Dresdner Nachrichten : 18.05.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186305182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630518
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630518
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-05
- Tag1863-05-18
- Monat1863-05
- Jahr1863
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- Dresdner Nachrichten : 18.05.1863
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für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredaeteur Theodor Drobtsch. W« 1S8 Montag, den 18. Mai 1863. ^zeigen t. dies. »lattt, »a« rar Zeit t» 786Ü ^re«»I ntaxint, sind»« rinr trfvlaniS,« Derbr«ttu«,i Dresden, den 18 Mai. — Die königl. Polizei-Direction allhier hat unterm 14- d. M eine Bekanntmachung erlassen, wornach den Kindern das Kreiseln, Stelzenlaufen, Ballwerfen, Reifenschlagen und dergl. andere Spiele auf den Trottoirs und in den Promenaden der Stadt verboten wird, weil es die Passage für die Fußgänger wesentlich beeinträchtigt Diesem Verbote würde man rückhalts loser seine Zustimmung ertheilen, da es wirklich hin und wie der zur Belästigung wird, wenn derartige Spiele auf den Fuß- wegen überhandnehmen, wenn nicht die andere Frage aus tauchte: „wo sollen die Kinder ihre Spiele treiben, oder sollen dieselben jetzt gar nicht mehr spielen, wie es die Erwachsenen doch früher recht gern und gewiß ungenirter, wie dies jetzt ge schehen kann, gethan haben?" Die freien Plätze zu solchem Zwecke werden immer rarer, die Gärten und Hofräume bieten auch wenig Raum dazu, und doch kann Niemand verlangen, daß die lebensfrohe Jugend in der Stube sitzen bleibe. — Ein berühmter Reisender weilt gegenwärtig in Dresden und hat auf der Webergafse in der Traube bescheidene Her berge genommen. Es ist der bekannte E. C. Döbel aus Ber- terode bei Eisenach, der einst als Wagner in die weite Welt ging und durch seine sechsjährigen Wanderungen im östlichen Europa, in Kleinasien und Palästina, in Arabien und Aegyp ten die Aufmerksamkeit der größten Gelehrten auf sich gezogen. Was hat dieser Mann Alles gesehen und erlebt. Döbel sah die Geburtsstätte Christi, er sah des Erlösers Grab, er wan delte in der heiligm Stadt, am Oelberg, am Vach Kideon, im Garten Gethsemane. Er trank Wasser des Jprdan, er blickte üb?r das galiläische Meer, er bestieg den Tabor, schritt über das Gebirge Karmel, stand auf der Felsenwarte des Sinai und irrte einsam in der Wüste Johannes des Täufers. Seine Erlebnisse, Gefühle, Anschauungen und Gedanken, legte er in Tagebücher nieder und ließ später daraus ein Buch unter dem Titel: „Wanderungen im Morgenlande" entstehen, das jetzt in siebenter Auflage gedruckt als eine höchst interessante Lectüre bezeichnet werden darf. Wer über den Orient, nament lich über jene Orte, welche allen Christen heilig sind, Belehr ung und erhebende Unterhaltung sucht, wird sie gewiß in dem mit guten Stahlstichen geirrten Buche finden, über dessen Werth eine Menge Zeugnisse sprechen. Als bemerkend Werth finden wir folgende: Firman des Sultan Muhamed II, Zeugnisse aus dem Sinai-Kloster, aus den Klöstern zu Nazareth, Beth» lchem, St. Johannes in der Wüste, Jerusalem, d<s Hofraths !>>. von Schuberth in München, des Professor 0r. Ehretzberg in Berlin, welche die genannten Länder selbst bereist hüben. Das von Döbel selbst aufgenommene Bild von Sinai nennt Ehrenberg das am meisten charakteristische von allen, so existi- ren. Gleichfalls ehrende Zeugnisse spendeten dem Reisenden A v. Humboldt, von Siebold und Hofrath I)r Falkenstein in Dresden — Herr Döbel, diese interessante Persönlichkeit, wird hier und da in Dresden sein Buch zum Kauf anbieter». Wir > bitten für ihn offenes Herz und offene Thür, typ tzr anpocht und seinen Namen nennt, wie denn jeder Gebildet mit hohem Interesse die verschiedenen in türkischer und ara bischer Sprache geschriebenen Schriftstücken betrachten wird, die der wackere Döbel bei sich führt. Wer sich, wie Er, der Gunst eines Alexander von Humboldt und anderer Cori- phäen der Wissenschaft erfreut, der wird gewiß in jedem Hause eine willkommene Erscheinung sein. — Nicht vollwichtige Imperials sollen, wie der „B. B- Ztg." aus Petersburg berichtet wird, von der russischen Bank am 13. d. Mts. ausgegeben worden sein. Diese Maßregel soll durch Entscheidung der russischen Regierung angeordnet sein, um der massenhaften Goldexportation aus Rußland entgegen- zuwirken. . — In Berlin war am Sonnabend bei dem sächsischen Gesandten Grafen von Hohenthal großes Diner. Außer dm Mitgliedern des diplomatischen Corps befanden sich auch unter dm Gästen der Ministerpräsident v. Bismarck und der auS Dresden hier eingetroffene Minister des Auswärtigen v. Bezchh sowie der Hausminister v. Schleinitz und der UnterstaatsPkre- tär v. Thile. ' — Was doch die Dienstmänner maqchylal für bläroök Aufträge bekommen. Am Sonnabend NachtsWs Uhr ließ sich ein übrigens anständig gekleideter Mann auf dem Rücken eine-: Dienstmannes aus einer Bierwirthschaft auf der Frohngaffe in die andere tragen, machte dabei Schwimmbewegungen und amü- sirte dadurch ein Trupp lachender Nachtwandler. Ob der Mann wohl ganz nüchtern gewesen sein mag? — Der Bienenzüchterverein für Dresden und Umgegend hat jetzt eine Einladung an alle sächs. BienenzüchterverÄne er lassen, sich zu der am 27. Mai d. I. hier (in Helbigs Re stauration) abzuhaltenden vorberathenden Versammlnng einzu finden, wodurch die Gründung eines allgemeinen Landes-Bienen- züchtervereins angebahnt werden soll. . - — Aus dm sächsischen Staatsbahnen und der Löbau- Zittau-Reichenberger Bahn finden zum Pfingstfeste mehrfache Extrafahrten statt, auch ist den zu jenen Tagen gelösten Ta- gesbillets verlängerte Giltigkeit ertheilt worden. — Festliche Tage, wie die Stadt Kamenz wohl nicht gleich wieder sehen wird, sind im Anzuge! Den 31. Mai wird dort das vierte oberlausitzer Gesangfest und Tags darauf das Lessingfest, mit Enthüllung und Einweihung der meisterhaft gelungenen Lessingbüste von Knaur in Leipzig, stattfinden. Die Comites für die gmannten Festlichkeiten haben sich bisher in schweigsame Bescheidenheit gehüllt, desto eifriger aber war ihr Bemühen im Stillen, für das Gelingen des Ganzen alle Kräfte aufzubieten. Die theilnehmenden Bewohner dieser Stadt sind mit Freuden bereit, die angemeldeten Gäste aufzu nehmen und zu bewirthen. Gewiß, diese Stadt wird sich auch bei dieser Gelegenheit nicht den alten Ruhm der Gemüihlichkeit und Gastfreundschaft rauben lasten! Am ersten Festtage findet unter der Leitung de» Hlr». CcintorS Stephan ein großes Kir- chencvncert stqtz. Ahends wird als Festspiel zur Vorfein de»
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