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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.02.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187102060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-02
- Tag1871-02-06
- Monat1871-02
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.02.1871
- Autor
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Erscheint tSzlich früh 6*/, Uhr. RtitNi», »»> Ekvrtilt«, IohaimiSgaff« 4/L. dscentw. Rcdactcur Fr. chiürnrr. Sprechstunde d, Rrdactum «kr»<Na-» «o» N — >2 Uhl «-ch»»^4 v», 4— i> Uhr. >ouch«r drr für die nLchst- ftlernde Ntumnrr bestimmten WiNele in de« «ochentagrn dis 3 Uhr Nachmittags. V n. Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und dcs Raths der Stadt Leipzig. Montag den 6. Februar. Auslage 88Ü«. At>ouorwr«1»»rrt» »Uerttljübrlich I Tdlr 7'/, Ngr. inci. Bringerlohn l Thlr. lvNgr. Inserate die Spaltzeilr >'/« Ngr. GrLtavrn »«Irr d. Ledaelion^rtch die Spaltzeile 2 Agr. Filiale Ltto Klemm. Universitätsstraße 22, -oral-Comptoir Hainstraße 21. 1871. Bekanntmachung. dem Königlichen Ministerium des Innern ist im Einverständnisse mit dem Königlichen Ministerium drr Manzen nachstehender Fünfter Ra«ütrag r«r LagerhOford«u«g der Stadt Leipzig, welcher am 1. Februar d. 2. in Kraft tritt, bestätigt worden, waS wir hierdurch zur öffentlichen Kenntnis bringen. Leipzig, den 27. Januar 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Schlntzner. Das Ministerium des Innern hat im Einverständniß mit dem Finanzministerium den anliegenden fünften Nachtrag zu der unter dem 31. März 1853 Allerhöchsten Orts confirmirten Lagerhofordnung der Lladl Leipzig mit der Wirkung bestätigt, daß den Bestimmungen desselben genau nachgegangen werden soll. Hierüber ist gegenwärtiges D eer , t unter Siegel und Unterschrift des Ministeriums des Innern ausgeserligt worden. Dresden, den 4. Januar 1871. Ministerium des Innern. (L,. S.) von Nostitz-Wallwitz. Fromm. Decret wegen Bestätigung des fünften 'Nachtrages zur Lagerhofvrdnung der Stadt Leipzig. Fünfter Nachtrag zur Lagerhof-Grdnung der Stadt Leipzig. Tie Abschnitte II. und IV. des dem vierten Nachtrage zur Lagerhof-Ordnung vom 17. April 1868 beigefüglen Tarifs werden in ihrer jetzigen Fassung aufgehoben und treten in folgender Fassung in Kraft: II. Waagegeld: Bei Annahme zur 'Niederlage wird das Gewicht der Güter ermittelt, und »pk > ^Z- tritt bei der Abmeldung von der Niederlage in der Regel keine abermalige Verwiegung ein, es sei denn, daß solche bei thcilweiser Ävnahmc einer Partie wegen mangelnder Gewichtsangabe des abgehenden Theils erforderlich ist, oder vom Königlichen Haupt-Zoll-Amte oder dem Lagernehmer selbst be ansprucht wird. Für die Verwiegung bei der Annahme, sowie für eine im Zollinterefse vom Königlichen Haupt-Zoll-Amte erforderte Gewichtsermittelung . . . ^ Für jede Verwiegung, welche wegen während der Lagerung vorgenommener Slürzung erfolgt, sowie für jede sonstige GewichtSermittelung pr. Zollcentner IV. Lagrpmiethe pr. Monat und Zollcentner: l) von Eisen in Stangen und Bändern, Eisenbahnschienen, Get eide und RapSsaat . 2"> von Wolle, Hopfen, Federn, Kork, Kvrkpfropfen, Karden, gleichviel ob steuerfrei oder zollpflichtig 3) von allen andern unter 1. und 2. nicht genannten trocknen Gütern a> wenn sie im freien Verkehr sind d wenn sie zollpflichtig sind — 4 4) von allen nassen Gütern — 6 Eolli gemischten Inhalts zahlen die Lagermielhe nach dem Satze der darin enthaltenen höchfttarifirten Waare. Lagerung im Schuppen oder im Freien, nach llebereinkunft. Ber Erhebung der Lagerhofgcfälle wird unter einem Centner für einen vollen Eentner, Uber den Eentner Uberschießende Pfunde unter »/, Eenlner gar nicht, */, Eentner und darüber für einen vollen Centner gerechnet. Thran, Heringe, Getreide, Rapssaat und Hafer werden nicht verwegen und als Gewicht angenommen: die Tonne Thran zu 2 Zoll-Centner, das Faß schweb. 3 Kronenthran zu 3 Zoll-Centner, die Tonne Heringe zu 3 Zoll-Centner, der Scheffel Weizen oder Roggen zu 1»/, Zoll-Eentner, der Scheffel Rapssaat zu 1>» Zoll-Eentner, der Scheffel Gerste zu 1 '/» Zoll-Centner, der Scheffel Hafer zu 1 Zoll-Centner. Bei der Lagerung wird der Monat, in welchem die Auflagerung erfolgt, für voll, der Monat der Rücknahme gar nicht gerechnet. Leipzig, am 5. December 1870. Der Rath der Stadt Leivzia. Schleitzner. (I.. 8.) I)r. K o ch. Bekanntmachung. Die Herstellung eines Dampf-Aufzuges für daS neue Krankenhaus soll im Wege der Submission vergeben werden. Diejenigen, welche sich hierbei betheiligen wollen, können die betreffenden Zeich nungen und Bedingungen im Baubureau (ehemaliges Waisenhaus, nordöstliches Eckzimmer) einsehcn; auch sind daselbst Anschlagsformulare gegen Entrichtung der Copialien zu erhalten. Die mit Preisen versehenen Anschlagsformulare sind versiegelt und mit der Aufschrift „Dampf- Lufzug" versehen dis ;«m 15. Februar d. I. Abends 6 Uhr auf dem RachS-Bauamt mederzulegen. Leipzig, am 2. Februar 187 l. DeS RathS Baadepatatiaa. Bekanntmachung, Reichstagswahl betreffend. manus Einsicht auSgelegl werden. Wer die Liste für unrichtig oder unvollständig hall, kann dies innerhalb acht Tagen nack dem Begiun der Auslegung, also vis zum 0. Februar l. I. bei uns schriftlich anzeigen oder bei dem in dem angegebenen Local anwesenden Beamten zu Protokoll geben und muß die Beweismittel für seine Behauptungen,- falls dieselben nicht auf Nolonelät beruhen, beibringen. Leipzig, den 3l. Januar 187 l. Der Rath der Stadt Leipzig. I)r. Koch. Schlelßner. Bekanntmachung. Das Museum wird auch im Monat Februar d. I. Nackmitlags um 3 Uhr für den Besuch geschloffen werden, während sonst nach der bisher bestehenden Ordnung dieser Schluß erst um 4 Uhr zu erfolgen haben würde. Leipzig, den 31. Januar 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. 1)r. K o ch. Scbleißner. Bekanntmachung. Tie Entschädigung für das vom >7. December 1870 bis zum 1. Januar 187l allhier auf dem Tage bei uns erhoben werden. Der das O.uartierbillel Vorweisende ist zur Empfangnahme berechtigt. Leipzig, am 3l. Januar 1871. DaS Quartier-Amt. Holz-Auktion. Mittwoch den 14. d. M. sollen in Burgauer Revier, und zwar auf dem diesjährigen Mittelwaldschlag in Abthl. 0 und 10, an der s. g. allen Linie, Vormittags von kl Uhr an 101 buchene, 2 ahorne, 27 eichene, 6 rüstet ne, 1 maßerlencr, 1 apselbaumener, 47 erlene, 1 lindener und 7 aspcne Ru-tlvtze, so wie 3 eichne Kahnknie«, ferner Mittags von 1- Uhr an 2 Klaftern eichene Rutzscheite, 2l>/, Klaftern buchene, 19*/, Klaftern eichene, 2 Klaftern rüsterne, 5 Klaslern erlene und 12'/» Klaftern aspcne Brennholzschette . an die-Meistbietenden unter den im Termine an Ort und Stelle angeschlagenen Bedingungen ver kauft werden. Zusammenkunft: auf dem Schlage an der s. g. allen Linie i» der Nähe des Leutsch- Wahrener Weges. Leipzig, am 2. Februar 187 l. DeS RatbS Forst »Deputation. Holzauction. Mittwoch, d. 8. d. M, sollen von Vormittags O Uhr an in Burgauer Revier, und zwar auf dem diesjährigen Mittelwaldschlag in Abtheilung 9 und 10, an der sogenannten alten Linie, IOA Abraum- und 100 Langhaufen an die Meistbietenden unter den un Termine an Ort und Stelle angeschlagenen Bedingungen verkauft werden. Zusammenkunft: auf dem Schlage an der sogenannten alten Linie in der Nähe des Lentsch- Wahrener Weges. Leipzig, am 2. Februar 1871. DeS RathS Forstdepütation. Holzauction. Freitag den IO. Februar d. I., Vormittags von O Uhr an sollen in bonnewitzer Revier, und zwar auf dem Kahlschlage Abrheilung 9, in der sog. Gaulsckur Spitze an der Pegauer Chaussee 4 Klaftern buchene, 6 Klaftern ahorne, 17'/» Klaftern eichene, '/» Klafter rüsterne, 4 Klaftern erlene und 1 Klafter lindene Brennholzfcheite, 73 Abraum», ca. 7» Langhaufen, und »/. Schock Dornenbunde an die Meistbietenden unter den im Termine an Ort und Stelle ange schlagenen Bedingungen verkauft werden. Leipzig, am 27. Januar 1871. DeS Raths ForftdeputatiW. Bekanntmachung. Da- Königl. Finanz.Ministcrim» hat laut Verordnung vom tt. Februar l87I Nr. R R beschlossen, den bisherigen Verkaufspreis für die aus dem hiesigen fiskalischen Holzhofe aufgestellten k^euigen weichen Klöppelhülzer vom 6. dieses Monats an bis auf Weiteres auf Fünf Thaler 2- Rar. für die Klafter — excl. Anfuhrlohn — herabzusetzcu, waS hoher Anordnung zu Folge hiermit bekannt gemacht wird. Königliche Holzverwalterri Leipzig, am 4 Februar l87l. H. Hei nicke. Vorlrüze im Gewandhaus. rr r. Leipzig, 4. Februar. Am gestrigen Abend saud im großen Saale des Gewandyauses der »weile der für den Zweiaverciu Leipzig der Deut schen Invalidenstiftung festgesetzten Vorträge statt. Herr Professor Vr. Baur behandelte in geistvoller und erschöpfender Darstellung „Sch leier in ach er als Prediger während der Zeit von Deutschlands Erhebung und Erniedri gung." Das Bild Sckleiermacher's zeigt in der besten Weise, wie sich der Prediger in so ernster und schwerer Zeit, wie sie die gegenwärtige ist, verhallen soll. Der deutsche Theologe kann stolz darauf sein, daß einer seiner Berufsgenoffen unter den größten Männern der deutschen Befreiungs kriege genannt wird. Schleicrmachcr wurde am 21. November 1768 in BreSlau geboren, wo Kin Batcr Garnisonsprediger war : am 5. August 1769 erblickte sein Antipode, Napoleon Bonaparte, das Licht der Welt. Kaum 10 Jahre alt geworden, erregte Schleicrmachcr schon durch allerhand kritische Bedenken die Aufmerksamkeit und Verwunderung seiner Lehrer; im Jahre 1782 bezog er die Schule der herrnbmischen Gemeinde zu Niesky. Als er auf der Universitär Halle sein rheclogisckes Examen bestanden, war Napoleon zu dein 8lange eines Ober- lieutnants aufgerückl; als endlich Schleicrmachcr im Jahre 1797 an der Charite zu Berlin eine feste Anstellung erhalten, da pflückte Napoleon bereits als Obergeneral in Italien seine ersten blutigen Lorbeeren. Im Jahre 1804, wo dieser seine selvst- vollzogene Kaiserkrönung durch den römischen Papst sanclioniren ließ, da war Schleiermacher auch etwas Rechtes geworden, und zwar Professor der Theologie an der Universität zu Halle. Schleiermacher stützte sich in seinem Wirken auf die Mackn der Ideen ; Napoleon kannte diese Macht nickt, sondern er glaubte nur an die Macht seiner eigenen Genialität. Aber obwohl Napoleon nicht an die Macht der Ideen glaubte, so hatte er ihr gegenüber doch eine instinctive Furwt und er haßte darum namentlich die deutschen Theologen. Als die Gewalt und Herrlichkeit Napoleons nach der Schlacht von Jena auf das Höchste gestiegen und Tausende von Schmeichlern ihn umgaben, da machten die deutschen Studenten eine Ausnahme, denn sie brachten dem fränkischen Eroberer ein Pereat. Napoleon erkannte bald seinen gefährlichsten Feind und ließ unverzüglich die Umversität zu Halle schließen; Sckleiermacher schloß sich der studentischen Opposition mir aller seiner geistigen Kraft an. Ungeheuer schwierig war es, in damaliger Zeit das deutsche Volk für die Macht der Ideen empfäng lich zu machen; den herrschenden Zitstand charak- terisirte am Besten das Placat, welches der Minister von Schulenburg nach der Schlacht von Jena in den Straßen von Berlin anl)eften ließ und dessen Inhalt lautete: „Ruhe ist die erste Pflicht." Tem deutschen Volk, welches über zwei Jahrhunderte hindurch seine Gesetze von Außen empfangen, war der Begriff für den Werth, ein Volk zu sein, abhanden gekommen. Man denke nur an unsere großen Dichter, an Schiller, welcher es für räthlich erachtet, seine flammenden Worte von Freiheit Fremden rn den Mund zu legen. Schleiermacher batte schon in früher Zeit in die trostlose Lage dcs Vaterlandes hineingcsehen ; in seinen 1797 erschiene nen „Reden Uber die Religion an die Gebildeten unter ihren Verächtern" wendet er sich mit Zorn nndEnt- rüstung gegen „die Franken, die Zerstörer aller guten Sitte". Mit erhebenden Worten wies er darauf hin, daß das Werk der Reformation der deutschen Erde entsprossen sei und Laß es niemals gelingen werde, dasselbe wieder zu unterdrücken. Schleiermacber haßte Napoleon als den tödtlichcn Feind des Protestantismus und prophezeite ihm. daß er an diesem Fels zerschellen werde. In solcher Gesinnung trat Schleiermacher in den Kamps ein; wenn ihm auch drr Lehrstuhl genommen war, so blieb ihm doch die Kanzel und selbst inmitten der ungünstigsten äußeren Verhält nisse ließ er den Mnth nicht sinken. Welche Kühn heit er entwickelte, das beweisen seine Predigten. Kurz nach dem Einzug der Franzosen in Halle predigte er über das Thema der öffentlichen Un- glücksfälle als „Mittel zur Selbst- und GoUes- erkenntniß"; ein paar Wochen später über daS Thema: „Gebet um der äußeren Unruhe willen Euren inneren Frieden nicht preis", und am 1. Sonntag des IahreS 1807 behandelte er von der Kanzel herab den Satz „Fürchtet Euch nicht vor denen, die den Leib tödren". In einem Briefe Schleicrmacher's an einen Freund, aus dem Jahre 1806, heißt cs: „Sollte mein Vaterland Preußen ganz erliegen, so will ich mein deutsches Vaterland da suchen, wo ein Protestant zu finden ist." Und pater schreibt er, daß die Fremdherrschaft beab- lchtige, die Universität Halle wieder zu eröffnen, )aß er jedoch unter diesem Regiment, welches allen deutschen Sinn zu unterdrücken suche, nicht in seine Stellung einzutreren gedenke. Später sehen wir Schleiermacher, als das Project der Gründung einer Universität in Berlin auftaucbte, eine große Rührigkeit entwickeln ; seine darauf bezüglichen An sichten legte er in der Schrift „Gedanken über die Errichtung deutsrber Universitäten" nieder. In
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