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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.01.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187101119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-01
- Tag1871-01-11
- Monat1871-01
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.01.1871
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. »rNNtoa >m» üevrMo» JohanniSgasse 4/S. l Hgmt» Nedactrm Fr Hittnrr. Gnchstundr d. Rrdattion Nnmll,»«« von ll—ir Udr Üchxna,» »ou 4 —L Udk DMh»r der für die «Lchst- s^che Nummer bestimmte« Mpmr in den Wochentagen N» 3 Uhr Nachmittags. KiWger.Tagcl'lalt Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths dn Stadt Leipzig. «uslagt 87««. Adooncmrotrprki» Vierteljährlich l Tlilr, 7'/«Ngr, incl. «ringerlohn l Thlr. ivNgr. Zaserate die Spaltzeile l'/« Nge. Rrllamea unter ». vrdacliou^rtch die Spaltzeile 2 Ngr. Filiale Dtto Klemm, Universitälsstraße 22, Loral-Comptoir Hainstraße 2l. M 11. Mittwoch den 11. Januar. 1871. Bekanntmachung, tztr Hkrsonalffener der G«pfä«ger von Appanage«, Capitaliffe«, NentierS re. betreffend. Lei der bevorstehenden Revision der Gewerbe- und Personalsteuer-Kataster der Stadt Leipzig für Jahr 187i werden die nlS Wnepfänger von Rppanage«, bapitalisiten, -kentter- re. Eteuerpfftchtige« hierdurch auf vre Bestimmungen de« die Gewerbe- und Perfonalsteuer betreff. Ergänzungs-Gesetzes vom 23. April 185« überhaupt, insbesondere aber auf tz. 2«, 4, nach welchem den Bctheiligten jim Falle deS AußcnblclbenS der eiaenen An gabe für da- laufende Jahr eine Reklamation gegen die von der Abschatzungs- commifsion bewirkte Schätzung nicht zusteht, auf tz. 21, 10, nach welchem es der wiederholten Tinreichunq einer Declaration für da- laufende Jahr nur dann bedarf, ivenn das fragliche Einkommen in Folge statt gehabter Veränderungen in eine höhere oder niedere klaffe getreten i«, und auf tz. 34 ch der zu gedachtem Gesetze erlassenen Ausführungs-Verordnung, nach welcher die <kinko»«e« - Deklarationen spatesten- de« 12. Januar 187L hei ««-, oder, fallt der Steuerpflichtige seinen Betrag in die geheime Rentenrolle aufgenommen zu sehen wünscht, bei der König!. BezirkS-Tteuer-Vinnahme ein zureichen sind, aufmerksam gemacht. Formulare dieser Einkommen-Declarationen werden auf Verlangen bei der hiesigen Stadt-Steuer- Einnahme, Rathhaus ll. Etage, Zimmer Nr. 12, verabreicht. Leipzig, den 29. December 187«. Der Rath der Stadt Leipzig. Taube. Vr. Koch. die »ule, sowie für die Bekanntmachung. Anmeldung schulpflichtiger Kinder für die Rathsfreisch, Schule de- Arbeit-Hause- für Freiwillige betr. Diejenigen Eltern, Pflegeeltern und Vormünder, welche für Astern d. I. um Aufnahme ihrer Kinder oder Pflegebefohlenen in eine der beiden genannten, künftig mu einander vereinigten Freischnlen bei unS nachzufuchen gesonnen sind, haben ihre Gesuche von jetzt an bis spätestens den 2äl. h. MtS. ans dem Rathhause m der Sckulespeditivn persönlich anzubringen und die ihnen vorzulegenden Fragen vollständig und der Wahrheit gemäß zu beantworten, auch die Zeugniffe über das Alter des anznineldende« Kindes, sowte darüber, daß demselben die SchutzpoSe« mit Erfolg eingeimpft worden, gleichzeitig mttznbriugeu. Da nur solche Kinder Aufnahme finden können, welche Schulunterricht nocb nicht genoffen haben, so muß jede diesem Erfordernisse nicht entsprechende Anmeldung zurückgewiesen «erd«. Leipzig, am 5. Januar 1871. V Der Rath der Stadt LeiprtM?>, ilifisiT^ef. vr. Koch. Wil Bekanntmachung. Behufs Aufhellung der Reich-tag-wahlttsten werden von morgen ab in die einzelnen Grundstücke der Stadt von uns die>enigen Fragebogen, welche bereits im Juli v. I. zur Ausfüllung vertheilt und sodann zurückgeliefert worden sind, nochmals versendet werden, damit die inzwischen in dem Bestände der Hausbewohner eingetretenen Veränderungen darin nackgetragen werden. Hierbei ist Folgendes in O backt zu nehmen: übrigen deutschen Staaten auf der Universität Heidelberg, Professor der Cameral S. H. Rau, Professor der Rechte K. A. v. Vangerow. Als Privataelehrte erwarben sich in den verschiedenen Disciplinen einen geachteten Namen der Naturf. und Arzt Wild. Schimper, bekannt durch seine botanischen Reisen, gestorben in Abessinien, San.- Rath Vr. Lutze in Cöthen, bekannter Homöopath, der Historiker vr. Ed. Vebse, zu Neustricsen bei Dresden, dessen Schilderungen der deutsch» Höfe in den fünfziger Jahren ein unbeschreibliches Auf sehen machten, der Sprachforscher Vr. Geiger in Frankfurt a. M., Boaumil Golr, welcher eben so sehr durch seine Schriften, als durch seine Vor träge wirkte. — Tue österreichischen Universitäten verloren den Professor deS Strafrechts, vr. Wolfg. Wessely. — Einer der bedeutendsten Gelehrten Frankreichs war der frühere Unterricht-minister unter Ludwig Philipp und Mitglied der Akademie Villemain. Die Gefthnenwelt Englands verlor Vr. Rowland Williams, Mitarbeiter der „Essays and Reviews", bekannt durch seinen Ketzerprvceß vor den auglicauifch-aeistlichcn Gerichtshöfen und seine endlich« Freisprechung. Zu den Schriftstellern und Dichtern gehörten Over-Justizrath a. D. vr. Karl Mayer (84 I.) letzter Genosse UhlandS, M. I. Ehemuitz in Al tona, Dichter des Liedes „Schleswig-Holstein meerumfchlungen,/ Therese Robinson, pseudonym Talvj, Herausgeberin serbischer Volkslieder, schrieb über slavischc und indische Sprachen, Friedrich Wilhelm Gubitz, Professor an der Akademie der Künste, Hermann Kersch, Verfasser der Anna-Lise und mehrerer anderer Dramen, Frau vr. Blöde. Schwester Friedrichs von Sallet, Dichterin unter dem Namen Marie Westland in Brooklin (New- York), Jof. Bonchardy, französischer Theaterdichter, bekannt durch seine Schauerdrainen in de» dreißi ger Jahren, Prosper Merimee, Nvvellendichter, Alex. Dumas und Charles Dickens (Boz). Aus dem Räch der Künste schieden im Laufe des Jahres die SLnaer Anton Haizinger (fast 8« Jahre), einst als Florestan durch seinen hohen Tenor berühmt, Bader (82 Jahre in Berlin, die einst gefeiert« Säuaevm Agnese Schebest, Gattin des vr. K. D. Strcknß; d»e Schauspieler Joseph Wagner in Wien, Theaterdirector Roqueplan; die Musiker Ignatz Moscheles (Clavier-Eomponist) in Leipzig, der berühmte Wiener Walzer-Comvonift Jos. Strauß, der englische Operu-Eomponisi M. Will. Balfe; die Maler Professor Earl Gropius I in Berlin. Ludwig Reichard (Sähstmord), Feodor I Dietz (Historienmaler), Eb Hoguet. I Auch die industrielle und kommerzielle Welt hat 1) es sind nunmehr auch die Angehörigen Württembergs, Hessens und Badens sowie Bayerns aufzuzeichnen, zedoch ist bei letzteren in Eolnmne 4 der Zusatz „Bayern" zu machen ; 2) hiesige Einwohner, die zum Kriegsdienste einberusen sinv, haben, sie mögen auswärts oder hier fick befinden, keine Aufnahme in die Fragebogen zu finden; 3) jeder Wähler ist nur in den Fragebogen des Hausgrundftückes einzutragen, in welchem er wohnt; 4) alle Diejenigen, welche ausgezogen, sind zu streichen, dagegen Diejenigen, welche eingezvgen sind oder nunmehr das 25. Lebensjahr erfüllt traben, neu einzutragen. Die Hausbesitzer oder deren Stellvertreter haben die Fragebogen den Abmieihern, letztere dieselben ihren etwaigen Aftermiethern zuzustellen, und sind die Fragebogen bei Vermeidung einer Geldstrafe von 5 Thlr. beziehentlich entsprechender Gefängnißstrafe längstens binnen 2 Tagen vom Tage der Zusendung an gerechnet von 8— 12 Uhr Vormittags und von 2—6 Uhr 'Nachmittags im diesigen Einwohnerbnrean Reichsstraße 53/54 auögefüllt von den Hauseigenthümern und deren Stellvertretern persönlich oder durch Beauftragte, welche über die Hausbewohner genaue Auskunft zu erlheilen vermögen, abzugeben. In diejenigen Hausgrundstücke, welche iin Juli v. I. noch nickt bewohnt gewesen sind, werden gleichfalls Fragebogen vertheilt werden, die nach den ansgebrucklcn Anweisungen auszufüllen und in gleicher Weise wie vorstehend angeordnet an das Einwobnerbüreau zurückzugeben sind. Leipzig, den 9. Januar 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Koch. Schleißner. Bekanntmachung. Mehrere in den letztvergangenen Tagen bei uns zur Anzeige gebrachte Fälle, daß Hunde, welche, wie die Sektion ergeben hat, von der Tollwuth befallen gewesen sind, andere Hunde in hiesiger Stadt gebissen haben, veranlassen uns, den Eigemhümern von Hunden die größte Vorsicht und die strengste Ueberwachung derselben im Interesse des Gemeinwohls wiederholt dringend anzu empfehlen und ihnen zur Pfilckt zu machen, den Hunden nur gut eonstruirte und gut paffende Maulkörbe anzulegen. Wir erwarten von allen hiesigen Einwohnern, daß sie bei irgend auffälligen Wahrnehmungen an einem Hunde entweder dessen sofortige Abholung zur ^ckarfrickterei behufs genauer Beobachtung ver anlassen oder doch bei uns ungesäumt Anzeige erstatten werden. Der Caviller ist zu sorgfältigster Aufsicklsührung angewiesen worden. Leipzig, den 9. Januar 1871.- Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Heinke. Für das ru Ostern beginnende neue Schuljahr erbitte ich mir die Anmeldungen zur Knaben- und Mädchen-Selecta Freitag den 13. und Sonnabend den 14. k. Morgens zwischen 8 und 1«Uhr. Der Direktor der I. Bürgerschule. It. W Zur Unterstützung der aus Frankreich ausgewiesenen Deutschen, welcher wir uns seit längerer Zeit unterzogen haben, bedürfen wir in Folge der unerwartet langen Dauer des Kriegs, wie der in 'Nr. 7 d. Bl. veröffentlichte Bericht näher ausweist, weiterer Mittel und wenden unS daher nochmals vertrauensvoll an den Handelsstaud unserer Stadt. Beiträge werden entgegengenommen bei Kr <'«». Leipzig, im Januar 187 l. Die Handelskammer. E. Becker, Vors. vr. Gensel, S. Todtenlifte -es Jahres 1870. (Schluß.) Die römisch-katholische Kirche verlor in Folge des vatikanischen Concils, welches gegen 800 meist hockbejahrte Kirchcnfürsten zu erntm längeren Aufenthalte in dem sehr ungesunden Rom nöchigle, eine große Anzahl von Prälaten, welche mit den iibriaen in der Heimath verstorbenen ein ganz an sehnliches Continaent zu dem diesjährigen Nekro log liefern. Es starben unter Anderen der Bischof »vn Münster, vr. I. G. Müller, EanonicuS Prifac in Aachen, Bischof Wedckin in Hildesheim, Bischof vr. von Stahl in Würzburg , Bischof Angelault in AngerS, früher Oberst in einem Tragoner-Re- «mente. Man erzählt sich von ihm, daß er bei seiner Priesterweihe zu den sich um ihn Drängen den gesagt habe: Meine Damen und Herren, bitte, «innen Sie unö etwas Raum, wir haben sonst leinen Platz zum Manövriren.) Die protestantische, thcils umouistisih-evangeli- sche, theils lutherische Kirche verlor den Super intendenten Alex. Rochlitz zu Lobcndan bei Hainau, den 2. General-Superintendenten Borghardt in Magdeburg, Superintendent Th. Drasecke, General- Superintendent vr. Meyer in Coburg, Prälat und Senior der evangel. Geistlichkeit vr. Oftanterzu Göp pingen, Geh- Kirchenrath Prev. I. K. Ed. Schwarz m Jena, E. G. Burckhardt, emerit. Pastor und letzten Feldprediger des deutschen Banner- von 1814; Aus der Gelehrtenwelt, welche in Deutschland, besonders aber in Preußen eine große Anzahl ihrer geachtetsten Mitglieder den Heeren gegen Frankreich stellte und Viele derselben auf den Schlachtfeldern verlor, verzeichnen wir von den preußischen Universitäten Vr. Ed. Böcking, Geh.- Justizrath und Professor, und Geh.-Bergrath vr. G. Bischofs in Bonn, Wilh. Keferstein, Professor der Zool. m Gottingen, vr. A. Wuttke, Professor der Theologie in Halle, Vr. MagnuS, Mitglied der AkoÜWM der Wiffensch. und Professor der Physik in Berlin, Professor der Augenheilkunde vr. Alb. v. Grafe, vr. nivck. et ickil. Jaffe, Pro fessor der Gefch. (erschoß sich), vr. Rud. Köpke, Pro fessor der Gefch-, sämmtsich in Berlin ; von den preußischen Schulen Gymnasial-Director vr. Fr. Röder m Tösmi, Mitglied der deutschen Rat.- Versamml. und Mitverfasser der blovne epistolae odseumnlm virvrmn, Seminar - Direktor a. D. Thilo, vr. vdil. Wirtgen in Coblenz, vr. K. A. -«beHetn. Profeffvr zu Schvl-Pforta, als Literar historiker berühmt. — Vr. E. Fr. dtrumann, be- lvnrter Historiker und Orientalist, früher Professor in München, sichelte nach Preußen über. AuS den namhafte Verluste erlitten an Johann Abral)am Henckels, Stahlwaaren - Fabrikant in Solingen, Ernst Siegfried Mittler, Nestor der Berliner Buch händler, Peter Michaelis, Chef eines der größten Tuchgesckäfte in Cöln, Cvmmerrienrath Dörlenback in Cöln, in dem übrigen Deutschland Elias Mar burg, Hofbuchdruckereibesitzer, Fr. Wolf in Mün chen, Ed. Victor Falcke, Chef der alten Firma Landgraf und Söhne in Hohenstein, sowie der Buchhändler Otto Wigand 8««., in England David Napier, Erbauer des ersten Dampfers fürs Meer, Richard Tattersall, Ehef des von Richard Tattersall in der zweiten Hälfte des vorigen Jahr hunderts gegründeten Pferde-Etablifscments. Unter den Publicisten und Journalisten, welche in diesem Jabre starben, übte Alexander Hertzen, der russische Verbannte, zuerst in London, dann von Paris aus «neu großen Einfluß auf die öffent liche Meinung in Rußland. Außer diesem starben u. A. der Redakteur der Pariser „Union", von Riancey, der Herausgeber des Londoner „Punch", Mark Lemon, Robert Binder, bctkeiligt an den« Dresdner Maiaufstande von 1849, Redakteur verschiedener Blätter. Durch ihre eigenthümlichen Lebensschicksale oder Beschäftigungen waren bekannt: Arnold Reinach aus Frankfurt am Main, seit 1848 im Exil zu Genf, Vr. msck. Fr. Rößler aus Württemberg, wegen des Jahres 1848 zu zwei Jahren auf Ho- hena-berglverurtheilt und nach New-Hork flüchtend, wo er sich als Arzt auszcicknete, der ehemalige Advoeat S. E. Tschirner in Bautzen, 1849 Mit glied der Dresdner provisorischen Regierung, nach langen, Exil und verarmt, Prof. Vr. Schott, durch den Frankfurter Aufstand 1834 zur Flucht nach Amerika genöthigt, Joy. Ludwigh, ungarischer Abgeorst»e1er, 1848 zum Tode verurtheilt, flüchtig, in Brüssel als H)urnalist thälig. Vr. Gusi. Strnv« ans Baden, viele Jahre in der Verban nung, auch als Phrenolvge und Vegetarianer be kannt, Armand Barbes, Harro Harring, lebte zum Theil, von Mazzini u. A. unterstützt, auf der Insel Jersey, wo er sich mit Phosphor vergiftete, Hauptmann Dembinski in Lemberg, einer „der letzten Zehn vom 4. Regiment" aus dem Jahre 1831, «usabeth Webber in Schottland, Mit kämpferin bei Waterloo, der berühmte Luftschiffer Charles Green (84 I.), die vieljährige Leiterin und Besitzerin eines Berliner Borstadt-Theaters, „Mnlter GrLbert". Gin ungewöhnliches Alter erreichten Frau Hof- stätter, 9l Jahre alt, in Oesterreich, Probst Grzy- wiensky, 91 Jahre, zu Buk in Posen, James du Prö, ehemaliges cnglisckes 'Parlamentsmitglied, dessen 9«jährige Schwester einige Jahre vorher starb, 92 Jahre, Earl von Onslow, 93 Jahre, der Jubilar- und Defieiensenpriester Anton Wag ner, 93 Jahre ^verbrannt), in Wien, Friedrich Schäfser, 93 Jahre, in Stuttgart, einer der letzten Karlsfchüler, Vr. invck. Stein, 96 Jahre, in Bonn, der Kriegsveteran und Ritter des Eisernen Kreu zes, Meyer, 98 Jahre, Elias Stern, l«3 Jahre, bei Münster, eine Wiener ungenannte Bettlerin, 1«7 Jahre, welche eine 80jährige Tvchter hinter ließ, John Kitt zu Baltimore, 1«8 Jahre, endlich die Oesterreicher Conrad Wisgall, Landschafts maler, N3 Jahre, W. Mvzny, Schuhmacher in Prag, 12« Jahre, und Mathias Schlagweit, Haus besitzer zu Ll. Pölten bei Wien, alt 126 Jahre. Schl. Ztg.> Verein für Anthropologie. Dortrag de- »r. Richard Andrer über die — Menschenfresser. vv. Leipzig, 9. Januar. Die Schlußsitzung des Anthropologischen Vereins im December v. I. war durch einen Vortrag des Vr. Richard Andrer besonders bemerkenswert!), welcher sich über Vas pikante Capitel der Menschenfresserei in der Alten und Neuen Welt verbreitete. In der kurzen historischen Einleitung, mit welcher er seine Miltheilungen erösfncle, berührte Redner die Wahrscheinlichkeit, daß wenigstens in vorge- schicktlicher Zeit felbst i» Europa die Menschen fresserei ziemlich allgemein verbreitet gewesen sei. Dafür sprechen — sagt er — mehr denn ein eoii>u8 llvlicti, Knvchensunde in den Höhlen Ita liens, Frankreicko, Belgiens, wie in den Hügeln Dänemarks. Auck in den geschichtlichen Zeiten, und in ihren Anfängen, den sagenhaften Perioden kommen Anzeichen deS Cannivausmus vor. 'Nach dieser Umschau in der Vergangenheit kam Redner auf die Gegenwart und nahm nun alle Erdtheile der Reihe nach prüfend vor, um die noch vorhandenen Cannibalenstämmc nach den besten Ouellen abzuschildern und numerisch sestzustellen. Von Asien begann er. 'Nur ein einziges asiati sches Volk, die LatiaS auf der Insel Sumatra, sind der scheußlicken Litte ergeben, ja dieses stehet dort in einer ganz eigenthümlichen Beziehung zu den Gesetzen des Landes und veruhl im letzten Grunde auf der unbändigen Sinnlichkeit und aus geprägten Leidenschaftlichkeit der BattaS. Die eigentliche Heimathsstätte des Cannibalis- mus ist Afrika, und von diesem Welttheil wieder vorzugsweise ein großer Strich, die Westküste,
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