Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.11.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186211155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18621115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18621115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1862
- Monat1862-11
- Tag1862-11-15
- Monat1862-11
- Jahr1862
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.11.1862
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
6L14 Verhandlungen der Stadtnerordnete» am L. November 1862. (Uuf Gr«»d de- Protokolls SearSettet mtd veröffentlicht.) Beim Vorträge aus der Registrande wurde eine Rückäußeruug des Raths über die an denselben mitgokheilte Eingabe der Herren Bartholomäus und Gen., die Verlegung ihres Marktstandplatzes in den Messen betr., voraetragen. Sie lautet: „In der geehrten Zuschrift vom 19. vor. M. haben die Herren Stadtverordneten für die auf dem hiesigen Wochemnarkte feilhalten den Fisch-, Wildpret- und Brodhändler sich dahin verwendet, daß denselben während der Messen ein in der invern Stadt gelegener Verkaufsplatz angewiesen werde. „Bevor noch Ihre Verwendung an uns gelangt war, war von den Herren Bartholomäus und Gen. ein gleiches Gesuch an uns gelangt, von uns aber abgelehnt worden. „Auch die in Folge Ihrer Verwendung nochmals erfolgte Er wägung hat uns zu keinem andern Resultate führen können. Wie Ihnen nicht minder als uns bekannt, sind sämmtliche öffentliche Plätze der innern Stadt vom Verkehr eingenommen. Auf einen solchen würde man also die Gesuchsteller nicht weisen können. In einer der Straßen der innern Stadt ihnen Stände zu geben, können wir uns nicht entschließen, da der steigende Meßverkehr uns, zum Theil aus Antrag der Herren Stadtverordneten, ge- nöthigt hat, das Aufschlagen von Meßbuden in den Straßen zu untersagen. „ Für das einkaufende Publicum wie für das richtig verstandene Interesse der Verkäufer aber ist eS jedenfalls am empfehleuswerthe- sten, wenn alle verschiedenen Artikel des Victualienmarktes mög lichst concentrirt werden. „Bietet der Fleischerplatz Nachtheile, welche sich beseitigen lasten, wie Staub und Schmutz, je nachdem die Witterung ist, so wird in Betracht zu ziehen sein, wie diesen Uebelständen abzuhelfen sei. Wir glauben, man muß diesen Weg einschlagen, nicht aber den Viktualienmarkt aus einander ziehen." Die Versammlung beschloß, daß es hierbei bewende. Gleichen Beschluß faßte dieselbe bezüglich der Antwort des RatheS auf den Antrag wegen möglichst baldiger Entfernung der Meßbuden aus den Straßen der inneren Stadt. Der Rath bemerkt dazu: „Wir theilen Ihnen mit, daß wir in vergangener Michaelis messe zunächst den in der Reichsstraße in Buden Feilhaltenden die Stande gekündigt haben, so daß sie nur noch in der nächsten Neu jahrmesse daselbst Buden aufstellen dürfen. ^ „Wir glauben damit dem dringendsten Bedürfnisse im Interesse des Straßenverkehrs vorläufig genügt zu haben und tragen zur Zeit Bedenken, in dieser Beziehung für jetzt noch weiter vorzu gehen, da wir nicht verkennen, daß die Maßregel für die Feilhal- tenden, welche ihre seit einer langen Reihe von Jahren innegehablen Plätze verlassen müssen, sehr empfindlich ist. Die gegen dieselben zu nehmende möglichste Rücksicht ist aber nicht nur m der Billig keit, sondern auch im Interesse unseres Meßverkehrs begründet und nur da, wo die öffentliche Wohlfahrt eine Aende- rung des bisher Bestandenen unnachsichtlich erfordert, glaubten wir diese Rücksicht schweigen lasten zu sollen." Die vom Stadtrath wegen Aufrechthaltung des französischen Handelsvertrags im Einklang mit der Erklärung der Stadtver ordneten an das Gesammtministerium gerichtete Vorstellung wurde vorgetragen. Die Versammlung entnahm daraus mit Freude und Genugthuung die Uebereinstimmuna des Rath- mit der von ihr einhellig abgegebenen Erklärung. Herr Häckel beantragte, dem Stadtrathe den Dank der Versammlung für sein ent schiedenes Vorgehen zu Protokoll zu erklären. Dieser Antrag wurde zahlreich unterstützt. Herr Güttner wünschte die ungeschmälerte Veröffentlichung aller dieSfallsiaen Verhandlungen und deren Versendung an andere betheiligte Städte und Corporationen. Herr Ersatzmann Näser machte als Mitglied der Handels- und Gewerbekamm« üb« die Gründe Mitteilung, aus denen dieselbe erst vor wenigen Tagen und zwar in mildester Form sich für die Aufrochthaltung de- HandelSvertragS ausgesprochen. Der Geist, der die Kammer be seele, trage daran keine Schuld, wohl ab« hätten persönliche Rück sichten dahin geführt, daß eine so milde Form gewählt worde» sei. Dennoch hätten selbst in dies« die gestellten Anträge nicht ohne einigen Widerspruch Annahme gefunden. Herr vr. BrockhauS «klärte sich zwar für den Häckelsche» Antrag, hielt ab« den Wunsch de- Herrn Güttner nicht für wohl ausführbar. Man müsse die Erfüllung diese- Wunsche- d« Presse überlasten. Dagegen glaubte « die Hoffnung hegen zu könne«, daß die Erklärungen de- Collegium- und de-Rath- auch anderen Städten und Corporationen Anlaß zur Nachfolge geben würden. Herr Vr. Heyn er bezeichnte andererseits den Vorschlag de- Herrn Güttner als sehr praktisch, worauf Vorsteher vr. Joseph die Mitteilung machte, daß bereit- dafür Vorsorge getroffen wor den sei, um die betreffenden Verhandlungen in möglichst voll ständig« Weife auch in weiteren -reisen bekannt werden z« lassen. Der Häckelsche Antrag wmde darauf ««stimmig angenommen. Für die Ueberfendung chmr Anzahl Jahresberichte de- kauf männischen Verein- und der -ranken- und VerfichernugScaffe „Gegacheitigsteit" wnrde gedankt, mehrere eingegangene Zuschriften an die betreffende» Ausschüsse verwiesen. Herr Hackel brachte darauf einige Gutachten des Ausschußes zum Bau-, Oekonvmie- und Forstwesen zum Vorträge. Sie betrafen 1. Die Beschleuß»«- der Georgenstraße. D« Rach hat beschlossen, einen Trat der Georgenstraße mit ein« ovalen, in die schon vorhandene Schleußt der Wintergarten- straße mündenden Schleußt 3. Elaste in ein« Länge von 563 Ellen zu versehen, zu pflastern und zur künftigen Unterhaltung in beiden Beziehungen auf die Stadtcaste zu übernehmen. Die Adjazenten haben ein jeder einen Beitrag von 1 Thlr. 10 Ngr. für jede laufende Elle d« Grundstücksfronte zu diesen Kosten beizutragen sich verbindlich gemacht, mit alleinig« Aus nahme der betheiligten Kinderbewahranstalt, deren Vertreter sich darauf bezogen hat, daß diese milde Stiftung keine Mittel, einen gleiche» Beitrag (120 Thlr.) zu leisten, besitze. Die hiernach ver- willigten Beiträge «geben eine Gesammtsumme von 1393 Thlr. 10 Ngr., so daß die Stadtcaste nur mit 4090 Thlr. 24 Ngr. 3 Pf. belastet wird. Der Ausschuß empfahl der Versammlung einstimmig, 1) die Verwilligung des Aufwandes an 5484 Thlr. 4 Ngr. 3 Pf. und mit 4 gegen 3 Stimmen 2) die Annahme der von den Adjazenten gebotenen Beiträge. Die Minderheit wollte die gesammten Baukosten verwilllgt und dagegen die Adjazenten zur Zahlung entsprechend« Canons angehalten wissen. Im Uebrigen wurde bemerkt, daß eS zweckmäßig «scheine, auf Erlangung ein« Entschädigung für den Wegfall der Hahuekamm- schleuße bei der Parthenregulirung Bedacht zu nehmen, um da durch einen Ersatz für die durch Wegfall jen« Schleuße nothwendig gewordenen neuen Anlagen zu «langen. Herr Julius Müller gab zu «wägen, ob eS Recht sei, wenn man hi« den Canon für die Beischleußen fallen laste, während von den Adjazenten anderer Straßen ein solcher gefordert werde. Man werde damit ähnliche Anforderungen auch von an deren Seiten Hervorrufen und daS bisher festgehaltene Prinzip durchlöchern. Herr Häckel entgegnete, daß ja die Straße bisher schon eine Schleuße gehabt habe und nur an deren Stelle eine andere angelegt werden solle; Herr vr. Vogel fügte hinzu, daß schon sehr viele Fälle vorlägen, in denen man den Adjazenten, welche Beiträge zur Hauptschleutze gezahlt, die canonfreie Einführung von Beischleußen gestattet habe. Dies sei auch billig; denn mit Annahme entgegen stehend« Grundsätze treffe man einzelne Besitz« viel zu hart. Sei eS doch vorgekommen, daß d« Rath von Adjazenten, welche auf ihre alleinigen Kosten Haupt- und Beischleußen angelegt, noch einen Canon für Benutzung dies« Haupffchleußen verlangt habe. Nachdem Vorsteher vr. Joseph bemerkt hatte, daß nicht sämmt liche Adjazenten bisher Canon gezahlt hätten, daß auch aus dem Schreiben des Raths nicht zu entnehmen sei, wie viel der wirklich gezahlte Canon betragen habe, so daß sich darüber keine klare Rechnung aufstellen laste, wurde zu dem vom Rath geforderten Kostenbeträge einstimmig, zu dem Anträge der Majorität des Aus schusses aber gegen 1 Stimme Zustimmung ertheilt. (Fortsetzung folgt). Rettung eines gefangenen Lützowers. Der Jahrestag der Leipzig« Völkerschlacht hat Wied« mannich- fache Scenen und Ereignisse dies« merkwürdigen Zeit in Erin nerung gebracht. So wurde der Verwundung Körn«- bei Kitzen, wo die Lützow« von den Franzosen überfallen wurden, und seiner Befreiung aus d« Gefangenschaft wie sein« Pflege durch seine Bekannten -unze und vr.Wendl« gedacht. Eine gleiche Befreiung eines LützowerS au- der Gefangenschaft wurde laut einer frühern Veröffentlichung durch den damaligen Vr. -üstn«, nachherigen Direktor de- Leipzig« Theater-, vollbracht. ÄS ein Theil d« reitenden Jäger bei -itzen im Juni 1813 überfallen wurde, bei welch« Gelegenheit Körn« auf dem Schlachtfeld« liegen blieb, nahmen die Franzosen einen Theil derselbe» gefangen und sperrten sie in Leipzig in der Pleißenburg ein. Unter diese» befand sich auch von Thümmel, der Sohn de- Minist«- in Altenburg, der früh« in Leipzig studirt und mit -üstn« genau bekannt geworden war. Letzt««, von sein« Gefangenschaft benachrichtigt. bewerk stelligte dessen Befreiung in folgend« Werse. Die französischen Militairbehörden gestatteten den Bewohnern Leipzig-, den Gefangenen Speisen und Getränke zu bringen. Mit solchen und ein« Eintrittskarte versehen ging -üstn«- Die ner in der Dämmerung in die Pleißenburg und fand Thümmel in d« damaligen Wohnung de- Direktor- der Akademie, wo jetzt da- -rieg-gerrcht ist. Beide ginge» an eine» gewisse« Ort, wo Thümmel die Uniform an-zog und hinabwarf und -leid« anzog, die der Dien« unter den seinigen verborgen «rtgebracht hatte.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder