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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.01.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187101277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-01
- Tag1871-01-27
- Monat1871-01
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.01.1871
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. Nordisch «nz:srst. lerr.-Fram »2.20, Low- oose 95.40, lustr.-Ba-k jer 244.50, iGeschäfls- nverändm, zunehmend. ausgebcleo mwolle»- ise »/»höhn. est. Preijc kl tröffvit , Thollerri, Coms aus 5. Januar. » G.» per Künd. -. lr.Sl'/.?, >r 52'-. G. piritus loc». ar 16 Thlr. Sar., pn Tendan: per d. M ' 2 G., per nz: maller, r Frühjahr I.) In dew ans belru>! knvundeter iann. Der nn gesckätzi, front liegen -den. Gegen alterien ruf n. südlich «e- Armee den ragen, zum ofe St.-Lu vbielski Min. Ke hossen, ha: >0 Geschütze rie Festune !renski.' 8 Versailles Gefangene, so dar, das; ci,einlick js- 'llen lärkla izial-Com- n in Nord minenhange zels unsere: an Mecklcn Bedeutung bestätigt die Reichslage- e aus kyc» n Kämpfen : gekommen cht geftibn lften Glau te von den : Franzosen »d eg. H-rl j. in, Hotel K gdeb v. Nagdeb. «. Hamburg sich, goldmr che« Hau» cüffrler Hos. uve« Noß. «. Sieb iiesa. ui« Torgau. Iler a. P.st, )erliu, H,trl «kau Münch- » Portland, iller'o Hotel ». Nordd. H. »«viere. Erscheint täglich früh 6»/, Uhr. »r»«cti«> »ad chrukbttio» JodanniSgasse 4/b. j Verautw Rrdacteur Fr. Hüttner. Sprechstunde d Redaction >,n»tnag« von n —rr udr RichmillL.« »»» 1 — b Uhr. !l«al»me drr für die nächst- ichrudr Nummer brsttmmten Alserair in den Wochentagen dis 8 llhr Nachmittags. riMM TagMM Anzeiger. Amtsblatt de? König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. Auflage 8800. Adoaacmrutopret» BicrteljLkirlich I Tdlr 7'/, Ngr tacl. «ringerlohn l Thlr. tu Rgr. Zusrrate die Spaltzeile l'/« Ngr. Rrctameu unter -. Ucdactiomiürich die Spaltzeile 2 Rgr. Filiale Ltto Klemm, UmversirätSstraße 22, Local-iZvmptüir Hainüraße 2>. IX? 27. Freitag den 27. Januar. 1871. Bekanntmachung. Tic Marken für Hunde für das Jahr 1871 sind gegen Erlegung von 3 Thaler» für die Marke, als dem jährlichen Betrage der Steuer, bis Ende dieses Monats zu entnehmen, was wir hierdurch »stt dem Bemerken in Erinnerung bringen, daß vom 1. Februar d. I. an der Eaviller täglich die Tlraßcn begehen und Hunde ohne Marken einfangen wird. Leipzig, den 24. Januar tL7l. Der Nath der Stadt Leipzig. 1>r. Koch. Lampreckt. Die Licitations- und Verpachtungs-Bedingungen, sowie der Situationsplan über die zu ver pachtenden Wiesen liegen im genannten Locale zur Einsichtnahme aus. Leipzig, am 21. Januar 1871. Königliche Garnison-Verwaltung. Grunert, Cascrnen Inspeckor. Bekanntmachung. Das betheiligte HandelSpublicnm wird hierdurch benachrichtigt, daß eine Restitution von DtetznnLostrn für Propre- und Transitv-Güter, die während der gegenwärtigen Neujahrsmefse im freien Verkehre hier eingcaanaen sind, nur dann gewährt werden kann, wenn die bierüber cinzu- reichenden Verzeichnisse ncost Unterlagen längstens den 28. Januar L87R bis Abends 6 Uhr allhier abgegeben sind. Spater eingehende Reclamationen können von hier aus keine Berücksich tigung finden. Leipzig, den 4. Januar 1871. Kvnigl. Haupt-Holl-Aint. Meisel. Bekanntmachung. Die auf Ranstädter Viehweide hier ver den Militair - Schießständen gelegenen beiden Wiese«- Parcellei»: ' Abtheilung Nr. 7 des Plans der Stadt Leipzig, 4 Acker 263 lüR. Wiesenfiächc, - - 8 - - - - - 2 - 256 lüR. sollen auf die 6 Jahre 1871 bis mit 1876 anderweit an den Meistbietenden verpachtet werden. Termin hierzu im Gcschäftslvcale der Unterzeichneten Verwaltung, Schloß Pleißenburg, Thurmhaus Zlr. 4, wird hiermit auf Sonnabend den 28. dsS. MtS., Bornntt. >0 Uhr, anderaumt. Okffenlliche Verhandlungen der Stadtverordneten vom 18. Januar 1871. lAulSrund des Protokolls bearbeitet», veröffentlicht.) (Schluß.) Zur Tagesordnung übergehend, berichtete Herr Kvhner als Vorsitzender des Ausschusses zum Industrie-, Meß- und Verkehrswesen über die von diesem Ausschuß augeregte Frage über die kohle n- noth in hiesiger Stadl. Der Ausschuß schlug dem Collegium vor: Den Rath zu ersuchen, schleunigst eine aus Stadträlhen und Stadtverordneten zusam mengesetzte Commission ml lioo mit dem Recht > der Hinzuziehung von dazu sich eignenden Bürgern zu ernennen, um oie Angelegenheit der Kohlennoth in unserer Sradt zum Ge genstand sachlicher Erörterung zu machen und die »^glicht» Maßnahmen z«a Aohütfe, soweit es nicht bereits geschehen, in Erwä gung zu ziehen, eventuell Maßnahmen zur Vorbeugung ähnlicher Calainitäten vorzn- schlagen, und falls das Collegium und der Rath auf diesen Autrag einaehen würden, solle der Wahlausschuß die Mitglieder zu dieser Commission aus dein Collegium er wählen. Der Herr Referent theilte mit, daß der Rach beim Ausbruch der Kohlennoth sofort Schritte aethan habe, um Kohlen herbeizuschaffen. Dies sei gelungen, und der Verkauf sei Herrn Meister übertragen, der ohne irgend welchen Nutzen die Kohlen zu verkaufen übernommen habe. Der Preis wäre auf 15 'Neugroschen festgesetzt, um nicht den Kohlenhändlern Concurrcuz zu machen, üud der erzielte Gewinn solle iin Interesse der Annen verwendet werden. Der Antrag bezwecke, die Maßregeln des Raths zu unterstützen, indem ihm freiwillige Kräfte zur Verfügung gestellt werden, welche es namentlich auch ermöglichten, den Kohleu- verkauf auch in andern Theilen der Stadt zu oraamsiren. Herr Nagel befürwortete den Ausschußantrag und wies darauf hin, daß der Verkauf der Kohlen in verschiedenen Stadttheilen bewirkt werden möge, zu welchem Zwecke bereits Offenen Vorlagen. Der Kohlennoth werde sofort ahgcholfen, wenn der Rath dafür sorge, daß die Leipzig-Dresdner Bahn genügende Kohlen zuführe; und hierauf zu wirken, möge das Bestreben gerichtet sein. Gegen den Antrag sprach Herr Barth, da er euren praktischen Erfolg nicht seb«; wem es irgend möglich sei, der werde sich im Laufe deS nächsten Sommers ausreichend nnt Kohlen versehen. Herr Bicevorsteher Direktor Näser: Nach Mitteilungen, welche er von einem RaihS- mitgltcde habe, habe nicht der Rath dem Herrn Meister Kohlen Übermacht, sondern die Lcp»zig- Dresdner Eisenbabn und Herr Meister habe sich erboten, dem Rathe die für die Schulen rc. tx- nothigten Kohlen zu liefern. Ob diese Angabe oder die des. Herrn Referenten die richtige ist, wisse er nicht. Er mache nur darauf aufmerksam, daß der Antrag leicht die Magazinirung herbei- fübren könne, gegen welche das Collcg sich stets gesträubt habe. Sodann glaubte er, daß die wirk liche Kohlennoth bereits gehoben sei. Dem entgegen sprach sich Herr Adv. Schmidt im Sinne des Ausschusses aus, da dieser mit seinem Anträge nur bezwecke, dein Rath« die Kräfte des Kollegiums in dieser Frage zur Verfügung zu stellen t? Herr Nagel entgegnete dem Herrn Dir. Näser, daß die Noch durchaus noch nicht gehoben sei, und thcklte einen hieraus bez. Brief auS dem Ausflg- Tepliber Kohlenbecken mit. In der Wagennoth liege der Grund der Kohlennoth. Sodann müßten dir hiesigen Kohlenhändler größere Lagerplätze haben, >m in Zukunft eine ähnliche Ealamität zu ver meide». Herr Heß glanbte die Kohlennoth dadurch erküren zu Wunen, baß die Güter nicht ans de» Bahnen expedirt würden. Ein Wagenmangel aber sei nicht vorhanden. Gegen den Ausschußantrag erklärte sich Herr Kraus e, da derselbe zu weit gel)e, ebenso Herr Fleischhauer, weil die freie Cvncurrenz die beste Abhülfe sei. Herr 1)r. Kühn trat eoenfalls dem Ausschuß- antrage entgegen, da es nicht zweckmäßig sei, jetzt noch Schritte in dieser Angelegenheit zu thun. Er balle es für überflüssig, daß das Collegium seinen humanen Gesinnungen in dieser Frage Ausdruck gebe, da dies sich wohl von selbst verstehe. Mit der Annahme deS Ausschußantrags stehe zu befürch ten, daß der freien Cvncurrenz ein Hemmschuh angelegt werden würde, und hiergegen müsse er sich erklären. Er beantrage, den Antrag zur weitern Berathung an den Ausschuß zurückzuverweisen. Der Herr Referent hob hervor, daß der Ausschußantrag keine positiven Vorschläge mache und deshalb ganz unschuldiger Natur wäre. Die Besorgnisse mancher Vorredner über Mag-">niruug lHecke er nicht, und nur, um die einschtagende» Fragen gründlich zu erörtern, schlage der Ausschuß den Zusammentritt einer Commission vor. Hierauf befürwortete Herr Bicevorsteher Näser den Kühn'schen Antrag, da »der Ausschuß in der Lage sei, die geeigneten Maßregeln vorzuschlagen. Die gemischten Deputationen hätten immer etwas Bedenkliches. Am ztveckmäßigsten sei es, wenn der Rath dafür sorge, daß genügende Kohlen der Stadt zugesührt würden, aber dazu brauche inan keine Commission, die überdies nur eine berathcnve sein solle. Herr vr. Kühn bemerkte, daß er nicht eigent lich bezweckt habe, den Ausschuß nochmals mit der Berathüna zu betrauen, sondern die Ablehnung des Ausschußantrages wünsche. Der Antrag war somit als zurückgezogen zu be trachten. Dagegen erklärte sich Herr BrockhauS für den Ausschußantrag, da er das Eolleg für selbstständig genug halte, etwaigen Anträgen der gemischten Deputation, welche ihm nicht gefielen, zu wider stehen, und Herr Prof. De. Biedermann sprach sich für Wiederaufnahme des Kühn'schen Antrags aus, um eventuell nicht bloS ein negatives Votum zu erzielen. Hierauf wurde der Kühn'sche Antrag von Herrn Prof. vr. Biedermann wieder ausgenommen. Nach dem Schlußworte des Herrn Referenten, welcher noch darauf aufmerksani machte, daß nicht der Ausschuß ein Vertrauensvotum für sich ver lange, sondern daß der Wahlausschuß s. Z. sicher die geeigneten Persönlichkeiten herausfinden würde, wurde der Ausschußantrag mit 35 gegen 17 Stimme», und der Biedermann'sche Antrag mit 30 gegen 22 Stimmen abgelehnt. Weiter berichtet Herr Kohner über einen An trag desselben Ausschusses, das Collegium wolle beim Rathe beantragen, daß die nach der Fahr straße des Brühls zu offenen Buden an der Ecke der Reichsstraße und des BrühlS künftighin nicht wieder zur Ausstellung gelangen. Herr Bicevorsteher Dir. Näser hielt den An trag für zu bestimmt, da die näberen Umstände nicht bekannt seien, welche vielleicht der Beseitigung der Buden entaegenstänven. In der Nicolaistraße läge sicher dieselbe Beschränkung des Fährverkehrs vor, aber auf die Meßimerrssen müsse Rücksicht ge nominen werden. Er würde für den Antrag stimmen, wenn derselbe dahin ginge, bei dem Rar he zu be antragen, auf die Besettigung der Buden bald thunlichst bedacht zu fern. Mit dieser Fassung waren die Ausschußmitglieder einverstanden. Herr I)r. Schulze war der Ansicht, daß Meß buden nur in den dringlichsten Fällen zu beseitigen wären, denn hierdurch würden dje Interessen ver Messen geschädigt. Die kleinen Unbequemlichkeiten müsse man sich deshalb gefallen lassen, und »olle man einmal mit Beseitigung von Buden den An- faug machen, so würden bald weitere Wünsche laut werden. Er hake die Passage am Brühl nicht für so gefährlich, wie der Ausschuß heroorhebe, und werde deshalb gegen den Antrag stimmen. Dem entgegen befürwortete Herr Nagel den Ausschußantrag wegen des durch die Bndenauf stellung sehr gefährlichen Fährverkehrs. Nach dem Schlußwort des Herrn R eferenle n, welcher hervorhob, daß es sicb nicht um Gewinnung einer Bequemlichkeit, sondern um Beseitigung einer Gefahr handle, welche auf den Meßverkehr störend wirke, wurde der Ansschußanlrag gegen i Stimmen angenommen. Namens des Bauausschusses berichtete sodann Herr Bicevorsteher Näser über den Beschluß des Raths, die an den Brüder- und Turnerstraße ge legenen, früher das Areal der sogen. Sieben Häuser bildenden 4 Bauparcellen, in Summa 7125 lüEllen haltend, an die Höchstbietenden für die Gesammtsumme von 23,810 Thaler zu ver kaufen. Noch dem Barschlag de- Ausschusses ertheille Kollegium zu den Berkäufen seine Geneh migung. Ein weiterer Bericht desselben Ausschusses betraf den Neubau der weißen Brücke, die Fluß- regulirung und einen Arealtausck im Connewitzcr Holze. Dem Vorschläge des Ausschusses, Genehmigung hierzu zu ertheilen, trat das Collegium ein hellig bei. Ueber die Entnahme der Kosten wird der Finanz ausschuß noch berichten und wird bei dieser Ge legenheit ein ausführlicher Bericht veröffentlicht werden. Zu dem Berichte desselben Ausschusses über folgende Eingabe des Herrn Uhlmann: „DaS Rathschreiben, den Scheunen bau in Stötteritz belassend, dem Stadlverorbneten- Collegium am 18. Mai 1870 mügetl-eilt, veran laßt mich, den achtungsvoll Unterzeichneten, das geehrte Collegium auf vie großen llebelstände un seres Submissions-BrrsahrenS bei städtischen Bauten aufmerksam zu machen. Bor mehreren Jahren stellten die Stadtverord neten an den Rath den Antrag: „es sollten künftig hin sämmtliche städtische Arbeiten und Lieferungen an den Mindestsvrdirnden vergeben und demgemäß öffentlich zur Bewerbung aufgefordert werden." Der Stadtmaurermeistrr, der Stavizimmermcister und andere sonst speciell beglückte Herren kamen dabei in Wegfall, und jedem Meister, sowohl älteren erfahrenen, für solid lange bekannten, als dem jungen strebsamen Manne wurde Gelegenheit geboten, sich der Stadt nützlich zu erweisen, dem Letzteren besonders auch dazu, durch Uebernahme von städtischen Arbeiten und deren tüchtige Aus führung sich eine Empfehlungskarte für sein weiteres Fortkommen zu eriverben. Dieser Beschluß der Stadtverordneten war lobenswenh und volkswirth- schaftlich richtig, allein sein Inhalt scheint keines weg- konsequent zur Ausführung gebracht worden zu sein. Darauf weist zum guten Theil der Miß- muth hin, welcher in der oeregten Lache unter den Gewerken der Stadt herrscht, und ebendies hatte wohl auch eln Mitglied des Collegiums, Herr Götz, im Sinne, als er seiner Zett den Antrag stellte, eine Revision der Bestimmungen über das Vergeben der Arbeiten an Concurremen vorzunehmen. Der Bauausschuß hat diesen An trag jedenfalls auf sich beruhen lassen, wenigstens ist nnr bis heute nicht ersichtlich gewesen, daß der selbe eine Wirkung gehabt habe.' Ich führe zur näheren Begründung des Ge sagten drei Fälle an, aus denen das geebrte Col legium ersehen mag, daß der Rath nicht in jedem Falle nacb dem obenerwähnten Bescklusse der Stadt verordneten gehandelt hat, wenigstens nicht cvnse- auent, und daß er mit völlig freier Hand über die Vergebung von Bauarbeiten verfügt. Zugleich erlaube ich mir, vornehmlich mit Rücksicht auf da« Nathssckreiben, die Folgerungen zu ziehen, welche sich der Natur der Sache nach mit Nothwendigket t <p»s jenen Thatsachen ergeben. I. Der zweite Fiügelbau der lit. Bür, aerscknile, welch.r ein vollkommen selbstständige^ Bau wrr, ist ohne alle Concurreuz Herrn DKturermeister Pausck, zur Ausführung übergeben worden, und man hat demselben sogar aus freier Hand mehrere Procente mehr bewilligt, als der erste Flügelbau beansprucht Hai. eine Noblesse, die der tLladt einige Tausend Thaler kostet. Der unverzeihlich langsamen Förderung dieses Baues sei hier nur beiläufig Erwähnung gethan. II. Die Zimmerarbeiten am Johannis Hos pital hat man nicht an den Mindestfordernden vergeben, denn die ausführenden Herren bekommen eine bedeutende Summe mehr, als der billigere Anschlag der Banfabrik besagt. Als College der Besitzer der Bausabrik, der Herren Boigl L Wenk, glaube ick mich hier zu dem Zeuguiß berechtigt, daß ich vor der Solidität berselven die größte Hochachtung habe, und als zahlungsfähig sind sie doch wohl allgemein bekannt. III. Der Rath veranstaltet auch sogenannte „ b e^ch rankte Submission ". Als die Stadtverordneten die kosten zur Er richtung eines Bolksbades am kirschwehr bewil ligten, tlM dies wohl Jeder in der Boraussetznng, die Arbeiten dazu würden auf dem Wege der freien Concurren; vergeben werden. Dies ist aber nickt der Fall gewesen; nur einige Baugewerken wurden zur Cvncurrenz anSerwählt, unter andern Glücklicken auch ick — aber ich gab keine Offene ab, weil ick dieses Verfahren nicht billigen kann. Was sich auö dem Gesagten ergiebl, ist klar. Die Herren Bvigt öe Wenk z. B. erklären in durchaus begreiflichem Unwille», bei Coneurrenzen, welche der Raih ausschreibe, sich nicht wieder be- theiligen zu wollen. Wie sie, so denken andere tüchtige Gewerken auch. Daraus erwächst aber der Stadt offenbar ein namhafter Schade; das Ge schäft verbleibt in den Händen einzelner im Vor aus begünstigter Herren, und Concurreuz im rechten Sinne giebt es daher nicht mehr. Durchaus einseitig ist es daher, wenn der Rath in seinein Schreiben den Umstand, daß in neuerer Zeit viele und zwar die tüchiigsten unter unseren Gewerken sich nur ungern oder gar nicht bei der allgemeinen Submission betheiligen, damit moti- virt, „eS wüßten dieselben, daß sie häufig von An dern, die es mit tüchtiger Arbeit und darnach be messenen Preise» nichl so genau nehmen, unterboten würden, und um sich dieser immerhin unangenehmen Chance nicht auszusetzen, blieben sie lieber der Submission fern. Ein tüchtiger Gewerbrrcibender fürchtet sich vor keiner Concurrenz, er vertraut aus seinen Fleiß, seine Solidität; aber die Inconsequenz der Auf traggeber muß ihn absckvecken; denn das Ausfüllen des Blankcts ist mit großem Zeitaufwand und auck init nichl unbedeutenden kosten verknüpft, und wer mehrmals ln seinen voUbereckligien Erwartungen getäuscht worden ist, dem ist es nicht zu ver denken, wenn er sick für die Zukunft solche Ent täuschungen erspart. Eben darin liegt die Lösung des Räthsels, ein mal, daß bei städtischen Submissionen zu wenige Concurrenteil auftreten, das andere Mal, daß die Anschläge der Submittenten höher steigen als die Voranschläge. Für eine beschränkte Concurren; aber sucht man vergebens nach Gründen; das Banaml hat die Pslickt, die gelieferten Materialien genau zu prüfen und die angefertigten Arbeiten sorgfältig zu con- troliren. Aus dwser Pslickt erwächst ihm selbst verständlich das Reckt, schlechtes Material oder fehlerhafte Arbeit zurückzuweisen. Denjenigen Gewerken, welcl)er nicht seine ganze Ehre darein gesetzt hat, den an ihn zu stellen ge wesenen Anforderungen zu genügen, nun, den schließe man bei wiederholten Coneurrenzen auf Zeit oder für immer aus. Nur schließe man nicht von vornherein eine große Anzahl achtbarer Bürger unserer Stadt von der Submission ans zu Gunsten / Einzelner; die öffentliche SubmissionS-AuSschrcibnng ^
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