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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.02.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187102131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-02
- Tag1871-02-13
- Monat1871-02
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.02.1871
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»- u. Frau, iligam, der wn Pflicht- :r Loire an verschieben, iffenea Annaberg. schieb nach nsere gme utter, ». Beyer. zur ^sch ien Kinder >hn. >de unserer beweise der besonders trostreichen igsten und hrötrr. ralur des erS 20-. Burgstädt itz, Svll- chft in Äue ig darüber hl bezirk ge raten, Aed- rnn sowohl zegengestellt iericklsami- :ö Ädrocai r.) Eisenbahn- «, Berlin- iagdeb. ener131',, l-LudwigS- Kainz-Lud- ziger 114, echte Oder- icin. 113''«, riläten —, ' „ Preuß. do. 4'/,x Anleihe —, nngen 98, rr. l^Lpier- do. Loose 1864 /»X 47d,, !'/», Genfer jiger Credit sank I2M,, iinar. Bank , Russische Amsterdam iibürg k. S. n 3 Mon. Wien kurz R. 2 Mon. 3 M. 8?, . S. 79'/r, lang 8<>r/z, ch '- Preuß. Wechsel 105, '/«. ^riser in.St.-Anl. ticn 23!»-» 4, »kente 55»/,, , Staatö- !'/«, Darm- den 172'/», "Nordwest- still. terr.-Franz. l.60, Lom- oose 95.—, lustr.-Bank ier 245.50, enburg. und chau, Sladt t. Haoilur- a Dre«H«. de AK, Hotck > Dielden «r Haha. Sasel. Stadt Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. ,»» LocdMo, Johamnsqalse 4/d. -rrantw. Nedacteur Fr. Hüttner. Sprechstunde d. Redaction von >1—12 Udr ,»a 4—b Ubr Inuahme der für die nächst- stlgrnde Nummer bestimmten Inserate in den Wochentagen bis 8 Mir Nachmittags UchMr, TaMM Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. Auflage 88VV. ^doannaeatsprei» vierteljSbrlich , Thlr. 7'/, Ngr. tuet. Bringerlohn > Lblr. 10 Ngr. Zatrratr die Spaltzeile t'/e Ngr. Nec.'amr» »ater d. akdartioa^krtch dir Spaltzeile 2 Ngr. Filiale Ltto tstlcrnm, UnivcrsitätSftraße 22, Loral-tLomvtoir Hainstraße 21 Bekanntmachnng. Der an, K. Februar d. I. fällige erste Termin der Grundsteuer ist nach der zum Gesetze vom 7. März vor. I. erlassenen Ausführungsverordnung von demselben Tage mit Drei Pfennigen ordentlicher Grundsteuer von jeder Grundsteuer-Vinheit zu entrichten, und werden die hiesigen Steuerpflichtigen hierdurch aufgefordert, ihre Steuerbeiträge nebst den städtischen Gefällen an 2,2 Pfennig von der Steuereinheit von diesem Tage ab biS spätestens 14 Tage nach demselben an die Stadt-Steuer-Einnahme allhier zu bezahlen, da nach Ablauf dieser Frist die gesetzlichen Mastregeln gegen die Säumigen cintreten müssen. Leipzig den 8. Februar 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. 1)r. Koch. Taube. Bekanntmachung. Tie noch nicht erhobene Entschädigung für die allhier einquarlierl gewesenen Durchzugotruppen kann den 13. und 14. Februar d. I. bei uns erhoben werden. Ter den Ouaruerzeltel Verweisende gilt zur Empfangnahme berechtigt. Leipzig, den 10. Februar 1871. DaS Quartier-Amt. Bekanntmachung. Die Gebäude des GeorgenhanseS und des Arbeitshauses für Freiwillige Nr 408 9, Abth. A. des Brandkatasters) nebst allem Zubehör sollen im Ganzen auf den Abbruch ver kauft werden. Die Berkaufsbedingungen liegen in unserem Bauamte zur Einsichtnahme aus und werden daselbst " ' """ '' " L.r,. Besichtigung der "er im Georgenhause Bezügliche schriftliche Kaufsofferten sind bis zun» 24. März d. I. Abends U Uhr versiegelt und mit der Aufschrift „Kaufsofserte aus die abzubrechenden Gebäude des Georgenhauses und des Arbeitshauses für Freiwillige" in unserem Bauamte abzngeben. Leipzig, den 9. Februar 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. I)r. Koch. Eerulti. Verein für die Geschichte Leipzigs. Monatsvrrsammlung vom 8. Februar. I» «. Leimig, 10. Februar. Itr. Pfalz' Bortrag über Lessing und seine Freunde in Leipzig erhielt dadurch eine besonders anregende und span nende Wirkung, dast Redner ganz frei sprach und seines Stosieö bis ins Einzelne hinein Herr war. Lessinq hat, wie der Bvrlrag sich einleiletc, zwei mal aus längere Zeit in Leipzig geweilt, das eine Mal als Jüngling am Anfänge seiner Laufbahn, ein akademischer Hercules am Scheidewege, das andere Mal als angehender- Mann, der in das Gebäude seiner Jugendbildung den Schlußstein ein stigen will. Redner führte uns nun den jungen Leipziger Studenten Lessmg vor. Im September dieses Jahres werden es 125 Jahre, daß Gotthold Ephraim Lessing in Leipzigs akademische Jugend ausgenommen ward. Rector war damals Johann Erhard livpp, Professoren Eloquenz, Der Tag seiner Immalri- culation ist der 20. September. Borgebildet zur Hochschule war Lessing worden auf der St.-Afra- Echule in Meisten. iLcin Denken und Fühlen hatte noch keine bestimmte Richtung angenommen, das mönchische Stillleben baue seinen Geist nicht nieder gedrückt, seine Empfänglichkeit für neue Eindrücke und Anregungen nickn abgetödtet. Seine Vor- bercitung znr Universität war eine, weil auf philo logischer Basis erwachsene, vortreffliche. (Man kann diese Bemer-kung nur unterschreiben, wenn sie auch unserer realistischen Zeit nicht immer einleuchtend erscheint.) Was Lessing nach Leipzig mitbrachle, waren ein reger und unermüdlicher Trieb nach Wahrbeit, eine gänzliche Hingabe an die reine Geisteslhai, ein vollständiger Verzicht auf kleinliche selbstische Zwecke, kur; ein ideales Streben. Wie wirkten nun die Stadt und das bürgerliche Leben, wie die Unioersilät selbst aus ihn ? Trotz der damaligen Kleinheit der Stadl herrschte in Leipzig nicht nur der lebhafteste Handelsverkehr, sondern auch ein Hochgehendeö wissenschaftliches und schöngeistiges Bestreben. War dock, Leipzig die Wiege der jungen deutschen Literatur, hatte sich dock» in Folge dessen in den bürgerlichen Kreisen ein feiner großstädtischer Ton gebildet, eine anregende Ge selligkeit entwickelt. Dieses schier großstädtische Wesen imponirte nun Lessing zunächst ganz außerordent lich und liest ibn seine eigene Haltung linkisch finden. Er lernte tanzen, reiten, fechten :c., um sich in dieser eleganten und leichtlebigen Welt zu recht zu finden. Tie Universität konnte weniger Eindruck auf ihn macken, so gewaltig sich auch vie Allengenperücken der Professoren „ausspielten", wie wir heute sagen, so sehr auch der altehrwürdige ceremonielle Zopf feftgrhaltcn, so dicht auch der solenn-gelehrte Dunst der zahlreichen lateinischen Disputationen über den Facultäten lagerte. In den Eollegicn ward wegen der Monotonie der Eompendien sehr wenig An regung gegeben. Tie Professoren erstrebten weniger die ihren Neigungen und Richtungen entsprechenden Lehrstühle zu erhalten, als sie den Brauch beobach lelkii, sich in die besser besoldeten Professuren reiclicr Stiftung schieben zu lassen, gleichviel ob diese Lehr ämter selbst ihnen zusagten oder nicht. Am meisten Leben war noch in der Artisten fakultät. Gottsched selber war es, der von seinem Katheder Hern jede rgestiegrn war, um sogar mit Schauspielern nmzugchen. Bon wissenschaftlicher Bedeutung aber waren Ernesti und Ehrist. sodann Abraham Gotthelf Kästner. Ernesti war ein treff licher anregender Phllolog, Ehrist gab der Kunst geschichte einen neuen Aufschwung, Kästner den mathematischen Studien. Kästner'S pbilosopbisck'tS Disputaiorinm war epochemachend für Leipzig: dies Praclicum vereinigte alle strebsamen jungen Geister um fein Katheder, auch Lessing nahm an den Hebungen Tbcil, wie er bei Ernesti fleißig römische Alrerrbumer hörte. Er wußte nicht, was er studiren sollte', vie Seichtigkeit der Fachcvllegien widerte den 17jäbrigen Jüngling an. der schon in Meißen, wie die Lehrer von ihm rühmten, an der pädagogischen Krippe „doppelte- Futter verlangt" batte. Er verließ die Theologie, für die ihn der Vater, ein frommer und rechtgläubiger Pfarrer, am liebsten bestimmt hatte, hielt es aber in der Medicin nickt ans. Nur Philosophie und Poesie fesselten ibn. Um es gleich hier zu erwähnen, auch Geliert zog ihn nicht an. Als er ihn in späteren Zeiten einmal in seiner Krankheit besuchte und ihn bei einem christlichen Trostbuche fand und daher von diesem ab und zu heiterer Leetüre, wie es sein Zustand erfordere, zu mahnen wagte, „da fuhr ihn der fromme Mann an, er solle ihn in seinem Glauben und Trost nicht stören." Gellert's spieß bürgerlicher Humor war ibm auf der andern Seile ebenso ungenießbar. In der ersten Zeit seines Leipziger Studien aufenthalts, wo er schwankte, zu welchem Lebens- berufc er sich bier vor bereiten sollte, ward er mit Mylius und Naumann als Eommilitonen bekannt und trotz ihrer Sonderbarkeiten doch sehr von ihnen angezogen. Es kümmerte ihn wenig, daß die Leip ziger elegante Welt ein Aergerniß nahm an den niedergclretenen Schuhen deS lockern Mylius und über den kleinen Bantzcner "Naumann, den drolligen Verfasser des Nimrod, lachte. Mylius halte einen sehr guten Kirn, daS fühlte Lessing heraus und schloß sich an ihn an. Er ward Lesung erster Weg weiser zur Literatur. Mylius arbeitete sich aus dem lockern Tbun und Treiben, in dem er sich wohl fand, zur rechten Zeit noch heraus zu ernsteren Studien, und zwar aus naturwissenschaftlichem Ge biete, so daß er später zu den ersten 'Namen der Fachwelt damals in Verkehr trat, wie mit Haller, Linne u. A. Leider war ihm, wie einer großen Anzahl Geister aus jenen ersten Zeiten unserer aufblühenden Dichtkunst ein kurzes Leben beschieden. Seine Eollegen auf dem tragischen Felde, Schlegel, Eronegk, Brawe, Krüger rc. starben, ehe sie ihres Talentes, ihrcö Lebens oder Ruhmes froh wurden, wie Gervinus richtig bervorbcbt. Mylius starb schon 1754, als er zur Thcilnahme an einer großen wissenschaftlichen Forschungsreise nach Amerika be rufen war, auf der Reise m London. Lessing gab dann seine hinterlassenen Schriften heraus. Lessing hat seine ersten dichterischen Erzeugnisse in den von Mylius herausgegebenen Zeitschriften veröffentlicht, also in den „Ermunterungen zum Vergnügen des Gcmüthes" (1746—48) und im „Nalurjorschcr" (1747—48), allerhand klrine Ge dichte im Geiste der „Bremer Beiträge". Lessing Hai über Mylius' Wochenschriften ein herbeS Urtheu gefällt, welches doppelt schwer ins Gewicht fällt, da er doch als Freund nnd Mitarbeiter desselben immer noch schonend sich aussprechen mußte. Er nennt sie Skanvalcbroniken, voll nachlässiger Schreib art. pöbelhaftem Witz, gemeiner Moral und be leidigender Satyre. In dieser Gesellschaft machte er also seinen ersten Feldzug mit. Mit den Verfassern der „Bremer Beiträge" da gegen mochte er von 'Anfang an nichts zn schassen haben, sie erschienen ihm zu selbstzufrieden, zu schulmäßtg verbrüdert, das Ganze kam ihm wie eine Eoterie vor. Nur mit I. H. Schlegel und Zachariae kam er im Disputatorium zusammen. Ganz außerordentlich fühlte sich Lessing als Stu dent schon zum Theater hingezogen. Die Ncuber'sche Truppe von damals war seit 1744 reorggnisirt oder neurekrulirt und zählte Bruck, Heinrich nnd Koch zu ihren vorzüglichsten Kräften. Mit Sckau- spiclern verkehrte nun Lessing gern und oft. Seine Eltern erfuhren das mit wahrem Entsetzen, und- namentlich die gute Mutter war außer sich, all sie von einem Kamenzer hörte, daß Lessing die schöne Weihnachtsstolle, die sie ihm gebacken, mit Komödianten verzehrt habe. Lessing war voll Dankbarkeit für die Truppe; hatte sie ihm doch sein Stück „Der junge Gelehrte", das er schon in Meißen angefangen hatte, und welches er in Leipzig vollendete, auf dem Leipziger Stadttheater ausge führt. Tie Neuberin hatte sich mit Bewunderung über das Drama geäußert. In der That zeigt schon „Der junge Gelehrte" vie Wege an. welche der Verfasser ganz abweichend von Gottscheds Richtung einznschlagen sich getrieben fand. Lessing schrieb nicht allein selber fürs Theater, er spornte seine Freunde, zu denen außer Mylius auch der gute Ehristian Felix Weiße gehörte, an, Schauspiele zu dichten. Mit Weiße verkehrte er gern wegen dessen traulichen Wesens. Beide waren täglich beisammen, so überlegen Lessing dein Leipziger an Urtheils- schärfe war. Von andern Leipziger Universitäts- bekannlen Lessings nannte Redner noch den schon erwähnten Ehristian 'Nieolaus 'Naumann nnd den später» Reetor der Thoinana, Johann Friedrich Fischer. Mil Letzterem wolntte er eine Zeiilang als Stubenbursche zusammen in der allen Baderer auf der Burgstraße Nocblitz, Selbstbiographie). Fischer verstand Lessings hochsttebenden Geist ganz und gar nicht, bis zu dem Grade, daß er Lessing später Rochlitz gegenüber als abschreckendes Beispiel eines zum Literaten herunlcrgekoinmenen, ursprüng lich hochbegabten Menschen hinzustellen sich vermaß. Verkannt ward Lessing auch von den eigenen Ellern. Man citme ibn Ende Tecember 1717 unter dem Vorgeben, seine Mutter sei todkrank, nach Kamen;. Halb erstarrt traf denn auch der gehorsame Sohn alsbald ein. Die Eltern be ruhigten sich, als sie wahrnahmen, wie fleißig der at-'Leichtsinnig verschrieene Sohn in den Wissen schaften sich umgesehcn, wie er sogar flugs eine Predigt zu verfassen verstand. Als Lessing nacl, Leipzig zurünkchrtc, war Vieles anders geworden, was ihm den weitern Aufenthalt schon aus äußern, finanziellen Gründen unmöglich machte. Tie Nenber'sche Truppe Hane sich augetöst, Lessing sollte für verschiedene M.iglieder derielben zahlen, was er als Bürge versprochen hatte. — Mylius ging im Juli 17 l> nach Berlin, Lessing begab sich, ohne von Jemand Abschied zu nehmen, — nach Wittenberg. In die Jahre 1755-58 fällt Lessings zweiter längerer Aufenthalt in Leipzig. Am 18. Aerober 1755 meldet die „Vossischc Zeitung", für die Lessing als "Nachfolger von Mylius die gelehrten Artikel geschrieben batte, dessen Abreise nach Leipzig. Lessing kam hieher hauptsächlich wegen der Kvcki'schen Truppe, die seit 1750 hier war. Lessing hatte ans dem dramatischen Gebiete, den großen Fortschritt vom Jungen Gelehrten zur „Sara Sainplvn" gemacht, daS erste bürgerliche Trauerspiel. Leipzig sah cs über die Breler gehen, im April werden es 115 Jahre. Lessings Umgang waren Weiße und Andere. Mit Ersterem studirte er wahrschein lich) Goldvni's Lustspiele. Er halte großangelegte literarische Unternehmungen vor, ließ sic aber bald Meder fallen. Mit Gellert verkehrte er öfters, trat ihm aber nicht naher. Nun erzählte Redner die Geschichte von Lessings Reisen in Deutschland «nd Holland während der Monate Mai bis Ende September 1756 in Gesellschaft des Besitzers der großen Feuerkugel, CH. Gottfried Winkler, Reisen, die durch den Ausbruch des Krieges einen lähen Abschluß und später durch politische Mißhelligkeilen mit Wrnkler auch keine Fortsetzung erhielten. Ja Lesstag sah sich genöthigt die ansbedungene Ent schädigung von 600 Al. von Winkler gerichtlich einzuklagen, ein Prvceß. der richtig acht Jahre brauchte, che er Lessing zu seinem Rechte verhalf. Die Zeit von 1756 bis 1758 war daher eine bittere Prüfung-Periode für Lessing ; er kam in harte Roth, waS ibn nicht beugte, nickn brach, nein, wa- ihn sogar in philosophischen Studien Trost nnd Erhe bung finden ließ. Von größtem Werth war ihm in diesen trüben Zeiten die Freundschaft mit Ma;or E. Ehr. von Kielst vom Hausenschen Infanterie regimentc ''Leipzigs Garnisvnölruppe), dessen Abend geieÜfchaflen er besuchen durfte. Folge eines leb vasten und anregungüeollen Briefwechsels mit Nicolai und Mendelssohn in Berlin ward dann die endliche Uebersiedelnng Lessings nach Berlin. Leipzig bat Lessings nicht vergessen. Seit mehreren Fahren "1861 besitzt es eine zn seinen Ehren mit seinein 'Namen benannte Straße. Namentlich aber bat sich unsere Stadt um den Lcssingcullus dadurch verdient gemacht, daß sie sich an die Spitze der Sammlungen für ein Lessings Andenken in seiner Vaterstadt.Kamen; zu weidendes Denkmal stellte. Bei der Enthüllung der Kolossal- düste Lessings Ai Kamenz am Z. Juni 1863 be kannte dies mit lebhaftestem Danke der Bürger meister Eichel ist seiner Weiherede. Nachdem 16 Jahre vergangen waren, ohne daß der Fonds ge wachsen war, nahm sich der Leipziger S chiller- verein auf Verwendung des Prof. Dr. Wultke und unter Mitwirkung des Rabbiners I>r. Gold schmidt durch Veranstaüung einer ersten Le ssing- Feier in Leipzig (22. Januar l860) :c. der Lache fördernd an. Wuttke batte denn auch an jenem Tage die Festrede zu Hallen. Bild hauer Hermann Knaur in Leipzig hatte die Büste modellirt. Ein anderer Leipziger Künstler, Adolf Neumann, bat beiläufig für die Buchhandlung Brandstetter eins der schönsten Ltahlstichpertraits Lessings geschaffen. Am Schlüsse der Februar Versammlung ward den 'Anwesenden mitgetheilt, daß der Verein für die Geschichte Leipzigs zwei seiner Mitglieder im Felde verloren habe, die nun in Frankreichs Erde begraben liegen. Es sind dies der Bildhauer Ernst, eins der bald nach der Gründung ein- getretcnen Mitglieder des Vereins, und der Holz schneider Poer sch mann. Beiden zollte die Ver sammlung durch Erheben von den Litzen noch im Lode den Tribut patriotischer Dankbarkeit und Anerkennung. Utchst!'i)tl!kpr! i::: Otnilchen Lund. Nach Artikel 79 8<> der Deutschen Bundes verfassung sowie lau: der zwischen de»t Norddeut schen Bunde nnd den süddeutschen Staaten zn Errichtung des Deutschen Bundes abgeschlossenen Verträge gelten vom Tage der Wirksamkeit der deutschen Bundesverfassung, 1. Januar 1871, ab eine Anzahl bisher nur norddeutscher Gesetze für die Staaten des Teutschen Bundes, also Preußen niit Lanenbnrg, Bayern, Sachsen, Württemberg, Baden, Helsen, die beiden Mecklenburg, Sachsen- Weimar, Oldenburg, Braunschweig, Sachsen-Mci- ningcu, -Altenburg, -Eoburg Gotha, Anhalt, Schwarzburg-Rudolstadt, -Sondershausen, Waldeck, Reilß ältere und jüngere Linie, Schaumbnrg-Lippe, Lippe, Lübeck, Bremen und Hamburg. Zn diesen Gesetzen gehört auch das über die Wechselsteinpelsteuer vom 10. Juni 1869. In Punet III tz. ^ des zwischen dein 'Norddeut schen Bunde und dem Königreich Bayern unterm 23. November 1870 abgeschlossenen Vertrages ist jedoch ausdrücklich bestimmt, daß dieses und andere, m der Übergangsbestimmung des Artikels 79 80) der Bundesverfassung aufgefl'chrle, Punet II tz. 26 dieses Vertrags speciell bezeichnete Gesetze aus das Königreich Bayern bis ans weitere gesetzliche Anordnungen Anwendung nicht erleiden, und es werden sonach iin Stnne des Wechselstem- pelsteuergesetzes vom 10. Juni 186!» das König reich Bayern bis auf Weiteres als Ausland und nur der "Norddeutsche Bund mit den zu Bil dung des Deutsche» Bundes ihm zugelretenen übrigen süddeutschen Staaten als Inland zu be trachten sein. Aus die Bestimmung der Bundesverfassung, daß vom Tage ihrer Wirksamkeit ab das Wcchselstem- pelsteuergesctz vom 10. Juni 1869 in den hohen- zollcrn'scheu Landen ebenfalls eingcführt sei, möge hierdurch noch besonders aufmerksam gemacht sein. ll. Ltipnyer polytechnischt Gesellschaft. Da Herr Ingenieur Hübner aus Halle abge- schriebe» halte, so siel der für die Sibung am 10. Februar angekündigte Vortrag desselben Uber Filterpressen ans nnd cS lag daher für diele Sitzung nnr der Vortrag des Herrn Greischel über den Mont Eenis- Tnnncl vor. Der Vortragende warf zuerst einen historischen Rückblick auf die Vor arbeiten zu diesem Unternehmen. Zu einer Zeit, als die Ausführbarkeit eines Tunnels durch die Alpen noch allgemein bezweifelt wurde, am Ende der dreißiger Jahre, hat zuerst der Ingenieur Medait in Bardonneck)e mit richtigem Blick die Stelle bezeichnet, wo sich der Tunnel am besten anlegen läßt. Es ist die« der Eol de Frcjus zwischen den beiden Orten Bardonneche und Modena.
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