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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.12.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186212144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18621214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18621214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1862
- Monat1862-12
- Tag1862-12-14
- Monat1862-12
- Jahr1862
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.12.1862
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Tageblatt Anzeiger. Amtsblatt bis KInU. Bcziilsglkichls md des Raths dcr Stadt Leipzig. W 348. Sonntag den 14. December. 18«L. Bekanntmachung, die Anmeldung zur theologischen Candidatenprüfung betr. Diejenigen Studirenden der Theologie, welche gesonnen sind, sich vor Eintritt der Osternferien I8Ü3 dem Lxamen pro eanäiäalura zu unterziehen, werden hiermit unter Verweisung aus 8» 9 des Prüfung-- Regulativs veranlaßt, ihre Anmeldungsgesuche nebst den erforderlichen Unterlagen bis zum - - LV. Januar L8«S in der Canzlei der Königlichen KreiSdirection allhier (Postgebäude) abzugeben oder, soviel die auswärts sich Aufhaltenden betrifft, unter der Adresse dcr Königlichen Prüfungs-Kommission für Theologen portofrei anher einzusenden. Leipzig, am 13. December 18tt2. Königliche Prüfungs-Commission für Theologen. v. BurgSdorff. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten morgen Montag den LS. December ». e. Abends Vr? Uhr. Tagesordnung: 1) Wahl eines VicebürgermeisterS. 2) Gutachten des Ausschusses zum Bau-, Oekonomie- und Forstweseff über die Veräußerung eines ArealstreifenS an der kleinen Gaffe an Herrn Laukner. 3) Gutachten des VerfassungSauSschuffeS über den Antrag deS Herm Stadtverordneten Kohner, die gegen eine wider die Bestimmungen deS Bauregulativs gegebene Entscheidung der Regierungsbehörde einzuschlagenden Schritte. Leipziger Lunstveretn. Ausstellung im Vereinslocale. Der heutige Vortrag des Herrn Architekt O. MotheS über „Nürnbergs Kunstleben im Mittelalter" wird mit einer Ausstellung von Photographien nach Nürnbergs mittelalterlichen Baudenk malen, in neuen sehr scharfen Aufnahmen (aus dem Verlag von S. Soldan in Nürnberg), ferner von mehreren Stichen nach plastischen Kunstwerken, wie Bischer-Sebaldusgrab, KrafftS Sacramentshäuslein, dem Haupt-Portal der Lorenz-Kirche u. A. verbunden fein. Außerdem sind drei neuere Oelgemälde ausgestellt, welche der „Verein für bildende Kunst in Cassel" zur Begründung eines dortigen städtischen Museums erworben hat. „Die Wiedererkennung des Odysseus durch Penelope" ist der Gegenstand eines Bildes von Dir. E. Bendemann in Düssel dorf (gemalt in Dresden 1860). Mit sinnender Miene fitzt der Dulder Odysseus, den Penelope umfängt, nach den Worten de- 23. Gesangs: ..Also tcr Held und der Gattin erzitterten He>z und Kniet, Als sie die Zeichen eikannt, die ganz ihr verkündet ObyffeuS. Tbränenbewegt flog hin sie zu ihm und sank mit den Armen Ihrem Gemahl um den Hals und das Haupt ihm küssend begann fie: „Grolle mir nicht mein Theurer!" Die Scene hebt sich in warmer Fackelbeleuchtung von de« nächtlich dunkeln Hintergrund der offenen Halle ab. DaS Bild ist da- Vereinsblatt deS sächsischen KunstvereinS von G. Koch lithoaraphirt. Die andern zwei Gemälde des Cassler Vereins sind „Ansicht deS Weserlhals" von Kotsch, und „kämpfende Hirsche" von DeikerS in Cassel. Ferner sind vom Holzbildhauer Franz Schneider hier fünf Altarsiguren zur Ausstellung eingesandt worden, welche für den in romanischem Styl gehaltenen Altar der Kirche zu Lengenfeld i. V. bestimmt und deshalb in der Auffassung an die Stylsormen der ro manischen Sculpturen, wie z. B. das der goldnen Pforte in Frei berg und in der Kirche zu Wechselburg sich anschließend ge halten sind. Sta-tl heater. Wie alljährlich, so ward auch diesmal der Geburtstag Sr. Maje stät deS Königs im Theater durch eine Festvorstellung bei er leuchtetem Hause gefeiert. Nach der trefflich au-geführteu Jubel- Ouverture von C. M. von Weber folgte ein für diesen Tag gedichteter Prolog, von Herrn Devrient ganz vortrefflich vor- getrageu. Da- berühmteste Werk eine- im vorigen Jahrhundert hoch gefeierten französischen Componisten kam bei dieser Gelegenheit zur Aufführung: „Richard Löwen Herz", Oper mit Tanz von Sedaine, übersetzt von Johann Andrer, Musik von Andre Ernest Modeste Gretry. Die ehemalige Bedeutung und Popularität der Musik Gretry'S wird z. B. dadurch bewiesen, wie Rousseau dem Componisten dafür dankte, daß dessen Musik ihm das Herz wieder für Empfindungen erschlossen habe, denen er es nicht mehr für zugänglich gehalten — wie Grimm erklärte, daß während des berühmten Streites der Glucksten und Piceinisten Kenner und Laien darüber einig seien, daß kein Cowponist mit so viel Erfolg italienische Melodik dem Charakter der französischen Sprache anzupassen und den Geschmack der Nation durch Feinheit und Geist in allen Motiven zu befriedigen verstanden habe. Als Beleg für den Enthusiasmus, den „Richard Löwenherz" auch in Folge der großen politischen Ereignisse hervorrief, führen wir an, was Ed. Devrient in seiner „Geschichte der devtschen Schauspielkunst" von der Aufführung der Oper zu Mannheim unter JfflandS Regie erzählt: „Eine Aufführung von Richard Löwen herz, kurz nachdem Ludwigs XVI. Gefangeunehmung (179 t) be kannt geworden, hatte Jffland bei den Emigranten besonders in Gunst gesetzt. — Die Aufregung der französischen Flüchtlinge bei dieser Vorstellung überstieg alle Grenze». Verse wurden aufs Theater gewoffen, die auf stürmische- Verlangen abgelesen werden mußten. Bei Blondel'S Arie „O Richard, o mein König" flog eine gefüllte Geldbörse auf die Bühne. Weiterhin entstand lautes Schluchzen, wildes Geschrei, Umarmungen. Bei der Befreiung Richards wurden die Bänke bestiegen, van schrie, man raste, und deS unglücklichen Ludwigs Name wurde im Parterre zum Losungs worte der stürmenden Statisten auf der Bühne gemacht. Al- da rauf da- ganze Personal hervorgerufen wurde, sagte Jffland auf französisch: „„Möge der König einen Blondel finden, der sein Leben rettet!"" Fügen wir noch hinzu, daß Gretry'S Geburtsstadt Lüttich nach dessen Tode (1813) mit der Stadt Pari- einen jahrelangen Proceß um den Besitz des Herzens de- Componisten führte und dieses endlich 1828 in Gretry'S Denkmal zu Lüttich feierlich beigesetzt wurde — so wird man sich einen Begriff von dem Ruhm dieses TonsetzerS und dem Ansehen machen können, in welchem derselbe stand. — Doch — sie truusil glori» mrmckz — unter dem am 12. De cember 1862 im Leipziger Theater zahlreich versammelte» Publicum war vielleicht kein Einziger, der eine Note von der berühmten,
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