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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.12.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-12-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186212110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18621211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18621211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1862
- Monat1862-12
- Tag1862-12-11
- Monat1862-12
- Jahr1862
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.12.1862
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m er er. Amtsblatt des Sönizl. Bezirksgerichts mb des Raths der Stadt Leipzig. W SIS. Donnerstag den 11. December. 1862. Ziel tts- i. rt. n. K önn. R. udol- n. i. bürg. -aus. en. Stadt zarni. on 'chleiz, Wien. iburg. nd Stadt garm. terdam !oydo» Mexi- auf schloß 97.65; Ztalien. t mob. rs. A^. 60 biS ' 46^/«, pirilus: ril-Mai 14"/ri» Selb.- nd v„ mr.) — m. l von ll. L. Bekanntmachung. Die öffentliche Mischung der Nummern 63. Königlich Sächsischer Lande« - Lotterie, so wie der Gewinne 1. Clafle erfolgt Sonnabend den 13. December d. I. Nachmittag« 3 Uhr in dem Ziehungssaale Johannisgaffe Nr. 48, 1. Etage, wobei e« jedem Anwesenden freistehl, sich von den für diese Lotterie bestimmten 80,000 Loosen vor deren Mischung beliebige Nummern vorzeigen zu lasten. Bon den für die 1. bi« mit 4. Elaste dieser Lotterie planmäßig ausgeworfenen Nummern und Gewinnen von je 3000 Stück werden an jedem der betreffenden 4 Ziehungstage Bormittag- von 8 Uhr an 2000 Nummern und Gewinne, Nachmittags - 2 - - 1000 - - gezogen. Leipzig, den 10. December 1862. Königliche Lotterte »Direktion. Ludwig Müller. Bekanntmachung. Im Vorrathshofe sollen Dienstag den LS. December d. I. früh von S Uhr an folgende Gegenstände: I Anzahl eichene Breter 5—8 Ellen lang, i Anzahl Karrenhölzer 4—12 Ellen lang, I 1 weiche« Holz 3—18 Ellen lang, Zoll stark, weiche Bettstollen 3—7 Ellen lang, 2/3—^ 4 Zoll stark, kiefeme Pfosten 3—8 Ellen lang, 1'/, —2 Zoll stark, Thüren, Leimzwingen u. s. w., alte- Kupfer rc. l - Epündcbreler 4—8 Ellen lang, 1 - Schalbreter 5—6 Ellen lang, I - Latten 6—8 Ellen lang, so wie hartes und weiches Brennholz, ferner L Spritze - y, mit 4 Rädern zum Abhebcn, 1 Cylinder mit Windkessel und Standrohr ebenso, l vollständiger Zubringer (sogen. Repsolder) und I dergleichen unvollständiger gegen entsprechende Anzahlung und unter den an Ort und Stelle bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden verkauft werden. Leipzig, den 10. December 1862. -De- Math- MOPm-MtiE» z«o» Dorrath-hofe. Die Anforderungen der gewerblichen Zukunft an Meister, Staat und Gemeinde. Sin Wort an unsere Gewerbtreibenden und ihre Freunde. Mit Einführung der Gewerbefreiheit und der Constituikkng der Gewerbekammern ist unser ganze« Handwerksleben, unsere Gewerbeindustrie in eine neue Entwickelungsperiode getreten und jetzt tritt dringender als je die Frage an unsere älteren und jüngeren Gewerbtreibenden heran, ob sie sich der höheren, steigen den Anforderungen an ihre Energie und Geschicklichkeit bewußt find und Kraft und Willen haben, ihnen sich gewachsen zu mache«. Die Gewerbefreiheit ist Nichts, als die endliche Gewährung eine« mit dem Menschen geborenen Rechtes, mit seinen gesunden Glie dern auf ehrliche Weise sein Brod unverkümmert verdienen zu dürfen. Noch ist diese« Recht kein volle«, denn noch darf die ehrliche fleißige Hand nicht überall schaffen, wo sie ^Arbeit findet, noch fehlt uns die Freizügigkeit, noch wird jener mittelalterliche, rechtlich nicht zu vertheidigende Tribut de- Einzug«- (Bürger-) Geldes erhoben und damit den jungen Gewerbtrerbenven da« meist sauer erworbene Sparcapital wieder abgenommen zu einer Zeit, wo er bei Gründung seiner Selbstständigkeit mit jedem Pfennig sehr ernst und sorgenvoll umgehen muß. Wir werden nächstens die beklagenSwertheu Verhältnisse der Leipziger EinzugSgeld-Taxen besprechen. Die Gewerbefreiheit wird binnen wenig Jahren schon dem Erwerbs- und industriellen Leben unserer Stadt ein völlig anderes Gepräge geben, die Arbeit-Verhältnisse werden sich nach Innen in der Betriebsweise und den Löhnen heben, nach Außen an räum licher Ausdehnung bedeutend erweitern. Die Freiheit der Arbeit wird sicherlich reichen Segen stiften und rührige Betriebsamkeit und offnen Sinn für technische Fort schritte mit dem äußeren VorwärtSkommen belohnen. DaS aber verhehle sich Keiner, daß die Gewerbefreiheit auch ihre Gefahren hat, wie jede Freiheit. Ein im Zunftzwauge ausgewachsenes und sicher gewordenes Geschlecht wird so Manchen aus seine« Reihen unter den neuen Verhältnissen unlergehen sehen. Der alte, faule Schlendrian, dem sich unter dem Schutze der Zunftprivilegien der beschränkten Anzahl Meister und der in gewissem Maße erzwun genen Kundschaft so Biele hinaeben konnten, zum Theil auf Kosten der zu lebenslänglicher Unselbstständigkeit verurtheilten Gesellen — zu welch letzterer Misere unser Bürgergeld redlich mithalf — dieser Schlendrian muß aufhörcn; von jetzt au heißt e- »Augen wach, Hände rasch.* oder — ein Anderer schiebt dich morgen bei Seite! Die Concurrenz jüngerer Meister wird an sehr Viele, die nach wie vor in den Tag hineinleben, bedrängend herantreten und sie vielleicht zu spät aus jener Lässigkeit aufrütteln, die der Deutsche so gern für unentbehrliche Gemüthlichkeit des Lebens auSgiebt. ES ist uns von tüchtigen Meistern gesagt worden, daß eine ganze Reihe ihrer College» neue Stücke in ihrem Gewerbe nach den neuen vervollkommnten HerftellungSweisen und Anforderungen überhaupt nicht zu fertigen vermöchten und sich lediglich mit Repa raturen beschäftigten. — Es ist sehr leicht voraus zu sehen, was derartige Gewerbtreibende von der Arbeitsfreiheit zu erwarten haben. Auch ist 'die Klage des PublicumS eine ganz allgemeine, daß sehr viele GewerbSarbeiten nach langem unverantwortlichen Warten theuer und schlecht zugleich sind. Hier ist also ein Feld für ge schickte und fleißige jüngere Hände, auf dem mit Tüchtigkeit und PÜnctlichkeit vorwärts zu kommen ist. Dafür wird sich daS Publi cum gewöhnen mögen, die Handwerker nicht ein halbe- oder ganze- Jahr mit Berichtigung der Rechnungen warten zu lassen. Da daS Capital derselben in der Regel ein beschränktes ist, so lassen sich die großen Bedrängnisse erklären, in welche unsere Gewerb- lreibenden unbekannterweise durch eine derartige Nachlässigkeit ge bracht werden. Und leider ist dieselbe oft bei notorisch Vermögenden in unserer Stadt geradezu System, da- wir nicht ander- al- schamloS nennen können. Der Handwerker darf darüber nicht einmal ein Wort äußern, sonst verliert er obendrein noch me Arbeit. — Wird erst bei uns das öffentliche Leben freier, der Gevoffen- schastSgeist unter den einzelnen Handwerken stärker, alsdann läßt sich durch festes Zusammenstehen und -Gehen diesem drückenden Unwesen auch wirksam entgegentreten. Vorerst aber muß da« alt vererbte Vorurihell unter den Gewerbtreibenden noch mehr als bisher sich verlieren, de« Mitmeister, well er Eoncurrent ist, nicht als Genossen, sondern mehr als Feind anzusehen. An Staat und Gemeinde treten mit den neuen Verhältnissen
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