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Dresdner Nachrichten : 04.02.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186902041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18690204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18690204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1869
- Monat1869-02
- Tag1869-02-04
- Monat1869-02
- Jahr1869
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- Dresdner Nachrichten : 04.02.1869
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- ? i.? I' ! °vev Verübung eines ausgezeichneten Diebstahls angeklagt. Hin Juli v. I. ivar Straßburger bei»« Mühlenpachter Geißler in Kaiy in Stellung: mir ih», eondilionirte daselbst der Rt'üller geselle Hauschild. Am 10. Juli, eines Sonntags, halte sich Hauschild nach Dresden begeben und Straßburger beiuiyle diele ihm günstige Gelegenheit um seinen Rebengesellen ni besteh len. In der gemeinschasilickien Kammer beivahrte Hauschild in eiiter stieiselasche seine Sachen: unter diesen besand sich auch eine Blechbüchse, in welcher Thaler Geld lagen. Diese mit einem Borlegcschloß verschlossene Sparbüchse bat Straßburger gewaltsam geöffnet. sich den Inhalt angeeignel, sofort ebne Borwissen des Rluilers den Dienst verlassen und Vas gestolilene Gut verlhan. Der 'P'erdackal richtete sich natürlich sofort aus Straßburger, der Gensdani: machte ihm deohalb Berhall und er gestand auch smart den Diebstahl. Der Berleiue wurde durch die Ellern Straßburger'» entschädigt, InFolge ver vvm Angeklagten gemachten Zugeständnisse, ivelche die Anklage voll ständig deckten, wurde heule ebne Innelmna von Gerichts»!»"'»'» verhandelt und der Angeklagte nach dem Anträge des Staats anwalto Reiche Eiienstue! -u l '.stionalen Gesangniß veruriheill. — Auck' in der nveiten, gegen Earl 'stsap Fleischer gerichteten He.uvtverhandluna t'and eine ,lu;iebung von Sehesien nielu statt. Fleischer, aus Wilsdruff gebürtig, W Iatire alt. seine» Stau des Bäckergeselle, ist de.- cinsachen DiebualilS angeklagt. An geschuldi-rter har keine reine Bergangenheil mehr, eine vier invnailiche Gesangnisuirase rveg-n Diebstahls belastet ihn Am 16. A'vveinber v. I. besaitd sich Fleischer zimi Besuche beim Gürtlermeister Gage. Bei einem sruberen Besuche Halle ,v!ei scher wahrgenommen, daß iit einem Bavvkaslchen verschiedene Scknnucksachen. namentlich eine goldene Uhrkette und drei Ringe ausbewahrt irnirden Als er nun an jenem Tage sich allein in der Wohnung Götze's besand, nahm er das Papptastchen aus der verschlossenen Kommode an sich. Uhrkelle und Ringe wurden versetzt und der Psandschilling in der Sparkasse Uns bar angelegt. Andere, in dem Pappkäskchen liegende Sachen, als eine silberne und zwei goldne Radeln. zwei unechte Hemd knöpschen und einen Sblipo, ivars Fleischer ins 'Pöaffer. iveil er fürchtete, durch dieselben entdeckt zu werden. Der Ange klagte gesteht den Diebstahl zu. seine Absicht sei aber nur aus die Uhrkette und die Ringe gerichtet gewesen. Staatsanwalt Roßleuicher beantragt Bestrafung nach dem vollen Werkhe der im Papptastchen besindlichen Gegenstände A4 Thaler, auf den eventuellen DoluS de» Angeklagten hiniveisend, ivahriiid Adv. Gerlach nrir die Strafe nach Hohe von Sk Tlialern, als des Betrags der Uhrkerle und der Ringe, bemessen haben will. Die Berrheidigung betont den geleisteten Ersah, weist aus die sieben wöchentlicizc Untersuchungshaft hin, die er bei dein offenen Ge ständnisse, welches Angeklagter sofort abgelegt habe, für nicht gerechtfertigt halte und bittet, diese Umstände bei der Strasab Messung zu berücksichtigen. Das Urtel lautete aus 1 Jahr 2 Wochen Arbeitshaus. — Angekündigte Gerichts- B erhandlung e n. Heute, Donnerstag, finden folgende Einspruchsverhandlungen statt: Bormiliags 0 Ukr Privarklagsache de» Eriminalaensdar >nen Borsberger wider Earl Emil Moritz Opitz: 0' Uhr wider den Braugehilsen Carl Biertel ivegen Widersetzlichkeit, Wider setzung gegen erlaubte Selbsthilfe und Beleidigung: lOj Uhr wider den Bergmann Earl Ebregoit Reichelt von liier wegen Betrugs: l l > Uhr wider Ernst Eduard Richter in Losch witz rvegen Diebstahls: Borsitzender GerickirSrath Eberl — Bc'orgen, Freitag, BorniüiagS U Uhr Hatiplverhandlting wider Ernst Theodor Borstig aus Oppach wegen ausgezeichneter Unterschlag ring und Fälschung: Borsitzender Gerichrsralh Ebert. — Sonn abeitd, Veit 6. Februar, Bormiliags 0 Uhr Hauptverhandlung wider Gustav Adolph Strecker von hier wegen Belruas und Diebstahls: Borsitzender Gerichlsraih Einen. schließen und von einem GenSdarmericposten beseheni Ange sichts per wachsenden Aufregung traten der Gemeinderath und die Freiwilligen zusammen und bahnten sich durch die Menge den Weg in die Kathedrale, in deren Innern sie den Gouver neur nicht fanden, da derselbe mit einigen Domherren in die Saeristei gegangen war Inzwischen hatten aber auch die Bolksbanfen sich den Eingang erzwungen und ergossen sich in Kirche und Bloßer hinein. Der Gouverneur kam herab in das Ski oster, um die Menge zu fragen, was sie wünsche. Die aber horte ihn nicht an, sie stürzte sich unter dem Geschrei: „Es lebe die Religion!" aus den Wehrlosen und durchbohrten ihn mit Dolchstichen, nachdem schon ein Schuß au» unmittel barer A'ghe ihn aus den Tod verwundet statte. Dann, heißt es, schlangen die Mörder ihm eine Schärpe um den Hals und schleppten ihn zur Freitreppe, von wo sie die Leiche aus den Platz vor der Kathedrale hintrugen. Hier machten die Frei willigen, untersucht von dem Beiter Regiment Basten, einen Angriff ans die Empörer, säuberten den Platz und brachten den Leichnam ins Ralhhans. Der Militär Gouverneur erklärte die Stadl in 'Belagerungszustand und es nun den viele Berhaflun gen vorgenommen, darunter mehrere geistliche Würdenträger. Auch der Erzbischof Anaslasio R. Iuslo wird vor Gericht ge stellt werden. Es heißt, er habe von den Sinsen der Käthe drale au» die fanatische Menge mit dein Buse: „Man beraubt die Kirche!" noch mehr erhitzt. Jetzt ist der Dom geschloffen. eue rr eich. TaffcSfleschichte. lvie mild die k k. >dn ni; dm politischen „Ausschreitungen" des katholischen Elerus beurcheilk. reigl unter Anderem die Freisprechung des Pfarrers Dugolin in Raibach Lberkärmhen. Er halte unter Anderem den Bauern gesagt, wenn der Baiser sortt'ahre. kirchemeindliche Gesetze zu ianekio niren, so unterschreibe er sein Todesurtheil. Der Teufe! wolle jetzt auch den Staat regieren, und es sei ihm richtig gelungen, seine HBstwsbelser ans Ander zu bringen. Durch die Genest migung kirchenieindlicher Gewtze eiunemde sich der staiser die Herzen seiner klnterthanen und arbeite den Hoheinollern vor, die ihn bald ganz vom Throne stoßen würden: er werde ohne hin nur noch einstweilen daraus geduldet Bor Gericht crläu terre der Pfarrer diese Acuße:ung dahin: „Die BerarößerunaS sucht Preußens ist bekannt und auch, daß sur den König von Preußen die Freimaurer, deren Großmeister er ist, und ivelche jetzt in Dcsterreich Eingang stnde», eifrig wühlen, sowie die Bismarck'schcn Journalisten. Unser Kaiserhaus aber ist durch die Borsehung und die Geschichte aus den Kaiserlhron von Deutschland berufen, und meine Aeußerungen waren nur ein Ausdruck der Besorgnis; und Angst, daß Se. Majestät den Ehrennamen eines katholischen Monarchen und das Anrecht auf den deutschen Kaiserthron verlieren könnte." Es ist bemerkens- werth, daß die Bauern von Radlach ihren Pfarrer, der im vorigen Sommer mehrere Jesuiten bei sich beherbergte, durch energische Kundgebungen des Mißfallens genörhigt lgaben, diese Gäste zu verabschieden. Spanien Die blutige Dhat, durch ivelche die Kathedrale von Burgos am Ast. Januar geschändet wurde, ist ihrem Her gang nag, noch nickt ganz llar geschichtlich dargestellt. Der Gouvernemenlsseerelar nahm selbst Dheil an der Ausführung des Decg-els: es gelang ihm jedoch, der BolkSwuth zu entfliehen. Schon Dags vorher war eine gewisse Aufregung in einem Theile der Bevölkerung bemerkt morden, indem die Lüge in Umlauf gesetzt worden war. daß die Negierung sich der Kir chenschätze die Kathedrale von Burgos ist wie eine der schön sten. so auch eine der reichsten gothischen Kirchen Spaniens bemächtigen «volle, während deck, nur ein Beneichniß anige nommen werden sollte. Als nun am Montag Morgen der Gouverneur Guilerre; de Castro, begleitet von seinem Seeretar und dem Polizei Impeetor. sich nach der Kathedrale begab, hat len sich auf dem erzbischösl-chen Platze zahIi-'M Bo'.tshausen anqesammelt. In die Kirche eingeueren. ließ er d,e Pforten (riseubahilvelkthr. Schluß. Was den zweiten Einwand der für weitere Douren nicht ausreichenden Beguemlichkeil betrifft, so kan» dieser noch weni ger Geltung beanspruchen, denn wenn unsere Wagen die Mog licktest des SichlegenS in sich schließen, so liegt diese nicht in dem Plane der Eonstruetion, sondern rangirt nur als Miß brauch, als DrdnungSwidrigkeil, Diese Eigmschafl kann daher nicht zum Borzug der Eonstruetion erhoben werden, aber wohl die Anfrage an alle Direelionen, sei es der Slaatsbahnen wie der Privaibahnen, anregen, warum noch immer nicht dein dringenden Bedürfniß der menschlichen Matur in dem Zustande der Erschöpfung in der 'Art Rechnung getragen worden sei. daß den Reisenden wirkliche Lageestälten zu Gebote gestellt werden, wie es nur unlängst erst Gerstäcker in einem interes sauten Artikel in der Gartenlaube, als in Amerika fast allge mein eingestihrt, eben so anschaulich wie lehrreich vor Augen geführt har Unter den »unteren Portheilen sei hier eines Gewinnes gedacht, der, wenn er auch ein minder erheblicher, doch für die Maucinlichkest und Annehmlichkeit der Reisenden unter Um ständen recht wesenllich ins Geivicht fallen kann. Bei unfern Wagen verfällt der Reisende viel zu sehr den Maßregeln des Schaffners für seine Unterbringung. Im Besitz seines Biliets ist ihm noch lange nicht gestattet, je beliebig in die geöffneten Thüren seiner Wageneiasse einzusteigen: die Sonderung je nach dcm Fiel der Reise, je nach Herren oder Damen , Rauch oder nicht Rauch Eoupv unterwirft ihn ganz der Anordnung des Schaffners, der, auch den besten Willen vorausgesetzt, in den wenigen Augenblicke» nicht immer im Stande ist für eine be friedigende, möglichst gleiche Bertheilung die nölhige Sorge zu tragen, sondem das Ergebnis; von all diesem Hin und Her fragen und Anordnen ist sehr oft, daß einzelne Eoupes un erträglich gestillt, und dicht daneben andere Eoupß's leer oder säst leer sind. Diese unselige Bevormundung von Sei ten der Eonvueleure ist durch jenes System in vielen Punelen gründlich zu Beider Gewinn beseitigt. Der Reistnde sucht nur seine Wagenelasse, steigt die wenigen Stufen hinan und sucht sich mit dem ersten Ueberblick den Platz, den er seinen Wün scheu entsprechend erachtet, und das Bestürmen des Schaffners, so wie seine Einmischung, die dem Reisenden, wie dem Schass ner schließlich zur wahren Qua! wird, sinkt auf rin Minimum herab. Das Uebersichlliche der Wagen nach amerikanischem Sifftem zeigt schon dem flüchtigsten Blick, wo Leere, wo Ueber suliung, so daß es nie zu einer ungleichmäßigen Unterbringung kommen kann 'Bon weit größerem Werth erachte ich einen ande en Bor zug des amerikanischen Systems, der allein schon so ins Ge wicht ru Gunsten desselben fällt, daß, wenn man ihn voran stellt, es >'ast überflüssig erscheint, der andern zu gedenken. Ich erinnere an die vielerlei Eventualitäten und Situationen, die wahrend dcw Fahrt den Reisenden heimsuchen können und den dringenden Wunsch Hervorrufen, mit dem Schaffner sich zu verständigen oder den Play zu verlassen. In den Eoupes unserer Wagen kann sich die Lage zur wahren Berziveiskung steigern, weil man durch mangelnde Eommunication von aller Hülse abgeschnitten ist, während in jenen Waggons beides, die Berslänoiguna mit dem Schaffner, oder der Umtausch des Platzes mit dem Aufenthalt in der freien Luft vor der Ein- gangslhur aut die leichteste Weise ins Werk gesetzt werden kann. Wahrhaftig, die Pein der Isolirung kann in solchen Augenblicken so entsetzlich sein, daß jede Beschreibung hinter derselben zurückbleibt, so daß es dem Berständniß unerklärlich, wie bisher viele Direelionen sich über die dringende Rothmen- digkeil, hier ernstlich Hülfe zu schaffen, so sorglos haben hin- ivegsetzen können. Sind sic auch weniger dringend, so treten bei dem sich immer mehr steigernden Pcrkehr auch die weiteren Eristen;- frageii der Ernährung und Stärkung ans der Reise selbst im mer unabweisbarer als Wünsche und Bedürfnisse des Publi kums heran, denen aus die Länge der Zeit, bei der Strömung unserer Lebens und EivilislUionsverhältnisse, nicht mehr ver weigernd wird Widerstand geleistet werden könne»; wo dann ebenfalls sie Einrichtung nach amerikanischem System, die die Passage unter den Wagen wahrend der Fahrt gefahrlos gestat tet, mit einem Schlage alle jener 'Bervollkommung des Reifens jetzt entstehenden Schwierigkeiten ans dem Wege räumen und die Einführung fliegender Restaurationen gestatten würde. Dürste noch oin Schönheitsgrnnd auf Beachtung Anspruch machon, so wäre der freudigen Empfindung zu gedenken, die den Reisenden erfaßt, wenn er in den freieren, nach den Sei ten offneren Waggons plötzlich in einer schönen Gegend fast die ganze Landschaft zu beiden Seiten vor sich ausgebreitet sieht und sich mit äußerstem Behagen ruhig von sesticin Platze Mts sich dieses Genusses ganze Strecken entlang erfreuen kann' wahrend er in den Coupes unserer Wagen sich nur mit dem begnügen muß, was der kleine Raum einer Fensterscheibe bis zu ihm gelangen läßt, und auch dessen nur unter der Bedin gung, daß er den Kopf besonders der Fensterscheibe zuwendet. Wäre hiermit die Darlegung an dem Punete angelangt, wo sie sich „ach einem geeigneten Schlußivorte umzusehen hätte, so drängt sich dies vor Allem in den Wunsch zusammen, es mochte der Beleuchtung gelungen sein, in den Kreisen Beach tung und Anregung zur Prüfung zu finden, denen cs zunächst anheimgegeben. die weitere 'Ausbildung und Bervollkonlinnung des Eiseiibahiilebeiis anzuslreben und das als werlhvoll Er kannte zu Rntz lind Frommen des großen Publikums zur als baldigen Anssuhning zu bringe». — Der Bersuch selbst, ei,um Gegenstand zu besprechen, der dem eigentlichen Berns des Schrei? bers fern liegt, ist sich zu deutlich bewußt, daß ihm nichts fer ner liegt, als den guten ''stillen oder die Ehrenliastigkeit der Direelionen, die mit der äußersten Berücksichtigung der gerech ten Wunsche des großen Pudlitums wohl nur aus Untennlniß etwas im Rückstände get>Iiet>en, auch mir im Entferntesten an- zntasten, um sich zu dessen besonderer Belheuerung gedrängt zu suhlen: er darf aber wohl zur Rechtfertigung seines Hervortre te»S in Anspruch nehmen, daß es außerhalb der Presse ja wohl gar nicht einen anderen Weg giebt, Betrachtungen und Wunsche, die in dem Bertehrsleben selbst heranreifen, zun, Ausdruck zu bringen. Lb diese 'Absicht bei der Feststellung von Feit zu Feit zu berufender Generalversammlungen Vorge legen, ist dem Schreiber dieses fremd, jedenfalls mußte diese elwaige 'Absicht, daselbst Uebelstände oder Borschläge zu Ber- besseruugen zur Sprache zu bringen, daran scheitern, daß nicht dem großen, Wünsche hegenden Publikum, sondern nur ver langenden Aetivnären mit viel Fassungskraft der Eintritt ge staltet ist. So redueiren sich diese Generalversammlungen zu einer Art Familienfest, zu einem sehr harmlosen Austausch. Die Direelion giebt Kenntnis; davon, daß es ihrer unermüde- ten Thäligteil gelungen, die Einnahmen abermals un; ein Be trächtliches ;n steigern, und somit den Herren Actionairen eine immer reichere Dividende gewahrt werden könne. Die Herren Aetionaire taffen sich schmunzelnd herbei, das ihnen Gebote auch diesmal einsackeln zu wollen, und danken mit der Per sicherung, daß sie auch bei einer noch höheren Rentabilität nicht zuruckschrecken würden. — Es wird eben ein Stück Eommcntar zu einem schon vor 20 Jahren von einem geistreichen Manne gethanen Ausspnich aufgeführt: daß man leider oft in« tauf männischen Leben die TKgriffe von Mittel und Zweck nicht klar nno richtig zu scheiden wisse. — Bon einer Vertretung der Bedürfnisse und Wünsche der Richlaelionaire, des großen Pub likums. Veiten ganz und voll gerecht zu werden, meines Erach ten» allen Directionen als würdigstes Ziel ihrer Thäligkeit vor Augen schiveben sollte, ist so gut wie nicht die Rede. Sollte sich Schreiber dieses hierin irren, sollte er noch einmal erleben, daß ein Aclionair nur entfernt einen ähnlichen Antrag stellen wurde, als etwa: man möge doch ja zuvörderst einen Theil der großen Einnahmen dazu verwendcm, sämmtliche Gehalte der Unlerbediensteten so weit aufzubessern, das; sie mit etwas we niger Sorge an ihr Tagewerk gehen können — oder man möge den Fahrtarif im Allgemeinen oder Einzelnen, vielleicht am richtigsten nur für die dritte Elaste herabsetzen, damit die Prosperität der Eisenbahn auch dem Lande und seinen ärmeren Bewohnern zur Segnung gereiche, - oder inan beeile sich, alle Bcrbeffeningen und Bervollkoimnnungen einzusülwen, die bereits auf anderen Bahnen als solche anevlannt worden sind, um den Wünschen und Bedürfnissen des größeren Publitums gerecht zu werden wenn dem Schreiber dieses von einem derartigen in einer nur aus Direetoren und Artionairen geint deten Beriammiiing geslAIlen Antrag nur einmal die leiseste Andeutung zu Gesicht tominl. so wird er nicht Anstand neh men. zu glauben, der jüngste Tag sei nicht allzu fern, und gern seine ganze Auseinandcr;etzung sur ein müßiges Geschreib sei erkläre». L. T. * Rosiiui's sterbliche Reste. Tie „Allg. Zlg." er salut, daß die Unterhandlungen mit Rossini'» Witlwe betreff» der Ueberlragnng der Asche des großen Maestro nach Italien gänzlich gescheitert sind. Der Geineinderalh von /Florenz ver langte die unbedingte Uebergabe von Rossim's Ueberrcslen, mn dieselben sofort in Santa Eroee zu bestatten, wofür er der Witlwe ihre enzene spatere Beisetzung daselbst versprach. Frau Rvsnni aber erklärte, sich in leiner Weise von der Asche ihre» Gemahls trennen und eben so wenig sich nach Italien begeben z» wollen. Sie soll beschlossen haben, das Grab des ver ewigten Bicisters selbst nül einem bescheidenen Leichensteine zu zieren. * Lust sch iss fahrt üb er's Meer. Bon Rew Pork wird nächstens der Luslschiffer Alerandcr Ehevalier eine Ballon reise über den atlantischen Qcean unternehmen. Er will die Entfernung in drei Tagen und orei Rächt?» zurücklcgen. * Ein galanter Arzt. Der einst berühmte Balthasar Ludwig Tralles zu Breslau 1706—1707 war auch Dichter »nd verschrieb einer jungen schonen Dame, welche sich beklagte, das; er ein tleines Ueberbcin auf ihrer Hand nicht geschwind vertreiben könne, folgendes Reccpt: „Du Mail, daß von dcr stand bu ch Pflaster und durch Met «Un k-utzi ll drrbcB „ich; zu veiju.-y-N s-i, <ä ttotl, I>> lu-rcn Fabl, d»> s>>- Uli Al dach' kuss.-i,, Mud, iZ-icuneii, cs acivi?; in üiirzcin much-» niusscn. Hühl' durch -clnidcn Ickl A,, Tropfen Er; »"d Ltcrn, Sv mi d ,->n Krorvc'chen doch wcan-lüsien bin! * Man soll Nichts übe! nehmen! Ans dem Oberland meldet die „Badische Landes-,eitung": Bon einem Leiche» schauer wurde nachstehende eigenrhümliche Sterbefallsanzeige an einen Notar eingeschickt: „An ein Großherzogliches Badisches Herr Notar. Diesen Morgen um halb 4 Uhr starb die Leiche des verstorbenen Ursula Kratzert ans Mangel an Impressen, was mir ein großherzogliches badisches Herr Notar nicht übel- nehnien werden. Nachdem sich alle Zeichen des Todes gezeigt haben, kann somit übermorgen um halb vier Uhr Eaplan Bs- gel beerdigt werden."
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