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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.03.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186703054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18670305
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18670305
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1867
- Monat1867-03
- Tag1867-03-05
- Monat1867-03
- Jahr1867
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.03.1867
- Autor
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Amtsblatt des Kvnigl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. MM. Dienstag dm ^ März. 1867. Bekanntmachung. Am 26. dies. Mon Vormittags gegen 11 Uhr ist ein'ziemlich großer, kurzhaariger Zug- oder Kettenhund, männlichen Ge schlecht-, von schwarzer Farbe mit weißer Brust, ohngefähr 3 Jahre alt, welcher sich auf dem Naschmarkte und der Grimma'schen Straße herrenlos und ohne Maulkorb Herumgetrieben, als der Tollwuth dringend verdächtig eingefangen und an die hiesige Scharf richtern abgegeben worden. Die Seiten des König!. Herrn BezirkSthierarzteS vorgenommene Untersuchung und Beobachtung hat mit zweifelloser Gewißheit ergeben, daß derselbe mit der Wuthkrankheit in hohem Grade behaftet gewesen. In der vergangenen Nacht ist der Hund an den Folgen der Wuth umgestanden und die stattgefundene Section hat das Vor handensein dieser Krankheit bestätigt. Obwohl dieser Hund nicht hierher gehörig gewesen, sondern allem Vermuthen nach vom Lande herein gekommen ist, so sehen wir un- doch mit Rücksicht darauf, daß derselbe verschiedene hiesige Hunde gebissen hat, veranlaßt, den Eigenthümern von Hunden die größte Vorsicht und strengste Ueberwachung auzuempfehlen. Wir dürfen übrigens von allen hiesigen Einwohnern erwarten, daß bei irgend auffälligen Wahrnehmungen an einem Hunde sie nicht unterlassen werden, entweder dessen Abholung zur Scharfrichterei behufs der Beobachtung zu veranlassen, oder doch bei unS ungesäumt Anzeige zu erstatten. Der Caviller ist zur sorgfältigen Aufsicht angewiesen worden. Leipzig, am 28. Februar 1867. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Ritscher, Act. Bekanntmachung. Der hiesige Bürger und Kaufmann Herr Stadtrath Graft Wilhelm Otto FLirtsch ist heute von unS als hierländischer Bevollmächtigter der Preußischen National-FeuerverstcheruugS-Gesellfchaft zu Stettin zur unmittelbaren Annahme von Versicherungen und zum Betrieb der Agenturgeschäfte für die gedachte Gesellschaft im ganzen Umfange de- Königreichs Sachsen mit ausdrücklicher Genehmigung der Königlichen BrandversicherungS-Commisston zu Dresden vorschriftsgemäß verpflichtet worden. Leipzig, den 28. Februar 1867. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. G. Mechler. Bekanntmachung. Die Weststraße soll auf der Strecke von der Mendelssohnstraße bis zur Westbrücke mit einer Schleuße versehen und diese Arbeit in Accord vergeben werden. Die hiesigen Gewerken, welche die Herstellung übernehmen wollen, werden aufgefordert, die betreffenden Profile und Bedingungen in dem Raths - Bauamte einzufehen, ihre Forderungen in die AnschlagSsormulare einzusetzen und letztere, mit Namensunterschrift versehen, bis Donnerstag den 7. März d. I. Abends « Uhr an genannter Stelle versiegelt abzugeben. — Leipzig, den 1. März 1867. Des Raths Van-Deputation. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten Freitag den 8. März 1867 Abends */,7 Uhr im Saale der I. Bürgerschule. Die Tagesordnung wird noch bekannt gemacht werden. Reichstag des Norddeutschen Sundes. * Leipzig, 4. März. In Simson hat der Norddeutsche Reichstag einen trefflichen Präsidenten erhalten. Die ungekünstelte ruhige Würde deS ManneS, welche durch seine äußere Erscheinung wre von selbst gegeben erscheint, weicht nur selten einer leidenschaft lichen Aufwallung, wenn er in seinem sittlichen und RechtSgejüble sich tief verwundet fühlt. Sein Wort ist stets von großer Wir kung, weck es zugleich in den Inhalt deS Gegenstände- sich ver liest, in classisch abgerundeter Form hervortntt, und durch ein klare-, volles, wohlklingende- Organ getragen wird. Die tactvolle Art und der sichere Ueberblick, womit Simson die Verhandlungen der Frankfurter Reich-Versammlung 1848/49 geleitet hat, empfahlen ihn vor Andern als Präsidenten de- Reichstages, und durch seine Wahl ist doch auch Manchem eine willkommene Reminiscenz und Anknüpfung an die deutsche Bewegung vor fast zwei Jahrzehnten geboten. Gewichtiger noch, als seine Function als Präsident in der PaulSkirche, erscheint unS in dieser Beziehung die Mission, welche ihn im April 1849 nach Berlin geführt hat, um dem König Friedrich Wtlhelm IV. Namen- des Frankfurter Parlaments die Deutsche Kaiserkrone anzutragen, welche der König alSdanu au- Rücksicht auf die übrigen deutschen Fürste» ablehnen zu müssen alaubte. — Im Nachstehenden geben wir einige biographische Notizen über die Personen der drn Präsidenten. Simson ist am 10. November 1810 zu Königsberg i. Pr. geboren, der Sohn eines Sanf liarms, er studirte in Königsberg, Berlin, Bonn und Pari-, wurde 1831 Docent an der Universität Königsberg, 1836 ordent licher Professor, 1846 Rath an dem ostpreußischen Tribunal. Im Jahre 1847 studirte er in England die dortigen Recht-- und VerfaffungSzustände. Im Mai 1848 wurde er von seiner Vater stadt als Abgeordneter für daS Frankfurter Parlament gewählt, in welchem er eit October 1848 als Vicepr äsident, und da er sich in dieser Eigenschaft den allgemeinen Beifall erwarb, bald hernach al- Präsident fungirte. Nachdem seine schon erwähnte Sendung nach Berlin gescheitert war, trat er im Mai 1849 an- der Ver sammlung. Von 1848—52 war er Mitglied der preußischen zwecken Kammer, 1850 auch deS Erfurter Parlament-, seit 1858 bis jetzt wieder de- preußischen Abgeordnetenhauses. Im Jahre 1860 ist er zum Vicepräfidenten des Appellationsgerichts in Frankfurt a. O. ernannt worden, welche Stelle er noch jetzt bekleidet. — Rudolph v Bennigsen, der zweite Vicepräfident, ist 1824 in Lüneburg geboren. Er trat, nachdem er in Göttingen und Heidelberg studirt hatte, 1846 als AwtSauditor in Hannöverschen Staatsdienst, in welchem wir ihn 1852 als Vertreter deS Staatsanwalts beim Obergericht zu Hannover finden. Im Jahre 1855 von Aurich in die zweite Hannöversche Kammer gewählt. trat er. da ihm als Beamten ver Einintt verweigert wurde, auS dem Staatsdienst. Seit 1856 Abgeordneter der zweiten Kammer für Göttingen, ist er bis 1866 der Hauptführer der liberalen Opposition gegen daS Ministerium BorrieS gewesen. Am 19. Juli 1859 entwarf er mit Anderen eine Erklärung dahin gehend, daß die Bundesverfassung Deutschlands nicht mehr genüge, und daß ein Parlament und eine starke Centtalgewalt zu erstreben sei. Sie fand Wiederhall in dem sogenannten Eisenacher Programm (14. August) und durch die
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