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Dresdner Nachrichten : 23.09.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187009235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18700923
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18700923
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1870
- Monat1870-09
- Tag1870-09-23
- Monat1870-09
- Jahr1870
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- Dresdner Nachrichten : 23.09.1870
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wrgen Betrug». Vorsitzender: Gertchl-rctth Di-, ftlisgel. Sonnabend, den 24. Sept., finde» folgende Einipruchspervand IrmgStermine statt: Vormittags i> »Ihr »vidcr Auguste Wilpel- mtne DIttrieh in Fördergcrödorf, ivegcn Bedrohung in Eonrur rnu mitBörpertstrietzung und Brleidigung. > I Ubr unter Ausschluß der Oeffcntlichkeit. PriEitllagsack'c Iol'ann daN Gustav Pctzold wider Johanne Ebristiane verehrst, Jahr in Plauen. Vorsitzender: GerickitSratl' Ne. Müller. Dresden, 22. September. Es ist die elfte größere Felsschlucht, welche die Franzosen bei ZnifviUe Zzudenstadt' in diesem Zlriege verloren staben, Fhre Nb sicht ivar es. die Um zingklunq von Paris zu stören. Zwar statte sich schon von Piireenneü im Osten vor Paris bis nach Fontainebleau im Südwesten stinter Paris die Umllammeruiuz vollzogen, jedenfalls aber nur mit schwächeren Trnppenalstlieilnmzen. Ehe sich dc-r stählerne Reis fest um die Südsronle von Paris legte, strebten sie, die Verbindnttg zivischen der nach Fontainebleau voraeicho denen Porhul und den arif vier Brucken über die Seine rucken den Baiern und Preußen zu durchbrechen. Den Borstest der Franzosen statte das 2. bairische Eorps unter General Hart mann auszustallen das l. bairische Eorps, v. d. Tan», slestt in der Reserve der 4. Armee, es statte bei Sedan am meisten gelitten und mus; die Abführung der gefangene Armee von Mae Bia hon überwachen : als der Vamps Heister wurde, kam ein preußisches Eorps den Baiern zu Hilfe und die Sollten eiires weiteren preußischen Eorps trafen auf dem Schlachtfelde ein. um den Sieg zu vollenden. -Zweierlei ergicbl sich aus diesen THalsachen: Einmal, daß die Franzosen entschlossen sind, sich nicht einfach belagern zu lassen, sondern die Bensteidigung durch die ihnen verbliebeneil regulären Eorps auch ungrisssweise zu sichren, und sodann, daß Paris jetzt eine vierfache Umgürte lung hat. Sie haben vor den AustenforlS noch eine Reche von Befestigungen Schanzen aufgesichrl, hinter denselben sind die Forts, dann kommen die von Rockiesort eommandirlen lviveg lichen Barrikaden, endlich die eignttlichen Bi alle Die Errich rung von Borschanzen spielte bei Sebastopol eine wichtige Rolle. Solch«.' Borschanzcn vor der eigentlichen Festung haben die Aus gäbe, dem Feuide immermehr Terrain abzugewinnen: gerade im Süden waren dieselben sehr am Plaste, da die dortigen Forts nicht sonderlich stark sind: aber, wie die Depeschen sagen, ist eine dieser Schanzen schon genominen. Außerdem hatten die Pariser auch vor den Rordforls Schanzen ausgeworsen, da sie aber ihre Streilkraste im Süden nölstig stallen, um die dortige Umzüngelung zu verhindern, so harren sie ihre Besatzungen aus den erstereil sterausgezogen, die Deutschen fanden sie leer vor. Es erstellt hieraus, daß die Franzosen zwar Alles tstun, was ! eine Festungsverlsteidigung erfordert, daß sie auch eine Feld j armee noch staben, aber daß dieselbe zu schwach ist, gleichzeitig ^ im Süden und 'Bordell von Osten und Besten ganz zu ge schweigen sammtliche Borschanzen gebührend zu verlheidigen. Nun meldet zwar Podbielski, daß die Umzüngelung von Paris vollendet sei: das ist aber jedenfalls zunächst nur so zu ver stehen, daß die Zufuhren nach Paris abgeschnüren sind, daß keine Eisenbahnzüge mehr von und nach Paris gehen. Fm 'All gemeinen darf mail annehinen, daß der Aufmarsch vor Paris j noch nicht ganz vollendet ist. daß er sicki eben jestl vollzieht und l daß erst nach seiner Bollenvung die eigentliche Belagerung be ginnen wird, denn das Gefecht bei Fudensladt war ein voll den Franzosen zur Unterbrechung des Aufmarsches der Deutschen - begonnenes, nicht der Anfang der Belagerungsarbeiten durch ^ die Deutschen. Der Ausfall wurde glücklich abgeschlagen, zugleich : aber auch eine wichtige Position genommen, die uns bcz Ver Belage rung trefflich ;u Statten kommen wird. Db andere kleinere Gefechte, die einen ähnlichen Eha.akter gehabt staden mögen, überhaupt jtatlgesunden haben, wie die Pariser behaupten, und ob sie siegreich für die Franzosen ausgefallen sind, das möchten wir »ehr bezweifeln. Wohl möglich ist es, daß die Franzosen bei derartigen kleineren Ausfallen lins einige Mann getodret haben und daß uns Podbielsich dies; nicht gemeldet hat — wahr ist, j daß die erste größere Action bei der Belagerung von Paris zu l unfern Gunsten aussiel. Um Paris herum brennen und > glimmen die Wälder langsam fort und verhindern dadurch in z etwas den Aufmarsch und damit den Beginn der Belagerung. ^ Seltsam ist, daß zwischen die Walle und die Forts die Rochefort'schen. j mrt neuen Mitrailleusen bewehrten'Barrikaden eingeschoben worden ^ sind, wahrend man bisher alle Hauser, Weiler, Dörfer und Gehölze ' in viesen Zwischenmauern zerstört hat. Diese Barrikaden geben doch offenbar uns nach der Eroberung der Forts Deckung bei der Beschießung der Pariser Walle. General Drochu denkt sicher: l Wollen dre Rothen partout 'Barrikaden, so ist es besser, sie außerhalb Paris zu posttren, beileibe meist in der Stadt, und > was von den Rothen dabei darausgestl, nun. um das ist es nicht schade. Drochu wird ohne Zweifel ein strenges Regiment ! in Paris führen, ob es aber ausreichen wird, wenn die Lebens j mlttel knapp werden, unter den Hunderllausenoen brodlofer, ! hungernder Proletarier die Ordnung aufrecht zu erhallen, das ! stobt sehr zu bezweifeln. Festl bekämpfen sich immer noch in j Paris zwei Strömungen: die der Besitzenden und der Besitz losen. Rach dem 'Berichte eines Pariser Blattes herrscht unter der Oberfläche, welche von Patriotismus übersckwelll, Blei» muth, oder wie man es echt französisch ausbrückt: unter der Maske des Heroismus birgt sich die Gemeinheit. 'Rach der Versicherung eines Engländers hingegen sehen die Pariser muthvoller als je aus, keine Spur von Angst und 'Verzagt heit: die Mobilgarden sind sogar sehr muthwillig. Der Eng lander ruf« nirgends gehen civililirte Menschen leichtsinniger m den Tod, als die Franzosen. Wer soll da entscheiden, was das richtige ist? Wir wollen einige 'Anzeichen der verschiedenen Stimmungen ansühren, Feder deute sie dann nach der Mci nung, die er von diesem wetterwendischen Volke hegt. Ueberall wittert man Spione, ein Adjutant des Generals Drochu, der einen Befehl nach einem Fort brachte, wurde in voller Uni form als „Spion" verhaftet. Der Schrei: „Wir sind ver rachen!" gellt Tag und Rächt Zwischen oen Eivil und Militärbehörden wollen die Streitigteilen nicht enden. Die Masten aber werden immer wilder sanaliiin Fn einer 'stgis Versammlung, wo die wahnwitzigsten Beitheidigimgsmas,regeln vorzesck lagen wurden, schoß ein Apothelrr oen Bogel mit einem Vorschlag ab, jeder Pariser solle Bügeln von ocr Größe einer Pflaume mit sich führen, welche der Apoth.kcr sabricire, sie dann von Preußen au don Slops werfen, vort würden sie explodiren und sofort eine« so entsetzlichen Gestank verbreite«, daß drei Menschen sofort umkümen. Keratry. der Polizei- Präfect, entdeckte Dokumente, wonach die Kaiserin und Palikao nach der Gefangcnnrhmung Napoleon'S entschlossen waren, die gcsaminte Linie zu verhaften und Frieden zu schließen. Trochu vrganisirt den Sanitätsdienst. Alle Aerzte und Apotheker, so wie alle Lazarethbedürfnisse tonnen ohne Weiteres requirirt, alle Räume und Privatwohnungen, die sich zur Aufnahme cklciwundeler eignen, sofort in Besitz genommen werden, — Zules Favre hat sich in das königl, Hauptquartier begeben. Thiers aber hat in Tours von dem Erfolge seiner Reise nach London Be richt erstattet und ist dann nach Wien und Petersburg weiter gereist. Fn London scheint es ihm nicht gelungen zu sein, die Anerkennung der jetzigen Regierung seitens Englands zu er langen. Thiers suchte außerdem in England, nach der „R. Fr. Pr", eine Anleihe von l2ltz> Millionen Franls abzu schließen, um Geld in 'Bereitschaft zu haben, damit bei einem Friedensschluss dre Occupatio« von Frankreich sogleich ende. Rach derselben Quelle verlangt Bismarck jetzt weniger Gebiets abtrelnng als es erst de»» Anschein hatte. Die Baronin Roth schild in Paris aber hat eine Meldung aus dem Hauptquartier des Bönigs Wilhelm erhalten, derselbe wünsche nach der even tuellen Besetzung von Bans durch die deutschen Drupzxm seinen Wohnsitz nicht in Paris zu nehmen, sondern in dem bekannten Rolhschild'sclieu Landsitze Schloß La Ferri-'res. Ratürlich wurde dies, angenommen, die Baronin Rothschild bemerkte aber, daß sie bedanre, daß auch ihr schöner Wald verbrannt und alle Vnnstschätze aus der 'Villa entfernt worden seien. Aus Berlin sind 4 Schutzleute und Wachtmeister zur persönlichen Sicherheit des Bönigs von Preußen nach dem Hauptquartier abgegangen und in der berliner Bürgerschaft kursirt eine Adresse, um den Bönig zu bewegen, sein kostbares Leben nicht länger den Stra pazen des Beleges sowie der Tücke des fanaüsirten 'Volkes aus zuieizeu. Berlin, Donnerstag, 22. September. Osficiell wird von der Armee vor Paris aus Ferriereres, 20. Sept., ge meldet: Bei der Eerniruug von Paris haben folgende sieg reiche Geseckue statlgcsunden: Am >7. September warfen Theile der k7. Brigade Bataillone nördlich des Waldes von Brevannes über den Haufen. Am IR September kleines Gefecht bei Bicelre. Am >9. Zurückwersung des Feindes aus verschanzter Stellring daselbst durch das preußische und 2. bairische Eorps bis hinter die Forts, wobei ihm 7 Geschütze abgenom men wurden. Die diesseitigen 'Verluste waren verhällnißmäßig sehr gering. Fn Versailles wurden 2« >M Mobilgardisten gefangen. Serres, das diesseitige Garnison verlangte, wurde besetzt. — 'Vom Belagerungscorps vor Slraßburg wird gemeldet: Mun dolsheim. 22. September. Gestern Rächt >1 Uhr wurde nach Lünette .">2, die verkästen war, eine Fahrbrücke geschlagen und das Werl besetzt. Beim Einlogiren eröffnele der Feind ans das Werk ein sehr starles Feuer. Unsere Truppen behaupteten nch und logirten sich ein. 'Major von Ouitzow lodt, Verluste noch nicht ermittelt. Fn der Lünette AU sind A Banonen ge nommen worden. Dr. JZ Berlin. Bon zuderlässiger Seite wird der Bors. Ztg. geick'i'icdc»: De» Zweckel», wclcckc necck iinincr gegen die Be riel'te von tückischen Angriffe,, der Turkoö auf Brankcnträger, Aerzte u. >. w. erhoben werden, ist leider anis 'Reue mit einer traurigen Tbatt'acbe zu degegncn. Ist-, Mittmzweig ans Ora- uictil'iirg, welcher nach den letzten SWachten einen hcrwundctcn Tu ko verhüllten batte, hat in dem Augenblicke, alö er halb ab.cewevdet das 'Verbandzeug ziliammcnhackre, von kein Sehen ial, mit bein er 'ich bickreich beschäftigt batte, eineu '.'Rener iticb erbaltcn, au welchem er nach seci'ötägigcm Leiden ge sterben ist, Louis Rapolcon läßt durch seinen Pribatiekretär F. Bictri iWilhelmoböbc lä, Sptdr.i kolgenke Nachrichten in 'Abrede stellen: I, da» der Brieg nur begonnen sei, um die Spur einer Anleihe von ,'>" Millionen zu verttncl'e», welche Louis 'Rapo leou bei tor Basic kos Briegsminiilcriums gemacht batte; 2> da» Louis 'Rapolcon N> AR'illionen in holländisch,'» Eiiendabn akttett angelegt: :!» taff er sich in Sedan 2>>««> Tbalcr pom preurckcheii Gcncralslabe l'ade borsclueßen lgsicit. Der arme „verlenindcste - a^alicr^ 'Als er GG uacl' Franlreich lam, lraciste er tausende von Millionen mit und nun ist er als 'Bettler geschieden. Daran, wird wobl schließlich die Berich ri iliiigswiit!' des Hrn. Pictri hinauslamcn, der übrigens komi ia-er Wecke erklärt, daß er die Berichtigung ans eigenem An trieb gebe, da Lonis'Rapeleon den ,,'Vcrlcninc nngen" nur ,,'Vcr acl'tnng" entgegensetze, Hambtirg, 2l. Scpl. Wie die „Börsenhallc" hört, ist das Damp'schiff ,,'RousAd" nach Ausnahme eines Torpedos bei Burhave» >n die Lim geilogeu und sind hierbei l l Personen, verunglückt. Dr. F. Baris, !7. September. Der Briegöminister batte Bcichi gegeben, Btttrailleuien in Blaffe sowohl in Paris wie in den Provinzen mactxn -n lacken unk die Privat Industrie zur Bc tbcilignng au'geiordcrt. D,e Saci'c wollte aber Hiebt in Gang kommen, da bcionterc Maschinen dazu nötbig sind, DerBriegs minister bat letzt angeordnet, daß i» den bestehenden Werk statten die Zliiaininenietzung besorgt werte, daß dagegen die Privat Industrie die einzelne» Stücke licicre. Es sind dcrcito :ü> Indnilriellc mit tttoo Arbeitern mit dieser Arbeit beschäftigt und in einigen Tagen toll diese'Arbeiterzabl verdoppelt werden. Die 'Barrikaden Linie, die Rbehcwl't »in Paris ziepen null, soll mit diesen Mord Instrumente» gespielt werden. Der Mar ickmll Vaillant wurde kadei getroffen, als er die neuen Briest, gnngen aninabm. Die Biengc biclt iln» für einen Spion und perbastcre io». Au, der Fahrt durch die Stadt war er arg bedroht; zu seinem Glück kra, ihn Garnie« Pag,>s, der 'ich zu ihm in den Wagen setzte und ihn schützte. Troel'u ließ de» Marschall dann in Freiheit setzen. Die -pioncnriecl'crei gras- iirt wieder stark, Bia» sprengt nämlich das Gerücht aus, daß eine große 'Anzahl preußischer Oinzicrc sich i» Paris cingc schlichen habe und viele derselben mit den Flüchtlingen aus Sedan nach Paris gekommen seien, Ratnrlieb legt inan alles, was in Paris Ungeheuerliches geschieht, den „I'vimmmm' wie der zur Last und klagt sic nickst allein an, die Absicht gehabt zu haben, den Börsenplatz in die Luist zu sprenge» lman sank »am lieb am Abends alle Aozugskanäle an, Börienplatzc mit Petroleum ungestillt,, sondern beschuldigt sic aucb, das E'intrcs- >c» der Panzer, welche mau sür die „Mittaillcuscn.Lokomotiven" aus dem Sude» erwartet, dadurch verhindert zu bade», daß sie die betreffenden Fabritantcn bestochen hätten. Auch unter den pariser Schneidern solle» die ..I'vuMmm" Einverständnisse ba den, kenn n ie man behauptet, habe» dieselben iranzösiscbc U»i weinen ,'ür die Preußen angeiertigt, 'Rock' anderes tolles Zeug wird fortwährend in Uialaui gesetzt, und selbst wenn man Fran zoic ist, muß man sich hüten, daß lei» 'Berdaelst aus Einen fällt. Waö die düstere Stlnniiuiig noch vermchist, ist der Umstand, daß die sozialistische 'PZartel, welche die besitzenden.Blasse» »och incbr fürchten, als die Preußen. große 'Anstrengungen inacht, um fick, in den Besitz der GcnxM zu setzen. In den oiffLicUcu Kreisen ist «an »vegen der Umtriebe der äußersten Parteie« nicht obne große Besorgnis,, da man befürchtest, daß die Lage der Dinge dadurch, daß der Bürgerkrieg Im Inner» vou Pari» autzvrichi, eine noch viel schlimmere werden wird. In der Börse zu Bordeaux sprach der Kaiser Napoleon IX,6 das bekannte Wort: „I.'ompiv,, c'o«t la pnix" (Daö Kaiserrclch Iffder Frledcs. Die Notabel» vom Handelostankc ließe» im Saale des Handels gerlchteS diese Worte aus einer Marmvrtascl l» goldene» Buck» stabe» amstclle», zum ewigen Gedächtnis,. 'Am verwick'kven Sonntage »vard diese Gcdcnktaiel von der Bevölkerung in Stücke zerschlagen. Florenz, 2i, Sept. Die „Gazetta usfieiale" meldet: Gesten» wurde 'Rom durch Abtheilungen aller Divisionen de besetzt. Der lllest der Truppen campirt »nn Rom, Eadorna wohnte, nachdem die Bedingungen der Uebergabe mit dem General Banzler vereinbart »vorden, der 'TLasfenstreelüng dc-r eapitulirlen 'Besatzrmg bei. Darauf desitirten die italienischen Truppen, welche von der Bevölkerung lebhaft empfangen wur den. Die päpstliche Garnison wird nach Eivilavechia gesendet; die Einheimischen bilden, bis weitere Dispositionen getroffen worden, unbewaffnete Depots, die Fremden werde» in ihre Heimath geschickt. 'Rach Mittheilungen der Blätter war der italienische 'Verlust bei der 'Besetzung Roms äußerst gering. Die Division Brno hatte 7 Todte und 24 'Verwundete; die 'Angiiotti s einen Totsten. Das diplomatische Eorps sprach seine M'friedigung über die Maßregeln des Eommandanten zur Aus rechterhaltung der inneren Ai »he ans. Fn allen Städten Ft» lienö laute Freudenbezeuguugen. E. Z. London, 22. Sept. Sämmtlichen Morgenblättern ist folgende Mitlheilung zugegangen: Bismarck habe m»handelt im Rothschild',chen Landsitze Fernere. Die Friedenobedingunqen blieben bisher unerörtert. Die 'Verhandlungen betrafen vorerst die Frage, ob und wie eine eventuelle 'Vereinbarung mit der jetzigen provisorischen Regierung einer kniffligen Evnslituanle vorgelegt werde, und welche Bürgschaften Deutschland mittler weile erhalte? Der „Daily Telegraph" glaulste: Favre sei er mächtigt, 100 Millionen Pfund Briegsentschädigung, Schleifung der Festungen und als AeußersteS die 'Reulralisirung des Elsaß und Lothringens zuzugestel>en. lE, Z. New Port, 20, Sept. Wie es heißt, sind mehrere Hundert Deutsche nach Europa abgereist, um in die Armee einzutreten. Es verlautet, daß Ordre zur 'Verhaftung mehrerer französischer Freiwilliger gegeben sei, weil deren Bewaff nung und Transport gegen die Nentraliläts Gesetze ver stoße, < Dr. Z, ' Ein verwegener Marketender. In den Laulgräbe» vor Straßdurg wurde der Spccialdericksterstatter des „Speyerer 'Anzeigers", Herr F. Gilardonc. am 2 d, zu seiner nickst gc ringen tlederraick'ung bei einer preußische» Bakterie lHaupcknan» Schleich» mit famosem Straßburger Bier rcgaiirt, das ans eine eigkiitbümlichc, fast romautiich klingende Art >» den Besitz der Manuichait gekommen war. Die lctrcfsentc Eompagiue besitzt nämlich eine» Marketender, einen sehr geriebenen und luickge» 'Burschen, wie cs nicht lciclst einen zweite» gickst. Derselbe hat nebenbei einen an Verwegenheit grenzende» Mult, vem dem er sblgcnkc, gewiß glänzende Probe abgelegt bat. In der Na äst vom 2'.». aus den 'August hatte die Batterie ihre Stellung bezogen, das Feuer eröffnet und den Tag über mit dem lickst bare» Erfolg ivrstgcsctzt, daß die von ihr abwechselnd mit Granaten und Sbrapiiclo beworfene feindliche Gegenhatleric zum Sci-u.eigen gebracht war. Dies genügte jekbeck kein nisternehnnmgSlustiae» Marketender, einem geben .men Wcstphaien, nickst, und er iatstc den tollkühnen Plan, sich zu dem Vorwerk hinüber zu schleich :, und selbst nachzusebcn, was denn eigentlich seine 'Ballette da drüben bereits ausgerickstet habe. Ohne Jemandem ein -B.'ott zu sagen, mackste er sieb in der kommenden Naclst, i" der wenig oder gar nickst geschossen wurde, am den gefahrvollen Weg Er bal Graden zu übersteigen, Posten zu umgehen, knrzm» Sck,Ec rigkcitcn aller Art zu überwinden. Endlich gelangt er nach Vielen Brenz und L.nersabrieil neblig zur ieinlstichen 'Baller e, die er verlassen findet und die erst am nächsten Morgen iviedtt vom Feinde bezogen wurde. Er siebt, daß die 'Bakterie XXl ihre volle Schuldigtest gctban und ickm» bedeutende 'Bre>cl-e geschossen batte. Er besteigt dieselbe, schaut »ich d'nn um, wo bei er die tröstliche Bemerlnng mackst, daß eine der verlassene,> Banonen durch eine gntgezielte Granate oollstänkig deineliil ln. Hock' bciricklgt tritt er wieder seinen Rückweg an, aber an» einem absichtlich gewählte» Umwege, da er noch gern ein stei »cs Marlctendergeschätt besorgen wollte. Er batte in E-nab rung gebracht, daß i» der Nabe vor den Thoren StratzburgS sich ei» Bicrtcller befinde. Er »rar »o glücklich, diesen zu nndeu, unk in ibm abgeinlites 'Bier in Hülle mit Fülle. Der Ent ielstuß war jedenfalls schon vorder in ibm gereist, seinen durstigen Schutzbefohlenen, iür die er wahrhaft mütterlich in nnvcr drosscnem Euer se,t dem 'Auszuge in s Feld sorgte, ei» Fäßchc» Gerstensaft zuzufübren. Wirklich brachte er nach geraumer Zeit keuchend und schweißtriefend der Nichts ahnende» Manmchast die lang vermißte, ganz nach Wiener Art gebraute küble „Blonde", über welche eine so große Freude entstanden sein so», daß i» der Naclst noch ob dieser Errungenschaft „Victoria" biittidcr geschossen wurde. Seinem Hauhtinaun berichtete der Marletciider alsdann in scbr gediegenem Plattdeutsch seine nächtliche Fablst und was er trndcn'Alles wabrgenommcn batte Dem gut gefüllte» Bierkellcr ist der verwegene Bursche aber auck' ierncr treu geblieben, unk auch beute 'taub er »bieder, schelmisch mit den 'Augen zwickcrnd, als äußerst splendider Ganvmcd ritterlich bei einem neuen Fäßchen, welches die re- spcctable Nummer 24i>.'> führte und dem der Namen des unve wußten Spenders, des Bräners „G. Burger — Straßburg" vorsbrglich eingebrannt war, * Napoleon III, und daö E ck» o. Ick' bi» allein, kein Mensch ist bier, der mick' behorcht iborcht» Hör' ick' nickst eine Stimme? wer belauscht mieb? lickst Ack', tu bist'o Eck'b, willst du mir antworten aus meine Frage' l Frages Was brack' ieb durch den Staatsstreich, December der Zweite' »Eides Wie lange wird nock' Deutschlands Macht besiedelt ? das ist'S, was ich zu wissen verlange l > a » g et Wird sick' die »Republik unk der Rest meiner Armee »ielst räckxm. dringen nach Deutschland hinein? lnci ns Agas bleibt mir, wen» ick' nick' auiraffc und zerstreue? Olten cs Noch baue ich aus meine Größe, wem könnte ich mißfalle»? ,A l l c»,s Was sbil ick' tl'un, soll ich Hirngespinste träumen? iräumcns Räumen, was ich errang, wietcrgcbcn? »cbens Was verlangt inan zurück am Tage meines Falles ? l'A lIeös Bleibt m i r noch ein Land oder meiner Eugcnie? i'R i es Was bleibt mir »ack» dem Stolz der Jahre Zehn und Allst? l'A ch t?s Wird Bismarck meine Pläne vereitel» wie ich cö nickst gehofft? <olt» Attas wird aus mir. dem französischen Baiser nock' werden? »Erdens Verdammtes Echo, schweig; (schweig) Ich gehe! lg ehe!,
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