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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.03.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-03-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186703269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18670326
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18670326
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1867
- Monat1867-03
- Tag1867-03-26
- Monat1867-03
- Jahr1867
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.03.1867
- Autor
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» I««» 1«»t Mtz»- Sebmt März. tze. rck. ;er. ui. hwan. er Hof. und Prussr. nbaum. hner H. )ß. t. chwan. lwburg. um. , Hotel Nürnb. Miere, re au< Rusfie. ». jüringtt l. hant. )wan. ehn. >urg. lM. rphant. . gami. fS H.g. Sieb. Rusfie. »erg. Schwan. >ndon. russe. es Bee- : 5Z»'.' s/oLer. 108?/,) iS 115; vo» Anzeiger. Amtsblatt dcS KöM. Bezirksgerichts und des Nathß der Stadt Leipzig. A? 85. Dienstag den 26. März. ^ 1867. Bekanntmachung. Auf Grund sachverständigen Gutachtens wird die DeSinfection dar Aborte in alle» öffentlichen Gebäuden, Gasthöfen, Restau rationen, Eisenbahnhöfen und denjenigen Grundstücken, welche sich bei der vorjährigen Choleraepidemie als besonder- gefährliche Krankheitsheerde gezeigt haben, vom 1. April d. I. a« hiermit angeordnet. Die DeSinfection ist nach Maßgabe deS am Schluffe dieser Bekanntmachung unter D angefügten RecepteS und zwar am Montag, Mittwoch und Freitag jeder Woche dis zur Wiederaufhebung dieser Anordnung regelmäßig vorzunehmen. Wir werden die Durchführung der vorstehend angeordneten Maßregeln durch unsere Controlebeamten und sonst Beauftragten, denen der Zutritt in die Grundstücke und insbesondere zu den Gruben und Aborten unweigerlich zu gestatten ist, überwachen lassen. Widersetzlichkeit, Säumigkeit und Fahrlässigkeit in der Ausführung der DeSinfection, sowie jede andere Zuwiderhandlung gegen die Vorschriften dieser, sowie die der diesfalls noch zu erlaffenden Vorschriften aber mit Geld- oder Gefängmßstrafe auf das Stwngste ahnden. 3m Anschluß hieran empfehlen wir zugleich allen Grundstücksbesitzern und Miethbewohnern auf das Angelegentlichste, im An schluß an die von unS getroffenen Maßregeln auch ihrerseits mit der DeSinfection in der vorgeschriebenen Weise sofort zu beginnen. Gleichzeitig machen wir darauf aufmerksam, daß der Erfolg der DeSinfection ganz wesentlich mit abhängt von einer vorgängigen Räumung der Privetgruben, und eS erhalten daher die Grundstücksbesitzer hiermit Anweisung, die Gruben ihrer Häuser, sofern die- nicht erst ganz neuerdings geschehen, sobald als möglich gründlich räumen zu lasten. Leipz'g, den 21. März 1867. Der Rath der Stadt Leipzig. Der Stadtbezirksarzt. vr. E. Stephani. vr. H. Sonnenkalb. Ritscher, Act. D Ein Centner Eisenvitriol ist zu lösen in 300 Dresdner Kannen heißen Wasser-. Von dieser Lösung ist in die Aborte der Etagen am Montag, Mittwcch und Freitag einer jeden Woche eivzugießen und zwar so, daß an jedem dieser Tage */, Kanne der Lösung gerechnet wird auf 1 Persel. Ein Wort zur Verständigung. Nichts über das Maß. In Nr. 75 d. Bl. hat sich ein Menschenfreund gedrungen ge fühlt, unter Hinweis auf die traurige Lage der nicht selbstständigen Kaufleute einen WarnungSruf ergehen zu lasten, dahin lautend, daß jeder junge Mann, den das Schicksal nicht reichlich mit irdi schen Gütern ausgestattet, sich lieber jedem anders als dem Han delsstande zuwenden solle, und, diese Anschauungsweise als richtig adoptirend, stellt in Nr. 80 d. Bl. ein anderer Berather der Ju gend den Beruf de- Apothekers als besonder- einladend hin. ' Gewiß ist es vom Publicum nur mit dem größten Danke auf- zunehmen, wenn Männer, denen ein Herz für- Gemeinwohl im Busen schlägt, die von ihnen gemachten Erfahrungen und Wahr nehmungen der öffentlichen Kenntniß nicht vorenthÄten, damit die große Mehrheit, der eS oft versagt ist mit eigenen Augen zu sehen, auS der Einsicht Einzelner Nutzen ziehe; man darf aber verlangen, daß solcher öffentlich ertheilte Rath, von Einseitigkeit fern, ven betreffenden Gegenstand weder in einer vameru odseura, »och unter dem Scheine deS elektrischen Lichtes, sondern so darstellt, wie n sich ohne weiteren Apparat dem Auge deS Beobachter- zeigt. Diesem Grundsätze sind beide erwähnte Artikel nicht ganz treu geblieben; der Verfasser deS Aussatzes in Nr. 75 malt nur grau w grau, der andere läßt auf seinem Bilde den Schatte» ganz auS, und eS möge daher einem Dritten gestattet sein, di« Behaup tungen der beiden Ersten einigermaßen ernzuschränken. ES soll keineswegs geleugnet werden, daß da- abschreckende Gemälde, welche- Nr. 75 entwirft, viele- Wahre enthalte, obgleich ein gute- Theil des Gesagten immer nur enm grano sutts auf zunehmen ist, aber man vermißt eine richtige Angabe der Grund ursachen, auS denen die beregten Uebelstände hervoraegangen sind. Nach dem Dafürhalten deS Schreibers dieser Hecken ist aber der Grund, warum so viele dem «ausmann-stande Angehörige sich in ihren Erwartungen getäuscht sehen, nicht in ihrer materiellen, sondern in ihrer Intellrctuellen Mittellosigkeit zu suchen. ES bat sich von lange her 'unter vielen Leuten (selbst unter solchen, die sich für einsichtsvoll halten) da- Vorurtheil vererbt, daß eS zur Ergreifung deS KaufmannSstandeS just keiner besondere« Begabung bedürfe, daß vielmehr jeder junge Mensch, welcher die behufS der Confirmation vorgesckriebene Reife erlangte, vollkommen befähigt sei, zu MercurS Fahne zu schwören. Dieser irrigen Ansicht ist eS zuzuschreiben, daß eS unter den Kaufleuten (um mich eines kaufmännischen Ausdruckes zu bedienen) neben verhältnißmäßig wenig krima Qualität so viel Leermäa und Tertia giebt; die bei der jüngst stattgefundenen Freiwilligen- Prüfung gemachten Wahrnehmungen könnten zu dieser Behauptung die Illustration liefern. Wahrhaft tüchtige Kaufleule befinden sich, trotz aller Concurrenz, noch nicht in der bettelhasten Situation, in welcher der Herr Verfasser deS Artikels von Nr. 75 die gesammte nicht selbstständige KauftnannSwelt erblickt; ein« Umschau unter den vielen Hunderten von Angestellten in unserer Stadt kann dafür Zeugniß ablegen, und wenn behauptet worden ist, daß die besten Kräfte, wenn unglücklicherweise außer Condition gekommen, nicht im Stande wären, selbst bei den bescheidensten Ansprüchen, wieder ein Unter kommen zu finden, so ließen sich dagegen Fälle ciliren, wo Handels häuser, um hervorragende Posten auSzufüllen, trotz glänzender Gehalts-Offerten nur mit Mühe und nach mancher erfolglosen Correspondenz, de» geeigneten Mann fanden. (ES sei bei dieser Gelegenheit erwähnt, daß wir in Leipzig nicht erst einer Einrichtung wie die vorgeschlagene Niederlegung eine- Onrrieulum vitao eum Lunerm an der Börse bedürfen, da wir in der „ Stellen - Ver- mittelungS-Anstalt deS Kaufmännischen Verein-" da- beste — leider vo» vielen Seiten noch nicht hinlänglich gewürdigte — Auskunfts- Mittel längst besitzen). ES gilt, wie bei jeder andern, so auch bei der kaufmännischen Thätigkert, der volkSwirthschaftliche Grundsatz, daß alle Arbeit, körperliche sowohl als geistige — insofern sie auf Erwerb abzielt — eine Waare ist, deren Preis sich auf dem großen Markte der Welt nach Angebot und Nachfrage regelt. Freilich wechseln auf diesem Markte die Conjuncturen in der Regel nicht so schnell, wie an der Warenbörse; den Beweis dafür finden wir unter Anderen in demjenigen Stande, für welchen der Herr Verfasser des Artikels in Nr. 8V so eifrig Propagande macht. Die — im Verhältnisse zu den Anforderungen, welche an da- Wissen eine- Apotheker- gestellt werden — notorisch un genügende Bezahlung hat zur natürlichen Folge gehabt, daß sich immer weniger Jünglinge der Pharmacie zuwenden, so daß jetzt, wie an jener Stelle erwähnt ward, die Nachfrage sich zum Angebot wi« 100 z« 8—10 verhält, und trotzdem wird es noch eine- größeren Mißverhältnisses bedürfen, um die Gehalte der Pharmaceuten ans die gebührende Höhe zu bringen.
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