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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.01.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187101199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-01
- Tag1871-01-19
- Monat1871-01
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.01.1871
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rck kurz«, Mutter :Bach ese Trauer- v«rth. ne bei dm armes -rrrr Pastor re. hrSter. ungestörten «er S. >A mit braun- M. >5, sou> nr 1000 be- Menge von bgenommen. II Generali 8. in seiner erneute An- folgung de» ,t, bis über Aefangene.« 16. zum n. »bielski. ml Bourbaki z er Mont- Inahme deS meldet: Die : sehr nach' i Widerstand rm Einbruch lims unfern stände und überall durch Glatteis ver- >on der Re- ng erlassene allen Orten enthält Nach- Kts Denen u 60> auS meldet, war chu habe den ßen verkauft, ein Schreibe» ung ermahnt, , welche nur Verlherdiger, ersailleS wird Feind hat an erien demaS- aeanet wurde. Ofsiciere und iröffnuna der ich stattfinden. sind durch die td arranain. erenzprotokolle eich jedenfalls I" glaubt, eS öombardement lnzufriedeuheit . es dürft zu ling Bost ulä- rrit einer Rede r) werde aut- e der nichßeu >nd" wird aus ute den ganzen itbeliard. Me Trotz wieder euer erugefiekt. ?om Comman- Pruntrut geht ewiedenmlM ^H de PK««, aoldnl» Sied. Dresden, Hiiel Erscheint rüglich ftüh 6'/, Uhr. IrlaNioa und -rxcditio» Johannisgasse 4/5. Redacteur Fr. Hüttner. Kprcchstund« d. Redaktion »,n»i»a-» von II—12 Nir «Lchmmag« rvn 4 —!> Udr. ne der für die nächst- dr Nummer brsrimmtrn Errate in den Wochentagen dt< 3 Uhr Nachmittags. KiWger Tagtblall Anzeiger. AmMatt beS König!. Bezirksgerichts md des Raths der Stadt Leipzig. ^i>o»nev!5al,vrci» VierteljLbrlick I Ldlr ?'/, Nqr. niet. Bnngrrlodn l Ldlr. loNgr Znsrratr dir SpaUzeUe l'/4 Ngr. Le.'amen »«ter d. ürdartiau Srich die Spaltzeilr 2 Ngr. Filiale kti« Klemm. Univcrsitätsstraße 22, LrrlU-Lomploir Hainsiraße 2l. X» 19. Donnerstag den 19. Januar. 1871. Fltischballcn - Vermiethung. Tic vom reilherigcn Abmielher für den IV. April d. I. gekündigte Abtheilung Nr. der-andstleifeberhalle soll von da ab anderweit gegen dreimonatliche Mndignng an den Meist» bietenden verniiethet werden und beraumen wir hierzu Termin an Ralhsstrlle auf ! Tonnabend den 28. d. M, DonnittagS LI Uhr, au, in welchem Mieihlustige erscheinen und ihre Gebote lbun wollen. ! Die Licuations- und Vermierhungsbedingungen liegen ebendaselbst schon vor dem Termine zur ^ Ansicht aus. Leipzig, deu i6. Januar 1871. Der Rath der Ttadt Leipzig. 1)r. Koch. Cerutti. Bekanntmachung. Zur Borstellung zum Besten des Theater-Pensionsfonds haben wir gewählt: Naltiml der Weise. Dramatisches Gedicht in 5 Acten von Lessing. Nathan — Herr' Iafft, Königlicher Hofschauipieler zu Dresden. Die Borstcllung wird Tonnabend den 2l. d. M. stattfinden. Wir geben uns nm so mehr der Hoffnung hin, daß diese Vorstellung, zu welcher der Königliche ! Hofschauipieler Herr Iafft in der zuvorkommendsten Weise seine Mitwirkung zugesag: har, Seilen so» geehrten Publikums einer regen Theilnahme sich zu erfreuen haben werde, als es das erste Mal ist, daß der genannte gefeierte Künstler die hiesige Bühne betritt. Leipzig, den 17. Januar 1871. Der Verwaltung--Ausschuß deS Theater -Penfion-fond-. Bekanntmachung. Die bei dem hiesigen Leihbanse in den Monaten Januar, Februar, Mär; und April I87tt versetzten oder erneuerten Pfänder, die weder zur Berfa Uzeil, noch bis jetzt eingelöst wurden, sollen den I. Mär; d. ). im Parterre-Locale de- Leihhause- öffentlich ver steigert werden. Es können daher die in den genannten Monaten versetzten Pfänder späteste«- den «i Hebe, d. Ä. und nur unter Milenlrichlung der Auetivnskoslen an l2 Pfennigen von jedem Thaler des Danehns cingelöst oder naä, Befinden erneuert werden. Vom stl. Februar d. I. an, an welchem Tage der AuetionS-Ratalog geschloffen wird, kann die Einlösung derselben nur unter Mttentrtchtuug der AuctionS- kosten an 12 Pfennigen von jedem Thaler der ganzen Forderung de- Leibhause- ffattsindeu, und zwar nur bi- 21. Februar ». o«, vo» welchem Tage ab Auktion-- Pfänder unwiderruflich weder eingelöst, noch prolongirt werden könne«. Es har also vom 2.5. Februar d. I. an Niemand mehr das Recht, die Einlösung solcher Pfänder zu rerlangen und können sie daher von den Eigen!hümern nur auf dem gewöhnlichen Wege deS Erste Heus wieder erlangt werden. Dagegen nimmt das Geschäft des Einlösens und Versehens anderer Pfänder während der Auktion in den gewöhnlichen Localen seinen ungestörten Fortgang. Leipzig, den 17. Januar 1871. Die Deputation de- Leihhauses. st, g. e«»«. r. »trl b« Rnsfi«. i, golbnt« Sieb. , -»ldarr Haha. jraatfaN a. dt.. k- hotil dr Pologo«. ein, Hotel za« qoldarl T>«d a, H de Pn, '«. h, Stadt BtlN i. «rl«r»torf, a. grüner B«a>. nnitz. St Nünd. mbad, und . H. , Valwb. u, goldaeS Sied. ». Stadt LSlo. -Kork, Hotel St. ürittzs- u. Nevoüitionschronik 1870. VI. Monat December. (FcttKyung ou« Nr. 13.) iZ. Heftiges Gefecht bei Vendome nordwest lich von Bloie, Departement Loir et Eher). Die Franzosen unter Elencral Ebanry" vom 10. Eorps Armee des Großh. von Mecklenburg-Schwerin) geichlage,r. — Heftige Beschießung von Belfert; der Wald Boismont le Grand und das Dorf Ändelnau- vor Belfert nach lebhaftem Gefecht von preußischen Truppen unter General Treskow be- »1. — Die Häfen von Rouen, Diepvc und Fieamp sSmmnich i:n Dcpanement Seine in- ftneure von der französjjcheu Regierung in Blokadezustand erklärt da sie von preußischen Truppen beseht sind >. lg. Amiens (Departement Somme) zeitweilig, jedeeb mit Ausnahme der Eiladelle, wieder von deutschen Truppen geräumt. — Gefecht bei Longean (Departement Haute-Marne). — Nach dreistün digem Kampfe werden die Franzosen von Truppen- theilen des Armeecorps des Generals v. Werder in die Festung Langres getrieben. — Gefecht bei Arand - Villars dickt an der schweizer Grenze, Departement Oberrhein) zwischen Preußen und Franctireurs. — Ankunft der Adreß-Deputation de- Reichstags in Versailles. — Annahme der Vertrage von Versailles und der Militairconvention Seitens der Zweiten badischen Kammer. — Die Luremburger Zeitung cvnstalirl, daß zwischen den Königen von Preußen und Holland kein Abkom men über eine etwaige Abtretung Luxemburgs an Deutschland getroffen worden sei. — Forckenbeck uim Priisidenten des preußischen Abgeordneten hauses gewählt; Vorlage des Staatshaushaltes. 17. Die französische Nordarmce (unter General FaiLherbc im Vormarsch auf Amiens Departe ment Lomine). — Vendome ohne weitern Wider stand von den Franzosen verlassen und von dem w. Eorps (Großherzog von Mecklenburg-Schwe- nu beseht; Vortruppen dieses Corps erstürmen Epuisav; Gefechte del le Poislay und la Fonle- uellt an der Straße nach Le Mans isämnttlich Lrtschaften im Departement Loir et Eher,. — Dir 2. Armee (Prinz Friedrich Karl) wendet sich, mit Ausnahme des ltt. Armeecorps, das dem Großherzog von Mecklenburg Schwerin zugetbeilt trordeu, wieder mehr nordöstlich, Richtung aus Ätm (Departement Loiret). — Eröffnung der dritten Parallele vor Belfort. — Gambetta in Bordeaux. — Die Zweite badische Kammer nimmt auch di, Militaircrcoitvorlage an. — Depesche deS englischen Ltaatssccretairs des Aeußern, Lord (^rcmviUe, an den englischen Bevollmächtigten Odo Lifsell im Hauptquartier zu Versailles; der Minister gesteht ru, daß Luxemburg seine Neu tralität nicht gehörig bewahrt, und vaß Preußen daber für die Dauer de- Kriegs wohl das Recht habe, auch seinerseits dieselbe nicht zu respeetiren ; aber er bestreitet, daß Preußen deshalb auch das Recht bade, fick gänzlich vom Vertrage loSzusagen, und hofft, daß e- weitere Schritte gegen Luxem burg nicht unternehmen werde. LN. Weiteres Vordringen der Vortrupp«, des l(>. Eorvs ^Armee des Großhcrzogs v. Mecklen burg-Schwerin) Uber Epuisay (Departcm. Loir et khrr'; tnefekben macken noch viele Gefangene. — Treffen bet Ruit- (Depan. Eüte d'Ow), General r. Werder (14.'Armeecorps, hauptsächlich Baden- ia) schläat nach heftigem Kampfe eine (angeblich rih-OV stärkt französische Armee unter General kramer (wohl zu der Armee gehörend, die unter K» Befehl Garibaldi s steht), Verluste auf beiden «sten bedeutend; nur allein die Badenser ver- M» 700 Mann an Todten und Verwundeten, r Letzteren Markgraf Wilhelm und General Glümer; der Verlust der Franzosen soll in 700 Todten und Verwundeten und 1000 Gefangenen bestehen. — Audienz der Reickstags-Teputalivu beim König Wilhelm zu Versailles; Ueberreichung der Adresse; der König erklärt sich bereit, der an ihn ergangenen Aufforderung Folge zu leisten und die deutsche Kaiserwürde wieder auizurickten. — Beginn von Pferderequisitionen zu Paris in Folge ciutrelenden Mangels an frischem Fleisch. Ltt. Amiens Departement Somme) von der I. Armee wieder stark beseht. — Abtheilungen des IO. Eorps 'Armee des Großherzvas v. Mecklen burg-Schwerin - marsckiren aus Eyäleau-Reuaull Departement Jndre ; Prinz Friedrick Karl ver legt sein Hauptquartier nach (Ozeans zurück. — Vonnarsch des >4. Eorps -General von Werber"' in südwestlicher Richtung von Nuits Departement Eüte d'Or,. — Annahme der Verträge von Ver sailles, sowie der Militaireonvenlion, auch seitens der I. badischen Kammer. — Unruhige Auftritte zu Lyon; Arnaud, Evmmandant der Nativnal- aarde, von einem sausen Meuterer erschossen. — Der schweizer Nativnalrath verlängert die dem Bundesrath erlheilten Vollmachten zur Wahrung und Ausrechthaltung der schweizer Neutralität. — Eröffnung der würüembergischen, sowie auch der luxemburger Kammern. — Stürmische EvrteS sihung zu Madrid in Felge eines Antrages auf eventuelle Auslösung der Evrles. — Bright, Mit glied des englischen Eabinels, reicht seine Entlas sung ein. 2tt. Gefecht bei Bray (östlich von Amiens, Departement Somme, zwischen preußischen Ulanen und französischen Mobilgarden. — Im weitern Vormarsch der Armee des GrvßherzogS von Mecklenburg-Schwerin — der rechte Flügel Rich tung Le Mans (Departement Sarlhe), der linke Flügel Richtung Tours (Departement Jndre) — schläat General VvigtS-Rhetz 6000 Mobilgarden bei Nonnaie (Departement Jndre) nach Tour- zurück. — Die U. hessische Kammer genehmigt die Verträge mit dem Norddeutschen Bunde und giebl ihre Zustimmung zu den neuen Miluaircredit- Vorlagen. — Ein Artikel im Journal osficiel von Paris cvnstatin den entschiedenen Willen der Re gierung den Krieg so lange fortzusetzen, bis ent weder die Fremden vom französischen Boden ver trieben oder ein ehrenvolles Abkommen erzielt sei. 2L. Ausfall aus Paris nach vorhcraegangenem starken Feuern seitens der Forts, zwischen Marne und Oise, nördlich gegen Staino und le Bourget i vertheidigt von der preußischen Garde) und nord östlich gegen Cheües und Bobiguy (Stellungen der Sachsen i 12. Eorps/, trotzdem im ersten Anlauf diese Ortschaften zum Theil genominen, werden die Franzosen mit bedeutenden Verlusten schließlich aus allen Punkten zurückgeschlagen; der Hauptstoß der Franzosen unter der Leitung vom General Trvchu selbst erfolgt vom Mont Avrvn aus. Vor rücken der lv. Division ( 10. Eorps, Armee des Großherzogs von Mecklenburg-Schwerin) bis vor Tours; die Stadt unbedeutend veschoffen, aber nicht besetzt. — Schluß der badischen Kammern, nachdem die I. Kammer noch den Militaircrcbit angenommen. — Einstimmiges Votum der luxem burger Kammer erklärt die Berichte über die Ver letzung der Neutralität mindestens für übertrieben; es wird ferner strenge Handhabung der Neuira- litätsgefetze versprochen und erwartet, daß etwaige Veränderungen der staatsrechtliä-en Verhältnisse nur mit Gencbmiaung der Garanliemächte und Luxemburgs selvst stattstuden werden. 22. Demonstrationen der Besatzung von Paris längs der Marne gegen den linken Flügel der Sachsen (12. Eorps >; würllemdergiscke Artillerie zwingt die Franzosen zur Umkehr. — Armeebefehl König Ludwigs von Bayern (von Hohenschwangau aus erlösten) ipricht den Truppen für die bewiesene Bravour und Ausdauer in allen ieil dem Tage von Sedan wieder stattgeftmdenen Schlackten und Gefechten die königlicke Aner-kennung und Dank ans. Ferocomiq selgr. Städtischer Verein. * Leipzig, 18. Januar. Die gestern Abend im Saale der Bodenbacher Bier-'Niederlage statt- acfundene erste diesiährige Versammlung desStädri- schen Vereins, welche Ver Herr Vorsitzende mit einer die ersprießliche Thäligkeit des Vereins auch im neuen Jahre betonenden Ansprache einleitete, gab Gelegenheit, ein vollständiges Bild von dem große», bedeutungsvollen Liege zu erhalten, den der Städtische Verein in den setzten Sladtrervrd- neten-Wahlen davongelragen. Bei dem großen Interesse, bas diese Angelegenheit selbst über Leip zigs Weichbild hinaus erregt, geben wir die stati stische Zusammenstellung, wie sie der Referent in dieser Angelegenheit, Hr. Adv. R»d. Schmidt, den zahlreich Versammelten miuhetlte. Referent hob hervor, daß die Wahl diesmal besonders wichtig gewesen sei, da es sich einestheils darum gehandelt habe, 06 Eandidatcn durchzu bringen, und da mau andrerseits nicht blos mit einer einzigen, sondern mit 4 Gegenparteien zu kämpfen gehabt habe. Gerade deshalb sei aber auch der in so entschiedener und noch nicht dage wesener Weise erlangte Sieg, wonach die sämmt- lichen 06 Eandidaten ohne >cbe Ausnahme gewählt wurden, doppelt erfreulich und ein unwiderleg licher Beweis, daß das Eomite des Städtischen Vereins das Vertrauen der Bürgersthaft gerecht fertigt habe, uud daß die überwiegende Mehrzahl der Wähler Leipzigs der vom Städtischen Verein vertretenen freisinnig-deutschen Richtung huldige. Der Sieg sei übrigens ganz besonders erleichtert worden durch den hauptsächlichsten Gegner, den Vorstand des Patriotischen Vereins, der es geduldet habe, daß eine größere Anzahl der Mit glieder diese- Vorstandes und seines Wahlcomite sich mit social-demokratischen Elementen verbündet habe. Diese Mitglieder des Patriotischen Vereins hätten somit an der Aufstellung von zwei sich widersprechenden Listen Thell genommen und da durch bewirkt, dcch vielen Wählen,, welche sonst gern mit den Patrioten wählten, endlich die Augen über deren Tendenzen geöffnet wurden. Glcichzewig sei aber die Eoalitron zwischen reactionaireu und social-demokratischen Elementen der Grund gewesen, daß die Theilnahme der liberalen Wählerschaft besonders zahlreich tvar. Von den 6080 Wahlberechtigten haben 3343, also 54 Proe. gewählt, was nur selten verkomme. Wenn man das Wahlprolokoll aufmerksam durch gehe, so stelle sich die Größe des Sieges erst recht heraus. Denn während der Ecindikal des Städti schen Vereins, der die wenigsten Stimmen babe, deren immer noch 1808 zähle, habe der mii der höchsten Sliinmenzahl versehene (segeucandidat nnr 1223, und selbst dies sei nur dadurch herbci- gefiihrl, daß er auf drei verschiedenen Listen, der d«t Patriotischen Vereins, der sogenannten eombi- nirlen Liste und der Liste der Bürgerversammlung, gleichzeitig gestanden habe. Aus dem Wahkprotokoll ercheve sich auch, wie viel Wähler durchschnittlich ft»r jede der einzelnen Listen gestimmt haben. Man ktznnc daS erkennen, wenn man lediglich diejenigen Kandidaten betrachte, die nur auf der betreffenden Liste - nickt auch noch auf einer andern) gestanden haben. 'Lolche Eandidatcn hatte derSlädtifche Verein 22, und diese haben von 2080 bis 1898, durchjchmttlick >052 Stimmen. Die Patriotische Liste hatte 26 aussckließlicln' Eandidatcn mit <61 bis 675, dnrchschniullck 604 Lummen. Die Bür- gcrversammlungsltste halte 37 ausschließliche Eandidaten nnt 312 bis 255, durchschnittlich 280 Stimmen. Am unglücklichsten sei die Liste unter dem Motto „Freiheit und Gesetz" gefahren, obgleich dieselbe nach einer von ihrem Urheber iin Tageblatte erlassenen Annonce sich besonders kluger „Strategie" gerühmt habe. Bon den ihr aus schließlich angcbörigen 13 Eandidaten habe der böchsre 146, der niedrigste 65, durchschnittlich jeder nur 8 t Stimmen erlangt. Tie sogenannte evmbinirtc Liste, welckie ausschließliche Eandidaten gar nicht hatte, sondern nur aus den zwei Listen des Städti schen und des Patriotisch» Vereins zusammenge setzt war, ist von circa 200 Wählern benutzt wor den. Auffallend sei cs übrigens, daß sehr viele Bürger Stimmen erhallen haben, die auf gar keiner Liste standen; es seien das nicht weniger als 000; von difsen hc.b. cs eurer sogar bis 123 Stimmen gebracht. doch scheine daö tbeilweise auf eine Na- mensverweckselung mit einem Eandidaten des Städti schen Vereins blnaitszillanfen; sonst hätten die meisten 2o bis 30 Stimiiien und nicht weniger als 384 Bürger jeder nur I Slimme gehabt. Die genaue Durchsicht Derer, welche auf keiner veröffent lichten Liste standen, scheine übrigens auf die Existenz mehrerer stiller Wableomites hinzudeuten, indem z. B. auf eine ganze Anzahl von Männern, welche als besonders kirchlich fromm bekannt sind, ganz übereinstimmend circa 75, ans eine Anzahl her vorragender Mitglieder des Handelsstandes gleich mäßig circa 40 Stimme» gefallen sind. Das Ge- sammtresultat sei, daß die vom Städtischen Verein vertretene Richtung auf mindestens 2000 sichere Wähler rechnen könne, während es die säimntlicben so ganz verschiedenartigen Gegner zusammen kaum auf 1000 Stimmen bringen. letzte tagswahl der Verein nicht selbstthLtig gewirkt, sondern dein Evmie der freisinnigen Partei sich an- gcschlvffen gehabt lxrbc, welche damals die Wahl- aiigeleaenheil in die Hand genommen. Das wach sende Vertrauen jedoch, mit dem inan in den Kreisen der Bürgerschaft mehr und mehr dem Vereine ent gegenkomme, sei letzterem Veranlassung gewesen, bei der bevorstehenden ReichStagSwahl selvstthätig vorzugchen und bas Augenmerk der Wählerschaft Leipzigs auf einen Eandidaten zu richten, dom inan die Wahrung unserer Jntereffen wohl rutrauen dürfe. Er, der Vorsitzende, eröffne deshalb die Debatte. Herr Cavael schlug hierauf den Vertreter unserer Stadt im letzten Reichstage, Herrn Vicr- Bürgermeister Iw. Ltepl)ani. vor, eine Persönlich keit, deren entschieden liberaler Charakter die In teressen Leipzigs vereitS in der besten und würdigsten Weise vertreten habe. Herr Direktor Näser hielt den dneeten Vor schlag des zu wählenden Eandidaten für zu früh zeitig. Es l>a»dle sich jetzt zunächst um vorberei tende Schritte; man müsse die Gewißheit haben, daß der zu wählende Eandidat annchme u. s. w., und deshalb schlage er dem Verein vor, ein Eomite zu wählen, das die bevorstehende ReichotagStvahl in die Hand nehme, und welches zugleich die Er mächtigung habe, sich ans anderen Kreisen der Bürgerschaft zu cvoptiren. Dieser Antrag wurde vom B.'rein gegen eine Stimme angenommen, ebenso wie der sich hieran anschließende des Herrn Director Näser, diesesEomike schon heule zu wählen. Dasselbe zählt sieben Personen und besteht aus den Herren Stadtrath Häckel, Advoccu Rud. Schmidt, llr. Panitz, Madack )»»>., Gustav Götz Eisengie- ßereibesitzer, Kaufmann Kohner und Buchhändler Eavacl. — Ein weiter geäußerter Wunsch, nun mehr unverweil: eine größere Versammlung cinzu- berufen, um in derselben die Reichstagswahl zu dtScutlren. wurde durch den Herrn Vorsitzenden und Herrn Direttor Näser mit dem Hinweis daraus
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