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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.12.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186212027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18621202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18621202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1862
- Monat1862-12
- Tag1862-12-02
- Monat1862-12
- Jahr1862
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.12.1862
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Ktz36 an entsprechender geistiger Nuancirung. Auch bezüglich der Rein heit der Intonation blieb zum Oefteren zu wünschen übrig. Das Spiel des Fräulein Harry streifte etwas zu sehr an da- Sou brettenhafte, was sich nun freilich mit dem Charakter dieser Rolle nicht wohl verträgt. — Noch viel weniger konnte Herr Iungmann als Hugo von Ringstetten genügen. Abgesehen auch von dem auffallenden Versehen, da- dem Sänger im ersten Acte begegnete, fehlte dem GesangSvortrage im Allgemeinen die erforderliche Aus arbeitung und Abgeschliffenheit. Einem Sänger mit so gutem Material kann es nicht schwer fallen, sich wenigstens in soweit eine künstlerische Tonbildung anzueignen, daß der natürliche Wohl klang der Stimme nicht allzusehr beeinträchtigt wird. Herr Iung mann kann übrigens Besseres leisten und hat auch schon Bessere geleistet als diesmal. Die Partie des Kühleborn sang Herr Rübsamen trotz starker Indisposition des StimmorganS mit großer Sicherheit, Correcthett und guter Nuancirung, wie da- nicht anders zu erwarten war, und zeigte damit, was er unter günstigeren Verhältnissen aus der Aufgabe zu machen im Stande ist. — Die undankbare und sehr schwere Partie der Bertalda ward von Fräulein Klotz recht brav wiedergegeben ; ebenso füllte Herr Offen bach als Pater Heil mann seinen Platz befriedigend aus. — Sehr hübsch wurden die beiden komischen Rollen des Veit und de- Hans von den Herren Bach mann und Lück wiedergegeben. F. Gleich. Verschiedenes. Eduard Vogel's Tod betreffend. Einige Journale brachten die Nachricht, daß das großbritannische Generalconsulat zu Leipzig vor einigen Tagen von seiner Regierung die bestimmte amtliche Nachricht erhalten: vr. Eduard Vogel sei schon vor fünf Jahren in Wadai hingerichtet worden. Diese Nachricht stützt sich, sagt der bekannte Reisende Ziegler, im Allgemeinen auf den bekannten Munzinger'schen Bericht, weicht aber von diesem in dem Schlußsätze wesentlich ab. Während in diesem, aus l'Obeid, der Hauptstadt von Kordofan, am 23. Juni datirten Berichte Muuzinger angiebt: Ein geborener Schingetiner, Namens Mohammed, habe ihm mitgetheilt, daß er von dem Sultan Simelek gehört, vr. Vogel sei von dem Wesir Germa (Schwestersohn de- Sultan- ScherifS) in Beschs, 16 Stunden südlich von Wara in Wadai, vor feinem Zelte niedergehauen worden, sagt die an Earl I. Russell gerichtete Depesche: die deutschen Reisenden Munzinger und Kmzel- bach hätten die sichere (?) Nachricht nach Ehartum gebracht, daß Eduard Vogel schon vor fünf Jahren auf der Grenzländschaft von Darfur (?) auf Befehl de- Sultans von Darfur (?) ermordet worden sei. Wie die betreffende Depesche zu dem von Munzinger'S Bericht abweichenden Schluffe kommt, weiß ich nicht, nehme jedoch an, daß der die Depesche vermittelnde Engländer den allerdings etwas complicirten BLricht MunzingerS nicht richtig verstanden hat. Wie eS aber zugeht, daß diese alte Depesche vom September jetzt erst noch so viel Unruhe macht, ist mir räthselhaft. (D. I.) Am 15. und 16. November war der zoologische Garten zu Hamburg zum ersten Male den Actionairen zum Besuche geöffnet, welche da- großartige Unternehmen mit ihren Familien sehr zahl reich in Augenschein nahmen und ihre lebhafte Freude über die schönen Einrichtungen an den Tag legten. Zuerst wurden die Besuchenden von einem großen freien Gehege angelockt, welches in besonderen Abtheilungen einige fremdländische Schafe, zwei Muflon aus Sardinien, vier zweihöckerige Kameele aus Syrien und/ drei ZwergzebuS enthält. Das stattliche Raubvögelhaus, welches hier zunächst liegt, scheint bis auf die noch in Arbeit begriffenen ge räumigen Gitterwerke vollendet zu sein. Ebenso' das zierliche HirschbauS und die Herberge für Hühner, Fasanen und Pfaue. Der Weg zu dem gleichfalls noch unvollendeten Maschinenhause für Vie Wasserkünste de- Gartens führt an der interimistischen Be hausung eine- virginischen Hirsches und eine- Hirsche- auS Siam vorüber. Um zu der noch im Aufbau befindlichen GroIe für Gemsen und Muflon zu gelangen, welche reizend auf dem Gipfel eine- natürlichen Tannenhügels, de- sogenannten Pestberge- liegt, passirt man den künftigen Wohnort der Stachelschweine, die See hunds-Behausung, da- Fischottern-Bassin und da- recht gefällig aussehende KänguruhauS. Nachdem noch die Lamahütte und die romantische Wafferfallgrotte in Augenschein genommen worden, ge langt man zum Bärenzwinger mit feinen ersten Bewohnern, einem hübschen braunen Bärenpaar aus Rußland. Der Bärenzwinger besteht aus drei Abtheilungen, welche die Beschauung von oben und von vorn am Gitter gestatten. Die noch unbewohnte mittlere Abtheilung scheint für Eisbären bestimmt zu sein, indem diese nur ein Bassin, die beiden andern außerdem aber auch einen astreichen Baum zum Erklettern für die Baren enthalten. An dem in ge schmackvollem Styl aufgeführten InspectoratShause vorüber gelangt man zu dem Oekonouuegebäude, wüche- mit feiner Umgebung zur interimistischen Unterbringung der bereit- vorhandene» Thiere be nutzt wird. I« Freien erblickt man dort eine starke Bertretu'ng deS Raubvogelgeschlechts und anderer Thiere. Die inner» Räume de- OekonomiegebäudeS, welche geheizt sind, werden ebenfalls von den verschiedenartigsten Thieren bewohnt. In großen Raubthier käfigen sind ferner untergebracht Wandertauben, eine Helmhocke, Iacuhühner, ein Bindenmarder, ein Pfaupaar, ein schönes Tiger paar, em Iaguarpaar, ein Rüffelbär, ein PrairiefuchS und zwei Wölfe. An der Kette liegt ein Waschbär. DaS provisorische Affen haus ist noch wenig bevölkert. Ein schwarzer Klammeraffe aus Neugranada, einige Kapuzineraffen und ein Paar kleine Rüffel bären ist die ganze Bewohnerschaft. Ein unverträglicher Javaner affe erleidet Emzelhaft. Seine Nachbarschaft bildet eine Beutelratte. In allen Räumen herrscht die möglichste Sauberkeit und sämmt- liche Thiere, welche auch interimistisch sehr geräumige Behälter haben, zeigen ein frisches muntere- Ansehen, so daß der Eindruck auch in dieser Beziehung ein durchaus angenehmer auf die Be suchenden war. Die unterirdische Eisenbahn in London, welche neuerdings dem Verkehre übergeben wurde, wird uns in märchenhafter Stille ihre Züge zu entsenden scheinen, wenn wir uns dem Gewühle am Strande und Cheapside entwunden haben. Diese- mächtige Seitcn- stück zu dem Themsetuunel verbindet Westend mit Holborn-Hill, durchschneidet also den belebtesten, verkehrreichsten Stadttheil. Ihre Länge beträgt 1'/, englische Meile. Sie bat fünf Stationen und an jedem Endpuncte einen aufs grpßartigste angelegten Bahnhof. Täglich gehen in 12 Stunden 200 Personenzüge hin und zurück; 7 Stunden sind für den Gütertransport reservnt, welcher wesent lich aus Schlachtvieh bestehen wird, da die Bahn ziemlich gerade den großen neuen Viehmarkt und die Schlachthäuser verbindet. Der Ertrag de- Anlage-CapitalS (7»/, Mill. Thlr.) ist auf 14 pCt. geschätzt, und wenn man die vortreffliche Lage der Bahn >und deren AnknüpfuvgSpuncte an die nach London mündenden Haupt bahnen berücksichtigt, so scheint diese Schätzung nicht übermäßig. Bau und Einrichtung sind äußerst solid und zweckmäßig, und die rasche Herstellung eine- so großartigen, epochemachenden Werkes dürfte einen der glänzendsten Beweise abgeben, dis zu welcher Herrschaft über die Natur der menschliche Geist gediehen ist. Man ersieht aus einer Correspondenz der „Italic" aus Neapel* daß nach einem dort herrschenden barbarischen Gebrauch die Leichen ungetaufter Neugeborener nicht auf dem Kirchhofe begraben, sondern in ein Kellergewölbe unter der Kirche von Santa-Maria la Nuova geworfen wurden. Dort wurden ste von unermeßlichen Schwärmen großer Ratten aufgefteffen, die sogar häufig mit Wuth über die Todtengräber hersallen. Die Stadtbehörde hat sich endlich zur Ab schaffung dieses Greuels veranlaßt gesehen und trotz de- Protestes des GeneralvicarS und des Cardinal- von Neapel auf dem großen Kirchhofe von Poagio Reale einen besondern Raum zur Aufnahme der ungetansten Kinder Herrichten lassen. Nachdem in Schleswig Kirche und Schule danifirt, Städte, Dörfer, Höfe und Straßen dänisch getauft worden sind, kommen jetzt die Wegweiser an die Reihe, danisirt zu werden. In einer geschloffenen Phalanx rücken durch das ganze Herzogthum von der Ostsee bis zur Nordsee die Meilenzeiger mtt dänischen Inschriften nach Süden vor. Als Beispiel wollen wir einige Namensver änderungen mittheilen: Hadersleben heißt jetzt „HaderSlev",' Apcn- rade„Aabenraa", Glücksburg „Lykkebjerg",Gravenstein „ Graasteen", Fegetafche „Feilomme" rc. Einfuhr von Bier aus Bayern. Während im Jahre 1858 im Ganzen 220,072 Ctr. Bier aus Bayern nach Sachsen gebracht wurden — wie das „Amtsblatt für die landwirthschaftlichen Ver eine" angiebt —, sind im Jahr: 1859 nur 215.883 Ctr., also 4183 Ctr. weniger, im Jahre 1860 nur 199,290 Ctr., mithin 20,782 Ctr. weniger, und 1861 blo- 198,487 Ctr., also 21585 Ctr. weniger als 1858 eingebracht worden. Ein neue- amerik. Patent betrifft Schlittschuhe, die ohne Riemen an den Füßen befestigt werden. Der Hintere Theil des Schlitt schuhe- wird mit einer Schraube an dm Schuh befestigt, die in eine Mutter einareift und noch mit einen Hakm sich festhält. Auf beiden Seiten befinden sich Klammem, die nach dem Fuß, bez. Schuh, gerichtet werden können und den Schlittschuh fest an den Fuß andrückeu. Im Monat November fuhr die Leipziger OmnibuS-Gesellschast auf nahen und entfernten Linien 68,024»/, Personen. Freiburger 15 Francs-Loose. Prämien.Ziehung vom lS. November. Serie 5929 Nr. 40 gew. 60,000 FrcS. - 4030 - 23 - 6000 - - 2594 - 41 - 2000 -
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