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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.01.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-01-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187101026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-01
- Tag1871-01-02
- Monat1871-01
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.01.1871
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imk Manne j n, welck,.- »leitete yl:ch w >d inni> Freund- : erein, f. pcssel s twe hwager reilnaht , xn uns: r t/ar, LRickae il ,.be unse.'I Erscheint tiißlich früh 6'/, Uhr. Lr»«ttt«» „» EkprNti»« JotzanniSgassr 4/5 Baaatw. Redakteur Fr «kttun. Sprechstunde d. Aedvclion »on > > — ii U»r H»ch«>:>>»G« vi» »— !> Udr. «nnahme der für die nächst, folgende Nrnnmer deftlmmren Insrntte in dm Wochentagen dis 8 Uhr Nachmittags. TaMalt Anzeiger. Amtsblatt dcs Kviiigl. Bejirksgnichts mid dek NW dir Ttabl Lcip;iz. MonlEA den 2. Januar. Auflage 87ür>. ^t,ouvc»ir«I»plris Virtteljahrltch I Tblr 7'. )!qr üicl. Vringerlobn i Lhlr. 1 Ngr' Inserat, dir Spaltzeile l'/« Ngr. ükltumcn unter k. strixirliourkrlch dir Lpallzcile 2 Ngr Litt«» ttto Klemm. Univessilätsstraßc 22, Loral-Eomploir Haliistraßr 21. Ml. chwistr dem li sß tü unfe Vüller Bekanntmachaag. rratur d^sj fers 19". Xij an» vldner Ar » de Bavi' do, g V >r. Viunrr, >r Hamdu' >. de Bolog ^ ner Hahr- e'S Vviet. g. A>M lnchaer v- Braunsis,- l H. de Polvzi Druden, H. de Poloqi >, Stadt v'Ä liaimrrsch.u.» >. Würzd ^ Rhein. IIP !, Bvhmif nlethe 3>, —, do. Eei »uldschein - - ose von 1 ss.Pran, , Rtliii nerrkaner nk—, ' Täcks 3t, W-,ir en 8l'ft,.R> l. Amst-i hambar ndon 3 11 ankfurt a 80»/,. k. do. 3 M. au k. L. ».13»/,, E<t> jl. kurz -ö irlchk!' r lick.. ^ n den Ular jompagn' r taillone 7>ev! ihnen, l lirsseüs > Sp< r . Bor :n Mont ! vorgcfun' !, vei Co!'!'?aa diesseits M Podbi st idS I < ist, der .nb rn, der l leiten ^ ' Vvrana'ttzg eie Plii .vuc Wir dringen hierdurch in Erinnerung, daß de» fünf Thaler Straft für jeden EoutraventionHfakl Schmer nnd Eis aus den GrnndsiLren ans die Gtrnsi»« »der »Genttiehe« PlLtze nicht nedrncht »erde« darf, vielmehr sind zur Ablagerung von Schnee und Ei- nur folgende Orte bestimmt: 1) da- an der Kreuzung der DaiscnhauSstraße und der Verbindungsbahn südlich gelegene Feldstück, 2) ein Thctt der Ranstädter Viehweide unmittelbar hinter dem Frankfurter Thor«, 3) die den Steinmetzmeistcr Einstcdel'schen Erden gekorjge, außerhalb de- Tauchaer Thore« am Wege nach dem HLndcl'schen Bade gelegene Wieu, 4) da- vor dem Gerderthore an der Kreuzung der Berliner Straße und der Thüringer Eisenbahn gelegene abgearadene Feldstück. Gleichzeitig werden die GrundstüWbesitzer, beziehentlich deren Stellvertreter ans ihre Verpflichtung: bei Schneefall »nd Frnft UingS der Stra-enfronte ihrer Grundstufe de« Fnstwea «nd die Tagerinne« »»« Schnee nnd GiS j« reiniae« und bei Glatte -nrch Lttenen non Sand, Asche oder Sagespäne« für Erhaltung eine- ficher gangbare« Fn-wrae- zu sorgen^ uni der Bedeutung aufmerksam gemacht, daß Unzen jeder Vernachlässigung dieser im östeulUchen In- terefft dringend geborenen Vorschriften der /schuldige Fünf bi- Zwanzig Thaler Geldstraft oder nach Befinden verhältnißmäßige Gesängnißstraft zu erwarten hat. Leipzig, den 31. December 1870. Der Math der Stadt Leipzig. Vr Koch. Müchel. Res. Bauplatz - Versteigerung. Der an der Hohe» Strafte zwischen dem Schumaim'scher StiftuugShauft und dem Grund stücke der Kran verw. 0r. Sckreber gelegene, der Ltadhcmeinde gel-orige Bauplatz von ca. I8I-1 Lin.« Gien Flächeninhalt soll an den Meistbietenden verranft werdet-, und beraumen wir hierzu den versteigernngStermin an Rath-srelle auf Kreitag de» 18. Aannar 1871, Vormittags II Uhr, an Mt der Versteigerung wird püactlich -ur angegebenen Stunde begor.nen und dieselbe geschlossen werden, sobald wettere Gebote nicht mehr Erfolgen. Die Versteigernng-bediugungev and ern Situation-plan liegen in unserem Bauanite, Ralbhau- 2. Stage, -ur Änsichtnahme au«. Leipzig, den 28. December 1-70 Der Math drr Stadt Leipzig. Eerutti. 0r Koch ung. Vstittwoch de« 4. Zannar 1871 VornnttagS von 10 Uhr an sollen in dem Eommun- arundstücke an der Wasserkunst Nr. 1b die von dem Umbau de, rvthen Kunst übrig gebliebenen Bau hölzer und Pfosten rc. gegen sofortige Zahlung und,unter den ,m Termine bekannt zu mackend-, n Bedingungen öffentlich an'den Meistbietenden verkauft «erden. Leipzig, den 20. Tecems-er 187V. Des Raths Deputation zur Wasserleitung. Die Kna> tecta der ersten Bürgerschule zu Leipzig. Die Einrrchtung>.n, ' Zweck und die Ziele der Knabeuselecta der 1. Bürgerschule zu Leipzig . . ^ '- ^ ^ -- A sind in vielen Kreisen nicht genügend bekannt der Eltern da- Folgende darüber mitzutheilen Daher erlaubt sich der Unterzeichnete im Intercf Die Anforderungen des öffentlichen, geschäftlichen und gesellschaftlichen Leben- an die allgemeine Bildung -rde- Einzelnen sind in steter Steigerung begriffen, und es herrscht in allen kompetenten Kreisen darin vollständige Uebereinstimmung. daß der Abschluß der Schulbildung mit dem 14. Lebens jahre em genügende- Ergebniß nicht gewähren kann. Immer allg<meiner erhebt sich der Ruf nach der Einrichtung von Fortbildungsschulen: die Woh.i -at der uvirercii Ausbildung soll allen Kindeen zugewendel werden, auch denen, die mir dem 14. L ben«jahre eine gewerbliche Thätigkeil beginnen müssen. Anbererftu- ist die Wohlhabenheit in Leipzig in den lernen Jahrzehnten so erfreulich g-ftiegen, daß gegenwärtig viele Ellern in der Lage sind, ihre Kinder bis zu dein vollendeten 16. Lebcns-ahre noch ganz in der Schule lasten zu können. Auf diese Elaste der Leipziger Bevölkerung ist die Knabeuselecta berechnen Sie steht demnach in oer Mitte zwischen den Schulen, welche ihre Schüler bis zum 14. Jahre behalten, und der rein wissenschaftlichen Schule (Gymnasium und "'ealschule 1. 5>>v„l'„g), teren Lehrgang auch in dem günstigsten Falle nicht vor dem 17. bis i r. LebenSiahre di- ^gemacht sein kann, und thatsächlich gehen die Abilurienlen dieser Anstalten sehr oft in noch mehr vorgerücktem Alter von der Schule ab. Die Knabeuselecta ist keine Fachschule Ebenso ist jeder rein wissenschaftliche llnlerricht ausgeschlossen, namentlich all«'5 da§, wa- nur als eine Vorstufe zu späterem Lernen aus der Universität, im Polytechnikum oder nine ähnlichen Schule seinen Wertb hat. Die Selecta ist allein auf die Ansorderungen d v bbrgeil-chcn Leben- berechnet, auf die Ausbildung von Handwerkern, Landwirlhcn, Kausleutcn nnd tl-ewcrbtreibenden jeder Art; sie 'oll ihren Schülern diejenige geistige Reife und diejenige allgemcuie Bildung geben, welcke bis ziln: >6. Leben-jahre be, Knaben uiit dem durchschnittlichen Maaßc der Befähigung erreicht werden kann. Aus da- wirkliche Können und die praktische Anwendbarkeit des (Gelernten wird hauptsächlich Rücksicht genommen. Da- kvnigl. Ministerium des Unterricht- hat das Bedürfnis! uner solchen Schale für Leipzig anerkannt und seine Bereitwilligkeit ausgesprochen, wenn die Entwickelung der Anstalt im Sinne der Militair - Ersatz - Instruction vom 26. März 1868 nachgewiesen lein wird, dieselbe bei dem Bundes- kanzleramtc anrumelden, um den Äbilurunken die Berechtigung zmn einjährigen Frciwilligendienst zu erwerben. Der Nachweis dieser Entwickelung wird im Lause des Jahre- 1871 geführt werden; die ersten Abiturienten werden Ostern 1872 die schule verlassen. Der Unterricht wird in folgenden Lehrfächern ertheilt . in der Religion; in der deutschen, fran zösischen und englischen Sprache ; in Geschickte und Geographie; in Naturgeschichte, Physik und Ebemie; In der Mathematik; im kaufmännischen Rechnen; im Zeichnen und Turnen. Do- Schulgeld beträgt für Einheimische 20 Thlr., für Auswärtige 30 Lhlr. jährlich. Jede etwa noch sonst gewünschte nähere Au-kunft ist der Unterzeichnete gern ru enheile» veri.it. Der Direktor der ersten Bürgerschule. 1>r. K. Frieolaender. Bekanntmachung, eine Enqnet« »egen Erneuerung des französische« Handelsvertrag- betr. , Bei dem vevorstekenden Friedensschlüsse mit Frankreich wird anä» die Erneuerung de- von teuer Seite aufgelösten Handelsvertrag« eine wichtige Dabei wird lHerlitz Gelegenheit geboten ftin, den Beschwerden und Wünschen, welche seil dem Abschlüsse des Handelsvertrags vom 2. August 1862 mannigfach hervorgetrclcn sind, in dem berechtigten Umfange Geltung zu verschaffen, tHeils wird e- sich darum handeln, den neuen politischen Verhältnissen, welche der Friedensschluss zur Folge haben wird. Rechnung zu tragen. Inwieweit bei dem FriedenSschlnsie selbst auf den spcciellen .Inhalt eines künftigen Hanbelsoer trags wird eingegangcn werden können, entzieht sich der BcuriHeilung. Jedenfalls ist es aber noih wendig, dass den leitenden Staatsmännern die Bedürfnisse des Handel« und der Industrie rechtzeitig vorgelegr weiden, um ihnen im gegebenen Augenblicke Nachdruck verleihen zu können. Wir ersuchen daher alle Bettzeiligten in unserem Bezirk, ibre Wünsche in Betreff eines künftigen Handelsvertrags mit Frankreich biS zum 2.1. diese- Monats, sei e- in Eingaben der einzelnen Finnen oder nach Besprechung der Interessenten einer Branche ge meinschaftlich, schriftlich ans naserem Durra«, Reumarkt 18, I., einzureicken, und bebaltrn uns vor, nach Befinden die Bethciligien auch zu mündlicher Berathung einzulaben. Leipzig, ben I. Januar 1871. Die Handelskammer. Edmund Becker. I>r. Gensei, S. en 22 ie E one ba- 3lhtg. gena - Gene- rector ^ he an :r Ball - Prem.. l zur - '.IN >p'!t .i'tt ir tri Aus Leu Feldlazarethrn in Aeankretch. Ein von mir in der Medinnischen Geftllschaft z» Leipzio gehaürner Bortrag über da« auf meiner Resse »,» m den Feldlazarethev in Frank reich Erlebte hat die Veranlass»«« gegeben, daß «ch von vielen Seite», avch durch etaenihümliche anonvme Zuschriften ausaefordert »urve, Einige rer die dorr aemochten Erfahrungen zu veröffent lichen. Ich gebe daher diesen Vorrra- hier, wie ch ihn, mü Weglassung der rein »edieinischen Sachen, im Wesentlichen gehalten habe. Ich ging in die yeldla-arethe nach Frankreich hinaus in Folge der erschreckenden Berichte, di« i.ber den Mangel an Aerzrcn nach der Schlacht bei Metz verbreitet waren. Nach den damal rasch aus einander folgenden großen, blutigen Schlachren mußte, meiner Ansicht nach, jede ärzt- l che Hülfe willkommen sein. Nach der Schlacht in Sedan verpflegten z. B. in Douzy ein deutscher Schulmeister und dann rin bejahrter Arzr, die nur gekommen waren, um Angehörige zu suchen, einen «anzen Eiseiibahnzug roll meist Ruhrkranker in i'n stehenden Eisenbahnwagen selbst, weil die l izarerbe übersülll waren. Später, al- nach den e rtsetzlichen Anstrengungen und unvermeidlichen E ntbehrungen Dypbus und Ruhr auftraien, blieben oach die Aerzre in den Lazarnhen von der Epidemie r cht verschont. 15 Aerzle in den sächsischen Frld- 1 zarelhen um Paris find mir bekannt, die in den 2 -onaikn September, Lctober und Anfang Novem- b- r. der eine leichter, der andre schwer erkrankten. Pinner Ueberzeugung nach verdienen auch jetzt ch tüchtige Aerzre, die hinansgehen, uvi den ^ -hinzukvmmenden Kranken und Verwundeten isteben. um vftcnen Armen ausgenommen zu 2 .den. Auch Hausen sich noch immer, zumal rn e ger Jahreszeit, eus den Eiappenstationen Kranke : ^ Verwundete, di« mehr und schnellerer Hülfe surfen, als von den anaestellter Etappenärzten beim besten Willen geleistet werden kann, "eine Reise ging zunächst Uber Belgien nach erwähnten Douzy, wo da- 9., I I und 12. las xhe Feldlozare'h damals arn'glchlagen waren. Feindliche Streiftolonnen au- Mvntmtzdy und Thionville machten die Straften über NeufchLteau nach Douzy unsicher Ich fuhr daher auf einem zufällig von Likmtmont in Belgien zurückgehcndc» französisck>en, zweirädrigen Leichenkarren über Bouillon nach Sedan. Schon hier begegnete man interuirten französichen Anillerrepark-, einzelne» Pftrdecadavcrn neben der Straße Da« Schlacht feld von La Chapelle Uber Givone nach Sedan lag noch voll von Tornister- und Wassentrümmern. Än der offenen Kirche von Ea Ehapelle fand ich da« erste Lazareth, an fast all den zerschossenen Häusern die weiße Fahne mü dem Kreuz. Da zwischen Brandstätten, die Felder voll Gräber, voll Spuren riet in den jetzt erstarrten Koch ein gesunkener Menschen, Pferde, Wagen, Wachtftucr- brandstäuen, niedergeireiene Hecken und Bttchaue. Mann-starke Ehaussccbäume lagen, in der Mme de- Stamme- abgeschvssen, am Wege. IenseitS der Straße Lehmhütten für die Wachen der im Felde liegenden Munitivn-park-, im Straßengraben abermal« tobte, abgehäutete Pferde urid Waffen trümmer aller An. Auf der Straße, je weiter man vvrkam, je häufiger Züge von halbbetrnnkenen Schlachtenbummlern aller Länder der Erde, die singend und lärmend die aufgekauften Säbel, Flinten und anderen Massen empor hielten, da zwischen für die Verwundeten bettelnde, schwarz gekleidete barmherzige Schwestern, französische und deutsche Ambulanzwagen, Proviantcolounen, Streif- »atrouillen In den Gärten von Givcne. in der Abendsonne an der Snasse eine Menge Feldlazarrch- bettkn, und aus ihnen arme Verwundere mü ihren meist bleichen, hageren, jugendlichen Gesichtszüäen. Sedan machte den Eindruck einer alten, dem Vcr fall nahen Festung. Die Vicrundzwar.zigpsünder batten tischgrvße, flache Löcher in die verwitterten Mauern gerissen. Nur em Fesiungsrhor war zu gängig und auch das wurde Abends t oder 7 Uhr geschlossen. Durch da- eine kalbe Stunde enr- ftrnie, grauenhaft zersiärte Bazeillc-S ging ich nach Dvvzy. Da« Schlachtfeld bvi auch in dieser Rich tung denielbe» Anblick, wie bei Givone, Daiany und am Weg nach Douchery An vielen Stellen aber um Sedan und Dvuu roch e-, in Folge de- immer wieder Auswahlen- der Leichen der Massengräber, so, daß man in der Nähe einer Guanofabrik zu sein glaubte. Die früher große Noch der La rarer he in Douzn, wo Generalarzt Prof. Thicrsch die Oberleitung übernommen hatte, fand ich bereits gehoben. Ich schloß mich daher schon am nächsten Morgen einer Lazarethprovianrcolonne an, die iu Eilmärschen nach den sächsischen Feldlazaretthen bei Paris in Messy, Elayc, Annet. Pcuchard, Meaux vorging. Wrr kamen zwischen M-zi-res, Laon, LoiffonS und Rheims, vori Sedan aus über Donchcru, Rethel, Berry au Bac, Fi-me-,- La Pelisse Bellcville, Nanteuil, Damanin, und rasteren zunächst in Claye. Auf der ganzen Nesse seit Leipzig' gab e- nur vier mal Nachts ein Deu. Die übrigen Male, der unbestimmt abgchenden Essenbahnrüge halber schon seit Aachen, muhte die Nacht auf dem Fußboden der Eisenbahlipackwagen oder Bahnhosssäle, oder später in sogenannten Alarmquan.cren zugebracht werden, und zwar hier meist Himer zertrümmerten Fenstern und Thüren, in Kleidern und Regen mantel. Vorher aber mußt/ man fast auonahm-lcS den, von dem Durchzug der Armeen her. überall in den öden, verwüstete» Häusern fußhoch liegenden stinkenden Lrreukoch durch Thüren und Fenster hinc-uswersen. Früh und Abends wurde eine über der Lpirüusflamme gekochte Wassersuppe mit Fleisch epract und etwas Schinken genossen An den Thüren und gesprengten Fensterläden der verlassenen Ortschaften stand hier und da niü Kreide geschrieben: bäoitt uux l'rw-nisirs, >le>rt uux VoI'-ur^. Einmal auch hatten die Unseren darunter geschrieben: Haben Alle- durchsucht und nichts mehr gesunden. Die Wegweiser fand man meist uingestü-. ;:. In einem Dorfe don wollte fttdft der Tnsgeisttick>e den Weg nach den nächsten Ortschaften nickt kennen. Von F'tsmes an, wo die Tvrfvewohcer unter Ansükrung de- Mairs in einem, fick lang b>»ziehenden Walde, den wer Yassiren mußten, die Pott überfallen und einzelne «Soldaten erschossen und mißhandelt batten, ging die aus ReconvaleScentcu bestehende EScorte der Evlonne in (ssefechtsvrdnunq voran und sang aufangs, wohl uui der eigenen Spannung Luft rn machen: „Lieb'LKnerland kannst ruhig sein." In den Dörfern begegne« man, außer abgezehrten Katzen und Zuweilen den OnSgeisNtcken, dichftens einenl alten Manne ober einer sehr alten Frau. Erst Anfangs und Mitte Ocrobcr kamen die Einwohner dort allmälig zurück, während früher nur Nachts Einzelne i» die Dörfer kamen, der Tag aber in Höhlen und Wäldern zugebrackr wurde. Die Hunde waren aus Hunger vielfach den Miluair- colonnen nachgelansen, zur Freude unserer jungen Soldaten. Spater, in der Umgegend von Paris, ver gnügten sich die Kinder hier nnd da damit, I'i tUErw zu schreien und zugleich mit der Hand die Panlv mime de- HalsaoschneidenS zu macken. In Elaye kam ich ziemlich erschöpft an. Ich hatte, soweit eS meine Kräfte erlaubten, den Weg neben ver Evtrnne der zu Fuß zurückgelegt. Herr Generalarzt l»>. Roth sandte mick zmn 5. Feld lazarett) nack Penckard bei Meaux. wo ick wegen Erkrankung der betreffenden College» an Ruhr und Typhus eine Lazaretbstauon übernahm. Die all- malig in Penchard zur Behandlung und Verpflegung kommenden 5 bis 600 meist Ruhr und Tvpyus- kranken, nur au-nabmowettc Augen und Pocken kranken, mußten auf eder Lozarethstation in viele einzelne Hauser venhettl werde», die meist nur niedrige und enge Zimmer halten. Ter Mangel an Krankenwärter» aber, der nach zahlreicher Er krankung derselben eintrat, und der bei den kalten Nackten sehr empfindltcke Mangel an hinreichend heizbaren und heizbaren Zimmern überbau»!, ebenso der Mangel an Wachtmannsckaft und die Un möglichkeit, weaen der, besonders Nach!« herrschen den Unsicherheit, die kranken vereinzelt in em fermere Häuser zu legen, drückte auch noch den Nachtheil, daß inan zeitw-ilig die Kranke» ziemlich dickt zusammen legen mußte. Denn wohl banpi sächlich deshalb steigerte fick, wie düw schon oft beobachtet wurde, die Austeckungssäbigkeil vir TopbnS und Ruhr Einzelne Dipbuorecoarates ernten, evacuine man sie nick' bald, rvurd... rück fällig, nicht mit Tvphna Ei.'getretene wu *-.ir vom Typhus ergriffen, und ei..e ausfallend große Zahl vmi Lazaretbheamlen und Krankenwärtern -'.trank,e. Diese letzteren Erkrankungen waren aber um ft erklärlicknr. als die Pflege der Kranken unans gesetzte und große Anstrengungen so derie unter Umständen, die zügle ck vielfacke En deh'unaen ans erlegten. Doch ucr drei nick -als in,
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