen weg: erstens sei, wenn auch das Object ver schwunden, dennoch das Recht dem Herrn Rattenfänger nicht genommen worden; zweitens, wenn jeder englische Unterthan das Jagdrccht auf Ratten besitze, so sei es auch der Compag nie erlaubt gewesen, durch das Radicalmittel einer Ueber schwemmung jenen Bestien fern« nsturao den Garaus zu machen. Worauf der Richter dem Kläger den trostreichen Rath gab, zur Wiederbedölkerun; seines Distrikts und Wie derbelebung seines Geschäftes in Sheffield Acclimatisirungs- versuche mit Natten «us Leeds oder Manchester zu machen oder sich zum Zwecke der Jmportirung dieses Artikels mit den Cloakenbehörden von Paris in Verbindung zu setzen. — Dem Beispiele des Rattenfängers folgte ein Specereihändler, welcher Ersatz für seine aus Fahrlässigkeit der Compagnie entstandenen Geschäftsverluste beanspruchte, weil eine Anzahl seiner besten Kunden in der Ueberschwemmung umgekommen seien; sodann ein Arzt, Wundarzt rc , der es nicht verschmer zen konnte, daß dujch den Tod mehrerer Damen seine fest berechneten Erwartungen auf erkleckliche Honorare für gewiss« Hülseleistungen zu Wasser geworden waren. * Geistesgegenwart. Die .Rigaer Ztg" erzählt: Kürzlich hat in der Gegend von Pleskau eine Bärenjagd stattgefunden, welche durch den Muth und die Geistesgegen wart eines Ausländers, deS Grafen von Dattenberg, in der interessantesten Weise endigte. Große Schäden und leicht er kennbare Spuren, welche man eines Morgens bei Pleskau entdeckte, deuteten auf die Anwesenheit eines Bären, und den Einladungen zur Jagd folgten so Viele, daß es bald gelang, den Verfolgten zu umkreisen und ihm in unmittelbare Schuß nähe zu kommen. Es sielen auch bald mehrere Schüsse und das angeschossene Thier stürzte sich in furchtbarer Wuth auf seine nächsten Verfolger. Unter diesen befand sich jener Herr, der außer seiner bereits abgeschossenen Büchse nur ein Taschen- stilet bei sich trug, das kaum als eine Jagdwaffe angesehen werden kann und bisher auch wohl niemals zu einem so ge fährlichen Zwecke, wie in diesem Falle, gedient hat. Der Bär kam dem Grafen so nahe, daß an ein Ausweichen nicht mehr gedacht werden konnte und viele der Anwesenden herzu- eilten, um den arg Bedrängten der Todesgefahr zu entreißen. Dieser aber hatte schon seine Büchse von sich geworfen und hielt, als der Bär, a»f den Hintcrtatzen stehend, auf ihn ein- ftürmte, demselben den gegen den Biß dcS Thieres bereits mit der Jagdtasche bekleideten linken Arm vor die Schnauze, öffnete mit der rechten Hand und den Zähnen das Sti- let und stieß dasselbe, während das Gebiß des Thieres erfolglos an dem Leder der Jagdtasche arbeitete, dem Bären in den Bauch, so daß er sofort niederstürzte und als bald verendete. * Bismarcks Katechismus. In der „Elb. Z. wird die folgende Anekdote erzählt, welche an den Besuch des Herrn Krupp in Berlin anknüpft. Bekanntlich wurde, so er zählt das genannte Blatt, der große Industrielle von einem Besuch des Herrn v. Bismarck überrascht, als dieser aus Biarritz und Paris zurückkehrte. Unser Ministerpräsident fühlte sich angeregt, seine Herzensmeinung über den „deutschen politischen Professor" einmal gerade heraus zu sagen, und glaubte bei dem eminenten Praktiker, dem sollmaäa man, da für wohl sicher auf Sympathie rechnen zu dürfen. „Stellen sie sich vor", sagte er ungefähr, „ich komme auf einem feuri gen Renner vor einem leidlich breiten Graben an. Der Sprung ist weit und das Wasser tief, aber ich habe die Zu versicht, hinüber zu kommen, wenn ich frisch und entschlossen ansetze. Zu meinem Unglück steht «in deutscher Professor a« Rande, und beweist mix, daß auS dey Breite such. Gebens, verglichen mit der Lprun^rast meine« Pferds» Imt alkr Wahrscheinlichkeit folge, ich werde den Hals brechen. Wenn ich ihm nun auch nicht glaube, so hat er mir doch die Schnellkraft des Entschlusses gelähmt, und die Chancen be ginnen sich gegen mich zu kehren." , * Lebende Bild«,r in Compiögne. Aus Pari schreibt man der Wiener „Presse": Der artistische Held, der dritten Periode von Compiegne war Gustave Dora. Man erzählt Wunder von den lebenden Bildern, welche dieses Jllu- stratiynsgenie an einem der letzten Abende arrangirt hat. Freilich wird selten einem Regisseur derartiger Unterhaltun gen ein gleiches Material dienstbar gewesen sein: die schön sten Frauen der Pariser Gesellschaft, an Stoffen aller Art die uiMchöpstichen Vorräthe der Compagnie Lyonnaise und dkr MagasiNs du Louvre, an Blumen und Gewächsen die vunte Pracht der kaiserlichen Gartenhäuser, an Gold und Juwelen alle Wunder de- Palais Royäl und der Rue de la Paix, Licht und Raum -in Hülle und Fülle. Das erste seiner Bilder versinnlichte das Märchen vom Dorn röschen. Man sah die Halle des verwunschenen Schlos ses, die Dienerschaft mitten in des Tages Schaffen ein» geschlummert, den Kellermeister am Spund seines Fas ses, den Koch mit einer Schüssel voll leckerer Speisen auf dem Kopfe, über alle- Epheugeschlinge und wie ein feiner Staub, als wären wirklich die hundert Jahr« vergangen, seit sich hier kein Atom geregt hat. Jetzt verwandelt sich die Scene und im Thurmgemache, unter himmelblauem Baldachin ruht schlum mernd da- blondlockige Königskind (Gräfin Pourtalös) — ein magisches Schauspiel. Im Hintergründe regt es sich; der muthige Prinz (Herzog de Mouchy) uaht heran, er bannt den Schlummer von den Lidern Dornröschens; im Schlöffe drunten wird rS lebendig und im geschäftlichen Treiben sieht man die erste Gruppe wieder. Das folgende Bild war Dante's „Fegfeuer" ent lehnt Ein Engel geleitet die Seelen der Gereinigten auS dem Feg feuer inS Paradies, im Vordergründe Virgil und Dante. Als En gel erschien mit mächtigen Flügeln die Marquise von Galifet; der strenge Florentiner selbst schien bei diesem zaubrischen Anblick die Fassung zu verlieren. Und nun erst das dritte Bild: Sardanapal'S Orgie auf dem Scheiter haufen. Vicomte Aguado war ein prächtiger Sardanapal. Im Vordergrund bemerkte man eine reizende Gruppe: eine vornehme Assyrerin (Fürstin Metternich), mit einem Knaben (der kaiserliche Prinz) tändelnd. Sie hält ihm eine Perlen schnur vor, nach welcher der Kleine lächelnd greift; in diesem Augenblicke brechen die Flammen von allen Seiten herein. Der Ausdruck deS Schreckens auf den beiden Köpfen, gehoben durch den blutigen rothen Hintergrund soll unvergleichlich schön gewesen sein. Später wurden noch chinesische Schat tenspiele producirt; von einer parodirten Scene aus „Tann- Häuser" rühmt man den unwiderstehlichen Humor. * Die Vormundschaft. Der Gutsbesitzer D... war Vormund der minorennen Kinder eine- verstorbenen Nachbars geworden, dessen Gut er nun für Rechnung seiner Mündel mit verwalten mußte. Die Last der Geschäfte wurde ihm noch erschwert durch die viele Schreiberei, die ihm daS Alle» schriftlich abgemacht haben wollende VormundschaftLge- richt befahl. Es war auf dem Gute der.Minorennen vor gekommen, wie das schon öfter geschehen, daß ein Mutter schwein seine Ferkel verspeißt hatte und dann selbst gestorben war. Das Vormundschaftsgericht verlangte bei Anführung dieses Falles im Berichte des Vormundes genauere Rechen schaft über den Hergang. Der Vormund schreibt zurück, er habe di« Sache gemeldet, wie sie ihm selbst angezeigt worden; in eigner Person sei er nicht dabei gewesen, könne also über dirsm Fqll, der ja nicht zu den seltenen in der Landwirth- schaft gehöre, Näheres nicht beibringen. Vergebens: Neues Monitum dringt auf genauere Erörterung beziehungsweise Begründung der Angabe; eher könne nicht Decharge ertheist werden. Darauf antwort-t der Gutsbesitzer: „Er habe sich die Sache noch einmal recht überlegt und sei endlich auf die Vermuthung gekommen, daß die Sau ihre Ferkel vielleichtim Vorgefühl de- eigenen Endes aufgefreffen habe, damit die selben nicht unter Vormundschaft kommen möchten. * Auf em« s-hc »igenchümliche Weise rft ia New-Jork ei» Mörder entdeckt worden. Vor etwa zw« Monate» fand man einen Viehhändler Thompson ermordet und beraubt. Au dem Tage, an welchem das Verbrechen verübt worden, hatte man »inen jungen Mann in seiner Gesellschaft grsehqz, der ei« Gespräch über di« Wahlen mit ihm ««geknüpft und im Laufe de« Gespräch« eine mit Papiergeld gefüllte Brieftasche bei ihm gesehen hatte. Von diesem Augenblicke an war derselbe nicht mehr von Thompson'« Seite gewichen. Verschieden« Persone» erinnert.n sich noch genau de« Gesicht« diese« jungen Manne«, der indessen nicht aufzufinden war. Unter den Leuten, welche der Unterhaltung an dem gedachten Tag« deigrwohat hatte«, befand sich «in Viehtreiber Genter. Zu diesem hatte der junge Mann unter Anderem geäußert: „Haben Sie nicht irgendwo eiamnl «n Witthshnu« gehalten? Mir ist. al« hält« ich Sie schon gesehen!^ Auf diese gleich Mige Aeußerung war natür lich nicht -oachtrt worden Vor etwa einem Monate fuhr dieser Genter ans der Eisenbahn. Ei» junger Mann knüvflr ein Gespräch mit ihm an. Nachdem dasselbe schon längere Zeit gedanert hatte, fragt« ihn derselbe: „Haben Sie nicht irgendwo einmal ein Wirthshau« gehalten? Mir ist, qH hätte ich Sie schon gesehen!" — „Gewiß" «rwird-rt« Genter> dem e« wie Schuppe« von den Augen fiel, „ich habe Sie schon da und da gesehen und verhaft, Sie, denn Eie find Thompson« Mörder." Nach der Verhaftung fanden sich nun ganz über zeugende Beweis« von der Richtigkeit dieser Beschuldigung. Gordon, so heißt der juug« Mann, ist wirklich der Mörder, de« Genter lediglich au« dem Styl der Frage und d«m Tone der Stimme erkannt halte. Die Anklage liegt de« Gericht bereit« vor. * Die Rlstori erhielt jüngst an ihrem Benefiz-Abend i« Alexandrien unter Anderem von hoher Hand auch eia, Lorbeer» kröne von gediegenem Gold und «ine fast hie ganz« Brust bo» deckend« Nos« au« lauter Brillanten.
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