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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.02.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186702243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18670224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18670224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1867
- Monat1867-02
- Tag1867-02-24
- Monat1867-02
- Jahr1867
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.02.1867
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und leistet dafür Zahlung gegen hier zahlbare Tratten; auch die östlichen Länder decken bekanntlich ihren Bedarf von Thalerwechfeln vielfach durch Tratten auf Leipzig. DaS Incasso dieser Papiere wird jetzt noch in zeitraubendster und schwerfälligster Weife besorgt. Beträge, welche durch gegen seitige Abrechnung geordnet werden könnten, wenn eine paffende Institution dafür vorhanden wäre, wandern von zu L, um von ö zu ^ zurückzukehren; an beiden Orten werden die Mittel für die Zahlung bereit gehalten. Die Concentrirung deS Incaffo auf zwei Tage deS MonatS erschwert dasselbe in hohem Maße, namentlich seit der Rayon der GefchaslSetablissements stch er weitert hat. Zwei Versuche, welche bereits unternommen sind, diesen Mih- ständen zu begegnen, — die Giroanftalt der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt und der Leipziger Bank — sind auS natürlichen Ursachen in den ersten Anfängen geblieben: ersterer, weil eS nicht zweckmäßig ist, einem in der mannigfaltigsten und verzweigtesten Thätigkeit vperirenden Institute einen Geschäftszweig anzufügen, welcher nicht als Neben geschäft behandelt werden darf; letzterer, weil daS Giroregulativ der Leipziger Bank in manchen Beziehungen Erschwerungen enthält, gegenüber den bei anderen Girobanken üblichen Einrichtungen. Beide Fehler soll der Leipziger Cassenverein vermeiden; die engste Begrenzung seiner Wirksamkeit auf die, naturgemäß von seiner nächsten Aufgabe nicht zu trennenden, statutmäßig übrigens in angemessener Weise nor- mirten Zweige deS Incasso- und Borschußgeschäftes, und die liberalste Behandlung der ihm von den beitretenden Firmen zu übertragenden Geschäfte werden ihm nach unserer Ueberzeugung bald eine ähnliche ehren volle Stelle unter den hiesigen Gädinstituten sichern, als sie der Berliner Cassenverein in der Metropole des deutschen Handels einnimmt. Zur Nückerifeier am 27.. Februar. Wir haben unseren Lesern mitgetheilt, daß die Büste von Friedrich Rückert, welche am Schluffe der hiesigen, zum Besten seines Denkmals veranstalteten Feier von den Musen bekränzt wird, auch die wirkliche Denkmalbüste, d. h. nach einem Modell derselben von Herrn Bildhauer Al brecht in Ueberlebensgröße für die hiesige Feier besonders hergestellt ist. «DaS Publicum hat demnach dasselbe Kunstwerk vor Augen, zu dessen monumentaler Aufstellung cs durch seine Theilnahme am Feste seine Beisteuer leistet. Diese Büste stellt den Dichter nicht in der zusammen gefallenen Greisengestalt, nicht mit dem spärlich gewordenen Haar am altehrwürdigen Haupte, sondern in höchster Manneskraft dar, wo noch die vollen Locken ihm auf die starken Schultern fielen. Sie entstand gleichzeitig mit der Zeichnung deS RückertporträiS von Karl Barth, welches 1863 von der Gartenlaube (zu Fr. Hofmann'S Artikel über „Deutschlands Barden und Brahmanen") in Holzschnitt gebracht worden ist. Rückert war nämlich ein ab gesagter Feind von allem Sitzen für Porträtircn; man kann sich denken, wie viel er von Künstlern überlaufen wurde, wie mancher Photographenkasten vor seiner Pforte hielt, aber Alles vergeblich. Es mußten besondere Herzensbeziehungen sein, die ihn vermochten, seine Zeit und sich zu einer solchen Sitzung herzugeben. Karl Barth nun war ihm von Rom und von der Bettenburg her innig befreundet und von ihm sind auch die Porträts aus RückertS frü herer Zeit; als dieser nun eines Tages einen jungen Bildhauer aus Hildburghausen mit zu ihm nach Neuseß brachte, dessen erster Wunsch natürlich war, einen solchen Kopf zu modelliren, so ließ Rückert sich gern bereit dazu finden, nur unter der Bedingung, daß Barth mit dabei bliebe und daS Gesellschäftchen durch seine Unterhaltung belebe. Dies benutzte Barth, um auch künstlerisch von der Sitzung zu profitiren, und so entstand sein Rückertporträt und Ernst Conrads Nückertbüste von 1846. Von dieser Büste ließ der Künstler nur vier Abgüsse machen. Einen bestellte König Ludwig von Bayern, um als Modell zur Marmorbüste deS Dichters in Walhalla zu dienen, den zweiten erhielt der Dichter selbst und er ist jetzt noch Eigenthum der Fa milie in Neuseß. den dritten behielt der Künstler für sich und mit dem vierten beschenkte derselbe seinen und RückertS langjährigen Freund, Herrn vr. Fr. Hofmann hier. Dieser letztere Abguß diente Herrn Albrecht als Modell zu seiner Festbüste. Ernst Conrad genießt weniger Künstlerruf, als sein Talent und sein glücklicher Bildungsgang ihm in der Jugend verhieß tLr war ourgschuNcts und Schwanthalers Schüler und Liebling, und selbst Rauch war ihm so freundlich zugethan, daß er eine besondere Anerkennung feiner Kunstleistungen von Seiten der Berliner Akademie veranlaßt«. Namentlich haben ein Iagdpokal, den Erzherzog Johann in vergoldeter Bronze von Burgschmiet auSführen ließ, und ein große- Basrelief nach TheocritS 24. Idylle seiner Zeit Aufsehen erregt. Später wurde er von der Ausübung der Kunst durch sein große- Geschäft abgezogen, dessen Firma „Boit'sche Poplermachöfobrik in Hildburghaufen" sich, wie unsere Geschäft-männer wissen, eine- großen Ruf- erfreut und dat seinen Absatz über Frankreich und Amerika auSdehnt. WaS das Nückertfeft betrifft, so müssen wir auf die kunst- und geschmackvolle Festkarte, entworfen von Hofelich uvd photographisch vervielfältigt von Naumann, ganz besonder« aufmerksam machen. Wir werden über sie und die vielversprechend, Feier hoffentlich schon morgen Näheres berichten können. Verschiedenes. ne. Leipzig, 22. Februar. (Siftirung der Reform i» hiesigen Postbetrieb. Handelskammer zu Plauer und zu Leipzig.) Wenn es sich nicht um so ungeheuer ernste Dinge handelte, so würden wir angesichts der soeben bekannt La denden abermaligen Verschiebung der Reorganisation unsere- Pch wesenS, welche einer Infragestellung des ganzen bis inS kleinste fertigen und zur Ausführung bereit liegenden Plane- gleichkoinkiiev dürfte, an das Walten eines neuerungsabholden Vexirkobolde« glauben können. Wrr trauten wirklich unfern Ohren kaum, als wir hörten, daß das schöne Werk der neuesten Postreform iu un serer Stadt durch em noch unbekannte- Elwas plötzlich auf unbe- stimmte Zeit saspendirt worden sei. Wie bringen unfern Lesen m Erinnerung, daß diese mehrfach besprochenen Veränderungrum Postbetrieb des hiesigen Oberpostamts und seiner Malen im dazu bestimmt sind, das Werk der großen Reorganisation des hie sigen PostwesenS zu „krönen'^, welches seit Februar vorigen Jah res zur Freude aller VolkSwirthe und Bekenner deS postalisch«, Fortschritts endlich ins Leben zu treten begann und in Jahresfrist sich trefflich bewährt hat: die Vermehrung der Briefbestelluugni. die Eiwetterung der bereits genannten Bezirkspostexpeditronev um ihre allmähliche Erhebung von Deprndenzen deS hiesigen Obn- postamtS zu selbständigen direct abrechnenven Expeditionen, Ein führung err.es complrcnten Carriolpostenlaufs in der äußern und rnnern Stadt, Vermehrung der Briefkasten und Vereinigung dn betreffenden Correspondenzreviere mrt den Bcstellbezirken jener Filialen. Die Krönung dieses ausgezeichneten FortschrittSverke« sollte nun bekanntlrch darin bestehen, daß die Expeditionen I. unk IV. als Bahnhofspostexpeditionen besondere. Befugnisse erhalten, rnsonderhert zur dlrccten Abspedirung von Fahrpostsachen, die mit den betreffenden Ersenbahnen, in deren Bahnhöfen sie belegen sind, abgehen sollen, ermächtigt und eingerichtet werden sollten. Dies würde namentlich am Dresdner Bahnhofe von Wichtigkeit sein, wo die Postexpedition I. zur Zeit noch gar nicht für Fahr- postsachen und Geldsendungen geöffnet ist, obschon Alles zum so fortigen Betriebe in Bereitschaft ist, wenn die bezügliche Verord nung von höherer Stelle erlassen würde. Für daS Publicum ist dir neue Einrichtung von um so größerer Bedeutung, als mit dem Eintritte der Einführung dieser Umwandlungen auch eine etwas verkürzte Schlußzeit für die nni jenen Bahnen von jenen Expeditionen abzehen- den Sendungen bewilligt werden und im Oberpostamte der Schluß für Päckereien von 7 Uhr Abends auf ?r/z Uhr Abends hinausgeM werden sollte. Endlich haben wir bereits früher darauf hingewie- fen, daß zugleich der noch fehlende Nachtdienst für Fahrpostsachen eingesührt und dadurch Beschleunigungen der Lieferungszeit um ganze und halbe Tage erzielt werden sollte. Diese sämmtlichea, nicht hoch genug anzuschlagenden Verbesserungen unser- Postwrsev« sind nun Gott weiß durch welche „Verordnung von oben" ans« Ungewisse hinaus verschoben, wohl gar die Bestimmungen dc« bereits fix und fertig daliegenden PlaneS großentheilS umgestoßen worden, um den langen Weg neuer Berathungen durchzumachen. Wer kann wissen, wie eS eigentlich zufammenhängt? — Ts ist begründeter Anlaß genug vorhanden, zu glauben, baß daS neue Hinderniß der für unfern und den auswärtigen Geschäftsverkehr so überaus wichtigen Veränderungen im Postbetriebe durchau« nicht in einem Beschlüsse oder einem Zögern deS Collegium- un serer königlichen Oberpoftdireclion zu suchen ist. Im Gegenthril eS ist wahrscheinlich und zu erwarten, daß gerade diese Obnbe- hörde alles Mögliche thun werde, um daS neue Hindnniß zu ent fernen und die Ausführung der beabsichtigten postalischen Erwei terungen und Erleichterungen unverweilt zu betreiben. Der zuletzt bekannt gewordene Termin der Einführung der neuen Einrich tungen w«r der 4. März d. I. Möge eS der genannten Ober- behörde gefallen, daS Gewicht ihres ganzen Ansehens an der ent scheidenden Stelle in die Wagschaale zu legen, um jenen Term» doch noch einzuhalten. Wir können mit dieser Mittheilung die Nachricht verbinden, daß gleich nach dem Kandwerden der neuen Störung jenes Reformwerke» bezügliche Anträge an die hiesige Handelskammer, sowie an die gleichfalls interessierte Handelskammer zu Plauen gebracht worden sind, damit daS Interesse deS geschäft- treibenden PublicumS beider Bezirke durch entsprechende dir ecu, zunächst Schritte beim königl. Ministerium deS Innern auf- Nach drücklichste gewahrt werde. Leipzig, 23. Februar. Künstler und Kunstfreunde werde» jetzt von drei Gemälden in der Kunstausstellung von DelVechio besonder» gefesselt. DaS eine stellt die Schlacht bei Oeversee vor, ist von Srg. L'Allemand in Wien entworfen und zum Preise vo» 3160 Thaln veranschlagt. Den Vordergrund deS Gemälde- bilde» dir österrei« frcht. Geu entworfen, des Gefecht (von Schex Mer vo an ibn ai Liebeflehenj beruhigend' zmchteten M. Abe -nnstforde' Kistrrwer gefühlvolle Art ist da zHrt ist gerath un! rankten Fe er nach < Dichter- s schwielige wie z. 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