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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.01.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186701046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18670104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18670104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1867
- Monat1867-01
- Tag1867-01-04
- Monat1867-01
- Jahr1867
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.01.1867
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Anzeiger. M 4. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. Freitag dm 4. Januar. Bekanntmachung. 1867. Der hiesigen Bürgerin Frau Auguste Amulte Friederike verw. Schubert geb. Schnorr ist von unS am heutigen Tage auf ihr Ansuchen Concefston zur getverbmästtge« Betreibung von Agenturgeschäften, insonderheit znr Vermittelung von Käufen, Verkäufen und Boealvermiethungen erlheilt worden. Leipzig, am 31. December 1866. er Rath der Stadt Leipzig N. Abth. vr. E. Stephani. vr. Günther. Bekanntmachung. in den verboten Unsere Bekanntmachung vom 30. December 1860, nach welcher da- Klatschen mit Schlitten-Peitschen in der inneren Stadt und m Straßen der Vorstädte bei Geldstrafe bi- zu fünf Thalern oder verhältnißmäßigem Gefängniß und Wegnahme der Peitsche )ten ist, so wie daß bei gleicher Strafe, so lange die Straßen mit Schnee bedeckt sind, jede- mit Pferden bespannte Fuhrwerk mit Schellen- oder Glockengeläute versehen sein muß, wird hierdurch mit dem Bemerken in Erinnerung gebracht, daß unsere Polizeimann- fchaften Anweisung erhalten haben, darüber zu wachen, daß unseren Anordnungen pünctlich Folge geleistet werde. Leipzig, den 3. Januar 1867. Das Polizei-Amt der Stadt Leipzig. vr. Rüder. L o n c e r t. Da- Programm de- zehnten AbonnementS-Concert- im Saale de- Gewandhauses am 1. Januar 1867 konnte als ein schöne- NeujahrS -Avgebinde gelten, denn eS brachte unS — wenn auch gerade keine Compositions-Novitäten, noch neue Virtuosen, — so doch Gäste und Werke, welche Jedem, der recht inniglich der Ton kunst an hängt, fiel- lieb und Werth sind und sein werden. Herr Joseph Joachim, „der Geigerfürst der Gegenwart" (wie er kürzlich in einem Briefe an Unterzeichneten an- Pari- benannt wurde) und dessen Gattin, Frau Amalie Joachim-Weiß, die treffliche Altsängerin, bildeten mit ihren Vorträge» den Kern de- ersten TheilS de- Concert-, den Cherubim'- Ouvertüre zu „Anakreon" eröffnete, während Beethoven'- fünfte Symphonie (Owoll) den zweiten Theil auSfüllte. Ueber Herrn Joachim'S classifcheS Spiel ist schon so viel und so ausführlich nicht nur in allen möglichen Blättern, sondern auch in den unsrigen und selbst von Referenten allüberall mit Begeisterung berichtet worden, — der oben von unS angeführte Ausdruck „Geigerfürst" bezeichnet so treffend den Zauber, den der Meister auf seine Zuhörer stets und allüberall auSübt. daß all und jede Zeile de- Lobe- und der Erhebung nur überflüssig scheinen dürfte^ ES ist daher vollkom- Concert 131) rächten außerordentlichen Genuß auf'- Deutlichste zu kennzeichnen. Frau Joachim trug zwei selten zu Gehör kommende alt« klassische Cantaten von Joh. Seb. Bach („Schlage doch gewünschte Stunde") und vonMarcello („voxo taut« e tunte penv") vor und namentlich war e- die Letztere, in welcher die Prachtstimme, die meisterhafte Technik und die noble, durch und durch künstlerische Vortragsweise der Sängerin auf- Herrlichste zu Tage traten. Beide, Künstlerin und Künstler, wurden mit sehr lebhaftem Applaus bei ihrem Austreten begrüßt und ernteten selbstverständlich nach '«dem Bortrage enthusiastischen Beifall mit Hervorruf, der sich, jchesmal nach dev Worten „Schlage doch", da- Schlagen der Uhr durch Ertönen von Glockentöne» zu versinnliche» (ob die jetzige strengconservativ« Musikpartei diese- „materielle Effectmittel" »bhl bei einem Anhänger der »eudeutschen Richtung ohne bissige Aawerkung Vorbeigehen lassen würde?), und schreibt dazu «6um- Me", d. h. dazumal gebräuchliche (abgestimmte) wirkliche Glocken vor, die bekanntlich (gleich den Hörnern) um eine Octave höher »ourt waren al- sie klangen. Dieses Mal schien unS da- mo derne sogenannte Glockenspiel dazu an gewendet, da- jedoch genau ü» der Stimmung der Notatton und der eigentlichen „Oumpnuo" steht. Dadurch aber verliert dieser Effect seinen beabsichtigten, so k» sagen klösterlichen Charakter und erhält den — durchau- ent- — nämlich den einer fast an- Kindische grenzenden töccöcö - Marotte, waS bei einer Bach'schen Compofitton selbst verständlich nichts weniger als angenehm berührt. Die Ausführung der Orchesterwerke war unübertrefflich und, namentlich geradezu meisterhaft, bis ins Innerste packend ging die 6 moll-Symphonie, diese- auS den tiefsten Tiefen de- erschütterten eineS Beethoven ewporgestiegene Werk, über dessen ersten der Meister selbst sich äußerte: „So klopft daS Schicksal an de- Leben- Pforten!" — Und dennoch giebt es hier, un „musikalischen" Leipzig Leute, welche für die in diesen Tönen ent haltene religiös-dichterische Erhabenheit so wenig Sinn haben — wir sagen nicht einmal: so wenig Aufmerksamkeit gegen die übrigen Zuhörer, — die sich so wenig schämen, diesen Mangel an schul diger Pietät und Delicatesse gegen den großen Meister, wie gegen die Ausführenden und daS allgemeine Publicum zur Schau zu bringen, daß sie ohne alle Gene sich lärmend zum Aufbruche be reiten, lange vorher ehe noch die letzten Tacte erklungen. ES ist dieS eine Unsitte, wie sie Referenten bisher, so weit umher er auch gewesen und so vielen Hunderten von Concerten er beigewohnt, noch nirgends entgegengetreten war. Sollte der gebildetere, kunstsinnigere Theil unseres Publicum- eine solche Verunglimpfung seines europäi schen Rufe- der Kunstsinnigkeit wohl fernerhin ruhig dulden wollen? Voirril v. Arnold. Verschiedenes. Dresden, 2. Januar. (Dr. I.) Die gestrige Neujahrscour am königlichen Hofe war eine sehr glänzende, und alle Theile deS Lande- waren bei derselben überaus zahlreich vertreten. Ihre Majestäten der König und die Königin geruhten von Mittag- 1 Uhr an die Herren Staatsminister, das diplomatische CorpS, die Direktorien und Mitglieder der beiden Ständekammern, die am königl. Hofe bereit- vorgestellten einheimischen Herren vom Civil, so wie die Herren MilitairS a. D, die Generalität und die OfsiziercorpS zu empfangen, und sodann Abends nach 7 Uhr nebst den anwesenden Prinzen und Prinzessinnen de- königl. Hause- zahlreiche Vorstellungen angemeldeter Damen und Herren in der PräsentationScour im Thronsaale anzunehmen. Abend- 8 Uhr fand in den Paradesälen Assembler statt, in der Ihre königl. Hoheiten die Prinzen und Prinzessinnen die allgemeine Glück- wünschLngScour eutaegennahmen. — Der königl. preußische Höchst- commavdirende in Sachsen und Gouverneur von Dresden, Herr General der Infanterie von Bonin Cxcellenz, hat sich vorgestern nach Berlin begeben; seine Rückkehr wird am 4. Januar erfolgen. — Se. Epcellenz der Herr Staat-minister Freiherr von Friesen ist gestern zur Theilnahme an den Beratungen über die Verfassung de- Norddeutschen Bunde- nach Berlin abgereist. Dresden, 3. Januar. Bei dem vorgestern Abend 8 Uhr von Bodenbach in Dresden einzutreffenden Localzuge traf derselbe zwischen Pirna und Dresden am Uebergange bei der sogenannten
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