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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.12.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186212288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18621228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18621228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1862
- Monat1862-12
- Tag1862-12-28
- Monat1862-12
- Jahr1862
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.12.1862
- Autor
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Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. s« Sonntag den 28. December. 1 rr ks'f» »r ^ Aufforderung. 1862. Um die durch das Gesetz vom 24. December I84L und ErgLnzungSgrsetz vom 23. April L8LY angeordnete Auf« stellung der Gewerbe- und Personalleiter-Kataster für das Jahr L8VS bewirken zu können, bedürfen wir zur Vervollständigung der bereit- eingegangenen HauSlisten genaue Verzeichnisse über da- Einkommen der angestellten Beamten, Geistlichen, Kuchen- und Schuldiener, überhaupt aller eine öffentliche Function bekleidenden Personen. Es werden daher die sämmtlichen hiesigen Königlichen, Universität-- und anderen Behörden veranlaßt, diese Verzeichnisse, in welchen 1) die neue Brandkataster-Nummer der Wohnungen der Angestellten, 2) die vollständigen Tauf- und Geschlechtsnamen derselben, 3) deren feste- Einkommen nach dem Betrage, welchen es am Schluffe dieses JahreS erreichen wird, 4) die steigenden und fallenden Emolumente nach dem Betrage, wie solche in den AnstellungSdecreten oder sonst Seiten der Anstellungsbehörden berechnet find, in Ermangelung derartiger Angaben nach Höhe der Summe deS letzten JahreS genau aufzuzeichnen, insbesondere auch L) die darunter befindlichen Ortszulagen und der etwa bewilligte Dienstaufwand bemerklich zu machen, an die Stadt-Steuer Ginnahme allhier spätestens bis zum S Januar L8SS abgeben zu lassen. Spätere Gingaben können bei der bevorstehenden Katastration nicht berücksichtigt werden und die betreffenden Behörden haben dpher die durch verzögerte Ginreichung derselben in den Katastern herbeigeführten Unrichtigkeiten zu vertreten. Leipzig, den 17. December 1862.- Der Rath der Stadt Leipzig. —^ Dr- Koch- Taube. Bekanntmachung. Mit dem am 2. Januar wiederbeginnenden Geschäftsbetriebe der Sparcaffe haben wir die Einrichtung getroffen, daß im Laufe des Monat Januar der Donnerstag als RückzahlungStag in Wegfall kommt und dafür als Cinzahlungstag benutzt wird. Leipzig den 27. December 1862. Die Deputation zur Spareaffe. Stadttheater. Am zweiten Weihnachtsfeiertag ward, wie fast alljährlich, auch diesmal ein neues Stück zur Aufführung gebracht. Die Wahl war auf das neueste Schauspiel von Mosen thal gefallen: .die deutschen Komödianten", das auf dem Wiener Hofburg- theater zuerst mit gutem Erfolg erschienen war und bereit- auf verschiedenen anderen deutschen Bühnen mehr oder weniger Glück gemacht hat. Der Dichter führt hier Persönlichkeiten und Zustände auS einer früheren Periode der Geschichte der Schauspielkunst vor und zwar auS derZeit, zu der es weder Hof- noch Stadttheater für die deutsche Kunst gab, vielmehr das dramatische Kunstbedürfniß deS Volks von ambulanten Truppen oder — wie man damals sagte — Banden unter Führung von Komödianten-Meistern oder Princi- palen, die natürlich selbst Schauspieler waren, vermittelt wurde. Die Höfe und Überhaupt die vornehme Welt fanden nur Geschmack an der italienischen Oper, der damals schon prächtige Theater er baut wurden, und an dem französischen Schau- und Lustspiel — die deutsche Sprache und die deutsche Kunst, die allerdings noch in der Kindheit waren, wurden von oben herab grundsätzlich mißachtet. Ein solcher Stofs hat allerdings ein großes historssche- Inter esse, ob er aber für dramatische Verwendung in allen Stücken geeignet ist und nicht vielmehr sein sehr Bedenkliche- lmbe» dürste, ist eine andere Frage. Zuerst stehen dem heutigen Publicum die vorgeführten Persönlichketten und Zustände sehr fern : wa- stutz der Mehrzahl der Theaterbesucher die Komödianten-Principal« Ludoviei und Frau Caroline Neuberia, der seiner Zeit berühmte Wiener Hanswurst Prehauser rc. ? Diese Personen und diese Zu stände können kein allgemein menschliches Interesse haben, wie die großen Persönlichkeiten der Weltgeschichte, weil ihre Sphäre eine zu beschränkte, fest abgeschlossene ist. Nur für den mit der Kunst geschichte genauer Vertrauten hat dergleichen Interesse, es werden demnach mit diesem Schauspiel dem großen Publicum gegenüber Voraussetzungen gemacht, welchen dieses nicht entsprechen kann. Ferner aber find wir auch keineswegs ein Freund von Schau spielen, in denen das Publicum hinter die Coulissen geführt, die Theatermisere ausgepackt und der Stand der dramatischen Künstler herabgesetzt wird. Uns wenigstens thut es stet- weh, wenn künst lerische Persönlichkeiten und der Stand der Künstler, mit ihnen aber die Kunst selbst, zum Gegenstand des Spottes, oder was noch schlimmer ist, des öffentlichen Mitleids gemacht werden. Dazu aber giebt ein solcher, einer noch dunkelen Periode der Theater geschichte entnommener Stofs nur zu viel Gelegenheit. In der Art und Weise,-wie Mosenthal den Stoff ver arbeitet hat, erkennt man die Hand des geübten Bühnen schrift- IstellerS. . Geschick in der Formuliruug und Frische des ColoritS fist besonders de» ersten Acten nachzurühmen; im weiteren Verlaufe de- Stück- und namentlich gegen den Schluß hin werden die .Contourev de- Gemälde- jedoch matter, die Färbung erscheint «blässer, da- Ganze verliert sich fast schon in sentimentale Ueber- chwäuglichkeit. An letzterer leidet namentlich der Held deS Stücks, Georg Ludvvici. Anfänglich erscheint er als eine kräftige, von Begetsteruug getragene Natur, bald aber schwindet ihm die eigent- iche Thattraft und mit ihr auch da- erhöhte Interesse. Beinahe vqsselbe gilt von dem Charakter der Eonradme, während Prehauser M dm bereit- öfter gesehenen sentimentalen Lustigmachern gehört. Die Reuberin ist hier nur eine Nebenfigur. Sehr aut find dem Dichter die episodischen Gestalten de- Eusebius Hühnchen, der Srigitte und de- Wetzell gelungen, ebenso wie auch der ortho- >ope Pastor Ludovici und die einfache mädchenhafte Meta gut ge- eichnet find.
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