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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.12.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186212288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18621228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18621228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1862
- Monat1862-12
- Tag1862-12-28
- Monat1862-12
- Jahr1862
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.12.1862
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7254 Unaeachtet der Ausstellungen, die diesem Schauspiel gtaenÜber Und eS^ergingen nrehrere Lage. machen, ist doch keiueSweg« zu verkennen, daß viele Einzeln- Heiliger Abend kam. Da pochte eS au die Thür der einsamen zu ma_,..., » , heiten sehr gut und daher von nachhaltiger Wirkung sind. — Die Ausnahme, welche das Stück bei dem sehr zahlreiche» Pu blicum fand, war dem Wesen desselben entsprechend: der Beifall, den die ersten Acte fanden, ließ während der zweiten Halste der Vorstellung etwas nach. Was von Seilen der Direction und Regie für diese Novität aethan worden, verdient volle Anerkennung, ebenso wurde in der Mehrzahl der hervortretenden Rollen sehr Gutes geleistet. Be sonderes " ' -L ferner radine), ^ „ (Caroline Neuder), des Herrn Stürmer (Pastor Ludovici) und der Vertreter der komischen Rollen: des Herrn Czaschke, der Frau Bachmann und des Herrn Bachmanu rühmend hervor zuheben. Die wichtige Rolle der Meta gab ein neues Mitglied der Bühne, Fräulein Rähse. Die Aufgabe war eine zu schwie rige für die allem Anschein nach noch im Stadium der Anfänger schaft stehende Darstellerin. Die junge Dame ist nicht ohne Begabung , auch zeigte sie bereits einen gewissen Grad von Rou tine, allein sie versteht es noch nicht, den rechten Ton für große und ernste Momente zu treffen. Vor Allem hat sie darauf Bedacht zu nehmen, gewisse kleinstädtische und an die DarstellnngS- weise auf kleinen Bühnen erinnernde Manieren im Spiel und beim Sprechen abzulegen. F. Gleich. - Leipziger Lun-verein. Den heutigen Vortrag des Herrn Prof. vr. Luthardt „lieber den Entwickelungsgang der religiösen Malerei" wird eine Reihe ausgewählter Nachbildungen religiöser Malereien aus den Hauptepochen der bildenden Kunst, und zwar Werke von Peru- gino, Rafael, RubenS,Murillo, Cornelius und Over beck umfassend, begleiten, darunter der große I. Keller'sche Stich nach dem berühmtesten religiösen Malerwerk aller Zeiten: Rafaels DiSputa. Im Interesse des Vortrags werden die geehrten Zuhörer er sucht, nicht später als zu der festgesetzten Anfangszeit, '/,12 Uhr sich im Vereinslocal einfinden zu wollen. „Lasset die Lindietn zu mir kommen." —ES war an einem Nachmittage in der Festwoche, als am Sortiertische in der Post, worauf sich die Briefbeutel aus allen Theilen der umfangreichen Stadt wre eben so viel Bächlein in die allumfassende See zu ergießen pflegen, dem einen der expedirendeu Beamten ein Briefchen auffiel, das für die Stadlpost zurückgelegt werden sollte, denn eS stand Leipzig darauf zu lesen. Der Be amte wurde von einem seltsamen Gefühl berührt als er die Auf schrift las. Das Briefchen wanderte aber den gewöhnlichen Weg aller der Tausende und aber Tausende von seinen Brüdern dahin, wo die in der Stadt bleibenden auf die verschiedenen Bezirke ver theilt werden. Weil man aber allda n gerade dies kleine Sendschreiben schicken den Gang in das Cabinet, wo ernste ver zv cht wußte, wohin mau ollte, so machte dasselbe chwiegene Männer sitzen, welche das Amt haben, über unbestellbare Sendungen »u entschei den, die Oeffnung der „tobten" Briefe, wie der Engländer sagt, vorzunehmen und so die Rücksendung derselben an die betreffenden Aufgeber zu ermöglichen. Die ^Commission würde auch mit diesem Briefe eben so ver fahren und denselben vernichtet haben. Aber eS wachten noch an dere Augen über demselben. Denn eS hatte eine eigene Bewandt- niß mit demselben. Als nämlich die Reihe der Eröffnung an dies Briefchen kam, laS man folgende Adresse: An den heiligen Christ in Leipzig. In dem Briefe aber stand Folgende-: „Lieber heiliger Christ! ES ist nun bald Weihnachten, und ich weiß, wie Du jetzt bei allen guten Kindern einkehrst und jedem artigen Knaben und Mädchen etwas schönes milbringst. Ach, lieber heiliger Christ, komme doch auch zu unS; denn wir warten gar sehr auf Dich. Bescheere mir eine Schultasche, wo ich meine Bücher hinein thun kann, wenn ich in die Schule gehe, und meiner Selma auch eine. Auch hätten wir gern Jede- ein Paar neue Schuhe, denn eS ist recht schlechte- Wetter. Meinem Kurt bringe auch ein Paar Bleisoldaten mit. Der arme Junge muß jetzt so viel in der Stube stecken. Dann aber muht Du auch mein Mütterchen wieder aesund machen. Mutter ist schon lange krank, muß an Krücken gehen und kann sich nicht helfen. Ach, bitte, lieber heiliger Christ, vergiß uns nicht. Ich will auch recht artig sein und der Mutter gehorchen. Wir wohne» ***straße Nr. im Hofe. Marie, Selma, Kurt." Mutter mit ihren drei Kindlein, und herein traten eine Dame und zwei Herren und legten, nachdem die Kindchen in die Kammer ge schickt worden, der armen, au- den bessern Ständen stammenden wackern, aber unglücklichen Frau Geschenke aller Art auf den Tisch, zündeten einen Baum an und bescheerteu den drei Kivdlein, wa- fle sich gewünscht hatten. Da« Alle« hatte der wackere Beamte angerichtet, hatte wohl- tMige Herzett erweckt und auf die unverschuldet in- Elend ge ratene kleine Familie, die verwaist war, obwohl der Vater noch !, aufmerksam gemacht, so daß sie nun wohl vor Noch sicher sei» werden. Das Alles ist wahr und trug sich in Leipzig zu im Jahre de- HeilS 1862. Der Brief war doch an seine Adresse gekommen. postwesen. —HL. Die Chemnitzer Handels- und Gewerbekammer hat in ihrer ersten öffentlichen Sitzung auf Antrag de- Herrn Burk aus Glauchau beschlossen: »die hohe Staatsregierung zu ersuchen, nach dem Beispiele anderer Staaten da- durch Nicht- als durch den Gebrauch gerechtfertigte Brief- und Packetbestellgeld ferner in Weg fall bringen zu lassen." Dieselbe Stelle wird die übrigen Handelskammern im Lande angehen, sich diesem Beschlüsse anzuschließen. (Oesterreich hat be kanntlich schon seit vielen Jahren kem Bestellgeld mehr, Preußen hat seit Mitte dieses Jahre- dasselbe abzuschaffen angefangen.) Bravo! — Die Uhr an unserem Postgebäude, die beiläufig weder einem Glücklichen noch einem anderen Menschen schlagen wird, da sie sich nur des Zeigend der Zeit befleißigen wird, hat verschiedene un vorhergesehene widrige Zufälle durchzumachen gehabt, die ihre Voll endung verzögert haben. Sie wird nicht lange mehr auf sich warten lassen. Die Hauptstörung begab sich durch da- Zerbrechen des großen durchsichtigen Zifferblattes während de- Transports. Verschiedenes. Bei der tausendsten Aufführung der „Weißen Dame" von Boieldieu in Pari- am 16. Dec. sang Mad. Lestage, welche seit 36 Jahren der Opsrs. eomiyuo angehört, auch zum tausendsten Male im Chore mit. Der Sohn de- bereit- 1834 gestorbenen Componisten verzichtete auf die Tantieme jene- Abend- zu Gunsten der Arbeiter von Rouen, in welcher Stadt sein Vater (1775) ge boren und auch durch ein Standbild geehrt worden ist. In Paris ist jüngst ein Schneider gestorben, der im Jahre 1812 mit 1 Thlr. 6 Sgr. (wofür er einen Westenstoff kaufte) sein Metier begann und jetzt ein Vermögen von 5,803,450 Fr. 25 C. hinterlassen hat. 13. Am untengefetzten Tage bei der Leipziger Produeten-Börse tu Platz- wie in Termin-Geschäften (durch „loeo". auf der Stelle, und >.p.", d. h. pro, zu späterer Lieferung, angedeutet), bezüglich ») de« Oele- für t Zoll-Centn er, d) de« Getreide- und der Oelsaate« für l Dresdner Scheffel ldaneben auch für 1 Preuß. Wispelj, e) de« SpirituS für 122*/, Dresdner Kannen oder 1»/, Eimer 2»/, Kannen (d. i. gerade Ebensoviel, wie 100 Preuß. Quart) vor gekommene Angebot-., verkauf-, und Begehr-.Preise (mit„Bf.*, Briefe, „bz.*, bezahlt und „Gd.*, Geld bezeichnet) nach Thalern au-geworfen. Rüböl loeo: 15 aL Bf.: x. Dec. u. p. Dec., Jan. ebenfall- 15 a/t »Bf.; p. Jan., Febr. 14^/« «L Bf.; p. April, Mai 14k/, ^ Bf. Leinöl loeo: 15 aL Bf. Mohnöl loeo: 17»/« a/t Bf. Weizen, 168 sL, braun, looo: nach Qual. 5—5*/, Bf. snach Q. 60—64 a§ Bf.1 Roggen , 158 SL, loeo: nach Q. 3"/,, —4 a/ Bf. snach Qual. 47 — 48 Bf.; p. April, Mai 47 a/t Bf., 46 a§ Gd.) Gerste, 138 sL, loeo: nach Qual. 2»/, —3 a/t Gd. snach Q. 34—36aLGd.j Hafer, -8 «L, loeo: 1»/,. a§ Bf.; nach Q. 1»/« —1"/,«a? bez. s21'/, a? Bf., n. Q. 21 - 21'/, a/t bez.j Wicke», 178 sL, loeo: 3aL Gd. s36 a^ Gd.1 Rapp-, 148 sL, loeo: 8'/,, aL Gd. s103 aL Gd.j Spiritus, loeo: 14'/,a^ Bf., 14'/«—14'/, aL bez., 14'/, a^ Gd.; p. Jan. 14»/. a/t Bf., 14'/, a-k Gd.; p. Jan. bi- Mai in gleichen Rate» 15'/, aL Gd. Leipzig, 27. December 1862. vr. jnr. Kretsch»»««, Vecr.
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