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Dresdner Nachrichten : 05.01.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188601050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860105
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1886
- Monat1886-01
- Tag1886-01-05
- Monat1886-01
- Jahr1886
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- Dresdner Nachrichten : 05.01.1886
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»r.« an» »varen »bstq. D« Vmknanl erklärt. «tcht» aestl^en slleutnant «nd der abrichtende Haupt- !»- letzte« Umstand wird von der spienstage armacht, indem sie ün'alückliche Handel hat »ezeigt. wie das Kommando entsensten Gamisoae,. loÄert und zersplitstrt. Der der Oberstleutnant de» 85. Reg- waren abwesend, so ztment an tzner Stube nur einen alten Escadronsches arrS dem Train hervvrgeaniigen. Der KorpsbrsehIS- !» Handel erst durch die Blätter, fast in dem Annen- da der Kriegsminister chm befahl, die Untersuchung In der Amklerie ist man der (Sewohndrit treu ge- Restuten regimentwrise zu gruppiren, zum groizen Okach- .1 ' ^ um die so ein ganzes Regiment unterweisen. Wie es r OW» am 14. Dezember nicht in der Kairrne: harwtmann ichemt. war der chm wühl- vo aevcsr.... oegreitt. daß lüäer begrri aiebt Gom' Pünstlichkxlf h»Heren Offiziere sich aem daraus rntseriien; we ich ist eS, da» die Generäle es ihnen erlaube». ES wn, wo die Kommando-Inhaber sich mit strenger ^wöchentlich entfernen. > Steinbrnch von Graville bei Havre fand rin Zu sammensturz statt, wodurch einige 20 Arbeiter schwer verwundet und 4 getövtet wurden. — In Bordeaux ist am Bord de« „Reciuin" msvlgc von Dampskesselrxplosion Feuer auSgrbrochen. Ein heuiger Wind trug die Flamme über daS ganze Schiff, sodaß nur mit grober Müde die Bootsleute gerettet werden konnten. Der Schaden beträgt über L6S0.000 Frc«. Zwei Aufseher in einem groben Modewoarengeschäft von Paris bemerkten, daß eine Dame einen Rest Stoff entwendete, und folgten ihr in ihre Wohnung, in welch« sie hinter ihr her eindrangen und sofort Alles durchsuchten, wobei sie verschiedene aus ihrem Magazin hcnührcnde Maaren fanden. Die entdeckte Diebin aber hatte sich inzwilchen au- Furcht vor der ihr drohenden Strafe und Schande zum Fenster hinavgestürzt und wurde als Leiche ansgeboben. Trotz deS nabkalten Wetters und der Ministerkrisis war das Pa riser Weihnacht-- und Neujahrsgeschäst in den Läden und Markt buden doch glänzender als seit einer Reihe von fahren. Aus den Boulevards hat man Mühe, vorwärts zu kommen, denn die Trot- tiors waren mit Fußgängern und der Fahrdamm mit Wagen über füllt. Man schließt aus dem seit einiger Zeit wieder wachsende» Verkehr vielfach, dab die Geschäftskrisis nunmehr im Schwinde» begriffen sei. Spanien. Mehrere Individuen lCarlisten oder Republikaner ?) versuchten di« Brücke von Vilches nahe den Fclsennbstürzen von Despenperos in Andalusien zu zerstören. Die Gendarmerie über raschte sie, nahm fünf gefangen. In Madrid wurde die Spur dieses Komplottes entdeckt und zwei Individuen verhaftet. Bei dem von Zvrillisten zu Ehren Zorillas vernnstalteren Banket der Republikaner trat eine tiefe Spaltung in der Partei hervor. Die Mehrzahl, welche für sofortige Aktion emtrat, mubte sich der Mino rität sügen. welche friedliche Propaganda vorzieht und jede Ge walt verwirft. England. Das Ministerium Salisbury hat wohl dem eng lischen Volke «in schönes Neujahrsgeichenk machen wollen, indem «s die Annexion Birmas gerade an diesem Tage verkündete. Im Allgemeinen äußern sich die Blätter sehr befriedigend über die Ber einigung Ober-Birma- mit Äritisch-Jndien und nur hier und da machen sich Bedenken geltend, ob England dadurch nicht mit China m Streitigkeiten gerast,«, werde. Birma ist 457.000 Quadratkilo- mcter grob, also größer wie Preußen und Bayern zusammen, und bat eine Bevölkerung von 4 Millionen Seelen. Die englische Regierung hofft, China, welches lange Zeit die Oberherrschaft über Bi nun besessen bat. durch süße Worte besriedigen zu können, allein die Negierung von Peking ist infolge des Ausganges der Hä»del mit Frankreich im Verkehr mit europäischen Müallen wieder an- wiuchSvoller geworden, als sie es in den letzten Jahren war, und Lord Salisbury wird sich daher wohl dazu verstehen müsse», den Chinesen greifbare Vortheile zu gewähren, anderenfalls die chinesi schen irregulären Streitkrnste an der Grenze Birmas mit de» bir- manschen »Räubern" gemeinsame Sache machen dürsten. London. Die Offiziere des ersten Regiments Life Guardt sind ans da- Höchste entrüstet, weil die Königin ihren Schwieger sohn, den Selondeleutnant Prinzen Heinrich von Battenberg sofort zum Kavitain ernannt hat, ohne den Prioritätsrechten der übrigen aktiven Offiziere die geringste Rechnung zu tragen. „Trnth" fragt lehr ärgerlich, warum der Prinz von Battenberg und die übrigen armen Hoheiten, die dem Staate zur Last fallen, nicht dem Bei spiele der englischen Aristokratie folgen uyd entweder in eine Handelsgesellschast oder Kohlenbergwerk trete», anstatt da- Avanec- mcnt anderer verdienstvollerer Staatsbürger zu stören. — In dem groben Waarenlager einer Fabrik in Whitechapel ist Feuer cniSge- brochen. In nicht weniger als einer Stunde hatte es die grössten Dimensionen angenommen und sind alle Vorräthe im Wertlic von 50.000 Piund Sterl. verbrannt. — Während einer Vorstellung von ..Carmen" im Theater St. George in Bradford hatle sich eiu sehr vornehmer Lebemann, der außerdem eine hohe richterliche Stellung bekleidet, hinter die Kvistissen rn drängen gewußt, wo ein Fenster in das Toilettenkabinet von Mdme. Marie Roze führt. Mil feinem Diamantriiia hotte er bereits eine lo große Oessuuug hineinae- ichuittc», daß man leine beiden Augen sehen konnte, als eiu Maschi nist hinziitrat, und ihn unter nicht sehr liebenswürdigen Redens arten und Stockschlügcn vor die Thitrc letzte. Der Richter hat nun bei der Polizei Klage geführt wegen Mißhandlung und Beamten« belerdigung, die Sängerin, Madame Roze, hat ihn aber gleichzeitig verklagt wegen sträflicher Indiskretion. Man ist gespannt, wer leinen Prozeß gewinnen wird. — Gladftone hat zur Rachseier seines Geburtstages im Schlosse von Hawarden für 500 Kinder einen Ball gegeben. Das greise Geburtstagskind betbeiligte sich an allen Spielen und tanzte selbst mit den Kleinen. — Dieser Tage stieß infolge des dichten Nebels der Themsedampser „Annic Webster" auf eine Sandbank in der Nähe des Arsenals von Woolwich. Da durch, daß die Matrosen mit dem Flottmachen ihres Schiffes be schäftigt waren, hatten sie ganz übersehen, daß ein anderer Dampfer „Talbot" in dasselbe Fahrwasser kam und ehe sie es verhindern konnten, stießen beide Steamer zusammen. — Vor dem Zuchtpolizei- gericht in Birmingham stand eine Schottin. Ellen Grce», die sich iür die rechtmäßige Königin von England ausgiebt. weil sie die Tochter deS Prinzen Georges os Wales (Vater der Königin Biktoriaf und eine Lady Braxton Hicks war. Der englische Thronerbe sei dieser Schottin 20, Jahr vor seiner Vermählung mit der coburgischen Prinzessin richtig kirchlich „»getraut und me geschieden gewesen. Ellen Green Braxton Wales, wie sie sich mit vollem Namen nennt, ist in Aberdeen in einem adeligen Fräuleinstift erzogen, beider Thron besteigung der Königin Viktoria sing sie an. ihre „Rechte" geltend zu machen, wurde aber der Kürze des Verfahrens wegen in ein IrrenhanS gesperrt, aus dem sie jetzt alS „geheilt" entlassen ist. Die „Heilung" scheint aber nicht sehr weil vorgeschritten zu sein, da sie jetzt wieder die alten Dttel hrrvorgeiucht hat. Zwar will sie nicht mehr regieren, aber doch eine Leibrente erhalten, uni standes gemäß zu leben Sie wurde abermals einer Anstalt für Geistes kranke zur Beobachtung überwiesen. — Der deutsche Korrespondent des Bankiers Keyser in Cornhill. Ulrich Adolph Wegeuer, ist wegen Falichmünzerei und Wrchse»älsch»ng verhaftet worden. Derselbe hatte auf den Namen seines Prinzipal« mehrere Forderungen im Werthe von 18,000 Pfund Sterl. ansgeschriehen, mit welchem Gelde er sich die Materialien zur Falschmünzerei anschafste. Er und vier flüchtige Genossen machten goldene 10 - Schilling - Stücke mit täulchcnder Aehnlichkeit. Der Fälscher wurde in Hausburgh ver haltet, wo er sich aus ein nach Amerika fahrendes Schiff, begeben wollte. — In Hahdvck Park fand ein eigeiithüiiiliches Schausviel statt. Der Schnellläustr Foljanibe hatte einen Preis von 1O0O Psd. Sterl. ansgeletzt, wer mit ihni wettlausen und il»i überholen würde. Martha Harris, zweites Kiichcnniädchen beim Parlamentsmitglied Edwards »ahm die Wette an und gewonn sie glänzend. Die „Daily RewS" schreibt: Die gegen gewisse Sozialdemokraten erhobene Beschuldigung, daß sie konservatives Geld empsinneu Iür den Zweck, die liberale Partei bei der jüngsten allgemeine» Wahl zu entzweie», beschäftigt jetzt die A»l»,crlsanikeit aller mit der sozialdemokratischen Konsöderalion in Verbind»»« stehende» Ver eine. Wir hören, es sei jetzt sicher, daß, falls diese Veichiildigimgen nicht widerlegt werden, em großer Abfall von der Bewegung statt- finden wird. Man erzählt sich in Hossteisen, daß die Prinzessin Louise in daS schwarze Register der Königin »dies ist die gebrauchte Phrase) ge- rathrn sei. und der Prinz von Wales eine scharfe Rüge emznsleckc» hatte, well sie der ersten Vorstellung des.Faust" beigewohnt haben. DaS Mißiallen der Königin war nicht durch iraend einen mora» lilche» Euiwand gegen die Vorstellung selber hervorgerusen, sondem es hatte seinen Grund in deni Umstande, daß der Prinz und di« Prinzess», die Regel verletzt hatten, welche jedem Mitgliede der königlichen Familie den Besuch de- Theater- verbietet, tvähreiid Hoftrauer herrscht. DaS Bemühen Sr. Kgl. Hoheit, sich der Be obachtung zu entziehen, indem er sich im Hintergrund« von Lady De Grey s Privatloge hielt, mochte in dem Schulvbewußtsein, die Hosettkette verletzt zu haben, leinen Grund haben. Der „Standard" will an» Berlin ersahren haben, es seien Unterhandlungen angeknüpst zur Herbeiführung einer Drei-Kai,er- Brgegiiung anläßlich der diesjährigen Sommrrmanöv chiichen Armee in Galizien. vlmmta« -an ». 1886 rommrrmanöver der öfter« reichlichen Anne« in Galizien. Vkvtzland. Der russische Militärbevollmächtiat« in Berlin, Fürst Dolgorucki, soll z» Nuisisch-Neiiiahr. also Mitte Januar, ab- berusen werden, um aller Wahrscheinlichkeit nach Yen Griandtschasts- vosien in Teheran zu erhalten, welchen s,i» jetziger Inhaber Herr v. Melnikow zu derielben Zeit ausgeben dürste. Ueber de» Nach folger des Fürsten in Berlin soll noch keine Entscheidung ge troffen sei», doch wird versichert, daß der Anfangs als solcher ve- zeichnete Kommandeur des Preobratschenski-Leib-Garde-Reginieiits. Fürst Obolenski, nicht nach Berlin gehen würde. Dem kürzlich in Warschau zum Abschlüsse gebrachten groben Sozialisten - Prozesse dürsten in nicht ferner Zell weitere derlei Gerichtsverhandlungen Nachfolgen, da von den Individuen, welche in der letzten Zeit unter dem Verdachte anarchistischer Umtriebe verhaftet worden waren, ungefähr dreißig in einer Weise toinpro- mittirt erscheinen, welche hinreichende AnlicsttnngSpnnktc zu einem strasgerichtliche» Vorgehen bietet. Die Verhafteten sind zumeist Russen. Im Verlause der durch die sozialistische» Unitriebe in der letzten Zeit veranlaßten und in aller Stille ausgciührtcn Hans- durchsuchungen gelang es der Behörde, auch einer bedeutenden Falschmüirzerbande, welche einen großen Vorrath von Rnbcl-Fnlsi- ficatcn belaß, aus die Spur zu kommen. Türke». Nach Konstaiitinovel bat Muklhar Pascha gemeldet, die Parification des Sudans ohne Mitwirtiing türkischer Tiippen sei »»möglich. »ktnlgarke». „Narodiiy List»" veröffentliche» den Inhalt des eigenhändige» Schreibens des Fürsten Alexander, welches der rus- siiche Militäratlnchö am Wiener Hose, Baron Kaulbars, an den Crar nach Petersvurn überbrinnt. Fürst Alexander spricht in dem selben seine Ergebenheit und Dankbarkeit ans und bittet, der Czar möge den aus der bulgarischen Armee rurückberusenen Offi zieren ihren Wiedereintritt gestatten. Der Fürst von Bulgarien schreibt weiter, er zweifle nicht a» der Absicht Serbiens, de» Krieg wieder zu beginne», er werde deshalb de» gegenwärtigen Waffenstill stand zur Ergänzung und Vermehrung des bulgarischen Heeres, zu dessen besserer Ausrüstung und insbesondere zur Vergrvtzrrung der Artillerie benützen. Der gegenwärtige Stand des bulgarischen Heeres betrage 80,000 Mann, das Wibdiner Korps in der Stärke von 15,000 Mann nicht mit cinaerechnet. Das letztere Korps soll auf 20,000 Man» vermehrt werden. Tie gegen die südliche Grenze Serbiens operircnde Armee soll aleichfalls eine Verstärk»»» aus 100,000 Mann erfahren. Nach fachwissenschastlicher Untersuchung der internationalen militärischen Kommission belauft sich die Stärke der Nissava-Armee aus nicht mehr als 15,000 Mann. Die zweiten serbischen Reserven zähle» 25,000 Mann, so daß Serbien im gün stigsten Falle blos 70,OM Mann gegen Bulgarien ausbringen könnte. Die Ueberzeuyuiig der Bevollmächtigte» geht dahin, daß es der Divlomatie nicht gelingen werde, einen Friedensschluß herbeizu- führen, welcher sowohl Serbien als auch Bulgarien befriedigen würde. Deshalb wurde in die Waffenstillstands-Bedingungen die Bestimmung ausgenommen, der Krieg dürfe erst zehn Tage nach Ablauf des Wassensrillstandes beginnen. In diefem zehntägigen Termine sollen die Großmächte Zeit und Gelegenheit gewinnen, neuerdings einzuschreiten. Rußland wird bei den Friedensverhand- lungen nnvcrrückt auf dem Standpunkte verharren, daß Bulgarien kein einziges Dorf verlieren dürfe. Alle Signatarmächte, Oester reich ansnenommen, sind Bulgarien aünstig. Serbien. Die Serben stillen die Lust mit ihren Klagen. So wcrd amtlich gemeldet, daß das serbische Kloster Rzana im Kreise Pirol von den bulgarischen Truppen gänzlich ansgeraubt und außerdem Meßgewänder, selbst die Kirchengeräthe vom Altäre fortgetragen wurden. Außerdem halten angeblich die Bulgaren, entgegen der Waffenstillstands-Konvention, Breaovo mit zwei Kom pagnien besetzt. Dieselben untersuchten die Brücken, welche bei Bregovo über den Tmivk führen und sandten den Timok aufwärts und abwärts RekoguvSzirunnspatrouillen. Das standrechtliche Verfahren im Pircller Kreis wurde nicht sowohl wegen -er Marodeurs publizirt, fonderu um an den Be wohnern des Kreises ei» Exempel zu statuireu. Diese habe» a» den Fürsten Alexander eine Crgebenheitsadreffe geschickt und nm die Cinverleibnng Pirols in Bulgarien gebeten. Ferner habe» sie beim Straßenkampl in Picot aut serbisches Militär geschossen und den Bulgare» Spionendieiiste geleistet. Am 3. begann die Auswechse lung der Gcsaugeueii. Ai» 2. rückten von Belgrad 8000 ansgebildete Rekruten ab. Die serbische Regierung ernannte znm Delegirten für die Friedensverhandluiige» mit Bulgarien den serbischen Gesandten in London. Slantsiaih Mijatovitich. Bkrika. Pnclwi Haiiuiugtv», der ini Juni Mombasa verließ, um. wenn möglich, eine neue Straße nach dem Victoria N»a»za- See zu entdecken, welche den langen Ilmweg über Uuyauyeiiibe vermeide» würde, ist ans Befehl des Königs von Uganda zwei Tagkiuäiiche von Uganda culienit, verhaltet worden. Ten neuesten Gerüchte,i zufolge soll der König geheime Besohle zur Hinrichtung des Biichois erlhellt haben. Gerüchte über eine Invasion der 'Deutscheu soll das Volk in Aufrcgniig versetzt haben. — Die deuliche Foischungsexpeditioii unter der Führung des Dr. Fischer ist i» Kagei niigekonuiiei'.. Egypten. General Butler meldet ans Eramc, St Meilen südlich von Abri, der Verlust des Feindes sei viel größer, als er ansangS angenommen habe, er schätze ihn jetzt auf VM Mann an Todtc». Der Feind fliehe durch Kaibar in der Richtung ans Dongola. Acuillkton. -h Morgen Mittwoch) kommt >m AltstädterHoftbeater die seit längerer Zeit nicht genebene reizende Aiidcr'icdc Oper „Fra Dicwvlo" zur Ausführung. In der Partie der Lad» Pamela Cock- bllrn gastirt Frl. Mol Hilde Löffler, die hier als früheres Mitglied der Kgl. Hosbilhne bekannte und geschätzte Sängerin. Znm Schluß folgt das Ballet ..Wiener Walzer". -h Ter „Hamlet" ist aus rollknstreitigen Gründe» ans unbestimmte Zeit vertagt worden. Dafür geht ein anderes Shakespeare-Drama, „Richard III.". nächsten Freitag bei ermäßigten Preise» in Szene. s- Im Residenztheater erzielten am Sonntag „Die Stütze der Hausstau" und „Der gestiefelte Kater" abermals aus- verkauste Häuser. Noch heute Abend und Mittwoch Nach,nittag bleiben dieselben am dem Repertoir. Die neue Operette „Prinz und Maurer" von Oelschlegel geht morgen (Mittwoch) Abend zum ersten Male in Szene. Von dieser Novität, die Melvdien-Reichthuni be sitzen, soll, ist zu hoffe», daß sie günstige Aufnahme finden ivcrde, < , Sinfonie-Konzert in, Gewerbehause. Herr Ka- pelttneister Zimmcrma»» erhöht das Interesse ttir die Gewerbehaus- Koirzerte immer mehr durch seine vortreffliche Prograiiuiiwahl und nimmt sich auch der jungen anfftrebcndcn Komponisten an. Am Sonnabend brachte er zum ersten Male die neue iVinlvnic in k-moll von de», Baron Alb. Franchetti, dem begabtesten Kvniposiliviis- schüler Felix Draeseke's, zur Aufführung. Dasselbe Werk ist in einem PrüsunaSkvnzerte des Kgl. Konservatoriums vor etwa ü Monaten zuerst, aber nicht vollständig (ohne den ersten Satz) hier rn Gehör gekommen und fand schon damals stürmische» Anklang. Diesmal steigerte sich der Applaus nach dem letzten Satze so sehr, daß der Komponist mehrmals hervorgerusen ivurde. Bezüglich des erste» Satzes. Fllop'io nn pooo ryziwto ist zu tonstalire», daß er von den spätere» Theilen wesentlich übertrofsen wird, da er weniger Erfindung, wirksame Melodik und einheitlichen Guß bekundet, als die wlncnden Sätze. Einige Anläufe darin sind ciiuiehend. aber die Motive kommen nicht genügend zum Anstrag. Die Färbung in der Instrumentation erinnert zum Theil nn Vorbilder Rich. Wcigncr's. Viel einheitlicher nnd gereister ist die Gestaltung des Larghetto, dessen elegische Stimmung bis znm Schlüsse fesselt. Der Komponist bietet dann in dem prickelnden Scherzo einen in der Hauptsache wohlgclniigencn Gcaensatz zuniElegischen. wenn auch einige mattere Stellen unterlaufen. Am meisten Originalität und Wirk ungskraft besitzt das Finale (LUeero vivace), das durch einen kraft vollen Zug, prächtige Fülle der Instrumentation und bewu»dc»,s- werthe Details iniponirt. Selten genug erreiche» junge Kompo nisten gleich beim erste» Wurf einen derartig günstigen und nach haltigen Eindruck. Jede Sinfonie-Kapelle kann mit diesem Werke ebenso wie diesmal da- Aimmermannlche Orchester, dessen Durch führung aller Theile bestens gelang. Ehr« einlegen. — Noch voll- endeler als vor einigen Wochen Ipieltc diesmal dieKavelle das Parsisal' Vorspiel. Vorher hörte» wir Liszt s erste ungarische Rhapsodie (io tz-öiir), welche ohne Makel und mit der nöthiaen Schneioigkest herauskam, und die WieniawSki'jch« Legende kür Violine, mit wel cher sich Herr Konzertmeister Hem lebhaften Applaus errang. Ter- ielbe trug die zarten und eiiipsindsameii Passagen vorzüglich vor, batte aber im Mittelsave durch kräftigeren Strich und Nachdruck mehr Effekt erzielen können. B. S f In dem nächsten Sinfonie-Konzert der Kal. Kä st e l l e. ani 8. d. M. sollte die Ouvertüre zur Oprr „Mariolta" vvn Niels W. Gade zur Aufführung »klangen. Da es aber nicht möglich war, eine authentische Partitur zu der genannten Lpcr zu «langen. Koniposili .. . weil der Komponist augenblicklich mit der Revision seiner oniposilionen behufs, einer neue» Herausgabe beschäitigt ist. so muß daS Programm abgenndert werben und es wird nun die Leo- noren-Onvertiire Nr. 2 (Ausgabe von Breitkopf ». Härtel) von Beethoven an Stell« des Gadr'schen Werkes voraetragen. 's Das dritte Nicodö-Konzert findet Mittwoch, den st', d.. und zwar »»ter Leitung des Herrn Processor Tr. Franz Wüllner aus Köln statt. Zwei von »gliche Solisten: Frl. Hermuie Spies, die hier schon belannte. hochbegabte Altistin ans Wiesbaden, mib der Violinvirtuos Herr Adolf' Brodskn a»S Leipzig treten in diesem Konzert aus. Tie Erstere singt eine Arie aus Bruch s „OdhffcuS". Lieder vv» Schumann rc., der Letztere wird das hochinteressante Violinkonzert von Brahms Vorträgen. An orchestralen Nummern bietet das Programm: Vorspiel nnd Chorichlnß n»S „Pars»,st". „Römischer Carneval" von H. Berlivz nnd die ^-cinr-Siusonie von Beethoven. -s Durch die gestrige Feier des lOOsährigen Todestages Moses M e» delsiohn 's ist die Erinnerung a» de» veiehrnngswürdigen Gelehrten, Wellwcisen nnd edlen Charakter in likerarischen Kreisen überall wachgeruicn worden. Wenn er auch nicht der Freund Lessing's gewesen wäre, hätte sein Buch „lieber die Unsterblichkeit der Seele" seinen Rainen doch »»sterblich gemacht. Aber nicht »nr sein Wisse» nnd seine Schriften brachten ihm Ehre und Freunde, noch mehr haben sein reines Leben und seine edle Gesinnung das Andenken au ih» gesichert. Nach seiuei» Wahlspruche: „Wahrheit erkennen. Schönheit lieben, Gutes wollen, das Beste thun" war seine ganze Lebensführung eingerichtet. Sonderbarerweise war der Philoivpb, welcher so fließend und gewandt schrieb, in der Rebe ei» Stotterer. Seine Worte wurden freilich nicht »ach dem Wic, sonder» »ach den. Was gewagt und geschätzt. — Mir feine Denk weise ist eine bekannte Erzählung charakteristisch. Als einst ein Freund Mriidelssvhii's ihn bei der Arbeit aufsuchte und über einer schwere» Rechnung brüten sah, sprach derielbe: „Es ist wirklich schade, daß ein Man» wie Du einem Manne um s Brod dienen muß, der nicht werth ist. Dir den Schiihliemeii zu lösen". Mendels sohn antwortete ruhig: „Das ist von der Vorsehung weise eilige richtet, denn mein Herr kann ans meinen Diensten großen Nutzen ziehen, und ich habe zu leben. Wäre ich der Herr und er der Ge Hilst, ich könnte ihn nicht brauchen." v Am diesjährigen Eh arsreitag wird in der Krenzkirche die Matthäus-Passion von Seb. Bach wiederholt. f Seit Kurzem ist ein talentvoller Violinist, Herr G u sl a v Richter, Schiller des rühmlich bekannten Herrn Mnsiklehrers E. König, als neues Mitglied in die Kgl. Kapelle eingetreten. 7 Die hiesige Hosopemsänaeci» Fräulein Sophie Meyer trat kürzlich in der Leipziger „Euterpe" mit bestem Erfolg aus nnd errang sich namentlich mit oer Arie ans „Oberon": „Ozean du Iliiaelieuer" durch den empfindlingsreicheii, ansdrucksvollen Vortrag lebhaften Applaus. -j- Herr Hostath Carl Bank, der liochgeschätzle Komponist und Ku»stkriliter, hat nm Sonntag, den 3. d., leine silberne Hochzeit in seinem Familstükreise aestiert s Am Toiinmtgg, den 14. d., stiert Herr Friedrich Hanse das Jubiläum seiner 4«>iährigen Bühnenthätigkeit. An» Befehl des Königs Friedrich Wilhelm IV. von Preußen, seines hohen Pathe», wurde er 18(4 bis 1845 von Ludwig Tieck für den Schauspieler- veru> ansgebildet und eröffnest am 14. Ja». 1840 am Hostheatcr zu Weimar als „armer Poet" nnd „Hvimeister in tausend Acngsten" seine Bühneiiknrriöre, die ikin so viel Ruhm nnd Ehren brachte. Seitdem war er eiigagirt: in Weimar, Potsdam, Prag, Karlsruhe, München, Frankfurt a. M , Petersburg, Gotha (dort sungirte er 1807 bis 1808 als Hoiichauipiel-Direktori. Berlin, Leipzig, wo er als Direktor der vereinigten Stadttheater nnd als hochbeliebter Dar steller vom 1. August 1870 bis August 1870 wirkst. Alsdann aastirte er in zwei Welttheilen mit bkdentendem Erfolg, bis er im Herbst 1883 ani Deutsche» Theater zu Berlin wieder eine feste Stell»»» einnahni. Schon 1884 schied er ans dem Verbände dieser Bühne aus, ni» fortan nur noch als Gast auizutrelen. Im Jahre 1878 wurde der Künstler von Sr. Mnj. dem König Albert znm Ehrenmitgliede der Dresdner Hoibühne ernannt. An feinem bevor stehende» Ehrentage, den 14. d.. wird Herr Friedrich Haast am Stadttheater in Leipzig gast»ei» So findet also die Feier nicht hier, wie man gehofft hatte, während seines bevorstehenden Gast spieles statt. 7 In Weimar ist vor einigen Tagen der alte Bibliottstkdicner Große, welcher sich i» seiner Jugend der Gunst Goethe's zu er freuen hatte, vom Schlage getroffen worden »»d >m Alter von 82 Jahren gestorben. Derselbe war als originelle Persönlichkeit vicl- bekannt nnd beliebt, Schuhmacher und Poet dazu. Seme säinmt lichcn Werke sind unter dem Titel „Gedichte eines Weimar'ichen Bürgers" 1834 und 1841 erschienen. 7 Der 'Wiener Zweigverein der Deutschen Schiller'- stiftnng hat im Einverständnisse mit dem Verwaltungsrathe in München die demselben zngewiestnen Tantiemen der Werke Grill- parzer'S für das Jahr 1885 »„ Betrag von 1800 sl als Ehrengaben folgenden Schriitstellerii zngewendet: Herrn Herm. Fren (Martin Greil) in München, Fräulein Emilie Mataja (Emst Mario!» in Wie», Herrn Ioiei Rank in Wien. Herrn Dr. H. Rollet in Bade» bei Wien »»d Herm I. I. David in Wien. 7 In Lvnd v » ist ein Rich. Wagner Verein begründet worden. 1' Pailli» e L ncca, die bekanntlich ihre mfsischc Tournee in Charkow unterbrecheil mußte nnd dort drei Woche» lang krank damiederlag. ist am 2. d. wieder in Wie» ciiigetroffe», jedoch hatten ihr die Aerzte, als sic am Dienstag, den 29. v. M., von Charkow abreiste, nnbetohle», nur im Bette ruhend »nd miter Beobachtung größter Vorsicht die Fahrt zu uiistriiclmic». In Kiew mußte sie wegen zu gmßer Emiüdung die Reise »uterbrechen. Auch später wurde i>e ans der Fahrt bäufig von Krämpfen geplagt, von denen sie erst kurz vor Wien bettest ivurde. Jedenfalls wird die Künst lerin noch längere Zeit brauche», che sie wieder vollständig her- gestellt sein und ihre Thäligkeit wird wieder ausnehmcn könne». -s Bei dem im Lominer bevorstehenden großen IubilämnSsest der N n i vers i tä t Heidclbcrg wird n. c>. namhaften Geschen ke», die dem Senat resst der Universität gemacht werde», das Ge schenk der Professoren (ans freiwillige» Beiträgen »«I twe bestritte»» in einem stilvollen und künstlerisch hervorragend aiisgcstatteten sil berne» Tiiilenfaß bestehen. Die Schweizer Studenten stiften ein stilvolles Mobiliar in das Senatszimmcr. Die Univcrsitätsdamen schenken eine Fahne im Werthe von 1500 nnd eine Tischdecke im Werthe von 70«> Mark. Das NniversitätSgcbäude bekommt endlich ein würdiges Aussehen, indem mit der Reiiovirliiig der Aula be gonnen wird und die Marmortreppe mit Marmorgeländer (von der Regierung gestiftet) bereits angebracht ist. I» den nächsten Tagen findet die Rektorwahl statt, am deren besondere aktuelle Bedeutung fcdon früher hiiigeniiescii wurde. -s Im Saale des Krhstallpalastes zu Leipzig wirst morgen (Mittwoch) Herr Ka»»»er»ci»ger Loren zo Riefe in einem populären Künstler-Kviizcrt neben Tercsina Tua. dem Leipziger Pianisten W. Reicher» und der Koiizernängerin Frl. Zerbst aus Berlin mit. Herr Riese wird u. A. Siegmund's Liebeslied aus der „Walküre" (I), den „Hidalgo" von Schumann und die Arie „Mit Würd' und Hoheit angethan" ans Haydn's „Schöpfung" singen. -s Unser einheimischer Komponist Re in hold Becker hat jetzt eine» neiirn Licder-Ehklus: „Eistand", Ein Sang vom Ehem- sec". Ehkins vv» 5 Gesängen aus den Hochlandslirbern vvn Karl Stieler. für eine tiefe Stimme mit Klavierbegleitung kompoiiirt (op. 29), i»i Verlage von E. A. Klemm lhier) erscheinen lassen und stiiiem Freunde Dr. Franz Koppel-Ellselv (zugleich Karl Stielcr's Freund) gewidmet. Das Werk enthält nur einen Theil der Stiele,- scheu Dichtung, d. h. die Lieder: „Stilles Leid", „Franemvörch". „Heimliche Grüße", „Am Strande" nnd „Mondnacht , deren »msi kalilche Fassung den seinen, poetischen Sinn des Komponisten R. Becker bekundet^ sich durch Empffndunaswärme, klaren, sinnigen Ansdruck und Langbarleit anSzeichnet. Was ein Vortragsküiistler aus diesen Liedern zu mache» versteht, hat vor einiger Zeit der Kammerlänfler P. Bulß gezeigt. Letzterer trug die Becker schen Est land-Lieder, als sie noch ganz sröches Maiinikrivt waren, hier in einem Konzerte der „Ressource" vor »nd erzielte lebhaften Avvsans.
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