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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.01.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187101210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-01
- Tag1871-01-21
- Monat1871-01
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.01.1871
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h behaupt :r Verlust l2"0 Ma ng der stiliger cier 6Äa dbielSli. te Anncr die 3lLgig Werder ve in vollr Zodbielski neidet l vie Festungj nnächst milk ua bcaab st r Westaruik t. Dre Test Ln le Man legramm de eule meldet Mecklenbm Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Nesettt»» u«d Lrpkditü» Ivhamnsgaflr 4/ü. Redakteur Fr. Hätiarr. Sprechstunde d. Redacrion vormtnag« von >t —>2 Udk Nachm»»»»« ,ou «—b Uhr. >e der für die nächft- Rummer dcfttmmlcn le in den Wochentagen RS 3 Uhr Nachmittags. Uchugkr.Tagcblatl Anzeiger. AwtSblatt des Kvmgl. BeMgnichts und des Raths dn Stadt Leipzig. Nnflage 8800. Ldo»e«ri»t»»r,i« «letteljLhrlich , Thlr 7'/, Nar. Mel. Briagerlohn I Thlr. tv Rgr Zaserale die Spaltzeile t'/« Nge. Leltiim«, „irr d. Nedatti«ll»-rtch di« Epaltzeile 2 Ngr. FtUat« Otto Klemm. Umversilätsstraße 22, Laeal-Comptoir Hcnnstrahe 21. X? LI. Sonnabend den 'Li. Januar. 1871. Zur gtMignl Beachtung. «s versailltMnsere Expedition ist morgen AndiA Sonntag den 22. Januar nur Vormittags bis 'l-9 Uhr 'ndon zu beLxKffnet Lhanzy rn ist schnei :rung erhi» ;en, daß da Januar be ngwy wird Fortsetzuiiz n der Armee lf Rennes, rtemcnt Ille eich, es liegi mS. Rennes rohnern, inii llrsenal, Ka. chrichten aus a das Bom- f Tage stel ze sei, dann eineustr zn- ondiffememS passirt wer- rhrdet. Tie sicheren ^e- en in arge» tndependam gesckriclmi: UnthäliM fall unertq- inz günstigen cd genMl: am die Re chst auf dem nnbardkmcnt lö.Nrren- hierher ge- aki erneuerte rselbe wurde gen. LxpesNlß«» ÄSk» I^IpLßßker Bekanntmachung. Das 1. Stück des diesjährigen Bundes-Gesetzblattes des Norddeutschen Bundes ist bei uns ein- Mngen und wird bi« zum O. künftigen Monats aus dem Rathhaussaale öffentlich aus- Lngen. Daffelbe enthält: Nr. 602. Allerhöchster Erlaß vom 28. December i87t), betreffend die Aufhebung der Ober- Post-Dlrection in Aachen und die Vereinigung des Geschäftskreises derselben mit demjenigen der Ober-Post-Direction in Cöln. Bekanntmachung, betreffend die Ausgabe verzinslicher Schatzanweisungen im Betrage von 10 Millionen Thaler. Vom l. Januar 187 t. Die Ernennung eines Consuls des Norddeutschen Bundes zu Santa Fe de BogorL (Columbien). Leipzig, am iS. Januar 187 l. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Cerutti. 003. 604. Fleischhallcn - Vermiethung. Die vom »eitherigen Abmielher für den 10. "April d. I. gekündigte Abtheilung Rr. 33 der La«dfletsq»erhalle soll von da ab anderweit gegen dreimonatliche Kündigung an den Meist bietende» ver«iethet werden und beraumen wir hierzu Termin an Rathsstelle auf Sonnabend den 28. d. M , Vormittags 11 Uhr, an, in welchem Miethlustige erscheinen und ihre Gebote thun wollen. Die LicitationS- und VermiethungSbedingungen liegen ebendaselbst schon vor dem Termine zur Einsicht aus. Leipzig, den 16. Januar 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. »r. Kock. Cerutti. Bekanntmachung. Die auf Ranstadter Viehweide hier vor den Militairsäneßständen gelegenen beiden Wtesen- Parcelle«: Abtheilung "Nr. 7 des Plans der Stadl Leipzig, 4 Acker 263 (IR. Wiesensläche, - - 8 - - - - - 2 - 256 IHR. sollen aus die 6 Jahre 1871 bis mit 1876 anderweit an den Meistbietenden verpachtet werden. Termin hierzu im Geschäft-locale der Unterzeichneten Verwaltung, Schloß Pleißcnburg, Thurmhaus "Nr. 4, wird hiermit auf Sonnabend den 28. dsS. MtS., Bormttt. 10 Uhr, anberaumt. Die Licitativns- und Berpachtungsbedingungen, sowie der Situationsplan über die zu verpachten den Wiesen liegen im genannten Locale zur Einsichtnahme aus. Leipzig, am 21. Januar 1871. Königliche Garnison-Verwaltung. Grunert, Caseriien-Jisipector. :llden. Das lvßer Heflig- t sind heute Cours nach M Truppe» i da mitter tranSportirt »ramm des ldet: Heule s in Vrand : Franzosen ont Roche. Auf der »nähme von len bis aus der Mbin- , wird ein lte, »er »ftsbefitzer ». . H. Hmß«. St. r -er ckl'phanl. d« »-sß«. . ,. Viagdkb. r Hahn. ,stäet, b'adt ov«r, »bürg. H»t«l »ldner Hichu. r Si«-,aat. -««». wr, goldut« Pros. Hasert's Mikroskopisches Bilderbuch. 1. Abend. Bei den Zufektea. Ter Titel ..Bilderbuch" ist für die naturwissen- lxtftlichen Abeud'lntechaltung.'n des P 'k Hasert Saale des Gewandhauses sehr bezeichnend. a„ könnte sie auch Schauspiele nennen. Wir sobald der elwaS unbeholfene Ganymed die er theils ausaedrehl, »ycils ganz llein ge- yar, in fast totaler Finsterniß und sehen rer uns auf der erleuchteten Wand die Wunder der Natur in kolossaler Vergrößerung. Ein hübscheres „unzerreißbares Bilderbuch für große -i»der" und auch für kleine) läßt sich gar nicht leaken. Der erste Abend war den Herreit und Tarnen Insekten gewidmet, dieser wunderlichen Ration, welche nicht wie andere Nationen der Organisation des Stoffs, vielmehr der Desorgani sation desselben ihre Entstehung und Enlwickelung verdankt, — so gehl die Sage wenigstens beiden Laien'. Zunächst begrüßten wir unsere Freundin aus jovialen Jugendtagen, die berühmte Kinderfreundin Krau LauS. Sie ist eine Kannibalin, denn sie ernährt sich durchaus nur von Menschenblut. Diese Lost mutz ihr Fleisch wohl sehr schmackhaft machen, denn die Äegypter verehrten, wie wir auS der Schule behalten haben,, die „läusevertilgende Meer katze" und es heitzt daselbst ausdrücklich: „Die Laus H ein Leckerbiffen und Lieblingsspeise des ägyptischen CercopithecuS." Wir sahen ferner im Verlause der ersten Abtheilung eine Gartenwanze mit VA» Augen, Stubenfliegen- und Schmetter- lingSaugen 17,000) eine Raupenluft- röhre, einen Maikäfer-Damenfächer, die Motte, den luftigen Meister Floh, der das Auditorium, wie immer wo er erscheint, recht amüsirtk, sodann einen Vergleich zwischen dem größten Schmetterlinasfederchen und dem kleinsten Hai-federchea eines Singvogels, die Stubenfliege und die Viene, ließen uns hierauf ein Heilmit tel wider den Stich der letzteru empfehlen (Am- moniac causticum und sahen schließlich eine Näh nadel, deren Oehr für das biblische Kameel fast groß genug erschien. — Bei der gemeinen Stuben fliege wäre zu bemerken, daß die natürliche Nah rung ihrer Larven Pferdedünger ist ; sie liebt die Orte, wo sich Ställe, Gurkenbeete rc. befinden. Darauf soll man achten, wenn ihre Zahl lästig wird. Die Düngerfiiege ist sehr gefräßig ; Linne erzählt, daß die Larven von drei Weibchen den Lachnam eines Pferdes ebenso schnell verzehr trn vie es ein Löwe gekonnt haben würde (ein Weibchen legt 20,000 Eier und die hieraus her- vvrgegangenen Larven erfahren binnen 24 Stun den e»n kolossales Wachsthum. Die sogenannten Eintagsfliegen (kpdewericlLe- sind ein sehr leicht sinniges und lebenslustiges Volk. Sie tanzen fast mnner und geben förmliche Bälle. Sie erscheinen nach Sonnenuntergang und sterben vor Sonnen ausaana. Den Fischen der Seine und Marne sind dies« Tänzer und Tänzerinnen ein beliebtes und massenhaftes Futter. Reaumur erzählt, daß er manche Flußstellen vier Zoll hoch mit ihnen be deckt sah und daß die Luft damit wie mit Schnee- ftocken angefüllt gewesen sei. Wie kommt es, daß die Stubenfliege an Glasscheiben entlang laufen and, dem Gesetz der Schwere zum Trotz, am Plafond lustwandeln kann? Es geschieht vermöge tmes Apparates, der in zwei oder drei häutigen, mit dem Fußgelenk durch einen schmalen Stiel verbuudenen Saugern von trichterförmiger Gestalt besteht; düse Sauger sind oben convex und unten ««av.^re Ränder find fein ausgezackt und die hshle Portion ist mit Flaumhaar bedeckt. Am» demselben Grunde können die Eidechsen ebenfalls an der Decke laufen..— Der Bau des Flohs ist seiner unordentlichen Lebensweise vollkommen an gemessen; er ist ein schlüpfriger Dickhänter, ge schmeidig und zäh zugleich; er springt so vortreff lich, weil seine Dickbeme sehr muskulös find. Vom Floh aus die Schmetterlinge zu kommen, behauptet Darwin, daß sie den Farben der Blumen gleichen, die sie besuchen. Die zweite Abteilung brachte das Herz einer Rauvc und das Nervensystem einer WeSpe, den VervauungSapparat eine- Wasse*- käfers, eine BlattweSpe aus der Bernstein- Periode. Eine andere Wespe, die aussah wie ein Bajazzo, der auf einer Weltkugel reitet, eine Pflanzeiiwanzc, eine Thomasschnake und eine» Bienenkafer, der sich in Bienenstöcke ein- schleichi. Die Insekten haben, obwohl in Besitz von Nerven, weder ein Gehirn, noch ein Rücken mark, sondern nur eine Ganglienkette, d. h. aus Neroensubstanz bestehende Bündel, weshalb denn auch einzelne abgetrennte Theile mancher Insekten selbstständig fort leben können, wie mau wenigstens anninunt. Auch sollten sich, nahm man an, die die Insekten dadurch auszeichnen, daß sie kein Herz und keinen Kreislauf haben; aber Ür. Carus in Dresden war der Erste, welcher Anspruch auf Ent deckung der Blutcirculation bei den Insekten erhob und geltend machte. Dre dritte Abtheilung brachte lebendeWasser- lhiere und allerlei Krystallbildungen. Das Kochsalz erschien, die Käsemilben belebten einen alten Käse von snno soviel; eine rot he Eisenlosuna entlockte einer bleichsüchtigen Juna- frau ein sehnsüchtiges Ab! und m einem Glase Trinkwasser machten uns freundliche Tausend füßler und anderes Gezücht ihr Complnnent. Aber Herr Professor Hasert, Rechnung tragend der schwäche der Menschen, welche, wenn sie der gleichen gesehen haben, hernach kein Wasser mehr trinken wollen, zeigte seinem Auditorium auch em Glas reines Wasser. Im Interesse der SanitätS- polizei gebührt ihm hierfür der Dank unserer Aerztc. Dreizehntes Gewandhaus-Loncert. Leipzig, 20. Januar. Die Musik zu Shakespeare'- „Sommernachtstraum" von Felix Mendclssohn- Bartholdy gehört unstreitig nicht allein zu den besten Schöpfungen des unsterblichen Meisters, sondern nimmt überhaupt unter den hervorragenden Ton dichtungen ähnlicher Gattung eine ganz bedeutsame Stellung ein, ja man kann sogar behaupten, daß Mendelsvhn'S Styl in der musikalischen Behand lung deS Elfenlebens durch jenes herrliche Werk typisch geworden sei und jüngere Autoren zur Ver folgung ähnlicher Bahnen mit wahrer Zauber macht angetricben habe. WaS jedoch dem Genie gelingt, ist für bescheidenere Talente unerreichbar; die Tonbilder derselben wirket» dann um so un günstiger, je mehr sie die eigene Gesankenspur ver lassen und den großen Tonschöpfer zu copiren suchen. Mendelssohnianer, Schumanmaner, Wagnerianer sind alle auf gleich falschen Wegen, weil sie nicht gehörige Achtung vor sich selbst haben, indem sie ihr eigenes Wesen aufvpsern, ohne sich an der festen Stütze der Kunstgesche zur Selbstständigkeit empor- zuschwinaen, möge diese auch bei Weitem nicht die Kraft offenbaren, wie sie der acniale Autor der Sommernachtstraummusik besaß. Kaum dem Knaben alter entwachsen comppnirte er schon die Ouvertüre, welche nach Eduard Devrient den „klärenden Wende- punct" in feinem Leben bezeichnet und den Schüler vom Lehrer Zeller frei macdte ; Letzterer war über diese Freiheit freilich nicht erbaut, weil er sich eia bildete, dem leucht enden Sterne den Glanz ver liehen zu haben. Eine so wunderbare Auffaffung des drama tischen Dichlerwerkes, die mit Allgewalt fonreißende Gedankenströlnung, die unübertreffliche Meisterschaft in der Fvim und der feine Sinn für iusnnmen- tale Klangwirkungen kann, so viel auch eine auS- aezöichnete Unterweisung Mitwirken mag, in solchem Maße nicht anerzogen werden; jede dieser Eigen schaften wurzelt zum Theil in der gottbegnadeten, zum Ringen nach den höchsten Zielen befähigten Natur des Tondichters, dessen reiche Gedankenkraft Nestern wiederum die Zuhörerschaft in den höchsten iGthustaSniuS versetzte, so daß z. D. da« Scherzo cka enpo verlang!, und dann auch gewährt wurde. Ein paar unerhebliche Details abgerechnet, flößte zu gleich die Neproduction der Musterschöpfung den größten Respect vor der eminenten Leistungsfähig keit des Orchesters und dem edlen Vortrage deS Chors sowie der belvährten Künstlerinnen Fräulein Mühle und Frau Peschka-Lentner ein, welche in sorgsamer Weise vorbereitet das vocale Element künstlerisch zur Geltung brachten. Letztgenannte bewies außerdem aufs Neue durch Wiedergabe der anziehenden Scene und Arie aus Faust „Die stille Nacht entweicht" und der außer ordentlich schwierigen Arie „Martern aller Arten" auS Mozart s Oper „die Entführung au- dem Serail", daß sie im dramatischen und colorirten Gesänge alle übrigen Vertreterinnen diese- Fache» übertrrfft, welche in den letzten 10 Jahren im Ge wandhause erschienen sind. Ein vorzüglicher Clarinelttst vermag die Scala kaum präcrser und schneller vorzutragen, als Krau Peschka-Leutu.er mit ihrem so ausgezeichnet geschulten Dtimmorgan, und ün leidenschaftlichen Ausdruck, in der Hervor hebung dramatischer Accente entfaltete sie eine Macht und Fülle der Mittel, daß man unbedingt da- erwähnte Auftreten zu den bedeutendsten Momenten ihrer Wirksamkeit in Leidig rech nen darf. -leben dieser Künstler» ersten Range« hatte eine junge, am Anfänge ihrer Lanfbahn stehende Piani stin, Fräulein Agathe Bäcker au< Ehristianig, eine schwere Positron, welche sie aber groüenlheitt recht wacker behauptete. Das anch allen Dilettan ten durch das äußerst geschickt« vieAHLndige Arran gement von Hugo Ulrich » h«r verbreiteten „Hausmusik" von F. E. E. Leockchrt 1» Leipzig zugänglich gewordene Concert Omoll sttzr Piano- forte »nd Orchester von L. van Beethoven kam zwar nicht immer mit der nöthiaen edlen Kraft entwickelung und einheitlichen Haltung zu Gehör, indem die Clavierspielerin an maachen Stellen va« Tempo unangemessen venögerte oder beschleunigte, für ein paar Pafiagen höhere Octavlagen wählte und svnst einige der Elassicität nicht vortheilhafte Nuancen ohne Berechtigung anbrachte; jedoch bezeuate die Ausführung ein solide- Fundament im Technischen, die Tonerzeuaung verspricht für die Znkunft, sobald die Pianistin die Elasticität des Anschlag« bewahrt, machtvollere Entfaltung, die Aaffaffung bekundet in vieler Beziehung das sehr beachtenswenve Talent der jungen Künstlerin und ihre vollste Hinaebung bei Dermittelnng des TonwerkS. Die von Liszt mit modernen Orchester- effecte» »uSgestattete elegante Polonaise von E. M von Weber gab der Pianistin Gelegenheit, ihre Technik mit Geschmack iu eutsalten, wogegen die geistlose Cadenz von A) Rubinstein als eine der Beethoven'scken Schöpfung nicht würdige Zulhat anzusehen ist. Da von Beethoven jclbst Cavenzen vorhanden sind, so dürste überhaupt kein Grund vorliegen, von dem Vorrath anderer Tonsetzer bei Wiedergabe der Concertc des Meisters noch Einige« hinznzufügen. Der Gmicertabend wurde eröffnet mit der inte- resiantenOuvertürc zum „Vampyr" von Marsch- ner; dieser dramatische Ccmpomst, welcher von der Leipziger Bühne anscheinend verbannt ist, fand also im Concertsaal ein Asyl, während die Som- mvrnachtStraummusik an die ausgezeichnete drama tische Aufführung des Sl>akesspeare-Mendelssok>n'- schen Werkes in früheren Zeiten erinnerte. 0r. Oscar Paul. ' ^us Ltadl und Land. * Leipzig, 20. Januar. Wir wollen nicht Unterlasten, das Publicum auf einen genußreichen Abend aufmerksam zu machen, welcher ihm noch im Lanse diese« Monat« geboten werden wird. Unser vorzüglicher ConversattonSliebhaber und Lust- svielreaisteur, Herr Karl Mittel!, hat zu seinem BeneNz ein Stück gewählt, das von dem Gast spiele Dawison's her dem hiesigen Publicum noch im besten Andenken steht. Herr Director Hasse wird darin, von seinem Dresdner Gast spiele zurückgekehrt, zum ersten Male wieder auf- treten, und ebenso hat Fräulein BuSka, vom königlichen Hoftheater zu Berlin, dem Benefizianten mit größter Bereitwilligkeit ihre Mitwirkung zu- gesagt. * Leipzig. 20. Januar. Als ein sehr paffendes Geschenk, besonder- für unsere braven Landsleute draußen cm Felde, empfehlen wir auü vollster Ueber- zeuaung da- so eben m I. B. Klein's Kunst- unv Buchhandlung, Neumarkl 38, erschienene Album «it 1« photolithographischen An sichten LetpliaS. Die bezüglichen Bilder sind vortrefflich ausgeftlhrk und dabei der Preis von 10 Ngr. so nievng, daß selbst weniger Bemittelten Gelegenheit geboten ist, sich diese« Albuin anzu schaffen V—8. Leipzig, 20. Januar. Zu dem Referat über die Pädagogische Gesellschaft müssen wir eine Berichtigung geben. Die I. Bezirksschule nicht 2500 Hchüler, sondern 2005 Schüler, gleich erlauben wir uns aus ein Schriftchen uzuweisen, welches die in jener Sitzung berührten -ecklenburäer Zustände eiiiaehend beleuchtet. Es führt den Titel: Auch ein Wort Uber Mecklenburg von Karl Gesell, und wird sicherlich Allen inter essant sein, die über jenen Staat sich Licht ver schaffen wollen. Leipzig, 2o. Januar. Ueber dieResultate ver unter Vorsitz des Gcneralpostdirectors Stephan in Berlin staugefundenen Conferenz der Ober- postdtrectoren, von welcher leider der hiesige Oberpostdirectvr Herr Letz erkrankt zurückkehrte. bringt das Organ der norddeutschen Bunde-post- beamten, die „Norddeutsche Post", Folgende«: Die Kategorie der Postexpedienten börr ganz auf ; die ältesten mit Ortszulage, sowie die älteren von den enigen, welche bereits die Pensionsberechtigung be- itzen, werden sofort zu Postsecretairen ernannt mit >er Maßgabe, daß die bereits vorhandenen Post affistenten ihnen vorangehcn. Die Gehaltsscala für Postsecretaire wird entsprechend den Secretairen bei dem BundesobrrlzandelSgericht zu Leipzig, sowie dem Rechnungshöfe des Norddeutschen Bundes in Potsdam auf 600—1000 Tblr. norinirt ; für die jüngeren Postexpcdienteu ist eine Uebcrgangsperiode von 3—5 Jahren in Aussicht genommen. Die aus dem Elevenstand her-vorgegangenen Postsecretaire behalten ihre Berechtigung, ohne Examen zu Ober- postsecretairen befördert werden zu können, und sind zu Vorstehern von Postexpeditivnen 1. Classe be stimmt. Wer in Zukunft in die höheren Stellen der Poftverwaltung gelangen will, muß ein Jahr lang Vorlesungen über Volkswirthschaft gehört haben Der Eintritt in die Postverwaltung erfolgt in Zukunft als Post-Anwärter (für die Seeretair- ,c. Carriöre) oder Post Gehülst (für die Post Expediteur-Carrikre). Die Post Expediteure, wie sie seither aus dem Civil stände hervoraegaiigrn, hören ganz aus, es werden, wie gesagt, hierzu Fachmänner lzerangedildet; sie
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