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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.02.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187102155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-02
- Tag1871-02-15
- Monat1871-02
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.02.1871
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Zweite Beilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. Wissen -eiteren §onlor, r Um- >ir ar- e 4«. Mittwoch den 15). Februar. 1871. nere» » ZliUe- iapiial- obign teneiqi, Kschaft Zanten rbelen. nil der rranche„ schinen- , sucht halber Urig- Chiffre ltes. icht für oaaren- e Aus- »lung. htiaer chrtst, eweite arch die -ete». erfahre- envater, acht, da er des- :d eine ch einer un hat, ndel u s Auf- l. s. w. K. 40Ü gen. Arbeit ann aus n einem behufs ie Con- 16. 6. nd pen. einem e einen >ule be hause. K. >V.. nieder- 1. oder tel oder m Lohn, u senden iahre in auf die lfer. m dieses in sucht «ann. Bl. ab,. Jahren, Nr. 2 t ickke. », im , sucht »iel in unter in der on auö- l einem nicht in ird Ge- »zugeben Wünscht thtchaft, -ppen. Aus Stadt un- Land. * Leipzig, 14. Februar. In mehreren Blättern sind Mitthcilungen über die Verluste der nord deutschen Armee im gegenwärtigen Kriege ge macht worden, welche nur annähernd richtig sind. Tie bisher veröffentlichten 103 Listen umfassen die zwölf norddeutschen Armeecorps nach der Friedens- sormalion und die badische Division und cvnstatiren an Tobten: 2 Generale, 72 StabSofsiciere, 791 Hauptleute und Lieutenants; 240 Feldwebel, Aiceseldwebel, Wachtmeister, Vicewachtmeistcr, Stabslrompeter, Fähnriche, 1275 Sergeanten, Unter osiiciere, Trompeter, Hautboisten, Oberjäger, 11,567 Gefreite, Spielleute und Gemeine, 1 Geist lichen und 16 Aerzte rc., Summa 865 Officiere und 13,099 Mann (nicht 977 Officiere und 12,865 Mann). — An Verwundeten: 14 Ge nerale. 192 StabSofsiciere, 2674 Subalternofficiere, 997 Feldwebel rc., 5681 Unterofficiere rc., 57,832 Gefreite rc., 2 Geistlichen, 1 Roßarzt, 1 Büchsen macher, 107 Aerzte rc., 16 Krankenträger, Summa 2880 Officiere und 64,637 Mann (nicht 3050 Officiere und 61,426 MannV An Vermißten: 46 Officiere, 281 Unterofficiere, 6 Fähnriche, 12 Feldwebel, 5 Vicefeldwebel, 1 Wachtmeister, 1 Reg.-Tambour, 1 Bataillons-Tambour, 17 Aerzte, 37 Lazareth-Gehülfen, 32 Kranken- resp. Verband- zeuqsträger, 2 Roßärzte, 1 Zahlmeister, 7041 Ge freite rc., Summa 16 Officrere und 7437 Mann (nickt 65 Officiere und 9768 Mann). Der Ge- jammiabgang stellt sich demnach auf 3791 Officiere und 85,173 Mann (nicht 1092 Officiere und 84,069 Mann). Unter den >93 Listen befinden fick mehrere, welche Berichtigungen enthalten. Leute, die ursprünglich als todl ausgeführt waren, sind nur verwundet; Leute, die man vermißt haue, haben sich in den Lazarethen vorgefunden, oder sind zum Regiment resp. zum Ersatzbataillon zn- rültgekehrl. Diese Kategorien von Berichtigungen sind in obigen Berechnungen berücksichtigt. —I. Leipzig, 11. Februar. Unter den bei der Handelskammer angemcldeten offenen Stellen fürausFrankrerch ausgewiesen eTent sche befinden sich namentlich eine solche für einen Näh- maschiuen-Justirer mit wöchentlichein Verdienst von 5—8 Thlr. und für einen Eisendreher. ebenfalls in einer Nähmaschinen - Fabrik, mit wöchentlichein Verdienst von 4>/r—6 Thlr.; beide Stellungen sind dauernde. Auch sind fortdauernd Appreteure für Dainenkleiderstoffe gesucht. ^ Leipzig, 13. Februar. Wie wir in Erfah rung gebracht, sind gestern Abend mit dein Nacht- eilzung der Thüringer Bahn mehrere Beamte der Prafcctur von Auxerre nicht Alen^o», wie neulich initgetheilt wurde , die Herren Anuohaupl- inanil Grünler aus Döbeln, Amlsassefior v. Kalasch und zwei andere sächsische Unterveainle, hier durch und nach ihrem interimistischen Bestimmungs orte gereist. Daran knüpfen wir die Mittheilung, daß nach den hier eingegangenen Briefen einiger in Elsaß fungirenden Polizei- "nd anderen Be amten (theils Sachsen, thetls Preußen denselben der Aufenthalt und die Stellung durch die allent halben bemerkbar werdende verständigere Haltung der Bevölkerung wesentlich erleichtert wird, wäh rend noch vor nicht zu langer Zeit alle Energie und die unerbittlichste Strenge angewendet werden mußte. — Die bereits bestehende Einrichtung, daß bei Zahlungen, welche an die Haupt-Zoll- und Steuer- Aemrer, Berirkssteuer-Einnahmen, Forstrentämter und fiscalischen Holzvcrkanfs - Anstalten zu leisten find, auch fällige, aber noch nicht verjährte Zins coupons inländischer StaatSpapiere aller Gattungen, ingleichen der Landrentenbriefe und Landeßcultur- Rentenscheine anstatt baren Geldes verwendet werden können, ist auch auf die Coupons der Schuldverschreibungen und Schatzanweisungen des Norddeutschen Bundes ausgedehnt worden. — Wie wir in Erfahrung gebracht haben, begeht das bekannte hiesige Bankhaus „Hammer L Schmidt" nächsten 1. März die Feier seines 50jährigen Bestehens. Dasselbe, am I.März 1821 von den Herren Carl Leberecht Hammer und Heinrich Wilhelm Schmidt gegründet, ging nach dem Tode des Ersteren im Jahre 1833 in den alleinigen Besitz des Letzteren über, der ihm seine volle Thätigkeit bis zu seinem am 12. März 1854 erfolgten Hinscheiden widmete. Seitdem wurde es durch Vesten Söhne, die gegenwärtigen Chefs, Herren Julius Wilhelm und Alexander Hermann Schmidt, in weiterer Entfaltung betrieben und von ihnen seit 1. Januar 1870 Herr Oscar Theodor Grüner als Thcilhaber ausgenommen. Möge ihnen vergönnt sein, noch lange ihrem Hause vorzustehen, mögen ihre Namen bei der 2. gleichen Feier in ebenso dankbarer Erinnerung ihres edlen Charakter- stehen, als sie jetzt bei ihren vielen Geschäftsfreunden bekannt sind. * Leipzig, 14. Febr. Unsere Singakademie veranstaltet demnächst eine ^roße Ausführung in der Thomaskirche, deren Ertrag dem Inter- nationalenVereinzur Förderung seines segens reichen WirkenS übergeben werden soll. Haydn's immer gern gehörtes Oratorium: „Die Schöpfung" ist dafür gewählt, und läßt dieses Concert, da allseitig umfassende Vorbereitungen getroffen werden, ein musikalisch und pecuniär höchst erfreuliches Ergebnis erwarten. * Leipzig, 13. Februar. Nicht wenig Vor übergehenden mag im Laufe des gestrigen TageS rin an den Schaufenstern der bekannten zoologi schen Handlung des Hrn. Ge upel-White aus gestellter mächtiger Vogel ausgefallen sein. DaS stattliche Thier, ein besonders ausgezeichnetes mänu- ickes Exemplar der Species Oto« chwcka (Trappe oder TrappganS- war am 9. d. M. in Lieberl- wolkwitz geschossen worden. Die eigentliche Hei- malh der Trappe sind die ungarischen und süd- russischen Steppen, und die Jagden auf diese Gat tung werden, ähnlich denen des Auerhahns und Reihers, zur hohen Jagd und in Folge der außer ordentlichen Schlauheit und Vorsicht des Thiers zu den schwierigen gerechnet; hatte man doch für ie zur sicheren Erreichung eine eigene Mitrailleuse, eine auS neun vereinigten Büchsenläufen con- lruirte Höllenmaschine erfunden. Das Gewicht )er Trappe, die auch dann und wann in den lachen Gegenden Sachsens und Schlesiens ver kommt, reicht bis 30 Pfund, ihre Größe repräsen- tirt eine Länge von 3'/? und klaftert mit ausge- pannten Flügeln 7—8 Fuß. Das vorliegende Lxemplar wurde von Hrn. Geupel-White dem hiesigen zoologischen Laboratorium zur Zergliede rung überlasten, um darnach in ausgestopftem Zu stande dem glücklichen Jäger, Hrn. F. Hillerl in ljiebertwolkwitz, zugestellt zu werden. (D Leipzig, 14. Februar. Zur Dr. B r o x'scheu Gantmaste gehören 4 Bauergüter und 1 Drescher haus zu Dösen. Diese 5 Grundstücke, welche wirth- schaftllch als Einheit behandelt worden, sind in heutigem Subhastationstermine von Herrn von Funk, z. Z. in Kieritzsch, für 72,000 Thaler, mit hin looo Thaler unter der Taxe erstanden worden. — An Stelle des zur Leitung der Meißner Landesschule berufenen Directors des Zwickauer Gymnasiums, Professor vr. Ilbcrg, ist sicherem Vernehmen nach zum Direktor des Gymnasiums in Zwickau Professor Erl er, bisber am Gmn- nasium zu Freiberg, designirt worden. s- Dresden, 12. Februar. Die Vorbereitungen zur Friedensfeier an unserem Rathhause lassen unsere Dresdener bereits ruhig in die Zukunft blicken und damit die Faschingsluft sich steigern, wenn man bei einigen, iin Ganzen ärmlichen Maskenbällen überhaupt von einer solchen reden darf. Sicherer erkennt man dieselbe jedenfalls an den Tausenden von Pfannkuchen, welche der Dres dener Leibconditor Trepp täglich fabricirt und ver kauft. — Auch die Vorlesungen und Vorträge finden nach und nach wieder mehr Anklang, der Vortrag des Prof. Semmig im Zwingersaale über französische Zustände war sogar ungewöhnlich stark besucht. Wir sahen mehrere Franzosen und Französinnen unter den Zuhörern und u. A. auch Herrn Hessele, Professor am hieuzen königlichen Polytechnikum. Wie mall sagt, soll der Herr mehr als Journalist und Politiker glänzen, denn alS Professor, als welcher er die Herren Techniker nur init der einfachen Uebersetzung der Töpfer'fchen „Xouvelle^ gonövoires" zu unterhalten liebt, -sein Lullet::: international" dürfte wohl auch der Friede nicht wieder auferwecken, noch weniger aber ein neuer Leserkreis dafür erstehen. Unsere Dresdener entwinden sich allmälig den Umschlingungen des Particularismus, das beweist die Aufstellung des ehrenwertsten Adv. vr. Stein als Reichstags- candidaten der Conservativen. Damit gewinnen wir jene Partei, welche auch in Baden als die national-conservative Stellung zu nehmen beginnt. Gewiß ist, daß die bundesstaatlich - konstitutionelle Partei mit ihren: Wahlmanifest sich in eine Sack aaste verrannt hat, aus welcher sie auch die dreiste Behauptung ihres Führers, des Hofraches Acker mann, iu seiner neuesten, den Wählern des sechsten Wahlkreises gewidmeten politischen Offenbarung, daß die deutsche freisinnige Partei allein wieder Un frieden in dem neuen deutschen Reich zu stiften ver sucht, mcbt erretten wird. — UnserHoflheater bemüht sich jetzt in anertennenswerther Weise dem Publicum gediegene und angenehme Leistungen vorzuführen. Nach dem vortrefflichen Gastspiel des Herrn Di rectors Haase, das in Uevercinstimmung mit den Wünschen des Publikums, der tüchtige Kritiker des „Dresdener Journals", Herr Otto Banck, recht oft, womöglich periodisch wiederholt wünscht, hat die Aufführung der „Susanns Maunlforl" von Auguste Götze, einer hiesigen Künstlerin, die meiste Theilnahme gefunden. Das Stück ist bei allen Schwächen mit ausgesprochenem Talent ver saßt ; zur entschieden beifälligen Ausnahme desselben trug aber freilich nur das meisterhafte Spiel der ebenso denkenden, wie reich begabten Darstellerin der Titelrolle, Fräulein Pauline Ulrich, bei Sehr vielen Anklana findet auch das Gastspiel der ausgezeichnet geschulten Sängerm Fräul. Aglaja Orge.ni. Sie weiß gleich sehr im deutschen, im italienischen Gesänge zu fesseln, wie denn auch ihrer Darstellung der gestrigen „Agathe" im „Frei schütz" die heutige der „Marie" ::: „der Tochter des RegimentS"folgen wird. — Moritzv. Schwinds Tod hat die Theilnahme für sein herrliches Werk, die Reihe der elf Aquarellen, das „Märchen von der schönen Melusine" darstellend, womöglich noch erhöht. Man muß den Tod des Meisters be klagen, der solche echt deutsche Schöpfung seinem deutschen Volke in einer Zeit vorfuhren konnte, in welcher alle Bedingungen gegeben sind, dasselbe dahin »n leiten, wieder in der Ureigeuheit seines Wesens die Höhe feiner künstlerischen Leistung zu suchen. Wenige Monate sind es her, da sahen wir an derselben Stelle, im Ausstellungsgebäude auf der Brühl'schen Terrasse, Hans Mackarts „Pest in Florenz", ein Gemälde von seltenem Reiz und künstlerischer Vollendung, aber eine romanische Verirrung in das Gebiet des Unnatürlichen, nur Sinnenbestrickenden. Ein Vergleich nun führt uns zu dem Wunsch, daß wenn möglich der geniale junge Wiener Meister noch rechtzeitig in deu Weg des dahingeschiedeneu älteren einlenkeu möge. — Aus Dresden melden die „Dr. Nachr.": An: Sonntag wallfahrteten zwei freireligiöse Männer, R. Knöfel von Dresden und I. Dittrick, auS Neustadl bei Stolpen, nach Phillippöd orf zu der bekannten Guadenstät te. Der Zweck der Reise war, die wunderthäligcn Heiligthümer kennen zu lernen und dergleichen Dinge mit nach Dresden zu nehmen, um so Jedermann Gelegen heit zu geben, sie in nächster Nähe zu betrachten, da doch nicht alle Leute Zeit und Lust haben, nach Phillippsdorf zu gehen. Weil die Namen unserer Wallfahrer in: Sprengel des Pater Storch etwas anrüchig sind und man auch keine Lust hatte, mit den Fäusten der liebenswürdigen Bewohner jener Gegend Bekanntschaft zu macken, zog man vor, im strengsten Jneognito ru reisen. Glücklich an gekommen war es'das Erste, die Literatur der Gnadenstätte kennen zu lernen und die umfäng lichsten Einkäufe zu machen. Natürlich nahm mau sich auch Photographien und andere Bilder noch mit. Wie groß auch die Auswahl derselben war, von der Magdalene Kade gab es keine Photogra phien. Geweihte Leinwand wurde auch gekauft, cs hilft dieselbe vor allerhand Krankheiten, und da dies doch eine reckt gute Eigenschaft ist, ließ man sich das Versprechen schriftlich geben, bei Bestellung solche liefern zu wollen. In nächster Nähe der Gnadenstätte besitzt der Bruder der Magdalene Kade eine Restauration, dort wurde eingekehrt und von hier aus die hei ligen Stätten besucht.' Es giebt deren zwei. DaS Häuschen, in welchen: das Wunder geschehen, ist nämlich von seinem Platze vor nach der Straße gerückt, und in demselben verrichten die Andächtigen chr Gebet. Auf den: Platze, wo dasselbe früner gestanden, wird eine Kirche gebaut, und an der stelle, wo die Mutter Marie der M. Kade er schienen sein soll, liegt ein Marmorslein. Auf diesen werden die zu weihenden Gegenstände ge legt, darüber gebetet nnd soll der Handel mit diesen alsdann wunderlhätigen Artikeln, nament lich in Leinwand, ein sehr ausgebreiteter sein. In: Gnadenhäuöchen liegen znm Beweis der günstigen Euren eine Masse Krücken n. s. w. Die von der Wallfahrt milgebrachien Gegenstände, welche nach den Begriffen der Phittippsdorfer sämmtlich geweiht sind, auch einige Splitter ans den: Inneren des Gnadenhäuschcns befinden sich im Besitze des Herrn R. Knöfel, Dohna-Platz 1, und werden Jedermann gern gezeigt. In dem betreffenden Locale befindet sich auch eine Sammel büchse; die freiwilligen Spenden sollen zur Hälfte für die znrückkehrenden KNeger, zur anderen Hälfte für Verbreitung ausklärender Schriften nach jener Gegend verwendet werden. — Wie das „Chemnitzer Tageblatt" mütheilt, hat nunmehr auch die konservative Partei sich ent schlossen, den von liberaler Seile ausgestellten Candidalen für den 18. Wahlbezirk, den Bürger meister Streit in Zwickau, gleichfalls zu aceep- liren, wie dies in einer Vorbesprechung von einen: der conservativen Partei angehörigen Wähler im Aufträge seiner Parteigenossen besonders erklärt und versichert worden ist. Nachdem die Mitglieder des Stadtverordnetencollegiums nach einstimmigem Beschlüsse durch eine besondere Deputation Herrn Streit gegenüber die Erklärung angegeben haben, daß sie ferne Candidalur wünschten, nnd auch von den Rathsmitgliedern die gleiche Erklärung erfolgt ist, hat Streit seine anfänglichen Bedenken fallen lassen und die Candidatur angenommen. (Eingesandt.) Aus einem Artikel des Leipziger Tageblattes Nr. 34 ersieht man durch einen Plan, daß man die Absicht hat, einen Straßen-Durchbruch von der Promenade nach den: Floßplatz und vom Anfänge der Kleinen Burggasse nach der Haupt straße vorzunehmen, da dieser Theil wegen seiner Lage mit die schönste Straße der Stadt bieten wird. Um jedoch diesen: Bau ein noch größeres An sehen und Vollkommenheit zu geben, würde es von Vortheil sein, wenn die ersten Häuser, welche an der Kleinen Burggasse links stehen, Nr. 1 und 2, um eine breitere Straße und mehr Licht und Platz zu schaffen nnt in Abbruch genommen würden, worauf Einsender hiermit aufmerksam macht. P -f. D Overschlefische Eisrnbfflm-Brdarfs-Artirn-Ge- sellschaft. Der Prospcctus dieser neuen Gesellschaft liegt vor uns und finden wir, daß die gestimmten in den: selben bezeickncten Etablissements incl. 6300 Morgen Land zun: Preise von ca. Tblr 1,700,00«» erworben worden sind. Wir überlassen einer anderen Feder die Beleuchtung der erkaustcn Hütten- und Walzwerke und beschäftigen uns heute nur mit den uns bekannten Kohlen-Gruörn nnd Kohlen-Verträgen. Es ist bekannt, daß die oberschlesischen Kohlengruben trotz allen Anstrengungen nicht im Stande sind , den Kohlenbedarf vollständig zu decken. Die vielen neuen österreichisch-ungarischen Bahnen mit ihrer Ausdehnung nach Nußland, den unteren Donauländern und Italien, welche theils fertig gestellt, theilS im Bau oder in: Pro jecte sich befinden, die, wenn auch nur langsame Herab setzung der hohen Frachttarife der österreichisch ungarischen Bahnen führen der oberschlesischen Kohlen-Jndustrie von Jahr zn Jahr neue und großartige Absatzgebiete zu, so daß d:e ganze Kohlenförderung Oberschlesiens auf eine lange Reihe von Jahren einen leichten und grwinie- bringenden Absatz finden wird Der verrate Prospectus legt den Kohlengruben Viel zu wenig Gewicht, bei und doch sind dieselben bei rationeller Ausbeutung an sich allein schon im Stande, in wenigen Jahren den gesammten Ankaufspreis sür alle Werke :n Höhe von Thlr. l,7oo,ovo gut zu verzinsen Diese Kohlengruben lassen sich in zwei Hauptgruppen thrilcn: »j Die Kohlengruben: Bclow-Segen, Eintracht, und vereinigte Vorsicht und Friedrich Wilhelm Markscheiden mit einander. In diesen Gruben treten in einer Teufe von loo bis >2o Lachter die »nächtigsten und vorzüglichsten Königs- gruben-Flötze auf. lieber ihnen lagern eine Reihe von weniger mächtigen, leicht abzubauendcn Flotzcn, deren obere Parsten in den Grnben Beelow-Segen und Eintracht Mr Zeit mit gutem Ertrag abgebaut werden. Die vereinigte Vorsicht - und Friedrich Wilhelm-Grube ist noch unverritzt, ein Betrieb bat aus denselben noch nicht stattgefundcn, wohl aber ist das Vorhandensein der mächtigen' Königsgruben Flötze nachgewiescn. Die Grube bietet eine großartige Reserve für die neue Gesellschaft. Zu diesem Gruben-Complex sind noch zu rechnen: Die Kohlengruben Lythandra und Saara, welche ebenfalls zur Zeit noch in oberen Flktzpartien bauen und recht gute Ausbeute liefen», und endlich die Svuvenir-Koblengrube, welche bis jetzt noch nicht in Betrieb genommen worden ist. 61 Die zweite Gruppe wird gebildet durch die in den Besitz der neuen Gesellschaft übcrgegangenen: 6l Kuxe von Oscar- und Hyponth-Grube; die anderen 61 Kuxe dieser Grube sind auf eine Reihe von Jahren verpachtet, wie auch ein anstoßender FeldeS- thcil der Catbarina-Grube. An diese Gruben anlehnend befindet sich das von dem Königlichen BergfiScuS crpachtete Grubenfeld, einen Tbeil der Königin Louise Grube bildend. Dies ist unstreitig zur Zeit das »verthvollste Obicrt des Ganzn:. Die erwähnten Kohlengruben Below-Segen, Eintracht, Lythandra, Saara, OScar nnd Hypolith befinden sich seit Jahren im Betriebe und sind mit allen zun: Betriebe nötbigcn baulichen nnd maschinellen Einrichtungen ver ebenj Die Gruben Vorsicht, Friedrich Wilhelm und Souvenir liegen in Fristen und können als Reserve betrachtet werden. Das erwähnte Pachtfcld Königin Louise Grube ist von Oscar Grube aus bereits seit ccnigen Jahren in 'einen oberen Partien in Abbau genommen und ist somit bekannt »in dieses wertbvolle Pachtfeld in der noch oo jährigen Pachtdauer gehörig ausnntzen zu können, liegt seit längerer Zeit ein Tiewau-Project vor, weiches aber wegen Mangels an Geld nicht zur Ausführung kommen konnte. Die Flötzvcrhältnisse nnd zwar sowobl was die regele mäßige Lagerung, als anch die Mächtigkeit, gutes Hangendes und Liegendes anbelangt, sind sehr günstige, die Qualität der Koblc ist eine der vorzüglrchstcn Ober- schlcsienS, sowohl für den Eiscnhohofenbctrieb als auch ür den Handel. Das vorliegende Tiesbauproject ist auf eine Teufe von 60 Lachter eingerichtet, die Kosten der Ausführung sind unserer Ansicht nach mit 7«,ooo Thlr. noch zu niedrig veranschlagt. Bei einer Pachtdaner von :io Jahren ist cs angezeigt, mit allen Anlagen in solchem Umfange voranzngchcn, daß biesecbcn für die ganze :»o jährige Dauer und noch darüber hinaus bei einer eventuellen Pachtverlängerung und kür eine großartige Förderung ausreichend sind. Da die Oberscklesische Eisenbahn-Gesellschaft vor kurzer Zeit den Beschluß gefaßt bat, den neuen Schacht dieser Anlage mit ihrer Hauptbahn durch die neue Locomotiv- Zwcigbabn-Linie Zabrze-Morgenrot!) ans ihre eigenen Kosten zn verbinden, so wird im Hinblick aus die da durch zu erreichende vraurmc und billige Abfuhr zu empseblen sei», die Einrichtungen für eine groß artige Förderung schon jetzt pvrznsrhen. Es dürste daher der Kosten Anschlag auf Thlr. I2",00<> zu erhöben sein. Diese Thlr. I2«»,ooo — würden sich mit Thlr. 100,000 — auf die ersten 2'/, bis 3 Jahre nnd die letzten 2o,ooo Thlr. auf das 4. und 5. Jahr, also in Summa auf 5 Jahre verthcilen. So lange, bis die erste Anlage auf 6» Lachter fertig gestellt, wird dercgtcs Pachtfeld von Oscar-Grube aus äbzubanen sei», welche, durch die neue große Wasserhal lungsmaschine des Pachtfeldes successive unterstützt, leicht im Stande sein wird, die wenigen Wasser des Pacht- t'etdes vorübergehend aufzunehmcn. Der Kohlcnarubenbcsitz und Betrieb Seitens der Ober schlesischen Eisenbahn Bedarfs - Acsten - Gesellschaft ist unserer Ansicht nach der werthvollste Theil des Ganzen und in seiner heutigen Gestaltung und Förderung bereits im Stande, den größten Theil des ganzen AnkamspreiseS gut zu verzinsen und, sobald die neuen Tiefban-Anlagen fertig gestellt sein werden, was in längstens 3 Jahren zu erwarten ist, das Unternehmen in ganz außerordent licher Weise zu heben Berliner Braucrri-Gefcllschaft Bock in Berlin. Wie verlautet, ist in Berlin eine neue Brauerei-Actien- Gescllschast in der Bildung begriffen, welche auf der bis herigen Hopf'schen Bierbrauerei, eine der ältesten in Berlin, die vom Beginn bis auf die Jetztzeit sich stets eines aus gezeichneten Rufs erfreute, basirt. Die Gesellschaft wird die obengenannte Firma führen, ein Grundcapital von 700,000 Tbsr. haben, wovon 200,000 Thlr. bei der Be zahlung dcS Kaufgeldes placirt werden. Außer dem auf dein Temvelbofer Berge belcgcnen Brauerei Etablissrmeirt selbst, ist von der Gesellschaft zur gedeihlicheren Ent wickelung des Unternehmens das große Haus an der Ecke der Leipziger und Charlottcnstraße erworben worden, wo sehr ausgedehnte Restaurations- und AuSschank Loca- litäten errichtet werden sollen. Als Mitglieder des Grün dungs-Comitö nennnt man die Herren vr. Otto Hübner, Julius Alexander, Meyer Cohn, Hermann Reimann und Justizrath Gcppcrt Die Aussichten für dieses Unternehmen sind, nach Allem ru urtbeilen, lehr günstige, und zeigt sich Seitens des Puvlicums eine so große Theilnahme zur Zeichnung, daß nur das günstigste Resultat zu erwarten steht. Bereits Ende dieser Woche wird das vorerwähnte Actien Capital in Berlin und andern Plätzen und wie wir hören anch in Leipzig zur Zeichnung aufgelegt werden. Wir wollten nicht verfehlen, das sich dafür interesstrende hiesige Publicum schon heute darauf aufmerksam zu machen. Der Wohnungs-Anzeiger erscheint jede» Dienstag und Freitag Abend 6 Uhr und ist der billigste und sicherste Wegweiser z»r Erlangung wie Vrrmielhung von Logis jeder Art. Wohnungs- Inserate gratis. Abonnement 7'/, Ngr.
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