was ihr nur durch den Schutz der Decke möglich ist: durch das abfallende Laub, durch Bildung von Pflanzenwuchs, durch Absterben und Ablagern desselben, durch Schnee. Aber wir sagten, die Poren hätten eine doppelte Aufgabe zu erfüllen: Sie sollten auch etwas hinauslassen. Und dieses Hinaus lassen aus dem lebenden Organismus des Bodens ist für ihn selbst von sehr großer Bedeutung. Im Boden herrscht ein äußerst reges Leben, wie wir das aus führlicher in dem folgenden Abschnitt noch sehen werden. Diese Fülle von Leben erzeugt naturgemäß eine Menge von Zersetzungsstoffen wie beispielsweise die ausgeatmete Kohlen säure und sonstige Auswurfstoffe. Sie müssen aus dem Boden ent weichen können, sonst würde ein Versauern und Vergiften des Bodens die Folge sein, wodurch das zarte Leben abgetötet werden würde. Deshalb ist die poröse, durchlässige Haut, die lockere Ober fläche der Bodenkrume von so großer Wichtigkeit. Sie kann Energie und Kraftwirkung festhalten, Stoffe auf nehmen, Gase ausströmen lassen, je nach Bedarf. Würde die Natur nicht so ängstlich bemüht sein, durch Bedecken den Boden an seiner Oberfläche locker und porös zu erhalten, so würde durch Krustenbildung ein Luftabschluß erfolgen, der auf Grund obiger Darstellungen nach 2 Richtungen nachteilig sein würde. Wir wissen auch bei der Praxis der Bodenkultur, welch großen Wert wir auf das Offenhalten des Bodens an seiner Oberfläche zu legen haben. Und wenn wir den Boden an seiner Oberfläche durch Bearbeiten —■ Hacken — gelockert haben, dann kommt ein Regen, der die Oberfläche schlemmt, und die Sonne, die ihn verkrustet, zementiert. So wissen wir auch, daß wir, solange der Boden durch Pflanzenwuchs nicht gedeckt ist, eigentlich nach jedem Regen hacken müssen. Das ist eine Arbeit, die kaum aufhört und uns die Kultur arbeit des Bodens sehr erschwert. Die Natur kennt diese Schwierig keiten nicht. Die natürliche Decke hält den Boden an der Oberfläche dauernd locker und porös, die Zufuhr der Luft und der Austritt der Zersetzungsstoffe können dauernd ungehindert erfolgen. So hält die Natur den bedeckten Boden lebensfähig und gesund. Und überall dort, wo dieses Vorgehen der Natur sich ungehindert auswirken kann, finden wir trotz Fehlens jeder Bodenbearbeitung eine Fülle von Fruchtbarkeit, wie z. B. im Walde, in der Steppe, im Wiesen boden usw. Und wie macht es die Natur im Winter überall dort, wo Frost und Kälte das Leben in den oberen Schichten des Kulturbodens erstarren läßt ? Sie deckt den Boden mollig warm ein mit Schnee, und der Landmann weiß, wie vorteilhaft eine Schneedecke ist und wie sehr er einen schneelosen Winter zu fürchten hat. Die Schneedecke gibt keine luftundurchlässige, sondern eine luftdurchlässige Decke, unter der auch das Bodenleben nicht erstickt. Nur in ganz besonderen Fällen, wenn der Schnee an der Oberfläche schmilzt oder es auf ihn regnet und darauf wieder Frost eintritt, kann durch Entstehen einer Eiskruste die Luftdurchlässigkeit er schwert, aber immerhin doch nicht ganz unterbunden werden. Vor