und nur von frei wuchernden Pflanzen bewachsen war. Zwischen dem wirren Wurzelwerk war der Boden von so vorzüglicher Be schaffenheit, daß ich damals immer wünschte, das Kulturland möchte Boden von gleicher Beschaffenheit aufweisen. Dabei gehörten die Randstreifen zum selben Grundstück, das in der Kultur nicht die vorzügliche Bodenbeschaffenheit aufwies wie die Randstreifen in ihrer Unkultur. Ebenso fesselten oft die fetten Grasbüschel usw. auf harten Wegen und an öden Stellen meine Aufmerksamkeit. Während ringsum alles hart und verödet war, zeigte beim Nachgraben der gesamte Wurzelbereich einer solchen Pflanze eine auffallend bessere Beschaffenheit als das Erdreich der Umgebung. Ja, die Erde im Bereiche der Bewurzelung solcher Büsche war vielfach von so vor züglicher Beschaffenheit, daß ich sie oft als Topferde mitnahm.“ Alles, was emsig arbeitet und dennoch dauernd leistungsfähig bleiben will und muß, bedarf einer Ruhe. Nicht anders das un ermüdlich und emsig arbeitende Bodenleben, sowohl i m Boden — das Bodenleben —, als auch auf dem Boden — das Pflanzen leben •—. Das ununterbrochene Stören des Bodens in seiner Ober schicht ist nicht natürlich, nicht der Natur abgelauscht, daher auch nicht richtig. Es ist ein notwendiges Übel. Da aber Kultur doch im Gegensatz steht zur Natur, so ist dieses ständige Stören des Bodens an der Oberfläche bei der Kultur nicht zu entbehren, aber wohl zu vermindern, wenn wir versuchen, die Kulturen so natürlich wie möglich einzurichten. Dies können wir durch Bodenbedeckung. Wir erreichen durch sie dasselbe, nur in einfacher, der Natur abgelauschten Weise und ohne die oberen, die wichtigsten Bodenschichten zu stören. Das künstliche Bedecken des Bodens mit humusbildenden Stoffen, Aus dem Vorhergehenden ist zu ersehen, daß es bei der Boden kultur sehr wichtig ist, das Aufkommen des Unkrautes zu unter drücken, eine Verkrustung des Bodens an der Oberfläche zu ver hindern und dem Boden die Möglichkeit zu geben, Luft aufzunehmen und die Bodenkohlensäure entweichen zu lassen. Ein verkrusteter, an der Oberfläche hartgewordener Kulturboden ist unfruchtbar, weil er durch die Kruste von der Luft abgeschlossen ist, er gibt der Luft keinen freien Zutritt, leitet ungehindert die aus der Tiefe aufsteigende Feuchtigkeit an die Luft und verhindert auch die er giebige Aufnahme der Niederschläge. Ganz anders verhält sich ein Kulturboden, den wir an der lockeren Oberfläche mit irgend etwas abdecken, wie Laub, Dünger, Kompost, Stroh, Pflanzenreste, Torfstreu, Papier, Lumpen, Bretter oder dergleichen. Besonders wenn es sich dabei um Stoffe handelt, die ungehindert die Luft und die Niederschläge durchlassen, so finden war fast zu jeder Zeit, selbst bei trockenem Wetter, wenn es nicht